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Indessen, daß der Staat von innen so zerrissen wurde, ward er von außen nicht weniger angegriffen und geschwächt. Alle Früchte der Schlachten bey Rocroy, bey Lens und Nördlingen, giengen verloren. Der wichtige Ort Dünkirchen ward von den Versuch über das Jahrhundert Spaniern wieder eingenommen; sie jagten die Franzosen aus Barcellona *, und nahmen Casal in Italien weg. Ungeachtet der Unruhen eines bürgerlichen Krieges, und der Last eines auswärtigen, war Mazarin doch glücklich genug gewesen, den berühmten westphälischen Frieden zu schließen **, durch welchen der Kaiser und das Reich die Präfectur und nicht die Oberbothmäßigkeit von Elsaß für drey Millionen Livres, nach itziger Münze für sechs Millionen, welche an den Erzherzog bezahlt werden sollten, verkaufte. Durch diesen Friedensschluß, welcher in der Folge der Grund von allen Friedensschlüssen ward, wurde ein neues Churfürstenthum für die Pfalz gemacht. Die Rechte aller Prinzen, aller Reichsstädte, dieFreyheiten der geringsten deutschen Edelleute wurden bestätiget. Die Gewalt des Kaisers wurde in enge Gränzen eingeschlossen, und die Franzosen nebst den Schweden waren die Gesetzgeber geworden. Diese Ehre Frankreichs hatte man wenigstens eines Theils den schwedischen Waffen zu danken; denn Gustav Adolph war der erste, welcher das Reich erschütterte. Seine Generale hatten ihre Eroberungen unter der Regierung seiner Tochter Christina weit genug getrieben. Der General Wrangel war im Begriff in Oesterreich einzurücken. Der Graf von Königsmark war Herr von der Hälfte der Stadt Prag, und belagerte die andere Hälfte, gleich als der Friede geschlossen ward. Dem Kaiser so zuzusetzen kostete es dem französischen Hofe nichts, als eine Million, die er jährlich den Schweden geben mußte.