Suchbegriff: appiu
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Der Consul gieng die folgende NachtMan ernen̄t neue Consuls und neue Prätoren. Liv.XXIII.24.wieder zu seiner Armee ab, ohne dem Rathedavon Nachricht zu geben, weil er befürchtete, man möchte ihn in der Stadt zurück halten, um bey der Wahl der Consuln auf dasfolgende Jahr zu präsidiren. Den Tagdarauf fand der Rath vor gut an den Dictator zu schreiben, und ihn zu ersuchen, daßer, wenn es die Umstände der Sachen erlaubten, nach Rom, um der Ernennung derConsuln beyzuwohnen, zurück kommen,und den General der Cavallerie nebst demPrätor Marcus Marcellus mit sich bringenmöchte, damit die Senatoren mit ihnen persönlich über den gegenwärtigen Zustand derRepublick berathschlagen, und mit ihrer Zuziehung die weisesten Maasregeln, welche zufinden wären, nehmen könnten. Alle, welche gefordert waren, stellten sich zu Rom ein,nachdem sie das Commando ihrer Legionendenen Unterbefehlhabern aufgetragen hatten.Nachdem der Dictator selbst kurz und mit vieler Bescheidenheit geredet, und den T.Sempronius, seinen General der Cavallerie, 182 C. Terentius Varro, Cons.V. R. E. 536. V. C. G. 216. wegen seiner klugen Aufführung mit vielen Lobessprüchen beleget hatte, kündigte er eine all gemeine Versammlung an, in welcher der L.Posthumius zum drittenmahl, und mit ihm der T. Sempronius Gracchus zu Consuln ernennet wurden. Der erste war nicht zugegen, denn er führte das Commando in Gallien; der zweyte aber befand sich zu Rom,und war wirklicher General der CavallerieAedilis Curulis.und Curulischer Bauherr. Hierauf ernenn te man den M. Valerius Levius, Ap. Clau dius Pulcher, Q. Fulvius Flaccus und Q.Mucius Scävola zu Prätoren. Nach Ernennung dieser obrigkeitlichen Personen brachder Dictator alsobald wieder zu seiner Armeenach Tiano auf, und ließ den General derCavallerie zu Rom, welcher einige Tage darnach von dem Consulat Besitz nehmen sollte,und aus dieser Ursache mit den SenatorenAbrede nehmen muste, was man für Trupenanwerben, und im künfftigen Jahre zumDienste der Republick brauchen wollte.


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Was die Armeen anbelangte, ertheilte derVertheilung der Armeen.Consul, zufolge des in eben dieser Versammlung genommenen Entschlusses, den beydenLegionen in der Stadt Befehl, an einem beniemten Tage sich in Sales einzufinden, umvon dar in oberhalb Sassuolo in das befindliche Lager des Claudius Marcellus abgefüh ret zu werden. Der Prätor, Appius Claudius Pulcher, erhielt Befehl, die Truppen,welche in dieser Gegend stunden, und der Ueberrest von der Armee bey Cannas waren, 198 Tib. Semp. Gracchus, Cons.V. R. E. 537. V. C. G. 215. nach Sicilien überzuführen, und dargegendie, welche in dieser Provinz gestanden hat ten, nach Rom zurück zu senden. M. Claudius Marcellus übernahm die beyden Legionen der Stadt, welche nach Cales zu gehenbeordert waren, und führte sie in das Lager,welches nach seinem Namen das Claudiani sche war genennet worden; Appius Claudius aber befahl seinem Unterbefehlshaber, dem T. Metilius Croto, sich an die Spitze der alten Trupen zu stellen, und sie nach Sicilienüberzuführen.


