Suchbegriff: dame
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1 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Auf diese Art verflossen fast zwey Monate, ohne daß man weiter kam, als sich ein Muselmann aufwarf, welcher dem Generale versprach, das Schloß in seine Hände zu liefern, wenn man gänzlich dem Plane, den er sich ausgedacht habe, folgen wolle. Dieser Muselmann hieß Dames, es war ein Mann, welchen sowohl seine riesenmäßige Gestalt, als seine Tapferkeit und Unerschrockenheit merkwürdig machte. Er hatte mit dem Obeidah eine Unterredung, in welcher er ihm die erstaunlichen Thaten, die er in Arabien verrichtet, erzehlte, und in Ansehung des Schlosses, das man bisher vergebens belagert hatte, es auf sich nahm, sich desselben in kurzen zu bemächtigen, welches Unternehmen auszuführen, er nicht mehr als dreyßig Mann verlangte.


2 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Obeidah beschloß diese Erfahrung zu machen. Er gab dem Dames die Leute, die er verlangt hatte; und dieser, ehe er etwas unternahm, bewegte den General, die Belagerung aufzuheben, und sich eine ganze Meile von dem Schlosse zu entfernen. Er selbst hielt sich mitOmar. Hegire 16. n. C. G. 637. seinen Leuten an einem Orte, der dazu sehr gelegen war, verborgen. Die Sorgfalt, die er vorher anwendete, den Platz genau zu erforschen, und die Nachrichten, die er von einem Griechen erhielt, den man an eben dem Tage gefangen genommen hatte, setzten ihn in den Stand, seinen Anschlag schleinig auszuführen, und weil er voraus sahe, daß sein Unternehmen noch in derselben Nacht gelingen könne, so schickte er zu dem Obeidah, und ließ ihn bitten, einige Reuterey an einen Ort, den er ihm anwieß, anrücken zu lassen. Er ersuchte ihn, nur solche Leute zu senden, auf deren Tapferkeit und Treue man Rechnung machen könne, und fügte hinzu, daß sich diese Mannschaft fertig halten müsse, bey anbrechendem Tage die nöthige Hülffe zu leisten, zu welcher Zeit er ihr ein gewissesZeichen, welches er ihm sagte, geben wolle.


3 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Als es nun ein wenig späte in der Nacht war, verhüllete sich Dames in ein Kleid, welches von einer Ziegenhaut verfertiget war. Er machte sich aus dem Orte, wo er sich verborgen gehalten hatte, hervor, kroch auf den Händen und Füssen, und gelangte ohne Geräusch an den Fuß der Mauer, wo er wuste, daß sie am schwächsten besetzt und am leichtesten zu ersteigen war. Seine Leute folgten ihm, dem erhaltenen Befehle gemäß, einer nach dem andern, und brauchten eben die Vorsichtigkeit, die ihr Anführer gebraucht hatte.


4 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

So bald sie alle wieder beysammen waren, setzte sich Dames an dem Fusse der Mauer nieder, und ließ einen auf seine Schultern steigen; der zweyte stieg auf diesen, und endlich gelang es ihnen, die Höhe der Mauer zu erreichen. Nachdem der oberste eine Zeitlang gehorcht, und an diesem Orte nicht die geringste Bewegung gehört hatte, sprang er auf der andern Seite der Mauer herab, wo er eine eingeschlafene Wache fand, welche er ermordete und über die Mauer hinüber warf.


5 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Als der Muselmann sich nunmehr im Stande befand, ungehinderter zu Werke zu gehen, so warf man ihm ein starkes Seil zu, welches er an die Zinnen der Mauer befestigte. Die übrigen Soldaten bedienten sich dieses Seils, die Mauer zu erklettern, und Dames stieg zu allerletzt hinan. Ein wenig weiter von dem Orte, wo sie sich befanden, entdeckten sie zwey andre Wachen, welche betrunken oder eingeschlafen waren; sie bemächtigten sich ihrer, indem sie sie durchbohrten, und über die Mauer hinüber warffen.


