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Attalus der erste, König von Pergamus, leistete dem Römischen Volke in dem Kriege gegen den Philippus grosse Dienste. Dieser kleine monarchische Staat war etwasüber vierzig Jahr vor der Zeit, wovon wirhier reden, durch einen Officier, Namens Philäterus, der wegen seiner Tapferkeit und Klugheit sehr hochgehalten wurde, gegrün det worden. Lysimachus, einer von den Nachfolgern des Alexanders, vertraute ihmseine Schätze an, die in dem Schlosse zu Pergamus verwahret wurden. Nach dem To de des Lysimachus blieb er Herr so wohl vonden Schätzen als von der Stadt. Er hin terließ sie bey seinem Tode dem Eumenes dem ersten, seinem Neffen, der sein Fürstenthum mit einigen Städten, die er den Syrischen Königen abnahm, erweiterte. Sein Vetter Attalus der erste, von dem hier die Rede ist,folgte ihm. Er nahm, nachdem er die Galater überwunden hatte, den Titel eines Königs an, und brachte denselben auf seine Nachkommenschaft, die denselben bis in das dritteGeschlecht geführet.


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Unterdessen hatte Philippus durch die Epiroten um eine Unterredung angehalten, umeinen Versuch zu thun, ob er etwan ein Mittel zur Aussöhnung und Frieden finden könn te. Qvintius willigte mit Vergnügen darein. Die Unterredung wurde an dem Uferdes Flusses Aous gehalten. Sie dauerte dreyTage. Der Consul bot dem Könige den Frieden und die Freundschaft der Römer unter der Bedingung an, daß er die Griechenin Freyheit und nach ihren eignen Gesetzenleben liesse, und seine Besatzungen aus ihrenPlätzen herauszöge. Dieses war der vornehmste Artikel, worzu noch einige andere, deren Untersuchung einige Zeit erforderte, kamen. Als sich Philippus erkundigte, welches die Völker wären, denen er die Freyheit wiedergeben sollte, nennte der Consul die Thessalier zuerst. Thessalien aber war seit den Zeiten Philippus, des Vaters des grossen Alexanders, allezeit den Macedoniern unterthan gewesen. Der König wurde daher über diesen Antrag, den ihm der Consulthat, so hitzig, daß er vor Zorn ausrief:„was kannst du mir wohl für härtere Be und was sich unter ihnen zugetragen. 491dingungen vorschreiben, Qvintius, wennd. 554. J. n. R. E. d. 198. J. v. C. G.du mich solltest überwunden haben?“ und sogleich brach er die Unterhandlung ab. Hieraus sahe man deutlich, und diejenigen,die dem Philippus am meisten zugethan waren, wurden es zu erkennen gezwungen, daßdie Römer nicht wider die Griechen, sondernzum Vortheil der Griechen wider die Macedonier den Krieg zu führen gekommen waren: wodurch sie sich die Gewogenheit der Völker völlig zuzogen.


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Die Armeen hatten sich von beyden SeiSchlacht bey Cynoseephalä, in der Philippusvon Quintius überwunden wird. Polyb. XVII.LiviusXXXIII.3- 11. Plut. im Leben Flamininus. Justin.XXX. 4.ten in Marsch gesetzt, und rückten, um den Krieg durch eine Schlacht zu endigen, gegen einander an. Sie waren einander an der Zahl meistens gleich, und bestund jede ohngefähr aus fünf bis sechs und zwanzig tausendMann. Die Officiers und Soldatenwünschten von beyden Seiten mit gleicherBegierde, ins Handgemenge zu kommen. Je näher die Zeit der Schlacht anrückte, je grösser wurde ihr Muth, und je mehr wuchs ihre Ruhmbegierde. Die Römer gedachten, daß, wenn sie die Macedonier besiegten, de ren Name durch die Siege des Alexandersso berühmt worden wäre, ihr Ruhm keineweitere Vergrösserung erlangen könnte; unddie Macedonier schmeichelten sich, daß, wenn 522 C. Corn. Cethegus, u. Q. M. Rufus, Cons.d. 555. J. n. R. E. d. 197. J. v. C. G. sie die Römer, die es den Persern so weitzuvor thäten, schlügen, sie den Namen desPhilippus viel berühmter und grösser machen würden, als des Alexanders seiner gewesen wäre. Quintius rückte in Thessalien ein, und vernahm, daß die Feinde auch allda angekommen wären. Da er aber noch nicht so genau wuste, wo sie gelagert stunden,ließ er durch seine Trupen Bäume fällen undAeste abhauen, um Pallisaden daraus zumachen, und damit ein Lager, wo es etwannöthig seyn dürfte, befestigen zu können. Bey dieser Gelegenheit vergleicht Polybius, und nach ihm Titus Livius, die Pallisaden der Römer mit der Griechen ihren. Man findet diese Ausschweifung in dem 8ten Theileder alten Historie.


