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31 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Valids böses Herz.

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Diese so erwünschte Stunde kam endlich herbey. Der Calif, der zu Raspha residirte, verfiel in ein so schläfriges und unthätiges Wesen, daß er zusehens abnahm. Ja, er wurde soHescham.Hegire 109n. C. G. 728 äusserst unwürcksam, daß man ihn für tod hielt. Alsbald schickte man an Valid zween Deputirten ab, welche ihm diese Nachricht bringen, und ihm die ersten Ehrenbezeugungen erweisen sollten. Dieser Prinz wollte es anfangs auf ihr Wort nicht glauben. Und gleichwie er wuste, daß ihm der Calif nicht gut wäre, also befürchtete er, es möchte dieses Compliment eine Falle seyn, die er ihm stellen ließ, um ihn durch dieses Mittel zu stürzen, indem er ihn anklagen könnte, als wenn er noch bey seinen Lebzeiten das Califat hätte an sich reissen wollen. Er ergab sich endlich auf den Eyd, welchen ihm die Abgeordneten leisteten, und indem er sich in Gedanken schon auf dem Thron sah, so schickte er in gröster Eil etliche seiner guten Freunde nach Damasco, welche sich in seinem Namen des königlichen Schatzes bemächtigen sollten.


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Dieser Befehl wurde den Augenblick insHeschamsTod. Werk gesetzt. Aber wie bestürzt wurde man nicht, da man erfuhr, daß der für tod gehaltene Calif noch lebte. Doch er lag in einer solchen Ohnmacht, daß die wenigen Tage, die er noch lebte, nichts, als ein, so zu reden, lang anhaltender Todeskampf waren. Da er wieder ein wenig zu sich selber kam, so schickte er einen seiner Bedienten nach Damasco, um aus dem königlichen Schatze eine Summe Gel Hescham.Hegire 109n. C. G. 728des zu nehmen, worüber er vor seinem Tode noch ein Vermächtnis machen wollte. AlleinValidss Leute, die bereits die Schatzkammer besetzt hatten, wegerten<weigerten> sich, das Geld abfolgen zu lassen, und sie thaten dieses mit desto mehr Herzhaftigkeit, je weniger man von dem sterbenden Califen jetzo mehr zu befürchten hatte. Hescham, der von Natur geitzig war, betrübte sich auf das empfindlichste darüber, daß er nun in dieser Welt gar nichts mehr besitzen sollte. Ach GOtt! rief er aus, so waren wir denn nichts anders als Valids Schatzhüter. Dieß waren seine letzten Worte. Denn gleich darauf gab er seinen Geist auf.


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so waren wir denn nichts anders als Valids Schatzhüter

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ValidII.


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ValidsGottlosigkeit.

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Valid II.Hegire 125.n. C. G. 742

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Allein, wie bald wurden nicht alle diese glänValidsGottlosigkeit.zende Eigenschaften verdunkelt. Und wie sehr grämte sich nicht Hescham, als er sah, daß dieser junge Prinz, der sein Augapfel war, und den er wie seinen eigenen Sohn liebte, in seinen Pflichten von Tage zu Tage mehr nachließ: Er gab ihm zwar gleich anfangs diesfalls eini Valid II.Hegire 125.n. C. G. 742ge Erinnerungen, und es schien auch, als wenn sie sehr wohl aufgenommen würden. Allein, ihre erwünschte Würkung blieb aus. Valid fuhr in seiner Unordnung fort. Und bald verleiteten ihn seine verdorbene Sitten zu einem ruchlosen und atheistischen Leben. Vom Alcoran redete er verächtlich, und man sagt so gar, daß er denselben einsmals in der Gesellschaft junger Leute, die damals seinen kleinen Hof ausmachten, mit Füssen getreten habe.


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Valid II.Hegire 125n. C. G. 742

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Wiewohl Hescham von dem, was zu Arzak vorging, ausführliche Nachricht hatte; so wollte er doch mit Valid nicht aufs härteste verfahren. Er begnügte sich damit, daß er einigen von Valids Cameraden alles Unglück drohete, wenn sie fortfahren würden, den Prinzen in seiner Unordnung zu unterhalten. Aber dieses machte den Calif bey Valid und seinen jungen Herrn nur noch mehr verhaßt. Nunmehr redeten sie von nichts, als von dem glücklichen. Tage, an welchem sie der Tod von einem so verdrüslichen Zuchtmeister auf einmal befreyen, und hingegen einen Prinzen auf den Thron setzen würde, von dessen Gnade sie sich ein rechtes Paradiesleben versprechen könnten.


41 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Wiewohl Hescham von dem, was zu Arzak vorging, ausführliche Nachricht hatte; so wollte er doch mit Valid nicht aufs härteste verfahren. Er begnügte sich damit, daß er einigen von Valids Cameraden alles Unglück drohete, wenn sie fortfahren würden, den Prinzen in seiner Unordnung zu unterhalten. Aber dieses machte den Calif bey Valid und seinen jungen Herrn nur noch mehr verhaßt. Nunmehr redeten sie von nichts, als von dem glücklichen. Tage, an welchem sie der Tod von einem so verdrüslichen Zuchtmeister auf einmal befreyen, und hingegen einen Prinzen auf den Thron setzen würde, von dessen Gnade sie sich ein rechtes Paradiesleben versprechen könnten.


42 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Wiewohl Hescham von dem, was zu Arzak vorging, ausführliche Nachricht hatte; so wollte er doch mit Valid nicht aufs härteste verfahren. Er begnügte sich damit, daß er einigen von Valids Cameraden alles Unglück drohete, wenn sie fortfahren würden, den Prinzen in seiner Unordnung zu unterhalten. Aber dieses machte den Calif bey Valid und seinen jungen Herrn nur noch mehr verhaßt. Nunmehr redeten sie von nichts, als von dem glücklichen. Tage, an welchem sie der Tod von einem so verdrüslichen Zuchtmeister auf einmal befreyen, und hingegen einen Prinzen auf den Thron setzen würde, von dessen Gnade sie sich ein rechtes Paradiesleben versprechen könnten.


43 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Sobald dieser so sehnlich gewünschte Augenblick erschien, reißte Valid von Arzak nach Damasco, um hier vom Thron Besitz zu nehmen. Er wurde mit ziemlich grossen Anstalten ausgerufen. Und gleichwie die Eingezogenheit, in welcher er bisher gelebt hatte, wenigstens seine Laster den Augen des Volks entzogen hatte, also wurde er unter dem Wünschen desselben und dem Zujauchzen der Grossen auf den Thron gesetzt. Denn sie glaubten, daß sie an Valid eben denselben Prinzen, der so grosse Proben der Tugend vor seiner Reise nach Arzak gegeben hatte, haben würden.


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Sobald dieser so sehnlich gewünschte Augenblick erschien, reißte Valid von Arzak nach Damasco, um hier vom Thron Besitz zu nehmen. Er wurde mit ziemlich grossen Anstalten ausgerufen. Und gleichwie die Eingezogenheit, in welcher er bisher gelebt hatte, wenigstens seine Laster den Augen des Volks entzogen hatte, also wurde er unter dem Wünschen desselben und dem Zujauchzen der Grossen auf den Thron gesetzt. Denn sie glaubten, daß sie an Valid eben denselben Prinzen, der so grosse Proben der Tugend vor seiner Reise nach Arzak gegeben hatte, haben würden.


45 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Valid II.Hegire 125n. C. G 742