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Was die Armeen anbelangte, ertheilte derVertheilung der Armeen.Consul, zufolge des in eben dieser Versammlung genommenen Entschlusses, den beydenLegionen in der Stadt Befehl, an einem beniemten Tage sich in Sales einzufinden, umvon dar in oberhalb Sassuolo in das befindliche Lager des Claudius Marcellus abgefüh ret zu werden. Der Prätor, Appius Claudius Pulcher, erhielt Befehl, die Truppen,welche in dieser Gegend stunden, und der Ueberrest von der Armee bey Cannas waren, 198 Tib. Semp. Gracchus, Cons.V. R. E. 537. V. C. G. 215. nach Sicilien überzuführen, und dargegendie, welche in dieser Provinz gestanden hat ten, nach Rom zurück zu senden. M. Claudius Marcellus übernahm die beyden Legionen der Stadt, welche nach Cales zu gehenbeordert waren, und führte sie in das Lager,welches nach seinem Namen das Claudiani sche war genennet worden; Appius Claudius aber befahl seinem Unterbefehlshaber, dem T. Metilius Croto, sich an die Spitze der alten Trupen zu stellen, und sie nach Sicilienüberzuführen.


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Nachdem sie die Gesandten ins Gefängniß setzen lassen, und ihr Gefolge öffentlich zuSclaven verkaufft hatten, liessen sie in derEil fünf und zwanzig Galeeren ausrüsten,um sie zu den fünf und zwanzig Schiffen, und was sich unter ihnen zugetragen. 225 welche der P. Valerius Flaccus commanV. R. E. 537. V. C. G. 215.dirte, stossen zu lassen. Als sie im Standewaren das Meer zu halten, nahmen sie nochdie fünfe darzu, welche die Gefangenen überbracht hatten, und alle zusammen lieffen vonOstia aus, um nach Tarent zu seegeln. P.Valerius bekam Befehl, die Trupen, die vormahls unter dem Varro gedienet hatten, und welche itzt der General - Lieutenant Apustiuscommandirte, an Bord zu nehmen, und mitdieser Flotte von funfzig Schiffen nicht alleindie Küsten von Italien zu vertheidigen, sondern auch die Bewegungen, die man auf derSeite von Macedonien machen dürfte, zubeobachten. Zugleich wurde ihm auch anbefohlen, im Fall daß Philippus nach Maaßgabe dessen, was die Tractaten und Briefe,die man bey den Gesandten gefunden, unddie von selbigen selbst ertheilten Antwortenbesagten, etwas zu unternehmen schiene, hiervon unverzüglich dem Prätor M. Valeriusschriftliche Nachricht zu geben, damit er nachUebergebung des Commando seiner Armee an den L. Apustius, die Tarentinische Flotteübernehmen, sie nach Macedonien überführen, und den Philippus in seinen eignen Staaten zurückhalten könnte. Das Geld, wel ches man dem Appius Ciaudius nach Sicilien zugeschickt hatte, um davon die Schuld an den König Hiero abzutragen, wurde zum Unterhalt der Flotte und der Trupen, die zumMacedonischen Kriege bestimmet waren, ge widmet. Der L. Apustius ließ es so gleich 226 T. S. Gracchus, u. Q. F. Maximus, Cons.V. R. E. 537. V. C. G. 215. nach Tarent bringen, und Hiero lieferte nochan Korn zweyhundert tausend, und an Gerste, hundert tausend Maas darzu.


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Auf das erste Gerücht von diesem Ver Er geht unanständig268 T. S. Gracchus, u. Q. F. Maximus, Cons.mit den Römischen Ge sandten um. trage schickte Appius, der Prätor von Sicilien, Gesandte zu dem Hieronymus, denBund zu erneuern, welchen die Römer mitseinem Großvater gehabt hatten. DieserPrinz, welcher einen lächerlichen und unanständigen Stolz zeigte, empfing sie mit einerverächtlichen Miene, „und fragte sie mit einem höhnischen Thon, was in der Schlachtbey Cannas vorgefallen wäre; Die Gesandten des Hannibal erzehlten unglaubliche Dinge davon; Er möchte also gern dieWahrheit aus ihrem Munde vernehmen,damit er wegen der Wahl seiner Bundesgenossen einen Schluß fassen könne.“ DieRömer giengen davon und sagten, sie wollten wieder kommen, wenn er würde gelernethaben, Gesandte ernsthaft zu empfangen.


