Suchbegriff: carth
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Es fing sich an, ein gewaltiger Sturmzu erheben. Die Carthaginensischen Steuerleute, die in dergleichen Vorfällen wohl erVölliger Verlust der Römischen Schiffe durch einen Sturm.fahren waren, sahen vorher, was sich zutragen würde. Sie benachrichtigten den Carthalon, und riethen ihm, in aller Geschwindigkeit über das Vorgebürge Pachynum hinaus zu seegeln, und sich vor dem Sturme in 146 P. Clodius Pulcher, und L. Junius Pullus, Cons. Sicherheit zu bringen. Der Commendantd. 503. J. n. E. R. d. 249. J. v. C. G.folgte diesem Rathe. Sie mußten sehr arbeiten und viel ausstehen, ehe sie über das Vorgebürge hinaus kommen konnten; allein manerreichte doch seinen Endzweck und brachtedie Flotte in Sicherheit. Bald daraufgieng der Sturm an. Die beyden Römischen Flotten, die sich in Gegenden befanden,wo der Sturm ungehindert wüten konnte,wurden so übel zugerichtet, daß nicht einmalein Balken überblieb, den man hätte brauchen können; zwey Schiffe ausgenommen,deren sich der Consul bediente, diejenigenzusammen darauf zu bringen, welche dasGlück gehabt hatten, dem Schiffbruche zuentgehen, es sey, daß sie sich selbst über denBord geworfen, oder daß sie von dem Sturme selbst ans Land getrieben worden waren,und deren war noch eine ziemliche Menge.Dieser Zufall, welcher den Angelegenheitender Carthaginenser wieder aufhalf, und ihreHofnung stärkte, schlug hingegen die Römervöllig nieder, die von den vorigen vielen Einbußen schon genug entkräftet waren. Sieverliessen das Meer völlig, und beschlossen,keine Kriegsflotte mehr auszurüsten, undbloß einige Transportschiffe zu unterhalten,um die Lebensmittel und andern Vorrath,den sie von Zeit zu Zeit nach Sicilien schickten, dahin zu bringen. Sie überliessen alsoden Carthaginensern einen Vorzug, den sie P. Clodius Pulcher, und L. Junius Pullus, Cons. 147 ihnen nicht länger streitig machen konnten;d. 503. J. n. E. R. d. 249. J. v. C. G.sie waren nicht einmal wegen des Ubergewichts zu Lande völlig sicher.


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Junius, welcher in Sicilien gebliebenwar, suchte seine Fehler und sein UnglückPolyb. I.56.durch ein wichtiges Unternehmen zu bedecken,unterhielt in der Stadt Eryx ein heimlichesVerständniß, und ließ sich dieselbe in seineHände spielen. Auf der Spitze des Gebürges, welches eben diesen Nahmen hat, liegtder Tempel der Venus Erycina, der unstreitig der schönste und reichste in ganz Sicilienwar. Die Stadt lag ein wenig unter derSpitze dieses Gebürges, und man konntenicht anders, als durch einen sehr langen undsehr beschwerlichen Weg, der sehr steil war, P. Clodius Pulcher, und L. Junius Pullus, Cons. 149 hinab kommen. Junius ließ sich einen Theild. 503. J. n. E. R. d. 249. J. v. C. G.seiner Völker auf die Spitze folgen, den andern unten am Gebürge bey einem kleinenFlecken, Egithallus genannt, Posto fassen;er befestigte ihn, und legte acht hundert Mannzur Besatzung hinein. Nachdem er dieseVorsicht gebraucht hatte, glaubte er nichtsmehr zu befürchten zu haben. Allein Carthalon setzte während der Nacht seine Völkeraus, und bemächtigte sich des kleinen Fleckens. Ein Theil der Besatzung wurde getödtet, der andre flüchtete sich in die StadtEryx.


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Die Geschichte sagt uns, was dem Consul Junius betrifft, weiter nichts gewissesvon seinem Schicksale. Einige Schriftsteller glauben, daß er von dem Carthalon beyder letzten Unternehmung, von der wir nurgeredet haben, gefangen genommen wordensey; andre sagen, daß er sich selbst umgebracht habe, um seiner Verdammung zuvorzu kommen, weil er wohl vorher gesehen haZonar.Val. Max.be, was ihm zu Rom begegnen würde, wenner dahin zurückkehrte.


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Man findet in den folgenden Jahren nichtviel merkwürdige Begebenheiten bis auf dieletzte Hauptschlacht, welche dem ganzen Kriege ein Ende machte. Amilkar, mit dem Zunahmen Barkas, der Vater des grossenHannibal, folgte in Sicilien dem Carthalonim Commando nach. Er seegelte von da mitseiner Flotte nach den Küsten von Italienund verwüstete die Provinz der Locrier undBrutier.