6 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Nach dieser That befahl Dames seinen Leuten, ruhig an ihrem Orte zu bleiben, während dessen er sich selbst so nahe, als möglich, heran machen und sehen wolle, wie es in dem Schlosse stehe. Er entdeckte fast überall eine grosse Stille, ausgenommen in der Wohnung des Befehlshabers. Yukinna war in zahlreicher Gesellschaft seiner Hauptleute bey Tische, woOmar. Hegire 16. n. C. G. 637. sie sich mit einander erfreuten, daß die Muselmänner endlich die Belagerung aufzuheben wären genöthiget worden. Gleich nach dem Abzuge dieser Trupen hatte der Befehlshaber den Soldaten Wein geben lassen, und da sich die meisten besoffen, so war diese Unordnung Ursache, daß man die Wachen vernachläßigte.


7 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dames kam zu seinen Leuten zurück, ihnen von dem, was er entdeckt hatte, Nachricht zu geben. Er befahl ihnen noch ferner an ihrem Orte zu bleiben, und sagte, er wolle selbst an das Thor, welches dem Orte des Hinterhalts gegen über liege, zu kommen suchen, und wenn auch da die Wachen so schlecht bestellt wären, als überall, so hoffte er, sich ganz allein dieses Posten bemächtigen zu können.


8 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Er begab sich in der That dahin, und fand alles in dem Stande, wie er es wünschte. Er durchbohrte einige Soldaten, die dieses Thor bewachten, und kam eiligst zu seinen Leuten zurück, ihnen den guten Fortgang seines Unternehmens zu melden. Endlich brach der Tag an, und Dames ward von einer Wache bemerkt, welche Lermen machte. Der Befehlshaber bekam sogleich von dem, was man argwohnte, Nachricht, und ging selbst, an der Spitze einiger Trupen, sich davon zu versichern. Sobald die Wache Lermen gemacht, hatte Dames mit seinen Leuten das Thor, dessen er sich Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.vorher bemächtiget, zu erreichen gesucht. Noch kam er zeitig genug dahin, daß er der Hülffe, die er erwartete, das Zeichen geben konnte. Doch ehe sie noch ankam, traf Yukinna denDames und seine dreyßig Leute an, und stürzte mit unbeschreiblicher Wuth auf sie los. Die Muselmänner thaten ihrer Seits den allertapfersten Widerstand, doch da sie von der Menge überwältiget wurden, so hätten sie endlich den Christen unterliegen müssen, wenn die Hülffe nicht eben angekommen wäre.


9 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Er begab sich in der That dahin, und fand alles in dem Stande, wie er es wünschte. Er durchbohrte einige Soldaten, die dieses Thor bewachten, und kam eiligst zu seinen Leuten zurück, ihnen den guten Fortgang seines Unternehmens zu melden. Endlich brach der Tag an, und Dames ward von einer Wache bemerkt, welche Lermen machte. Der Befehlshaber bekam sogleich von dem, was man argwohnte, Nachricht, und ging selbst, an der Spitze einiger Trupen, sich davon zu versichern. Sobald die Wache Lermen gemacht, hatte Dames mit seinen Leuten das Thor, dessen er sich Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.vorher bemächtiget, zu erreichen gesucht. Noch kam er zeitig genug dahin, daß er der Hülffe, die er erwartete, das Zeichen geben konnte. Doch ehe sie noch ankam, traf Yukinna denDames und seine dreyßig Leute an, und stürzte mit unbeschreiblicher Wuth auf sie los. Die Muselmänner thaten ihrer Seits den allertapfersten Widerstand, doch da sie von der Menge überwältiget wurden, so hätten sie endlich den Christen unterliegen müssen, wenn die Hülffe nicht eben angekommen wäre.


