Suchbegriff: hanno
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Das Gerichte der hundert Männer war eine VerDas Gerich te der hun dert Mänmer Arist.sammlung von hundert und vier Personen. Es vertratzu Carthago die Stelle von demjenigen, was zu Spartadie Ephorn waren. Man sieht hieraus, daß es in derAbsicht errichtet war, um der Macht der Grossen dieWage zu halten. Es war aber der Unterschied, daßnicht mehr, als fünf Ephorn waren, die ihr Amt nur

(*)Ut hoc metu ita in bello imperia cogitarent, ut domi judicia legesque respicerent. Iustin. XIX. 2.

Einleitung. ein Jahr behielten, anstatt daß diese beständig verblieben,und noch mehr als hundert in der Anzahl waren. Manwollte hierdurch der Gewalt der Heerführer einenZügel anlegen, die, so lange dieselbe die Soldaten commandirten souverain und fast ohne Gränzen war. Undman suchte sie dem Joch der Gesetze zu unterwerfen, indem man sie nöthigte diesen Richtern bey ihrer Wiederkunftaus ihren Feldzügen Rechenschaft zu geben. Die weisesten und heilsamsten Einrichtungen arten allmählich aus,und machen endlich der Unordnung und der FreyheitPlatz, die überall eindringt und sich ausbreitet. DieseRichter, welche das Schrecken des Lasters, und die Stüzeder Gerechtigkeit seyn sollten, mißbrauchten ihre fastunumschränkte Gewalt, und wurden eben so viel kleineLiv. XXXIII46.Tyrannen. Annibal, der nach seiner Rückkunft nach Africa das Obrigkeitliche Amt (*) führte, verwandelte dieGewalt dieser Richter, die zuvor beständig gewesen war,in eine jährige ungefähr zweyhundert Jahre nach demersten Ursprunge dieses Gerichts der hundert Männer.


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(*) Es scheint, daß der Nahme eines Prätors, den Liviusdem Hannibal beylegt, an die Stelle des WortsSuffete gesetzt sey.


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Abscheuliche Treulosigkett des Hanno in Ansehungder Mieth=Soldaten. Hamilkar wird an die Stelledes Hanno geschickt, der zurückberufen wird. DieRömer bauen Schiffe, und rüsten eine Flotte aus,um den Carthaginensern die Herschaft über das Meerstreitig zu machen. Der Consul Cornelius wird mitsiebzehn Schiffen gefangen und nach Carthago gebracht. Der übrige Theil der Flotte schlägt denCarthaginensischen General. BerhbmterBerühmter Sieg desDuilius in einem See - Treffen bey den Küsten vonMylus. Triumph desselben. Unternehmung aufSardinien und Corsika. Eine Verschwörung zuRom in ihrer Geburt erstickt.

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Abscheuliche Treulosigkett des Hanno in Ansehungder Mieth=Soldaten. Hamilkar wird an die Stelledes Hanno geschickt, der zurückberufen wird. DieRömer bauen Schiffe, und rüsten eine Flotte aus,um den Carthaginensern die Herschaft über das Meerstreitig zu machen. Der Consul Cornelius wird mitsiebzehn Schiffen gefangen und nach Carthago gebracht. Der übrige Theil der Flotte schlägt denCarthaginensischen General. BerhbmterBerühmter Sieg desDuilius in einem See - Treffen bey den Küsten vonMylus. Triumph desselben. Unternehmung aufSardinien und Corsika. Eine Verschwörung zuRom in ihrer Geburt erstickt.

