Suchbegriff: appi
Treffer: 29

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Appius Claudius Caudex.M. Fulvius Flaccus.


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Appius

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Diese Ursachen, so wichtig sie auch schienen, konnten doch den Rath nicht bewegen,sich für die Mamertiner zu erklären. Hierbehielten die Bewegungsgründe der Ehreund der Gerechtigkeit die Oberhand über dievon dem Nutzen und der Staatsklugheit.Das Volk aber war so zärtlich nicht. Inder Versammlung, die über diese Sache angestellt war, ward beschlossen den MamertiDer Cons. Appiusgeht nach Sicilien.nern beyzuspringen. Der Consul Appius Claudius, der einen von den Tribunen seinerArmee, der gleichfalls Claudius hieß, hattevoraus gehen lassen, um die Gemüther derEinwohner von Meßina vor zubereiten, begabsich mit seinem Heere auf den Marsch. Unterdessen verjagten die Mamertiner theilsdurch Drohungen theils durch List den Commendanten, welcher das Citadell im Nahmen der Carthaginenser besetzt hielt. SeineUnvorsichtigkeit und Feigheit kosteten ihmdas Leben, denn er ward gehangen, als ernach Carthago zurück kam. Die Carthaginenser liessen um Meßina von neuen einzunehmen eine Flotte bey Pelorum anrücken,und stellten ihre Infanterie auf eine andreSeite. Zu gleicher Zeit gieng Hiero einBündniß mit den Carthaginensern ein, umsich die Gelegenheit nicht entgehen zu lassen,die Mamertiner gänzlich aus Sicilien zu App. Claud. Caudex, u. M. Fulvius Flaccus, Cons. 9 vertreiben, und gieng eiligst von Syrakus,um sich mit ihnen zu vereinigen.


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Während dieser Zeit hatte Appius alle erFrontin. I.4-11.sinnliche Mittel vorgekehrt, den Mamertinern zu Hülfe zu kommen. Es war nöthigdie Meerenge von Meßina zu paßiren. DieUnternehmung war gefährlich, oder besser zusagen, verwegen, und so gar nach allen Regeln der Wahrscheinlichkeit unmöglich. DieRömer hatten keine Flotte, sondern nurganz unkünstlich gebaute Schiffe, die manmit den Kähnen der Indianer vergleichenkan. Denn dieses scheint der Ausdruckcaudicariae naves anzuzeigen, dessen sichdie Alten bedienen, wenn sie von der Sache,die ich gegenwärtig erzehle, reden, und ebendaher erhielt der Consul den Zunahmen Caudex. Die Carthaginenser hingegen hatteneine sehr zahlreiche und wohl ausgerüsteteFlotte. Appius nahm in dieser Schwürigkeit, die einen ieden andern abgeschreckt haben würde, seine Zuflucht zu der List. Daer die Meerenge, welche die Carthaginenserbesetzt hielten, nicht paßiren konnte, so stellteer sich, als ob er das Unternehmen fahrenliesse, und mit allen seinen Truppen zurückkehren wollte. Auf diese Nachricht zogensich die Feinde zurück, die Meßina zeithervon der Seeseite bloqvirt hatten, als ob weiter nichts zu fürchten wäre, und der Consul machte sich ihre Abwesenheit zu Nutze, 10 App. Claud. Caudex, u M. Fulvius Flaccus, Cons. und sezte bey der Finsterniß der Nacht überdie Meerenge und kam in Sicilien an.