10 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Er begab sich in der That dahin, und fand alles in dem Stande, wie er es wünschte. Er durchbohrte einige Soldaten, die dieses Thor bewachten, und kam eiligst zu seinen Leuten zurück, ihnen den guten Fortgang seines Unternehmens zu melden. Endlich brach der Tag an, und Dames ward von einer Wache bemerkt, welche Lermen machte. Der Befehlshaber bekam sogleich von dem, was man argwohnte, Nachricht, und ging selbst, an der Spitze einiger Trupen, sich davon zu versichern. Sobald die Wache Lermen gemacht, hatte Dames mit seinen Leuten das Thor, dessen er sich Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.vorher bemächtiget, zu erreichen gesucht. Noch kam er zeitig genug dahin, daß er der Hülffe, die er erwartete, das Zeichen geben konnte. Doch ehe sie noch ankam, traf Yukinna denDames und seine dreyßig Leute an, und stürzte mit unbeschreiblicher Wuth auf sie los. Die Muselmänner thaten ihrer Seits den allertapfersten Widerstand, doch da sie von der Menge überwältiget wurden, so hätten sie endlich den Christen unterliegen müssen, wenn die Hülffe nicht eben angekommen wäre.


11 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Khaled war an der Spitze derselben. Seine Gegenwart, und die zahlreiche Mannschaft, die er anführte, erretteten den Dames von dem Blutbade, welches ihm drohte, und machten, daß die Christen die Waffen niederlegen musten. Als Yukinna seinen Platz offen, und die Thore von den Muselmännern besetzt sahe, so glaubte er, daß die übrige Armee nicht weit seyn müsse: er hielt es also nicht für dienlich einen längern Widerstand zu thun; er bat umGnade, und erhielt sie auch, vermittelst seines Anerbietens, den Mahometanischen Glauben anzunehmen. Khaled ward entzückt, daß ein so vornehmer Christe den ersten Schritt zur Veränderung seiner Religion that, und gab daher auf das schleinigste Befehl, nichts anzurühren, was ihm etwa angehören könne. Die Schwachheit dieses Abtrünnigen, und die Aufmerksamkeit, welche Khaled für ihn bezeigte, machte bey den meisten dieser unglückseligenOmar. Hegire 16. n. C. G. 637. Christen einen erstaunlichen Eindruck. Sie folgten dem Exempel des Yukinna, und opferten ihre Religion auf, für deren Erhaltung sie bis jetzt, mit der grösten Unerschrockenheit, gestritten zu haben schienen.


12 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Was den Dames anbelangt, so ertheilte ihm Obeidah die grösten Lobsprüche, und versprach, ihn mit nächsten zu den obersten Kriegsstuffen steigen zu lassen. Er hatte zugleich die Gefälligkeit, seine Armee da, wo sie sich befand, so lange stille liegen zu lassen, bis dieser Anführer und seine tapferen Gefährten vollkommen von den Wunden geheilet waren, die sie bey dem heftigen Anfalle, vor Khaleds Ankunft, bekommen hatten.


13 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Nachdem die christliche Armee dem Feinde näher gerückt war, trat der Feldherr aus den Gliedern, und bot demjenigen von den Muselmännern einen Zweykampf an, welcher ihn annehmen wollte. Dieser Anführer, welchen dieGeschichtschreiberNestorius nennen, verband mit einer sehr vortheilhaften äusserlichen Gestalt, eine nicht gemeine Unerschrockenheit und Tapferkeit. Seine Gesichtsbildung kündigte von selbst seine grosse Eigenschaften an; so daß man ihm keinen Gegner geben durfte, auf den man sich nicht verlassen konnte. Dames, dieser tapfre Soldate, welcher sich bey der Einnahme des Schlosses von Aleppo so sehr hervorgethan hatte, und nunmehr höher gestiegen war, bat, daß er den Zweykampf des christlichen Feldherrn annehmen dürffe, und erhielt die Erlaubniß.


14 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dameswird zum

15 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die zwey Ritter kamen auf einander los, und schlugen sich lange Zeit mit solcher Stärke und Geschicklichkeit herum, daß man nicht voraussehen konnte, auf welche Seite sich der Sieg lenken würde. Doch eben da sie am hitzigsten waren, stolperte das Pferd des Dames, und Nestorius machte sich diesen Augenblick mit solcher Schnelligkeit zu Nutze, daß er sich sei Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.nes Gegners bemächtigte und ihn zum Gefangnen machte. Er führte ihn selbst in das Lager, und befahl seinen Leuten, ihn in seinem Zelte zu binden.