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Appius, welcher die Folgen dieses Todesvoraus sahe, gab dem Rath davon Nachricht, und wendete alle nöthige Vorsicht an,denjenigen Theil von Sicilien zu erhalten,welcher den Römern gehörte. Ich überge he alle die Gewaltthätigkeiten, welche Hippo crates und Epicydes zu Syracusa ausübten,die betrübte Ermordung der Prinzeßinnen,welche von dem Hiero stammten, und dieKnechtschaft, in welcher sich die unglücklichenEinwohner dieser Stadt befanden, welchewider ihren Willen gezwungen wurden, der Römer Feinde zu werden. Ich habe anHistorie alter Zeiten und Völker.X.Theil.derwärts diese Materie weitläuftig ausgeführet. Ich will hier bey dem stehen bleiben, was eigentlich die Römer betrifft.


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Ehe er daselbst anlangte, waren in Syracus sehr traurige und schreckliche Sachenvorgefallen, von welchen man anderwertsdie Beschreibung lesen kan. Zuletzt hatteman den Hippocrates und Epicydes zu Prätors ernennt, welche beyde, wie wir schon gesagt haben, auf des Hannibals Seite wa und was sich unter ihnen zugetragen. 299ren. Die neuen Prätors gaben ihre Absichd. 538. J. n. R. E. d. 214. J. v. C. G.ten nicht sogleich zu erkennen, ob es ihnengleich sehr verdrüßlich war, daß man an den Appius Gesandte abgeschickt hatte, einenStillestand auf zehn Tage von ihm zu verlangen, worauf, nachdem man ihn erlangt hatte, abermals andere waren abgeschickt worden, welche mit den Römern das Bündniß,welches Hieronymus verlassen hatte, von neuen schliessen sollten. Appius commandirte damals bey Muegenz eine Flotte vonhundert Schiffen, und beobachtete von da dieBewegungen, welche die wieder erhalteneFreyheit, die sich noch zu nichts beständigenangelassen hatte, bey den Syracusern verursachen würde. Unterdessen schickte er die Syracusanischen Abgeordneten an den Marcellus, welcher in Sicilien eingerückt war.Der Consul vernahm von ihnen die vorgeschlagenen Friedensbedingungen, fand sie billig, und schickte seiner Seits Abgesandte nachSyracus, welche den Frieden schliessen, undselbst mit den Prätors das alte Bündnißerneuern sollten.


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Ehe er daselbst anlangte, waren in Syracus sehr traurige und schreckliche Sachenvorgefallen, von welchen man anderwertsdie Beschreibung lesen kan. Zuletzt hatteman den Hippocrates und Epicydes zu Prätors ernennt, welche beyde, wie wir schon gesagt haben, auf des Hannibals Seite wa und was sich unter ihnen zugetragen. 299ren. Die neuen Prätors gaben ihre Absichd. 538. J. n. R. E. d. 214. J. v. C. G.ten nicht sogleich zu erkennen, ob es ihnengleich sehr verdrüßlich war, daß man an den Appius Gesandte abgeschickt hatte, einenStillestand auf zehn Tage von ihm zu verlangen, worauf, nachdem man ihn erlangt hatte, abermals andere waren abgeschickt worden, welche mit den Römern das Bündniß,welches Hieronymus verlassen hatte, von neuen schliessen sollten. Appius commandirte damals bey Muegenz eine Flotte vonhundert Schiffen, und beobachtete von da dieBewegungen, welche die wieder erhalteneFreyheit, die sich noch zu nichts beständigenangelassen hatte, bey den Syracusern verursachen würde. Unterdessen schickte er die Syracusanischen Abgeordneten an den Marcellus, welcher in Sicilien eingerückt war.Der Consul vernahm von ihnen die vorgeschlagenen Friedensbedingungen, fand sie billig, und schickte seiner Seits Abgesandte nachSyracus, welche den Frieden schliessen, undselbst mit den Prätors das alte Bündnißerneuern sollten.


