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16 - Discours historique sur l'apocalypse /

Diderot hat keinen andern Zweck, als dieVollkommenheit des Theaters vor Augen gehabt; er wollte alle Schauspieler wieder zur Natur zurück führen, die sich davon entfernt hatten.Cahüsac rufte gleicherweise die Tänzer zurWahrheit zurück; aber alles, was sie gesagt haben, hat man für falsch gehalten, weil alles, was sie sagen, die Zeichen der verkannten schönen Einfalt an sich trägt. Man hat nicht einräumen wollen, daß nur Verstand dazu gehöre, ihren Rath in Ausübung zu bringen. Kann man gestehn, daß es einem daran fehle? Ist es möglich, zu gestehen, man habe keinen Ausdruck, das hiesse ja zugeben, daß es einem an Seele fehlte; man sagt noch wohl, ich habe eine schwache Brust, aber nicht, ich habe ein stumpfes Gefühl. Die Tänzer gestehn noch wohl zuweilen, daß sie keine Stärke haben, sie sprechen aber nicht mit derselben Aufrichtigkeit, wenn die Rede von der Unfruchtbarkeit der Einbildungskraft ist; damit rücken die Balletmeister noch wohl naif genug heraus, daß sie nicht geschwinde arbeiten, und daß sie an ihrer Profeßion kein Vergnügen finden; aber damit halten sie hinterm Berge, daß das Publikum auch wieder kein Vergnügen an ihren Werken findet, daß sie frostig, verwirrt, eintönig sind, und kein Genie haben. So, mein Herr, sind die meisten Männer beschaffen, die sich dem Theater widmen; sie dünken sich alle vollkommen; daher ist es nicht zu verwundern, daß alle diejenigen, die sich bemühet haben, ihnen die Augen zu öfnen, laß geworden, und es sogar bereuet, daß sie einen Versuch zu ihrer Genesung gemacht haben.