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16 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Der Schatten des Polydorus wurde also durchein Accompagnement bey seinem Recitiren unterstützt. Ich will aber noch zwey Stellen ausdem Cicero anführen, welche mir so entscheidendzu seyn scheinen, daß es mir der Leser vielleichtverdenken wird, andre abgeschrieben zu haben.


17 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Nachdem dieser Schriftsteller gesagt, daß einRedner, welcher alt werde, langsamer decla(*) In Tusc. Quest.(**) De art. Grammat. lib. 3. c. 21.du Bos,miren könne, so fügt er hinzu: ich will auchhier den Roscius, diesen grossen Schauspieleranführen, welchen ich schon so oft als ein Muster angeführt habe, nach welchem sich die Redner in verschiednen Theilen ihrer Kunst übenkönnen. Roscius aber sagt, er wolle, sobald er sein Alter fühlen sollte, viel langsamerdeclamiren, und daher die Sänger sachter zurecitiren und die Instrumente die Bewegungdes Takts anzuhalten, nöthigen. Wenn derSchauspieler, fährt Cicero fort, welcher einem festgesetzten Takte folgen muß, seinem Alterdurch die langsamre Bewegung dieses Takts zuHülfe kommen kann, so kann ja wohl ein Redner seiner Schwachheit noch weit ehr eingleiches thun. Der Redner ist nicht allein überden Rythmus und über die Bewegung seiner Aussprache Meister; sondern da er in Prosa redet, und sich nach niemanden richten darf, so kanner auch nach Belieben so viel Redensarten ineinen Takt gleichsam zusammennehmen, als erwill, und er nach seiner Bequemlichkeit in einem Athen aussprechen kann. (*) Quamquamquoniam multa ad Oratoris similitudinem abuno artifice sumimus, solet idem Roscius dicere, se quo plus sibi ætatis accederet, eo tibicinis modos & cantus remissiores esse facturum. Quod si ille astrictus certa quadam numerorum moderatione & pedum, tamen ali(*) De Orat. libro primo.von den theatr. Vorstell. d. Alten.quid ad requiem senectutis excogitat, quantofacilius nos, qui non laxare modos, sed totosmutare possumus?


18 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Es ist bekannt, daß Roscius, der Zeitgenosseund Freund des Cicero, durch seine Gaben undanständige Lebensart zu einem Manne von Wichtigkeit geworden war. Man war so sehr für ihneingenommen, daß man, wenn er schlechter alsgewöhnlich spielte, zu sagen pflegte, (*) er habemit Fleiß nicht besser gewollt, oder habe, durcheinen Zufall, dem gute Schauspieler gern ausgesetzt sind, eine üble Verdauung gehabt. Noluit, inquiunt, Roscius, aut crudior fuit. Undkurz, das größte Lob, welches man Leuten, diein ihrer Kunst vortreflich waren, geben konnte,war dieses, daß man sagte sie wären in ihrerArt Roscius. (**) Iam diu consecutus est, utin quo quisquis artifex excelleret, is in suogenere Roscius diceretur.


19 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

An einem andern Orte seiner Werke berichtetuns Cicero, daß Roscius, als er alt geworden, auch wirklich Wort gehalten. Rosciusnöthigte alsdenn das Accompagnement, und diejenigen, die gewisse Stellen des Stücks für ihnhersagten (welches wir weiter unten erklärenwollen) daß sie die Bewegung des Takts, welchem sie alle zu folgen verbunden waren, langsamer mußten gehen lassen. In dem erstenBuche von den Gesetzen läßt sich Cicero von dem(*) De Orat. libr. 3.(**) Ibid. libro primo.du Bos,Atticus sagen: ut quemadmodum Roscius familiaris tuus in senectute numeros & cantusremisserat, ipsasque tardiores fecerat tibias. So machte es euer Freund Roscius in seinemAlter; er ließ die Takte länger dauren, er nöthigte den Schauspieler, welcher recitirte, langsamer zu reden, und auch die Instrumente, welche sie accompagnirten, mußten dieser neuen Bewegung folgen.


20 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

An einem andern Orte seiner Werke berichtetuns Cicero, daß Roscius, als er alt geworden, auch wirklich Wort gehalten. Rosciusnöthigte alsdenn das Accompagnement, und diejenigen, die gewisse Stellen des Stücks für ihnhersagten (welches wir weiter unten erklärenwollen) daß sie die Bewegung des Takts, welchem sie alle zu folgen verbunden waren, langsamer mußten gehen lassen. In dem erstenBuche von den Gesetzen läßt sich Cicero von dem(*) De Orat. libr. 3.(**) Ibid. libro primo.du Bos,Atticus sagen: ut quemadmodum Roscius familiaris tuus in senectute numeros & cantusremisserat, ipsasque tardiores fecerat tibias. So machte es euer Freund Roscius in seinemAlter; er ließ die Takte länger dauren, er nöthigte den Schauspieler, welcher recitirte, langsamer zu reden, und auch die Instrumente, welche sie accompagnirten, mußten dieser neuen Bewegung folgen.