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Während dieser Zeit hatte Appius alle erFrontin. I.4-11.sinnliche Mittel vorgekehrt, den Mamertinern zu Hülfe zu kommen. Es war nöthigdie Meerenge von Meßina zu paßiren. DieUnternehmung war gefährlich, oder besser zusagen, verwegen, und so gar nach allen Regeln der Wahrscheinlichkeit unmöglich. DieRömer hatten keine Flotte, sondern nurganz unkünstlich gebaute Schiffe, die manmit den Kähnen der Indianer vergleichenkan. Denn dieses scheint der Ausdruckcaudicariae naves anzuzeigen, dessen sichdie Alten bedienen, wenn sie von der Sache,die ich gegenwärtig erzehle, reden, und ebendaher erhielt der Consul den Zunahmen Caudex. Die Carthaginenser hingegen hatteneine sehr zahlreiche und wohl ausgerüsteteFlotte. Appius nahm in dieser Schwürigkeit, die einen ieden andern abgeschreckt haben würde, seine Zuflucht zu der List. Daer die Meerenge, welche die Carthaginenserbesetzt hielten, nicht paßiren konnte, so stellteer sich, als ob er das Unternehmen fahrenliesse, und mit allen seinen Truppen zurückkehren wollte. Auf diese Nachricht zogensich die Feinde zurück, die Meßina zeithervon der Seeseite bloqvirt hatten, als ob weiter nichts zu fürchten wäre, und der Consul machte sich ihre Abwesenheit zu Nutze, 10 App. Claud. Caudex, u M. Fulvius Flaccus, Cons. und sezte bey der Finsterniß der Nacht überdie Meerenge und kam in Sicilien an.


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Man sieht hier die schreklichen Folgen,die aus einem Fehler erwachsen können, derim Anfang geringe scheint. Hätten die Carthaginenser diesen Ubergang verhindert, welches ihnen sehr leicht gewesen, und sich vonMeßina Meister gemacht, welches eine unfehlbare Folge davon gewesen seyn würde,so hätten vielleicht die Römer niemahlsnach Sicilien übergehen können, und folglich alle die Eroberungen nicht erlangen können,die sie zu Herren der Welt machten. Aberdie Vorsicht, die ihnen die Herrschafft derselben bestimmet hatte, eröffnete ihnen hier dieWege darzu. Es ist merckwürdig, daßdiese kühne Unternehmung des Appius dererste Schritt gewesen, den die Römer ausserhalb Italien gethan.


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Appiussiegt über den Hiero, und hält seinen Einzug nach Meßina. Zonar VIII. 234.

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Der Ort, wo er anländete, war dem Lager der Syrakusaner ziemlich nahe. Er ermahnte seine Truppen plötzlich über sie zufallen, und versprach ihnen bey dem Erstaunen, in welchen sie dieselben finden würden,einen gewissen Sieg. Der Ausgang erfüllte die Versprechungen des Consuls. Hiero,der sich nichtsweniger versahe, hatte kaumdie Zeit seine Truppen in Schlacht-Ordnung zu stellen. Seine Cavallerie erhielte imAnfange einigen Vortheil, aber die Römische Infanterie rückte auf das Corpo seiner App. Claud. Caudex, u. M. Fulvius Flaccus, Cons. 11 Armee an, und drung sehr bald in dieselbigeein, und brachte sie in die Flucht. Appiusbegab sich von da hinweg, nachdem er dieLeichname seiner Feinde hatte ausziehen lassen, und hielt seinen Einzug zu Meßina, woer als ein Erretter, der vom Himmel gekommen, aufgenommen ward, und unterden Mamertinern eine desto grössere und lebhaftere Freude erregte, da sie dieselbe fastnicht mehr verhofften. Hiero, der sich, wieer selbst hernach sagte, fast eher überwundensahe, als er den Feind gesehen hatte, unddie Carthaginenser in Verdacht hielt, daß sieden Römern den Weg über die Meerengeüberliefert hätten, und ausserdem seit langerZeit über die Treulosigkeit dieses Volks unwillig war, ließ seine Soldaten die folgendeNacht in aller Stille aus dem Lager ausziehen und begab sich in grosser Eilfertigkeitnach Syrakus.