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Als nach ihrem Beyspiele und vermittelstihrer Hülfe eine Römische Legion, wie wires in dem vorhergehenden Bande erzehlt haben, der Stadt Rhegium auf gleiche Artmitgespielt hatte, so kamen die Mamertiner,die von diesen würdigen Alliirten unterstütztwurden, zu einer sehr grossen Macht, undverursachten den Syrakusanern und den Carthaginensern viele Unruhe, zwischen welchendazumahl die Herschaft von Sicilien getheiltwar. Diese Macht war von kurzer Dauer. Die Römer übten gleich, nachdem sie 4 Die Geschichte vom ersten Punischen Kriege. den Krieg wider den Pyrrhus geendigt hatten, Rache an der ungetreuen Legion, dieRhegium überfallen hatte, und gaben dieStadt ihren alten Einwohnern wieder. DieMamertiner blieben alsdenn allein und ohneHülfe, und waren nicht länger im Standeder Macht der Syrakusaner zu widerstehen.Die Empfindung ihrer Schwäche und derAnblick der nahen Gefahr, ihren Feinden indie Hände zu fallen, nöthigten sie ihre Zuflucht zu den Römern zu nehmen, und dieselben um Hülfe anzusprechen. Aber Hieroließ ihnen keine Zeit sich zu erhohlen. Ergrif sie aus aller Macht an, und erhielt einengrossen Sieg über sie, durch welchen er sichin dem Stande sahe, sie dahin zu bringen,daß sie sich seiner Gnade überlassen mußten.Aber eine unvermuthete Hülfe errettete sie ausdiesen mißlichen Umständen. Hannibal,(*)General der Carthaginenser, welcher sich dazumahl von ungefähr auf den Liparischen Inseln nahe bey Sicilien befand, fürchtete,nachdem er den Sieg des Hiero vernommen,daß, wenn er Meßina gänzlich unterdrückte,die Macht der Syrakusaner seinem Vaterlande gefährlich werden möchte. Deswe

(*) Die Nahmen Hannibal, Asdrubal, Adherbal,Hanno, und andre von dieser Art waren zuCarthago sehr gebräuchlich. Man sieht wohl,daß der Hannibal, der hier vorkommt, der grosse Hannibal nicht ist.

Die Geschichte vom ersten Punischen Kriege. 5gen begab er sich eiligst zu dem Hiero, undunter dem Vorwande ihm zu seinem SiegeGlück zu wünschen, hielt er ihn einige Tagelang auf, und verhinderte ihn, daß er nicht,wie es seine Absicht war, auf der Stelle nachMeßina gieng. Dieser falsche Freund begabsich unterdessen zuerst in die Stadt, und weiler fand, daß die Mamertiner in Bereitschaftstunden sich dem Uberwinder zu ergeben, sohielt er sie davon zurück, indem er ihnen mächtige Hülfe versprach, und selbst einen Theilseiner Truppen in die Stadt hinein legte.


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(*) Die Nahmen Hannibal, Asdrubal, Adherbal,Hanno, und andre von dieser Art waren zuCarthago sehr gebräuchlich. Man sieht wohl,daß der Hannibal, der hier vorkommt, der grosse Hannibal nicht ist.


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Hannibal ein Sohn des Gisgon, der inder Stadt commandirte, hatte seit langerZeit Proviant und Entsaz verlangt, indemer einen Bothen über den andern abschickte.Endlich langte Hanno in Sicilien an, mitfunfzigtausend Mann Fuß- Volk, sechstausend Pferden, und sechzig Elephanten. Erstieg mit diesen Truppen zu Lilybäum ansLand, von wannen er sich nach Herakleabegab. Daselbst giengen ihm die Einwohner von Erbeßa entgegen, welche ihm versprachen, die Stadt, durch welche alle Zufuhr für die Römer durchgieng, in seine C. Postum. Gemellus, u. Q. Mam. Vitulus, Cons. 27 Hände zu liefern. Er machte sich auch würklich durch ihre Hülfe von dem Orte Meister.Von dieser Zeit an wurden die Belagerer voneinem eben so grossen Mangel gedrückt, alssie selbst die Belagerten erdulten liessen.Die Noth ward endlich so groß, daß sie mehrals einmahl in Vorschlag brachten, die Belagerung aufzuheben, und sie wären wirklich darzu gezwungen worden, wo nicht Hiero, indem er alle Wege versuchte, endlichdas Mittel gefunden hätte, ihnen einigenProviant zukommen zu lassen, welcher ihnen ein wenig wieder zu Kräften half.


