Suchbegriff: fabius_ma
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Nach dieser Ceremonie brachen die Con suls auf, Sempronius nach Lucanien, Fa bius nach Apulien. Der Vater von diesem (*) Ludibrio oculorum auriumque credita proveris.und was sich unter ihnen zugetragen. 361 war im Anmarsch, um bey Sessola zu ihm zud. 539. J. n. R. E. d. 213. J. v. C. G.stossen, und unter ihm als Unterbefehlshaber Dienste zu thun. Als ihm sein Sohn entgegen gieng, liessen die Gerichtsdiener, welchevor ihm hergiengen, aus Ehrerbietung vordas Alter und den erworbenen Ruhm diesesgrossen Mannes, ihn, ohne ein Wort zu sagen, sich zu Pferde annähern, und er warschon bey dem eilften dieser Gerichtsdiener vorbey geritten, als sein Sohn solches gewahrwurde. Sogleich befahl selbiger dem letzternund zwölften, der unmittelbar vor ihm gieng,seine Schuldigkeit zu beobachten. Dieserrufte dem Alten zu, daß er vom Pferde absteigen sollte, welches er auch sogleich that,und bey seiner Annäherung gegen den Con sul sagte: Ich wollte nur, mein Sohn, einen Versuch anstellen, ob du auch wüstest,daß du Consul wärest.


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Der Vater des Consuls war dieser Meinung nicht. Er sagte: „man rede in derZeit, da sich der Krieg auf allen Seitenentzündet hätte, nicht anders, als ob manmitten im Friede lebte. Es würde sehrübel gehandelt seyn, wenn man die VölkerItaliens durch eine übel angebrachte Strenge anreitzen wollte, ferner auf der carthaginensischen Seite zu bleiben, da man vielmehr alle Mühe anwenden sollte, sie wieder und was sich unter ihnen zugetragen. 363zu dem Bündnis der Römer zurückzufühd. 539. J. n. R. E. d. 213. J. v. C. G.ren. Man würde wider alle Klugheit verfahren, wenn man mit denenjenigen nachder Strenge handelte, welche in sich giengen,und zu ihrer Schuldigkeit sich von neuem bequemen wollten. Wenn es erlaubt wäre,die Römer zu verlassen, und es stünde niemanden frey, wieder zu ihnen umzukehren,so wäre kein Zweifel, daß Rom bald ohneBundsgenossen seyn, und ganz Italien demHannibal anhangen würde. Aber bey allemdiesem wäre er der Meinung nicht, sich gänz lich dem Altinius anzuvertrauen. Man könne in dieser Sache einen Mittelweg einschlagen. Man müste ihn, indem man ihnjetzt weder als einen Feind noch als einenBundsgenossen ansähe, in eine dem Lagernahe gelegene sichere und treue Stadt einsperren, und ihm die Freyheit lassen, in dasLager zu kommen, solange als der Kriegdaurete. Wenn selbiger zu Ende wäre,würde man am besten ausmachen können,was zu thun sey, ob man ihn wegen seinesvormals angezettelten Ausruhrs bestrafen,oder wegen seiner würklichen Wiederkehr zuGnaden annehmen wollte.“ Jedermannpflichtete der Meinung des Fabius bey. Man legte dem Altinius und denen, die ihn begleiteten, Fesseln an, und schickte ihn, nebst einergrossen Summe Goldes, die er mit sich gebracht hatte, und die man ihm auf das heiligste ausheben ließ, nach Cales. Den Tagüber gieng er in der Stadt herum unter Be 364 Q. F. Maximus, u. T. S. Gracchus, Cons.d. 539. J. n. R. E. d. 213. J. v.C. G.gleitung einer Wache, welche ihn des Nachtsauf das sorgfältigste verwahrete.


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Fabius nim̄t die StadtArpi wieder ein.