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Die römischen Abgesandten fanden beySie muntern das Volk wider die Römer auf. Liv.XXIV.28.ihrer Ankunft die Umstände ganz verändert.Nachdem Hippocrates und Epicydes gehört hatten, daß die Carthaginensische Flotte bey dem Vorgebürge Pachynus angelangtwar, so glaubten sie nichts mehr zu fürchtenzu haben, und brachten, anfangs durch heimliches Murren, und endlich durch öffentlicheKlagen, allen einen grossen Abscheu wider die 300 Q. F. Maximus, u. M. Claud. Marcellus, Cons.d. 538. J. n. R. E. d. 214. J. v. C. G. Römer bey, indem sie vorgaben, daß man Syracus ihnen überliefern wolle. Appiushatte sich mit seinen Schiffen dem Eingangedes Hafens genähert, damit er die römischgesinnten ermuntern möge. Allein eben dieses bestärkte den neuen Verdacht so sehr, daßdas Volk zusammen lief, den Römern dasAnlanden zu verwehren, im Fall dieses ihreAbsicht seyn sollte.


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Marcellus, wie wir schon gesagt haben,war kurz vorher in Sicilien angelangt, und nachdem er sich mit dem Appius vereinigethatte, hatte er die Stadt Leontium (*) mitGewalt eingenommen. Als er vernahm,was in Syracus vorgegangen sey, näherteer sich alsobald der Stadt, und lagerte sichmit seiner Armee bey dem Tempel des olympischen Jupiters, 500 Schritt von der Stadt.Ehe er weiter gieng, und ehe er noch einigeFeindseligkeit vornahm, schickte er Gesandteab, und ließ den Einwohnern wissen, daßer käme den Syracusanern ihre Freyheit wieder herzustellen, und nicht, sie zu bekriegen,es sey denn, daß er dazu gezwungen würde.Man erlaubte ihnen nicht in die Stadt zu (*) Leontium eine Stadt auf der ostlichen Seite Siciliens, nicht weit von Calana. und was sich unter ihnen zugetragen. 303 kommen. Epicydes und Hippocrates giend. 538. J. n. R. E. d. 214. J. v. C. G.gen ihnen vor das Thor entgegen, und nachdem sie ihr Anbringen gehört hatten, antworteten sie ihnen ganz trotzig: „wann dieRömer ihre Stadt zu belagern gedächten,so sollten sie bald sehen, daß es ganz wasanders sey, Syracus anzugreiffen, als Leontium.“ Marcellus entschloß sich also dieStadt zu Wasser und zu Lande anzufallen.


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Marcellus blieb, nach dem Polybius, nebst dem Appius, acht Monate vor Syracus,welches also bis zum Ausgange seines Consulats, ja gar noch länger, muß gedauert haben.


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Nachdem Marcellus beschlossen hatte Syracus blos zu umsetzen, so ließ er den ApUnterschiedene Verrichtungen in Sicilienwährend der Blokade von Syracus. Liv.XXIV.35.pius mit zwey Drittheil der Armee davor,und mit dem Reste gieng er tieffer in die Insul, und brachte einige Städte wieder auf dierömische Seite.


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Marcellus kehrte aus Syracus zurücke, nachdem er den Appius nach Rom geschickthatte, um das Consulat anzuhalten. An statt seiner erwählte er den T. Quintius Crispinus zum Befehlshaber der Flotte und desalten Lagers; er selbst aber gieng nach Leon,welches ungefehr 6 (*) oder 7 Stadia vonEpipolis lag, in die Winterquartiere.


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Q. Fulvius Flaccus.d. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.Appius Claudius Pulcher.