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So bald Appius von aller Unruhe aufEr schlägt die Carthaginenser.dieser Seite befreyt war, bemühte er sich dasSchrecken, welches der Ruf von diesem ersten Siege selbst unter den Carthaginensernerregt hatte, zu seinem Nutzen anzuwenden.Er grif sie demnach in ihrem Lager an, welchem, wie es schien, so wohl seiner natürlichen Lage als der aufgeworfenen Schanzenwegen, nicht beyzukommen war. Er wardauch mit einigem Verlust abgetrieben und genöthigt sich zurücke zu ziehen. Die Cartha 12 App. Claud. Caudex, u. M. Fulvius Flaccus, Cons.ginenser, welche diese gezwungene Retiradefür eine Würkung von ihrer Tapferkeit undder Furchtsamkeit der Feinde ansahen, fiengen an sie zu verfolgen. Das war ebendasjenige, was der Consul erwartete. Erdrehete sich um. Alsdenn änderte sich dasGlück des Streites mit der Lage des Orts.Ein ieder hatte sich auf weiter nichts zu verlassen, als auf seinen eignen Muth. DieCarthaginenser bestunden nicht vor den Römern. Eine grosse Menge von ihnen warderschlagen, und einige entflohen in das Lager, und andere in die benachbarten Städte,und sie erkühnten sich nicht mehr aus ihrenVerschanzungen hervor zu gehen, so langeAppius in Meßina blieb.


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So bald Appius von aller Unruhe aufEr schlägt die Carthaginenser.dieser Seite befreyt war, bemühte er sich dasSchrecken, welches der Ruf von diesem ersten Siege selbst unter den Carthaginensernerregt hatte, zu seinem Nutzen anzuwenden.Er grif sie demnach in ihrem Lager an, welchem, wie es schien, so wohl seiner natürlichen Lage als der aufgeworfenen Schanzenwegen, nicht beyzukommen war. Er wardauch mit einigem Verlust abgetrieben und genöthigt sich zurücke zu ziehen. Die Cartha 12 App. Claud. Caudex, u. M. Fulvius Flaccus, Cons.ginenser, welche diese gezwungene Retiradefür eine Würkung von ihrer Tapferkeit undder Furchtsamkeit der Feinde ansahen, fiengen an sie zu verfolgen. Das war ebendasjenige, was der Consul erwartete. Erdrehete sich um. Alsdenn änderte sich dasGlück des Streites mit der Lage des Orts.Ein ieder hatte sich auf weiter nichts zu verlassen, als auf seinen eignen Muth. DieCarthaginenser bestunden nicht vor den Römern. Eine grosse Menge von ihnen warderschlagen, und einige entflohen in das Lager, und andere in die benachbarten Städte,und sie erkühnten sich nicht mehr aus ihrenVerschanzungen hervor zu gehen, so langeAppius in Meßina blieb.


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Da er sich also Meister im Felde sahe,plünderte er unverwehrt das gantze platteLand, und verbrannte die Flecken der SyZonar.VIII. 384.rakusanischen Bundtgenossen. Eine so allgemeine Bestürzung gab ihm das kühneVorhaben ein, sich Syrakus selbst zu nähern. Da fielen viele Scharmüzel mit sehr abwechselnden Glücke vor, in derer einem derConsul sich in grosser Gefahr befand. Erhalf sich auch hier durch List. Er sendeteeinen Officier an den Hiero ab, als ob erFriedens-Traktaten vornehmen wollte. DerKönig hörte diesen Antrag sehr gerne.Sie hatten einige Conferenzen mit einander,und während dieser Schein-Traktaten hatte App. Claud. Caudex, u. M. Fulvius Flaccus Cons. 13 sich Appius unvermerkt aus der Noth heraus gezogen. Es geschahen noch zwischeneinigen Privat-Personen von beyden Armeen gewisse Vorschläge. Es scheint, daß dieSyrakusaner den Frieden wünschten, aberder König wollte dazumahl nichts davonhören, vermuthlich weil der Consul, als ereinmahl der Gefahr entgangen war,mehrere Schwürigkeiten machte.