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Nachdem Fabius von Sessola aufgebrochen, richtete er sogleich sein Absehen auf dieBelagerung der Stadt Arpi. Nachdem er und was sich unter ihnen zugetragen. 365 ziemlich nahe ihre Lage und Mauern unterd. 539. J. n. R. E. d. 213. J. v. C. G.suchet, beschloß er, sie an einer Seite, welchewegen ihrer Festigkeit am wenigsten verwahret war, anzugreiffen. Er machte ein besonderes Corps, welches aus seinen besten Officieren und herzhaftesten Soldaten bestund.Selbigen befahl er, die Mauer auf dieser Seitebey Nachtzeit zu ersteigen, und hier auf ein niedriges und enges Thor aufzuschlagen, welchesin dem Theile der Stadt, die fast ganz verlassenwar, auf eine wenig bewohnte Gasse stieß. Zuallem Glück vor sie erhob sich ein so stürmischesWetter, daß der Regen, welcher gegen Mitternacht anfing, die Wachten nöthigte ihrePosten zu verlassen und in die Häuser einzutreten. Die Mauer wurde erstiegen. und dasThor erbrochen. Auf den ersten Trompetenschall, welcher die abgeredete Losung war,ließ Fabius seine Trupen anrücken, und zogein wenig vor angehenden Morgen durch dasThor, welches er hatte umreissen lassen, in dieStadt ein. Da es noch vor Anbruch desTages aufhörte zu regnen, wachten endlichdie Feinde von dem Lermen auf. Die Besatzung, welche Hannibal in die Stadt gelegthatte, bestund aus fünftausend Mann, welche von den Einwohnern mit dreytausend vonihren Bürgern, die sie auf ihre Unkosten mitWaffen versehen hatten, vermehret wordenwar. Weil die Carthaginenser von derTreue der Arpinaten nicht gnugsam versichert waren, und befürchteten, durch sie vonhinten angegriffen zu werden, liessen sie sel 366 Q. F. Maximus, u. T. S. Gracchus, Cons.d. 539. J. n. R. E. d. 213. J. v.C. G.bige voraus marschiren. Man stritt anfänglich ganz im dunkeln und in sehr engen Strassen, die Römer aber hatten die Vorsicht gebraucht, sich nicht nur der Retirade zu versichern, sondern auch die Dächer derer an dasThor stossenden Häuser zu besetzen, um zuverhindern, daß man ihnen nicht von derHöhe mit Steinen Schaden zufügen könnte.Während daß man im Handgemenge war,und die Römer den Einwohnern von ArpiVorwürfe machten, daß sie sich einer fremden und barbarischen Nation ergeben hätten,versicherten diese, daß solches gänzlich widerihren Willen geschehen sey, und daß ihreOberhäupter sie, ohne ihre Einwilligung zuerwarten, an die Carthaginenser verkauffthätten. Sobald als hierauf, zufolge dieser einander gegebenen Erläuterungen, derPrätor der Stadt zu dem Consul war geführet worden, und die Versicherung erhalten hatte, daß man das vergangene inVergessenheit stellen wollte, richteten die Arpinaten anfauf einmahl ihre Waffen gegen dieCarthaginenser. Zu gleicher Zeit traten auchohngefehr tausend Spanier auf die Seitedes Consuls, ohne daß sie sich weiter etwas ausbedungen, als daß der carthaginensischen Besatzung ein freyer Abmarsch möchte erlaubet werden. Der genommenen Abrede nach öffnete man den Carthaginensernsogleich die Thore, ohne ihnen das geringsteUebel zuzufügen, und sie begaben sich nachSalapia zu dem Hannibal. Solchergestalt und was sich unter ihnen zugetragen. 367 kam Arpi wieder unter die Gewalt der Röd. 539. J. n. R. E. d. 213. J. v. C. G.mer, ohne daß ein einziger von denen Bürgern, ausser dem, der sie zweymal verrathen hatte, umkam. Den Spaniern verwilligte man doppelten Sold, welche auchnachher allezeit denen Römern treu verblieben, und bey vielen Gelegenheiten ihnen ungemeine Dienste gethan haben.