21 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Es ist dieses eine Figur deren sich Quintilianbedient, um zu zeigen, daß ein Redner nichtwie ein Schauspieler declamiren müsse, weil er, (*) Inst. lib. 11.von den theatr. Vorstell. d. Alten.wenn er so declamiren wolle, das Accompagnement unmöglich entbehren könnte. Nach demBegriff aber, welchen die Alten von der Würdeeines Redners hatten, geziemte dieses Accompagnement, dessen man, auf eine theatralischeArt zu declamiren, auf keine Weise entübrigetseyn kann, ihm so wenig, daß ihm Cicero nichteinmal erlauben will, einen Instrumentisten hinter sich zu haben, welcher ihm, wenn er öffentlich rede, den Ton angeben könne, ob man schonin dieser Vorsichtigkeit das Beyspiel des C. Gracchus zu Rom vor sich hatte. Es ist einem Redner unanständig, sagt Cicero, wenn er dergleichen Hülfe nöthig hat, um diejenigen Töne genau zu treffen, welche er im Declamiren haltenmuß. (*)


22 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Es ist dieses eine Figur deren sich Quintilianbedient, um zu zeigen, daß ein Redner nichtwie ein Schauspieler declamiren müsse, weil er, (*) Inst. lib. 11.von den theatr. Vorstell. d. Alten.wenn er so declamiren wolle, das Accompagnement unmöglich entbehren könnte. Nach demBegriff aber, welchen die Alten von der Würdeeines Redners hatten, geziemte dieses Accompagnement, dessen man, auf eine theatralischeArt zu declamiren, auf keine Weise entübrigetseyn kann, ihm so wenig, daß ihm Cicero nichteinmal erlauben will, einen Instrumentisten hinter sich zu haben, welcher ihm, wenn er öffentlich rede, den Ton angeben könne, ob man schonin dieser Vorsichtigkeit das Beyspiel des C. Gracchus zu Rom vor sich hatte. Es ist einem Redner unanständig, sagt Cicero, wenn er dergleichen Hülfe nöthig hat, um diejenigen Töne genau zu treffen, welche er im Declamiren haltenmuß. (*)


23 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Jch komme wieder auf den Generalbaß zurück.Man kann es noch an einem alten Basrelief sehen, was wir in dem Cicero gelesen haben,daß nehmlich die Instrumente, nachdem sie präludirt nicht geschwiegen, sondern daß sie immer fort gespielt um den Schauspieler zu accompagniren. Der jüngre Caspar Bartholinus,welcher sein Werk von den Flöten der Alten inRom schrieb, hat diesem seinem Werke einenKupferstich einverleibet, welcher nach einem altenBasrelief gestochen ist, und einen Auftritt auseiner Komödie, der zwischen zwey Personen vorgehet, abbildet. Die eine, welche ein langesKleid an hat, und der Herr zu seyn scheinet, ergreift seinen Sklaven mit der einen Hand, und von den theatr. Vorstell. der Alten.in der andern hält er eine Art von Peitsche, womit er ihn schlagen will. Hinter ihnen tretenzwey andere Personen auf, welche gleichfalls, wiedie ersten beyden, Masken vor haben, dergleichendie römischen Komödianten gebrauchten; und inder Vertiefung der Scene siehet man eine aufrechts stehende Person, welche mit der Flöte accompagnirt.


24 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Auch sehen wir, daß sich Quintilian über diejenigen Lehrer der Beredsamkeit ereifert, welcheihre Schüler eben so singen und declamiren liessen, als man auf den<dem> Theater declamire. Ererzürnt sich über diejenigen Redner, die sich inden Gerichtsstuben auf gleiche Art hören liessen. (**) Und doch ist kein eigensinniger Abscheugegen die Komödianten daran Schuld, daß er denRednern die theatralische Declamation untersagt. Quintilian war ihnen eben so wenig abgeneigt, als Cicero. Er erzehlt uns, Demosthenes habees dem Komödianten Andronicus zu danken gehabt, daß er so wohl declamiren können. Ererlaubt nicht nur einem jungen Menschen, welcher es in der Beredsamkeit zu etwas bringen(*) Florid. lib. 3.(**) Quint. Inst. lib. XI. cap. 3.du Bos,wolle, die Kunst der Gebehrden zu erlernen, sondern ist es auch gar wohl zufrieden, daß er sicheinige Zeit von einem Komödianten unterweisenlasse, und unter ihm die Aussprache studire. Dandum aliquid Comœdo quoque, dum eatenus quatenus pronuntiandi scientiam futurusOrator desiderat. (*) Auch sagt es Quintiliannoch an einem andern Orte, daß sein Schülersich verschiednes von einem Komödianten müssezeigen lassen. Debet etiam docere Comœdusquomodo narrandum. &c. (**)


