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46 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dies war die Belohnung, womit der CalifThahers Dienste vergalt, als ihm dieser Feldherr seine Aufwartung machte, um ihm von seiner Kriegsverrichtung, darinn der unglückliche Amin Krone und Leben eingebüsset, Rechenschaft abzulegen. Damals residirte Mamon noch in Chorassan. Thaher nahm nicht eher Besitz von seiner neuen Würde, als bisMamon diese Provinz verließ, um sich in Bagdad als Calif zu zeigen.


47 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dies war die Belohnung, womit der CalifThahers Dienste vergalt, als ihm dieser Feldherr seine Aufwartung machte, um ihm von seiner Kriegsverrichtung, darinn der unglückliche Amin Krone und Leben eingebüsset, Rechenschaft abzulegen. Damals residirte Mamon noch in Chorassan. Thaher nahm nicht eher Besitz von seiner neuen Würde, als bisMamon diese Provinz verließ, um sich in Bagdad als Calif zu zeigen.


48 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mamon.Hegire 199n. C. G. 814

49 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mamon.Hegire 200n. C. G. 815.

50 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Zum Unglück war Fadal mit einer Parthey verwickelt, die ganz und gar dem Vortheil desNeigungdieses Veziers gegendie Aliden.Califen entgegen war. Denn der Vezier hat es jederzeit mit den Aliden gehalten. Allein, er war viel zu klug und zu schlau, als daß er sich diese Neigung nur im geringsten hätte merken lassen. Bey allen Gelegenheiten äusserte er eine ganz besondere Ergebenheit für die Abbasiden, und diese waren auf ihrer Seite wider so erkenntlich, daß sie ihm ganz ausserordentliche Ehrenbezeugungen machten.Haroun hatte ihn schon sehr hoch geschätzt, und sich ein Vergnügen daraus gemacht, öfters mit ihm umzugehen. Als aber dieser Calif starb, undMamon.Hegire 200n. C. G. 815. Fadal sah, daß die Krone einem Prinzen zufallen würde, der es gar nicht wehrt wäre, daß sich verdiente Leute bey ihm aufhielten, so verließ er den Hof, und begab sich nach Chorassan zu Mamon. Einem Manne, wie Fadal gewesen, war es was leichtes, sich die Gnade dieses Prinzen zu erwerben, und sobald er sich nur darinn recht fest sah, so wuste er das Herz desselben so zu bestimmen und einzunehmen, daß er den Aliden wo nicht selbst geneigt wurde, doch aber wenigstens aufhörte, dieselben nach dem Exempel seiner Vorgänger zu verfolgen.


51 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Sobald aber Mamon den Thron selber beEr bringtden Ritzaam Hofean. stieg, und seine Macht in Fadals Hände geleget hatte, so fing dieser an, etwas freyer von den Aliden mit diesem Prinzen zu reden. Unter andern rühmte er auf die allervorzüglichste Art den Aly, des Musa Sohn, den man insgemein nur den Iman Ritza nannte. Bald erhob er die Frömmigkeit, die Weisheit und besonders die erhabenen Einsichten desselben; bald aber prieß er dem Prinzen den Geschmack an, den derselbe überhaupt an den Wissenschaften und Gelehrten fände. Kurz, er redete so oft und so vortheilhaft von demselben, daß der Calif Lust bekam, ihn zu sehen.


52 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Den Augenblick ließ Fadal den Ritza nachHegire 201.n. C. G. 817Er bewe Hofe kommen, und stellte ihn Mamon vor, Mamon.Hegire 201.n. C. G. 817der, weil er bereits sehr gute Begriffe von demselben hatte, ihn ganz besonders wohl aufnahm. Da dieser Schritt sowohl gelungen,get den Califen, die Aliden in seinen Schutzzu nehmen.so wagte nunmehr der Vezier, der darüber ganz entzückt war, den andern. Da seine Absichten dahin gingen, den Aliden wieder zu ihren Ansprüchen auf die Califenwürde zu verhelfen, so machte er damit den ersten Versuch, daß er Mamon vorstellte, wie bedaurenswürdig diese erlauchte Familie wäre, daß sie bisher der Gegenstand des Hasses aller derjenigen gewesen, welche seit geraumer Zeit den Scepter geführet. Er mahlte diese von den Ommiaden verübte Ungerechtigkeit mit den verhaßtesten Farben ab, und machte es sehr wahrscheinlich, daß man dieselben nimmermehr so grausam würde verfolget haben, wenn man nicht so gut eingesehen hätte, daß sie ein unumstößliches Recht zum Califat hätten. Endlich aber stellte er vor, wie rühmlich es einem abbasidischen Prinzen seyn würde, den Aliden wenigstens eine sichere Freystätte zu verschaffen, und sie dadurch auf gewisse Art wegen dem Verlust einer Krone schadlos zu halten, welche ihnen unstreitig würde zu Theil geworden seyn, wenn man sich nach der Billigkeit und Vernunft hätte richten wollen.


