Suchbegriff: duil
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Wir fangen hier das fünfte Jahr des erDie Röm. bauen und rüsten eine Flotte, um den Carthaginensern die Herschaft des Meers streitig zu machen. Polyb. I.20. 21.sten Punischen Krieges an. Die Römerhatten nicht Ursache sich die Unternehmungdesselben gereuen zu lassen. Bis hieher warihnen alles geglückt, sowohl Schlachten alsBelagerungen. So vortheilhaft indessender Sieg über den Hanno war, und die Eroberung eines so wichtigen Platzes wie Agrigent, so sahen sie wohl ein, daß so lange dieCarthaginenser Herren auf dem Meere blieben, so würden sich allezeit die Seestädte aufder Insel für sie erklären, und es würde ihnen unmöglich fallen, sie iemahls gänzlichdaraus zu vertreiben. Ausserdem liessen siees sehr ungerne geschehen, daß Afrika ungestöhrt in Frieden blieb, da unterdessen Italien durch die häufigen Einfälle des Feindesbeunruhiget ward. Denn eben so mächtigals Rom durch seine Legionen und Land-Armeen war, so furchtbar hatte sich Carthagodurch seine Flotten und Seevölker gemacht. 36 Cn. Corn. Scipio Asina, u. C. Duillius, Consuln. Die Römer waren daher das erste mahlernstlich bedacht, eine Flotte zu bauen, undden Carthaginensern die Herschaft des Meeres streitig zu machen. Das Vornehmenwar kühn und konnte beynahe vermessenscheinen, aber es zeigt, wie bey den Römernder Muth und die Grösse der Seele beschaffen gewesen. Sie hatten, als sie nach Sicilien übergiengen, kein einiges auch noch sokleines Schif, das zum Kriege zugerüstet gewesen, und zu dieser Uberschiffung hatten sienichts anders gehabt, als ihre Kähne, vondenen wir geredet haben, nebst einigen vonihren Nachbarn geborgten Schiffen. Siehatten keine Erfahrung in dem Seewesen.Sie hatten keinen geschickten Meister zumSchifsbaue. Sie kannten nicht einmahldie Forme der Quinqueremium, das istder Galeren mit fünf Reyhen Rudern, diedazumahl die vornehmste Stärke der Flottenausmachten. Zu gutem Glücke hatten siein dem Anfange des Krieges eine erobert,die auf der Küste gestrandet war, und die ihnen zum Muster diente. Diese arbeitsameund sinnreiche Nation, die sich durch keineMühe abschrecken ließ, und alles zu seinemNutzen anwendete, erlernte von seinen Feinden selbst die Kunst und das Mittel sie zuüberwinden. Die Consuls führten die Aufsicht über diese neue Arbeit. Die Römerliessen sich durch ihre nach drücklichen Ermah Cn. Corn. Scipio Asina, u. C. Duilius, Consuln. 37nungen, und noch mehr durch ihr Exempelaufmuntern, mit einem Eyfer und einer Arbeitsamkeit, die unglaublich waren, Schiffevon aller hand Arten zu bauen. Indem siemit dieser Arbeit beschäftigt waren, so suchteman auf der andern Seite Ruderknechte zusammen, und richtete sie zu einem Handwerke ab, das ihnen bis hieher völlig unbekanntgewesen war. Sie mußten sich auf Bänken am Ufer des Meers in eben der Ordnungniedersetzen, wie es in Schiffen gewöhnlichist, und man übte sie, als ob sie wirklich aufder Ruderbank säßen, sich, indem sie dieHände wegzogen, rükwärts zu werfen, undsie hernachmahls, um eben diese Bewegungvon neuem anzufangen, vorwärts zu stossen,und dieses alles zugleich, in abgemeßner Ordnung und von dem Augenblicke an, da dasZeichen gegeben war. In einer Zeit vonzwey Monathen waren hundert Galeren zufünf Reyhen Ruder, und zwanzig zu dreyReyhen ausgerüstet, so daß man, wie sichein gewisser Autor ausdrückt (*), beynahehätte glauben sollen, daß es keine durchKunst verfertigte Gebäude, sondern in Galeren von den Göttern verwandelte Bäumewären. Nachdem man die Ruderknechtenoch eine Zeitlang in den Schiffen selbst ge=

(*)Vt non arte factae, sed quodam munere deo-rum conuersae in naues atque mutatae arbo-res viderentur. Flor. II. 2.

38 Cn. Corn. Scipio Asina, u. C. Duilius, Consuln.übt hatte, so stach die Flotte in See. DasCommando der Land-Armee in Sicilien wardem Duilius, und das von der Flotte demCornelius zugefallen.