25 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Diejenigen, welche mit dem alten Griechenlande ein wenig bekannt sind, werden ohne vielBefremdung gelesen haben, daß die Dichterdaselbst die Declamation ihrer Stücke selbst ver(*) Ibid. lib. pr. cap. 3.(**) Ibid. lib. 1. cap. 10.von den theatr. Vorstell. der Alten.fertiget. Musici qui erant quondam iidemPoetæ sagt Cicero, (*) wenn er von den altengriechischen Dichtern redet, die den Gesang unddie Versarten erfunden hatten.


26 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Cicero bedienet sich eben desselben Ausdrucksfacere modos, wenn er von denen reden will,welche die Declamation der theatralischen Stücke componirten. Nachdem er gesagt, daß Roscius mit Fleiß gewisse Stellen seiner Rolle mitnachläßigern Gebehrden declamirt habe, als es derSinn der Verse zu verlangen geschienen; nachdem er gesagt, daß Roscius in seine Action gewisse Schatten gebracht, um diejenigen Stellen, welche in die Augen fallen sollten, desto mehr zuerheben, so fügt er hinzu: die glückliche Wirkungdieses Kunstgrifs ist so gewiß, daß sie von denDichtern und Componisten der Declamation ebenso wohl bemerkt werden, als von den Komödianten; und alle machen sich dieselbe zu Nutze. Nunquam agit hunc versum Roscius eo gestu, quo potest:


27 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Die Kunst alle Arten von Gesängen in Noten zu schreiben, war in Rom schon zu den Zeiten des Cicero sehr alt. Sie war lange vor Eröffnung der Theater daselbst schon bekannt. NachdemCicero von dem Gebrauche gesprochen, welchen die Pythagoriker von der Musik gemacht; nachdem er gesagt, daß der zweyte römische König Numa der Schule des Pythagoras verschiedene Gebräuche abgeborgt, die er hernach in seinem kleinen Staate eingeführet: so beruft er sich, gleichsam zum Beweise seines Vorgebens, aufdie Gewohnheit, das Lob grosser Männer, unter einem Accompagnement von Blasinstrumenten, bey Tische zu singen. Und dieses, setzt derVerfasser hinzu, beweiset, daß die Kunst, dieTöne der Gesänge und die Declamation der Verse in Noten zu bringen, schon damals bekanntgewesen. (*) Morem apud majores tunc epularum fuisse, ut deinceps qui accubarent, canerent ad tibiam clarorum virorum laudes at(*) Quæst. Tuscal. lib. 4.von den theatr. Vorstell. der Alten.que virtutes, ex quo perspicuum est cantustunc fuisse descriptos vocum sonis, & carmina; quamquam id quidem etiam duodecimtabulæ declarant, condi jam solitum esse carmen. Wir haben schon oben erklärt, was dieRömer unter dem Worte carmen verstanden. Auch sagt Cicero in dem fünften Buche seinerTusculanischen Fragen, wenn er von den Vergnügen redet, die auch derjenige noch haben könne, der das Unglück gehabt sein Gehör zu verlieren: wenn dergleichen Unglückliche an schönenGesängen Vergnügen gefunden, so werden sie sienun vielleicht mit mehrerm Vergnügen lesen, alssie sie sonst haben aufführen hören. Et si cantus eos forte delectant, majorem percipi posselegendis his quam audiendis voluptatem.Cicero setzt voraus, daß, überhaupt zu reden, einjeder so viel davon verstehe, daß er wenigstenseinen Theil dieser Gesänge lesen könne; und dieses zeigt deutlich, daß man sie müsse in Notengeschrieben haben.