53 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mamon.Hegire 201.n. C. G. 817

54 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Den Augenblick ließ Fadal den Ritza nachHegire 201.n. C. G. 817Er bewe Hofe kommen, und stellte ihn Mamon vor, Mamon.Hegire 201.n. C. G. 817der, weil er bereits sehr gute Begriffe von demselben hatte, ihn ganz besonders wohl aufnahm. Da dieser Schritt sowohl gelungen,get den Califen, die Aliden in seinen Schutzzu nehmen.so wagte nunmehr der Vezier, der darüber ganz entzückt war, den andern. Da seine Absichten dahin gingen, den Aliden wieder zu ihren Ansprüchen auf die Califenwürde zu verhelfen, so machte er damit den ersten Versuch, daß er Mamon vorstellte, wie bedaurenswürdig diese erlauchte Familie wäre, daß sie bisher der Gegenstand des Hasses aller derjenigen gewesen, welche seit geraumer Zeit den Scepter geführet. Er mahlte diese von den Ommiaden verübte Ungerechtigkeit mit den verhaßtesten Farben ab, und machte es sehr wahrscheinlich, daß man dieselben nimmermehr so grausam würde verfolget haben, wenn man nicht so gut eingesehen hätte, daß sie ein unumstößliches Recht zum Califat hätten. Endlich aber stellte er vor, wie rühmlich es einem abbasidischen Prinzen seyn würde, den Aliden wenigstens eine sichere Freystätte zu verschaffen, und sie dadurch auf gewisse Art wegen dem Verlust einer Krone schadlos zu halten, welche ihnen unstreitig würde zu Theil geworden seyn, wenn man sich nach der Billigkeit und Vernunft hätte richten wollen.


55 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mamon.Hegire 201n. C. G. 817

56 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Es wurde bald in dem ganzen Reiche bekannt, daß der Calif an seinem Hofe einen Prinzen aus dem alidischen Hause hätte, welchem man alle Vorzüge, die man der hohen Herkunft desselben schuldig wäre, erzeigte.Mamons Betragen in dieser Sache gab zu verschiedenen Reden Anlaß, die bald mehr, bald weniger vortheilhaft für ihn ausfielen, je nachdem ein jeder gegen die Aliden gestimmet war, oder sich auch Vortheile von demselben versprechen konnte. Aber überhaupt misbilligten es alle verständige Leute an dem Califen, daß er sich erkühnte, mit einer Familie so viele Umstände zu machen, von welcher man nicht die geringste Hülfe erwarten könnte, und welche im Gegentheil vielmehr zu tausend Unruhen in dem Reiche Anlaß geben würde, wofern, aller Niederlagen ungeachtet, welche die Prinzen dieses Hauses erlitten, noch einige Häupter Mamon.Hegire 201n. C. G. 817vorhanden seyn sollten, welche sich einen neuen Anhang machen könnten.


57 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mamon.Hegire 201n. C. G. 817

58 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Welche Begebenheit war fähiger, Mamon auf ernsthaftere Gedanken zu bringen, als diese verwegene Unternehmung? Jetzt hätte er es überlegen sollen, von was für wichtigen Folgen ein Schutz noch seyn könnte, den er dem Ritza wider alle Vortheile seines Hauses und des Reichs überhaupt angedeyhen liesse. Allein durch die beständigen Schmeicheleyen seines Ministers, des Fadals, unglücklicher Weise verblendet, und durch die persönlichen Eigenschaften des Ritza verführt, behielt er den letztern beständig bey sich, und hörte nicht auf, ihm Merkmaale der allergrösten Gewogenheit zu geben.


59 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mamon.Hegire 201.n. C. G. 817

60 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Meine Rechte hat Mamon auf den Thron gesetzet, und jetzt setze ich mit Vergnügen mit meiner Linken einen Iman, wie ihr seyd, auf denselben