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Cn. Corn. Scipio Asina, n. C. Duilius. Consuln. 39

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Berühmt. Sieg des Duiliusin den See-Treffenbey der Küste von

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40 Cn. Corn. Scipio Asina, u. C. Duilius, Consuln.

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Als die siegreiche Flotte vernahm, was demCornelius widerfahren war, so that sie 40 Cn. Corn. Scipio Asina, u. C. Duilius, Consuln.MylusPolyb. I.22. 24. Zonar. VIII. 377. solches dem Duilius seinem Amts-Gehülfen inSicilien zu wissen, wo er an der Spitze derLand-Völker war, ingleichen daß sie nunmehro angekommen wäre, nachdem sie einen Vortheil über den Feind erhalten.Duilius begab sich eiligst auf die Flotte,nachdem er das Commando seiner Armeeden Tribunen übergeben hatte. Als sieins Gesichte der Carthaginenser bey den Küsten von Mylus (*) ankam, so rüstete man sichzum Treffen.


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Als die siegreiche Flotte vernahm, was demCornelius widerfahren war, so that sie 40 Cn. Corn. Scipio Asina, u. C. Duilius, Consuln.MylusPolyb. I.22. 24. Zonar. VIII. 377. solches dem Duilius seinem Amts-Gehülfen inSicilien zu wissen, wo er an der Spitze derLand-Völker war, ingleichen daß sie nunmehro angekommen wäre, nachdem sie einen Vortheil über den Feind erhalten.Duilius begab sich eiligst auf die Flotte,nachdem er das Commando seiner Armeeden Tribunen übergeben hatte. Als sieins Gesichte der Carthaginenser bey den Küsten von Mylus (*) ankam, so rüstete man sichzum Treffen.


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Cn. Corn. Scipio Asina, u. C. Duilius. Consuln 41

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42. Cn. Corn. Scipio Asina, u. C. Duilius, Consuln.

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Cn. Corn. Scipio Asina, u. C. Duilius, Consuln. 43

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Die erste Frucht dieses Sieges war dieBefreyung von Segesta, (*) das die Charthaginenser sehr bedrängten, und bey naheauf das Aeusserste gebracht war. NachdemDuilius sie gezwungen hatte, die Belagerungdavor aufzuheben, griff er (**) Macella an u.nahm es ein, ohne daß sich ihm Hamilkarwidersetzte. Am Ende des Feldzugs begabsich der Consul wieder nach Rom. SeineAbwesenheit half den Angelegenheiten derCarthaginenser sehr auf, und viele Städte

(*) An der Abendseite von Sicilien gegen das Meergelegen.

(*) Auf dem festen Lande höher als Segesta gelegen.

44 Cn. Corn. Scipio Asina, u. C. Duilius, Consuln. mußten entweder gutwillig oder gezwungensich wider unter ihre Bothmäßigkeit begeben.


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44 Cn. Corn. Scipio Asina, u. C. Duilius, Consuln.

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Man kann leicht erachten, mit welchenFreudenbezeugungen Duilius in Rom empfangen wurde. Man erwieß dem Urheberd. 492. J. n. E. R. d. 260. J. v. C. G.eines neuen Ruhmes der Römischen Waffendie größten Ehrenbezeugungen. Er warder erste, welchem unter den Römern die Ehreeines zur See verdienten Triumphs zugestanden wurde. Man errichtete auf dem Marckte zum Andenken dieses Sieges ein öffentliches Denkmal auf, das eine Seule vonweissen Marmor war, u. Colonna rostralishieß, an welcher die Zahl der Schiffe befindlich war, welche entweder genommen,oder auf den Grund getrieben waren. Manfand auch die Summen von Gold und Silber, die man erbeutet, und in den öffentlichen Schatz gebracht hatte, darauf beniemt.Diese Seule ist bis auf unsre Zeiten gekommen, und die Aufschrift ist eins von denältesten Denkmälern der lateinischen Sprache, die damals noch sehr unvollkommenFlor. II. 2.und unausgebessert war. Duilius setzteseinen Triumph gewisser massen durch seinganzes Leben fort. (*) Wenn er Abends

(*)C. Duilium - - - redeuntem a cœna senem sæpevidebam puer. (Cato redet) Delectabaturcereo funali & tibicine, quæ sibi nullo exemplo privatus sumserat: tantum licentiæ dabasgloria. Cic. de Senect. n. 44.