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Hannibal ein Sohn des Gisgon, der inder Stadt commandirte, hatte seit langerZeit Proviant und Entsaz verlangt, indemer einen Bothen über den andern abschickte.Endlich langte Hanno in Sicilien an, mitfunfzigtausend Mann Fuß- Volk, sechstausend Pferden, und sechzig Elephanten. Erstieg mit diesen Truppen zu Lilybäum ansLand, von wannen er sich nach Herakleabegab. Daselbst giengen ihm die Einwohner von Erbeßa entgegen, welche ihm versprachen, die Stadt, durch welche alle Zufuhr für die Römer durchgieng, in seine C. Postum. Gemellus, u. Q. Mam. Vitulus, Cons. 27 Hände zu liefern. Er machte sich auch würklich durch ihre Hülfe von dem Orte Meister.Von dieser Zeit an wurden die Belagerer voneinem eben so grossen Mangel gedrückt, alssie selbst die Belagerten erdulten liessen.Die Noth ward endlich so groß, daß sie mehrals einmahl in Vorschlag brachten, die Belagerung aufzuheben, und sie wären wirklich darzu gezwungen worden, wo nicht Hiero, indem er alle Wege versuchte, endlichdas Mittel gefunden hätte, ihnen einigenProviant zukommen zu lassen, welcher ihnen ein wenig wieder zu Kräften half.


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Als Hanno die Nachricht erhielt, daß dieRömer sehr von Hunger gedrückt würden,und von Krankheiten, die die gewöhnlicheFolge desselben sind, da hingegen seine Truppenin guten Stande waren, so beschloß er, sich denFeinden mehr zu nähern, um sie wo möglich zu einem Treffen zu nöthigen. Er brachdemnach mit funfzig Elephanten und seinemganzen Heere von Heraklea auf, und ließ dieNumidische Reuterey voraus ziehen, nachdem er ihnen die nöthige Anweisung gegeben,um die Reuterey der Römer in einen Hinterhalt zu locken. Die Numidier kamen seinem Befehle genau nach, und näherten sichdem Lager der Consuls mit einem hönischenBezeigen und einer Art von Verachtung,Die Römer unterliessen nicht alsbald einenAusfall zu thun, und auf sie los zu gehen. 28 Postum. Gemellus, u. Q. Mam. Vitulus, Cons. Die Numidier widerstunden eine Zeitlang,alsdenn, nachdem sie in Unordnung geseztworden, ergriffen sie die Flucht, und jagten schnell auf eben dem Wege davon, aufwelchem, wie sie wusten, Hanno heran rückte. Die Römer verfolgten sie hitzig, bis sieauf das ganze feindliche Heer stiessen. Jemehr sie sich von dem Lager entfernt hatten,desto schwerer hatten sie sich den Weg zurFlucht gemacht. Es konten sich viele vonihnen nicht retten, die auf dem Platze blieben.


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Als Hanno die Nachricht erhielt, daß dieRömer sehr von Hunger gedrückt würden,und von Krankheiten, die die gewöhnlicheFolge desselben sind, da hingegen seine Truppenin guten Stande waren, so beschloß er, sich denFeinden mehr zu nähern, um sie wo möglich zu einem Treffen zu nöthigen. Er brachdemnach mit funfzig Elephanten und seinemganzen Heere von Heraklea auf, und ließ dieNumidische Reuterey voraus ziehen, nachdem er ihnen die nöthige Anweisung gegeben,um die Reuterey der Römer in einen Hinterhalt zu locken. Die Numidier kamen seinem Befehle genau nach, und näherten sichdem Lager der Consuls mit einem hönischenBezeigen und einer Art von Verachtung,Die Römer unterliessen nicht alsbald einenAusfall zu thun, und auf sie los zu gehen. 28 Postum. Gemellus, u. Q. Mam. Vitulus, Cons. Die Numidier widerstunden eine Zeitlang,alsdenn, nachdem sie in Unordnung geseztworden, ergriffen sie die Flucht, und jagten schnell auf eben dem Wege davon, aufwelchem, wie sie wusten, Hanno heran rückte. Die Römer verfolgten sie hitzig, bis sieauf das ganze feindliche Heer stiessen. Jemehr sie sich von dem Lager entfernt hatten,desto schwerer hatten sie sich den Weg zurFlucht gemacht. Es konten sich viele vonihnen nicht retten, die auf dem Platze blieben.