28 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Die Kunst alle Arten von Gesängen in Noten zu schreiben, war in Rom schon zu den Zeiten des Cicero sehr alt. Sie war lange vor Eröffnung der Theater daselbst schon bekannt. NachdemCicero von dem Gebrauche gesprochen, welchen die Pythagoriker von der Musik gemacht; nachdem er gesagt, daß der zweyte römische König Numa der Schule des Pythagoras verschiedene Gebräuche abgeborgt, die er hernach in seinem kleinen Staate eingeführet: so beruft er sich, gleichsam zum Beweise seines Vorgebens, aufdie Gewohnheit, das Lob grosser Männer, unter einem Accompagnement von Blasinstrumenten, bey Tische zu singen. Und dieses, setzt derVerfasser hinzu, beweiset, daß die Kunst, dieTöne der Gesänge und die Declamation der Verse in Noten zu bringen, schon damals bekanntgewesen. (*) Morem apud majores tunc epularum fuisse, ut deinceps qui accubarent, canerent ad tibiam clarorum virorum laudes at(*) Quæst. Tuscal. lib. 4.von den theatr. Vorstell. der Alten.que virtutes, ex quo perspicuum est cantustunc fuisse descriptos vocum sonis, & carmina; quamquam id quidem etiam duodecimtabulæ declarant, condi jam solitum esse carmen. Wir haben schon oben erklärt, was dieRömer unter dem Worte carmen verstanden. Auch sagt Cicero in dem fünften Buche seinerTusculanischen Fragen, wenn er von den Vergnügen redet, die auch derjenige noch haben könne, der das Unglück gehabt sein Gehör zu verlieren: wenn dergleichen Unglückliche an schönenGesängen Vergnügen gefunden, so werden sie sienun vielleicht mit mehrerm Vergnügen lesen, alssie sie sonst haben aufführen hören. Et si cantus eos forte delectant, majorem percipi posselegendis his quam audiendis voluptatem.Cicero setzt voraus, daß, überhaupt zu reden, einjeder so viel davon verstehe, daß er wenigstenseinen Theil dieser Gesänge lesen könne; und dieses zeigt deutlich, daß man sie müsse in Notengeschrieben haben.


29 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Die Kunst alle Arten von Gesängen in Noten zu schreiben, war in Rom schon zu den Zeiten des Cicero sehr alt. Sie war lange vor Eröffnung der Theater daselbst schon bekannt. NachdemCicero von dem Gebrauche gesprochen, welchen die Pythagoriker von der Musik gemacht; nachdem er gesagt, daß der zweyte römische König Numa der Schule des Pythagoras verschiedene Gebräuche abgeborgt, die er hernach in seinem kleinen Staate eingeführet: so beruft er sich, gleichsam zum Beweise seines Vorgebens, aufdie Gewohnheit, das Lob grosser Männer, unter einem Accompagnement von Blasinstrumenten, bey Tische zu singen. Und dieses, setzt derVerfasser hinzu, beweiset, daß die Kunst, dieTöne der Gesänge und die Declamation der Verse in Noten zu bringen, schon damals bekanntgewesen. (*) Morem apud majores tunc epularum fuisse, ut deinceps qui accubarent, canerent ad tibiam clarorum virorum laudes at(*) Quæst. Tuscal. lib. 4.von den theatr. Vorstell. der Alten.que virtutes, ex quo perspicuum est cantustunc fuisse descriptos vocum sonis, & carmina; quamquam id quidem etiam duodecimtabulæ declarant, condi jam solitum esse carmen. Wir haben schon oben erklärt, was dieRömer unter dem Worte carmen verstanden. Auch sagt Cicero in dem fünften Buche seinerTusculanischen Fragen, wenn er von den Vergnügen redet, die auch derjenige noch haben könne, der das Unglück gehabt sein Gehör zu verlieren: wenn dergleichen Unglückliche an schönenGesängen Vergnügen gefunden, so werden sie sienun vielleicht mit mehrerm Vergnügen lesen, alssie sie sonst haben aufführen hören. Et si cantus eos forte delectant, majorem percipi posselegendis his quam audiendis voluptatem.Cicero setzt voraus, daß, überhaupt zu reden, einjeder so viel davon verstehe, daß er wenigstenseinen Theil dieser Gesänge lesen könne; und dieses zeigt deutlich, daß man sie müsse in Notengeschrieben haben.


30 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

So oft Cicero von der Declamation der dramatischen Verse redet, so oft redet er auch ganzanders davon, als wir von der Declamation derVerse des Corneille reden, welche willkührlichist. Cicero redet von der Declamation der dramatischen Verse als von einer festgesetzten Melodie, nach welcher man beständig diese Verseausgesprochen. Er redet davon als von einerSchönheit, die mit den Versen, welche er anführt, eben so genau verbunden sey, als dieSchönheit, welche aus dem Inhalte und ausder Wahl der Worte entspringet. Nachdem Cicero einige Zeilen aus einer Tragödie angeführt, setzt er hinzu: es sind dieses vortrefliche Verse; der Inhalt, der Ausdruck, die Modulation, alles ist darinn traurig. (*) Præclarum carmen, est enim rebus, verbis & modis lugubre. Nichtanders würden wir ein Recitativ aus den Operndes Lulli loben.