L. Corn. Scipio, u. C. Aqvilius Florus, Consuln. 45 von einem Gastmale aus der Stadt nachHause kehrte, so wurde ihm allezeit eine Fackel vorgetragen, und ein Flötenspieler mustevor ihm hergehen, um seinen Triumph zuverlängern: eine Ehre für einen Privat-Mann, die kein Exempel mehr und die er sichselbst zugeignet hatte. So kühn machte ihndie Ehre, die er sich erworben, und so weitsetzte sie ihn über alle Regeln hinaus!


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Man kann leicht erachten, mit welchenFreudenbezeugungen Duilius in Rom empfangen wurde. Man erwieß dem Urheberd. 492. J. n. E. R. d. 260. J. v. C. G.eines neuen Ruhmes der Römischen Waffendie größten Ehrenbezeugungen. Er warder erste, welchem unter den Römern die Ehreeines zur See verdienten Triumphs zugestanden wurde. Man errichtete auf dem Marckte zum Andenken dieses Sieges ein öffentliches Denkmal auf, das eine Seule vonweissen Marmor war, u. Colonna rostralishieß, an welcher die Zahl der Schiffe befindlich war, welche entweder genommen,oder auf den Grund getrieben waren. Manfand auch die Summen von Gold und Silber, die man erbeutet, und in den öffentlichen Schatz gebracht hatte, darauf beniemt.Diese Seule ist bis auf unsre Zeiten gekommen, und die Aufschrift ist eins von denältesten Denkmälern der lateinischen Sprache, die damals noch sehr unvollkommenFlor. II. 2.und unausgebessert war. Duilius setzteseinen Triumph gewisser massen durch seinganzes Leben fort. (*) Wenn er Abends

(*)C. Duilium - - - redeuntem a cœna senem sæpevidebam puer. (Cato redet) Delectabaturcereo funali & tibicine, quæ sibi nullo exemplo privatus sumserat: tantum licentiæ dabasgloria. Cic. de Senect. n. 44.

L. Corn. Scipio, u. C. Aqvilius Florus, Consuln. 45 von einem Gastmale aus der Stadt nachHause kehrte, so wurde ihm allezeit eine Fackel vorgetragen, und ein Flötenspieler mustevor ihm hergehen, um seinen Triumph zuverlängern: eine Ehre für einen Privat-Mann, die kein Exempel mehr und die er sichselbst zugeignet hatte. So kühn machte ihndie Ehre, die er sich erworben, und so weitsetzte sie ihn über alle Regeln hinaus!


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C. Duilius war dieses Jahr Censor, und hatte zum Collegen den L. Cornelius Scipio.


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I. §. Gelegenheit des Punischen Krieges. Beystand,den die Römer den Mamertinern wieder die Car thaginenser leisten. Der Consul Appius geht nachSicilien. Er erhält einen Sieg über den Hiero,und zieht in Meßina ein. Er schlägt die Carthagi nenser, und nachdem er eine starke Besatzung zuMeßina hinterlassen, kehret er nach Rom zurück,und genießt die Ehre des Triumphs. Summe desbürgerlichen Census. Einführung der Fechter-Kämp fe. Eine Vestalin gestraft. Die beyden neuen Con suln gehen nach Sicilien über. Vertrag zwischendem Hiero und den Römern geschlossen. Bestra fung der Soldaten, die sich verzagter Weise an dieFeinde ergeben. Die Consuln kommen wieder nachRom. Triumph des Valerius. Sonnen - Uhr.Nagel um der Pest willen eingeschlagen. Neue Pflanz städte. Die Römer unternehmen in Gesellschaftder Truppen von Syrakus die Belagerung von A grigent. Es wird ein Treffen geliefert, in welchemdie Carthaginenser auf das Haupt geschlagen wer den. Die Stadt wird nach einer Belagerung vonsieben Monathen eingenommen. Abscheuliche Treu losigkeit des Hanno in Ansehung der Mieth - Solda ten Hamilkar wird an die Stelle des Hanno ge schickt, der zurückberufen wird. Die Römer bauenSchiffe, und rüsten eine Flotte aus, um den Car thaginensern die Herrschaft über das Meer streitigzu machen. Der Consul Cornelius wird mit sieb zehn Schiffen gefangen und nach Carthago gebracht.Der übrige Theil der Flotte schlägt den Carthagi nensischen General. Berühmter Sieg des Duiliusin einem See - Treffen bey den Küsten von Mylus.Triumph desselben. Unternehmung auf Sardinienund Corsika. Eine Verschwörung zu Rom in ih rer Geburt erstickt. a. d. 1. u. 2. S.