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Weil dieser Vortheil dem Hanno Hofnung gab einen völligen Sieg davon zutragen, so besezte er eine Anhöhe, die nicht mehrals funfzehnhundert Schritt von dem Römischen Lager entfernet war. Ob nun gleichbeyde Heere so nahe beysammen stunden, sofiel doch das Treffen erst lange Zeit hernachvor, weil beyde Partheyen sich auf gleicheWeise vor einer Schlacht fürchteten, die unter ihnen den Ausschlag thun sollte. DieRömer ins besondere, denen durch den Verlust ihrer Cavallerie der Muth gefallen war,hielten sich in ihrem Lager bedeckt. Als sieaber sahen, daß ihre Furchtsamkeit den Muthihrer Alliirten niederschlug, und hingegen unter den Feinden erweckte, so wagten sie es,und giengen in das freye Feld. Alsdenn kamauch an den Hanno die Reyhe sich zu fürchten, und einen Aufschub zu suchen. Auf diese C. Postum. Gemellus, u. Q. Mamil. Vitulus, Cons. 29 Art verstrichen zwey Monathe, ohne daßetwas merkwürdiges unternommen wurde.


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Weil dieser Vortheil dem Hanno Hofnung gab einen völligen Sieg davon zutragen, so besezte er eine Anhöhe, die nicht mehrals funfzehnhundert Schritt von dem Römischen Lager entfernet war. Ob nun gleichbeyde Heere so nahe beysammen stunden, sofiel doch das Treffen erst lange Zeit hernachvor, weil beyde Partheyen sich auf gleicheWeise vor einer Schlacht fürchteten, die unter ihnen den Ausschlag thun sollte. DieRömer ins besondere, denen durch den Verlust ihrer Cavallerie der Muth gefallen war,hielten sich in ihrem Lager bedeckt. Als sieaber sahen, daß ihre Furchtsamkeit den Muthihrer Alliirten niederschlug, und hingegen unter den Feinden erweckte, so wagten sie es,und giengen in das freye Feld. Alsdenn kamauch an den Hanno die Reyhe sich zu fürchten, und einen Aufschub zu suchen. Auf diese C. Postum. Gemellus, u. Q. Mamil. Vitulus, Cons. 29 Art verstrichen zwey Monathe, ohne daßetwas merkwürdiges unternommen wurde.