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Appiuskehrt nach Rom zurück.

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Bey Annäherung des Winters marschirTriumph des Valerius.Sonnen-Uhr.ten die Consuls, nachdem sie in den Oerternhinlängliche Besatzungen hinterlassen hatten,mit dem Uberreste ihrer Truppen nach Rom. M. Valerius, der sich in diesem Feldzuge aufeine ausnehmende Art hervorgethan hatte,erhielt die Ehre des Triumphs. Es wardin demselben eine Sonnen - Uhr zur Schaugetragen, eine ganz neue Sache für die Römer, die zeither die Stunden, wie unsreBauern auf dem Lande thun, nur nach denverschiedenen Höhen der Sonne abgemessenhatten. Die Sonnen-Uhr war horizontal,und kam von Catana her. Valerius ließsie hernach auf einem Gestelle bey den Rostris niedersetzen. Er ließ auch an die Seite des Hostilischen Saales ein Gemählde setzen, wo sein Treffen mit dem Hiero und denCarthaginensern abgebildet war, welcheszeither noch nicht üblich gewesen, und nachder Zeit etwas sehr gewöhnliches ward. Ererhielt den Zunahmen Messala, weil er dieStadt Meßina von der Gefahr befreyt, dieallem Ansehen nach seit der Abreise des Appius Claudius von den Carthaginensern unddem Hiero aufs neue war angegriffen wor M. Val. Maximus, u. M. Otacil. Crassus, Consuln. 19den. Er ward anfänglich Messana genannt,welcher Nahme sich nachgehends unvermerktin Messalla verwandelte. Es rührt vermuthlich aus einer Unachtsamkeit her, daßSeneka sagt, (*) die Eroberung von Meßina hätte ihm diesen Beynahmen erworben.


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I. §. Gelegenheit des Punischen Krieges. Beystand,den die Römer den Mamertinern wieder die Car thaginenser leisten. Der Consul Appius geht nachSicilien. Er erhält einen Sieg über den Hiero,und zieht in Meßina ein. Er schlägt die Carthagi nenser, und nachdem er eine starke Besatzung zuMeßina hinterlassen, kehret er nach Rom zurück,und genießt die Ehre des Triumphs. Summe desbürgerlichen Census. Einführung der Fechter-Kämp fe. Eine Vestalin gestraft. Die beyden neuen Con suln gehen nach Sicilien über. Vertrag zwischendem Hiero und den Römern geschlossen. Bestra fung der Soldaten, die sich verzagter Weise an dieFeinde ergeben. Die Consuln kommen wieder nachRom. Triumph des Valerius. Sonnen - Uhr.Nagel um der Pest willen eingeschlagen. Neue Pflanz städte. Die Römer unternehmen in Gesellschaftder Truppen von Syrakus die Belagerung von A grigent. Es wird ein Treffen geliefert, in welchemdie Carthaginenser auf das Haupt geschlagen wer den. Die Stadt wird nach einer Belagerung vonsieben Monathen eingenommen. Abscheuliche Treu losigkeit des Hanno in Ansehung der Mieth - Solda ten Hamilkar wird an die Stelle des Hanno ge schickt, der zurückberufen wird. Die Römer bauenSchiffe, und rüsten eine Flotte aus, um den Car thaginensern die Herrschaft über das Meer streitigzu machen. Der Consul Cornelius wird mit sieb zehn Schiffen gefangen und nach Carthago gebracht.Der übrige Theil der Flotte schlägt den Carthagi nensischen General. Berühmter Sieg des Duiliusin einem See - Treffen bey den Küsten von Mylus.Triumph desselben. Unternehmung auf Sardinienund Corsika. Eine Verschwörung zu Rom in ih rer Geburt erstickt. a. d. 1. u. 2. S.