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Nachdem Fabius von Sessola aufgebrochen, richtete er sogleich sein Absehen auf dieBelagerung der Stadt Arpi. Nachdem er und was sich unter ihnen zugetragen. 365 ziemlich nahe ihre Lage und Mauern unterd. 539. J. n. R. E. d. 213. J. v. C. G.suchet, beschloß er, sie an einer Seite, welchewegen ihrer Festigkeit am wenigsten verwahret war, anzugreiffen. Er machte ein besonderes Corps, welches aus seinen besten Officieren und herzhaftesten Soldaten bestund.Selbigen befahl er, die Mauer auf dieser Seitebey Nachtzeit zu ersteigen, und hier auf ein niedriges und enges Thor aufzuschlagen, welchesin dem Theile der Stadt, die fast ganz verlassenwar, auf eine wenig bewohnte Gasse stieß. Zuallem Glück vor sie erhob sich ein so stürmischesWetter, daß der Regen, welcher gegen Mitternacht anfing, die Wachten nöthigte ihrePosten zu verlassen und in die Häuser einzutreten. Die Mauer wurde erstiegen. und dasThor erbrochen. Auf den ersten Trompetenschall, welcher die abgeredete Losung war,ließ Fabius seine Trupen anrücken, und zogein wenig vor angehenden Morgen durch dasThor, welches er hatte umreissen lassen, in dieStadt ein. Da es noch vor Anbruch desTages aufhörte zu regnen, wachten endlichdie Feinde von dem Lermen auf. Die Besatzung, welche Hannibal in die Stadt gelegthatte, bestund aus fünftausend Mann, welche von den Einwohnern mit dreytausend vonihren Bürgern, die sie auf ihre Unkosten mitWaffen versehen hatten, vermehret wordenwar. Weil die Carthaginenser von derTreue der Arpinaten nicht gnugsam versichert waren, und befürchteten, durch sie vonhinten angegriffen zu werden, liessen sie sel 366 Q. F. Maximus, u. T. S. Gracchus, Cons.d. 539. J. n. R. E. d. 213. J. v.C. G.bige voraus marschiren. Man stritt anfänglich ganz im dunkeln und in sehr engen Strassen, die Römer aber hatten die Vorsicht gebraucht, sich nicht nur der Retirade zu versichern, sondern auch die Dächer derer an dasThor stossenden Häuser zu besetzen, um zuverhindern, daß man ihnen nicht von derHöhe mit Steinen Schaden zufügen könnte.Während daß man im Handgemenge war,und die Römer den Einwohnern von ArpiVorwürfe machten, daß sie sich einer fremden und barbarischen Nation ergeben hätten,versicherten diese, daß solches gänzlich widerihren Willen geschehen sey, und daß ihreOberhäupter sie, ohne ihre Einwilligung zuerwarten, an die Carthaginenser verkauffthätten. Sobald als hierauf, zufolge dieser einander gegebenen Erläuterungen, derPrätor der Stadt zu dem Consul war geführet worden, und die Versicherung erhalten hatte, daß man das vergangene inVergessenheit stellen wollte, richteten die Arpinaten anfauf einmahl ihre Waffen gegen dieCarthaginenser. Zu gleicher Zeit traten auchohngefehr tausend Spanier auf die Seitedes Consuls, ohne daß sie sich weiter etwas ausbedungen, als daß der carthaginensischen Besatzung ein freyer Abmarsch möchte erlaubet werden. Der genommenen Abrede nach öffnete man den Carthaginensernsogleich die Thore, ohne ihnen das geringsteUebel zuzufügen, und sie begaben sich nachSalapia zu dem Hannibal. Solchergestalt und was sich unter ihnen zugetragen. 367 kam Arpi wieder unter die Gewalt der Röd. 539. J. n. R. E. d. 213. J. v. C. G.mer, ohne daß ein einziger von denen Bürgern, ausser dem, der sie zweymal verrathen hatte, umkam. Den Spaniern verwilligte man doppelten Sold, welche auchnachher allezeit denen Römern treu verblieben, und bey vielen Gelegenheiten ihnen ungemeine Dienste gethan haben.


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La lecture de cette Lettre causa en même tems & beaucoup de douleur pour la mort de l'un des Consuls, & beaucoup d'inquiétude pour la vie de l'autre. Ils envoyérent Q. Fabius le fils à l'Armée de Venouse, & au Consul trois Députés, qui furent sext. Julius César, L. Licinius Pollio, & L. Cincius Alimentus, qui étoit revenu de sicile depuis quelques jours. Ils eurent ordre de lui dire, Que s'il ne pouvoit pas venir lui- même à Rome pour présider aux élections, Marcel. et Crispin. Cons. il créât un Dictateur pour tenir les AssemAn. R. 544.Av. J. C.208.La FlotteRomainebat celledes Cartha-ginois prèsde Clupée.Liv. ibid.blées en sa place.


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Celui dont nous parlons ici, mourut dans un âge fort avancé, s'il en faut croire Val. Max.VIII. 13. 3.Valére Maxime. Car, selon cet Auteur, il fut Augure durant soixante-deux ans, & étoit déja sans doute homme formé quand il entra dans cette place: d'où il conclut qu'il vécut presque un siécle entier. Mais cette opinion souffre quelque difficulté. si sa vie fut fort longue, elle fut aussi fort illustrée par ses rares qualités & ses belles actions, qui lui auroient mérité le surnom de Grand, Maximus, quand il ne l'auroit pas Cepion et Geminus Cons. trouvé déja établi dans sa famille. Il (a)An. R. 549.Av. J. C.203. surpassa par rapport aux charges la gloire de son (b)pére, & égala celle de son aieul Rullus, qui fut comme lui cinq fois Consul, & fut surnommé aussi Maximus. Il est vrai que Rullus livra plus de batailles que lui, & remporta plus de victoires: mais avoir su tenir tête à un ennemi tel qu'Annibal, c'est un mérite & un titre d'honneur qui peut entrer en comparaison avec les plus grands exploits. Il montra plus de prudence & de circonspection, que d'ardeur & de vivacité. On ne peut pas dire précisément si cette conduite lente & mesurée venoit de son propre fond & de son caractére, ou si c'étoit la conjoncture du tems & la nature de la guerre dont il fut chargé, qui lui inspira cet esprit de précaution & de retenue. Mais ce qui est certain, c'est que par-là ce sage temporiseur sauva la République, comme Ennius le remarque dans un vers connu de tout le monde:


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Dieser Brief verursachte zu gleicher Zeit viel Schmerz über den Tod eines Consuls,und viel Besorgniß für das Leben des andern.Sie schickten den Q.Fabius, den Sohn,zur Armee nach Venusia, an den Consulaber drey Abgeordnete, den Sextus Julius Cäsar, den L. Licinius Pollio, und L. Curius Alimentus, welche seit einigen Tagen aus Sicilien zurück gekommen waren. Sie hatten Befehl ihm zu sagen, daß wenn er nicht selbst nach Rom kommen könne, so solle er einen Dictator ernennen, welcher in den 82 M. C. Marcellus, u. T. Q. Crispinus, Cons.d. 544. J. n. R. E. d. 208. J. v. C. G. Versammlungen, statt seiner, den Vorsitzhabe.


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Der, von dem wir reden, starb, wenn man dem Valerius Maximus Glauben beymessen darf, in einem sehr hohen Alter. Denn,nach dem Zeugnis dieses Schriftstellers, war und was sich unter ihnen zugetragen. 381 er ganzer zwey und sechzig Jahr Augur, und,d. 549. J. n. R. E. d. 203. J. v. C. G.da er zu dieser Würde gelangte, muß er ohne Zweifel schon ein Mann in seinen besten Jahren gewesen seyn. Hieraus schließt er, daß er fast ein völliges Jahrhundert gelebt habe. Allein diese Meynung hat ihre Schwürigkeit. Gesetzt aber, daß sein Leben auch sehr lang gewesen ist, wurde es doch noch vielmehr durch seine vortreflichen Eigenschaften und schönen Thaten verherrlichet, welche ihm den Zunamen desGrossen (Maximus) würden erworben haben, wenn er ihn nicht schon in seiner Familie eingeführt gefunden hätte. Er (*)übertraf in Ansehung der Ehrenstellen den Ruhm seines (**) Vaters, und kam dem von seinem Großvater Rullus bey, welcher,wie er, fünfmal Consul gewesen, und auchden BeynahmenMaximus geführet hat. Es ist wahr, Rullus lieferte mehr Schlachten, als er, und erhielt mehr Siege: Alleineinem solchen Feinde, wie Hannibal, die Spi

(*)Superauit paternos honores, auitos aequa- uit. Pluribus victoriis et maioribus praeliisauus inſignis Rullus: ſed omnia aequare vnushoſtis Annibal poteſt. Cautior tamen, quampromtior, hic habitus fuit: et ſicut dubites,vtrum ingenio cunctator fuerit, an quia ita bel-lo proprie, quod tum gerebatur, aptum erat;ſic nihil certius eſt, quam vnum hominem no-bis cunctando rem reſtituiſſe, ſicut Ennius ait. Liu.

(**) Fabius Gurges ist nur dreymal Consulgewesen, und sein Sohn Fabius Cunctatorwar es fünfmal.

382 M. Servilius, u. Tib. Claudius, Cons.d. 549. J. n. R. E. d. 203. J. v. C. G. tze zu bieten, gewust haben, ist ein Verdienstund Ehrentitel, welcher mit denen gröstenHeldenthaten kann in Vergleichung gezogenwerden. Er zeigte mehr Klugheit und Behutsamkeit, als Hitze und Lebhaftigkeit. Man kann nicht so genau bestimmen, ob dieses langsame und abgezirkelte Betragen den Grund in seiner Gemüthsart hatte, oder ob ihm die damaligen Umstände und die Beschaffenheit des Krieges, der ihm zu führen aufgetragen war, diese Gedanken der Vorsicht und Behutsamkeit einflößten. Das aber ist gewiß, daß dieser weise Zauderer hierdurch die Republick rettete, wie solches der Ennius in einem der ganzen Welt bekannten Verse bemerket.


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(**) Fabius Gurges ist nur dreymal Consulgewesen, und sein Sohn Fabius Cunctatorwar es fünfmal.