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Endlich entschloß er sich ohne weiternAufschub ein Treffen zu liefern, worzu ihndas eyfrige Ansuchen des Hannibals bewog,der ihm vorstellte, daß die Belagerten demHunger nicht länger widerstehen könnten,und daß viele zu den Feinden überliefen. Ernahm auch Abrede mit dem Hannibal, daßer zu gleicher Zeit einen Ausfall thun sollte.Die Consuls, die davon Nachricht erhielten,stellten sich, als ob sie ganz ruhig in ihrenLägern verbleiben wollten. Dieses war eineUrsache für den Hanno, daß er mit destogrössern Ubermuth den Römern das Treffen anbot. Er rückte ganz nahe an ihr Lager an, und warf ihnen auf eine höhnischeArt ihre niedrige Furchtsamkeit vor. DieRömer begnügten sich ihr Lager zu vertheidigen, und liessen sich bloß in kleine Scharmüzel ein, welches stets die Sicherheit derCarthaginenser und ihre Verachtung gegenden Feind vermehrte. Als endlich einmahlHanno nach seiner gewöhnlichen Art hervorbrach, um die Verschanzungen anzugreiffen,so ließ der Consul Postumius auch nach seiner Gewohnheit einige Truppen herausgehen, die ihn von sechs Uhr Morgens bis anden Mittag abmatteten, und ihm bald dabald dort beschwerlich fielen. Als hieraufHanno sich zurückziehen wollte, so führte 30 C. Postum. Gemellus, u. Q. Mamil. Vitulus, Cons. der Consul alle seine Legionen in guter Ordnung heraus, um ihn aus aller Macht anzufallen. Ob es gleich wider des Hanno Vermuthen war, der sich keines Treffens mehrversahe, so stritte er doch mit aller möglichenTapferkeit, so daß der Ausgang fast bis zuEnde des Tages ungewiß blieb. Da aber seine Völker schon vor dem Treffen sehr abgemattet waren, ohne Speise zu sich zu nehmen,und hingegen die Römer sich auf alle Art darzu vorbereitet hatten, und ganz frische Speiseund einen neuen Muth in den Streit brachten, so war ihr Verhältniß nicht mehr gleich.Die Unordnung fieng bey den Mieth-Soldaten an, die in der ersten Linie stunden, und dievielen Beschwerlichkeiten nicht länger aushalten konnten. Sie verliessen nicht allein ihrePosten, sondern geriethen auch in der Eilfertigkeit mitten unter die Elephanten und indie andre Linie, so daß sie alle Reyhen inUnordnung brachten, und alles mit sichfortrissen. Der andre Consul hatte auf seiner Seite nicht weniger Glück. Er trieb denHannibal, der einen Ausfall gethan hatte,mit grosser Heftigkeit in die Stadt zurück,und erlegte viele von seinen Leuten. DasLager der Carthaginenser ward erobert. Vonden Elephanten waren drey verwundet, dreysig getödet, und eilfe fielen in die Hände derRömer. Die Soldaten wurden niedergehauen oder durch die Flucht zerstreut. Von ei C. Postum. Gemellus, u. Q. Mamil. Vitulus, Cons. 31ner so zahlreichen Armee entkamen wenigemit ihrem Generale nach Heraklea.


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Endlich entschloß er sich ohne weiternAufschub ein Treffen zu liefern, worzu ihndas eyfrige Ansuchen des Hannibals bewog,der ihm vorstellte, daß die Belagerten demHunger nicht länger widerstehen könnten,und daß viele zu den Feinden überliefen. Ernahm auch Abrede mit dem Hannibal, daßer zu gleicher Zeit einen Ausfall thun sollte.Die Consuls, die davon Nachricht erhielten,stellten sich, als ob sie ganz ruhig in ihrenLägern verbleiben wollten. Dieses war eineUrsache für den Hanno, daß er mit destogrössern Ubermuth den Römern das Treffen anbot. Er rückte ganz nahe an ihr Lager an, und warf ihnen auf eine höhnischeArt ihre niedrige Furchtsamkeit vor. DieRömer begnügten sich ihr Lager zu vertheidigen, und liessen sich bloß in kleine Scharmüzel ein, welches stets die Sicherheit derCarthaginenser und ihre Verachtung gegenden Feind vermehrte. Als endlich einmahlHanno nach seiner gewöhnlichen Art hervorbrach, um die Verschanzungen anzugreiffen,so ließ der Consul Postumius auch nach seiner Gewohnheit einige Truppen herausgehen, die ihn von sechs Uhr Morgens bis anden Mittag abmatteten, und ihm bald dabald dort beschwerlich fielen. Als hieraufHanno sich zurückziehen wollte, so führte 30 C. Postum. Gemellus, u. Q. Mamil. Vitulus, Cons. der Consul alle seine Legionen in guter Ordnung heraus, um ihn aus aller Macht anzufallen. Ob es gleich wider des Hanno Vermuthen war, der sich keines Treffens mehrversahe, so stritte er doch mit aller möglichenTapferkeit, so daß der Ausgang fast bis zuEnde des Tages ungewiß blieb. Da aber seine Völker schon vor dem Treffen sehr abgemattet waren, ohne Speise zu sich zu nehmen,und hingegen die Römer sich auf alle Art darzu vorbereitet hatten, und ganz frische Speiseund einen neuen Muth in den Streit brachten, so war ihr Verhältniß nicht mehr gleich.Die Unordnung fieng bey den Mieth-Soldaten an, die in der ersten Linie stunden, und dievielen Beschwerlichkeiten nicht länger aushalten konnten. Sie verliessen nicht allein ihrePosten, sondern geriethen auch in der Eilfertigkeit mitten unter die Elephanten und indie andre Linie, so daß sie alle Reyhen inUnordnung brachten, und alles mit sichfortrissen. Der andre Consul hatte auf seiner Seite nicht weniger Glück. Er trieb denHannibal, der einen Ausfall gethan hatte,mit grosser Heftigkeit in die Stadt zurück,und erlegte viele von seinen Leuten. DasLager der Carthaginenser ward erobert. Vonden Elephanten waren drey verwundet, dreysig getödet, und eilfe fielen in die Hände derRömer. Die Soldaten wurden niedergehauen oder durch die Flucht zerstreut. Von ei C. Postum. Gemellus, u. Q. Mamil. Vitulus, Cons. 31ner so zahlreichen Armee entkamen wenigemit ihrem Generale nach Heraklea.


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Endlich entschloß er sich ohne weiternAufschub ein Treffen zu liefern, worzu ihndas eyfrige Ansuchen des Hannibals bewog,der ihm vorstellte, daß die Belagerten demHunger nicht länger widerstehen könnten,und daß viele zu den Feinden überliefen. Ernahm auch Abrede mit dem Hannibal, daßer zu gleicher Zeit einen Ausfall thun sollte.Die Consuls, die davon Nachricht erhielten,stellten sich, als ob sie ganz ruhig in ihrenLägern verbleiben wollten. Dieses war eineUrsache für den Hanno, daß er mit destogrössern Ubermuth den Römern das Treffen anbot. Er rückte ganz nahe an ihr Lager an, und warf ihnen auf eine höhnischeArt ihre niedrige Furchtsamkeit vor. DieRömer begnügten sich ihr Lager zu vertheidigen, und liessen sich bloß in kleine Scharmüzel ein, welches stets die Sicherheit derCarthaginenser und ihre Verachtung gegenden Feind vermehrte. Als endlich einmahlHanno nach seiner gewöhnlichen Art hervorbrach, um die Verschanzungen anzugreiffen,so ließ der Consul Postumius auch nach seiner Gewohnheit einige Truppen herausgehen, die ihn von sechs Uhr Morgens bis anden Mittag abmatteten, und ihm bald dabald dort beschwerlich fielen. Als hieraufHanno sich zurückziehen wollte, so führte 30 C. Postum. Gemellus, u. Q. Mamil. Vitulus, Cons. der Consul alle seine Legionen in guter Ordnung heraus, um ihn aus aller Macht anzufallen. Ob es gleich wider des Hanno Vermuthen war, der sich keines Treffens mehrversahe, so stritte er doch mit aller möglichenTapferkeit, so daß der Ausgang fast bis zuEnde des Tages ungewiß blieb. Da aber seine Völker schon vor dem Treffen sehr abgemattet waren, ohne Speise zu sich zu nehmen,und hingegen die Römer sich auf alle Art darzu vorbereitet hatten, und ganz frische Speiseund einen neuen Muth in den Streit brachten, so war ihr Verhältniß nicht mehr gleich.Die Unordnung fieng bey den Mieth-Soldaten an, die in der ersten Linie stunden, und dievielen Beschwerlichkeiten nicht länger aushalten konnten. Sie verliessen nicht allein ihrePosten, sondern geriethen auch in der Eilfertigkeit mitten unter die Elephanten und indie andre Linie, so daß sie alle Reyhen inUnordnung brachten, und alles mit sichfortrissen. Der andre Consul hatte auf seiner Seite nicht weniger Glück. Er trieb denHannibal, der einen Ausfall gethan hatte,mit grosser Heftigkeit in die Stadt zurück,und erlegte viele von seinen Leuten. DasLager der Carthaginenser ward erobert. Vonden Elephanten waren drey verwundet, dreysig getödet, und eilfe fielen in die Hände derRömer. Die Soldaten wurden niedergehauen oder durch die Flucht zerstreut. Von ei C. Postum. Gemellus, u. Q. Mamil. Vitulus, Cons. 31ner so zahlreichen Armee entkamen wenigemit ihrem Generale nach Heraklea.