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Die Armeen hatten sich von beyden SeiSchlacht bey Cynoseephalä, in der Philippusvon Quintius überwunden wird. Polyb. XVII.LiviusXXXIII.3- 11. Plut. im Leben Flamininus. Justin.XXX. 4.ten in Marsch gesetzt, und rückten, um den Krieg durch eine Schlacht zu endigen, gegen einander an. Sie waren einander an der Zahl meistens gleich, und bestund jede ohngefähr aus fünf bis sechs und zwanzig tausendMann. Die Officiers und Soldatenwünschten von beyden Seiten mit gleicherBegierde, ins Handgemenge zu kommen. Je näher die Zeit der Schlacht anrückte, je grösser wurde ihr Muth, und je mehr wuchs ihre Ruhmbegierde. Die Römer gedachten, daß, wenn sie die Macedonier besiegten, de ren Name durch die Siege des Alexandersso berühmt worden wäre, ihr Ruhm keineweitere Vergrösserung erlangen könnte; unddie Macedonier schmeichelten sich, daß, wenn 522 C. Corn. Cethegus, u. Q. M. Rufus, Cons.d. 555. J. n. R. E. d. 197. J. v. C. G. sie die Römer, die es den Persern so weitzuvor thäten, schlügen, sie den Namen desPhilippus viel berühmter und grösser machen würden, als des Alexanders seiner gewesen wäre. Quintius rückte in Thessalien ein, und vernahm, daß die Feinde auch allda angekommen wären. Da er aber noch nicht so genau wuste, wo sie gelagert stunden,ließ er durch seine Trupen Bäume fällen undAeste abhauen, um Pallisaden daraus zumachen, und damit ein Lager, wo es etwannöthig seyn dürfte, befestigen zu können. Bey dieser Gelegenheit vergleicht Polybius, und nach ihm Titus Livius, die Pallisaden der Römer mit der Griechen ihren. Man findet diese Ausschweifung in dem 8ten Theileder alten Historie.


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Jeder der Generale munterte in diesem entscheidenden Augenblicke seine Trupen durchdie beweglichsten Gründe auf. Philippusstellte den seinigen vor, „daß die Perser, die Baktrianer, die Jndianer, ganz Asien undder ganze Orient durch ihre siegreiche Waffen wären überwunden worden; daß sie aber jetzt um so viel mehr Tapferkeit beweisen müsten, weil es hier nicht auf Erlangung einer neuen Oberherrschaft, sondern auf die Erhaltung der Freyheit, die herzhaftesten Leuten angenehmer und kostbarer wäre, als die Herrschaft der ganzen Welt, ankäme. Der Consul hingegen stellte seinen Soldaten ihre noch gantz neuen Siege vor die Augen. Auf einer Seite, Sicilien und Carthago, auf der andern Jtalienund Spanien, die den Römern unterworffen wären; kurz, er erinnerte sie an dendurch ihre siegreiche Hände aus Jtalien vertriebenen Hannibal, der mit dem Alexander füglich in Vergleichung gestellt, wo nicht gar ihnen vorgezogen werden könnte; 526 C. Corn. Cethegus, u. Q. M. Rufus, Cons.d. 555. J. n. R. E. d. 197. J. v. C. G. und, was sie noch mehr aufmuntern muste,zeigte er ihnen eben den Philippus, widerden sie jetzt fechten sollten, als einen solchen,der schon mehr als einmal von ihnen wäreüberwunden, und die Flucht zu ergreiffen gezwungen worden.“


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Jch frage hier, ob wohl jemals für einenBetrachtung über diese grosse Begebenheit.Sterblichen ein angenehmerer und rühmli cher Tag gewesen sey, als dieser für den Flamininus und für das ganze römische Volk war. Was sind alle Triumphe{??} der Weltgegen dieses Freudengeschrey einer unzählbaren Menge, und gegen diesen Bey{??}fall, dervon Herzen ging und die natürlich{??}e Wirkungeiner lebhaften Dankbarkeit war? Man magalle Siegszeichen, alle Triumphe{??}, alle Erobe rungen Alexanders zusam̄en nehm{??}en, was werden sie, wenn man sie mit dieser ein{??}zigen Handlung der Gütigkeit, Menschlichkeit{??} und Gerechtigkeit zusammen hält? Es ist ei{??}n grosses Unglück, daß die Fürsten gegen{??}eine so reine Freude, und gegen einen so rühre{??}nden Ruhm, dergleichen der ist, den Mensch{??} wohlzuthun, nicht so empfindlich seyn, als wohl sollten!


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Je croi, que c'est la seule maniére d'écrire l'Histoire moderne en vrai Politique & en vrai Philosophe. Traiter l'Histoire ancienne, c'est compiler, me semble, quelques vérités avec mille mensonges. Cette Histoire n'est peut-être utile que de la même maniére, dont l'est la Fable, par de grands événemens, qui font le sujet perpétuel de nos Tableaux, de nos Poëmes, de nos conversations, & dont on tire des traits de Morale. Il faut savoir les exploits d'Alexander, comme on sait les travaux d'Hercule.


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Je croi, que c'est la seule maniére d'écrire l'Histoire moderne en vrai Politique & en vrai Philosophe. Trai- ter l'Histoire ancienne, c'est compiler, me semble, quel- ques vérités avec mille mensonges. Cette Histoire n'est peut - être utile que de la même maniére, dont l'est la Fable, par de grands événemens, qui font le sujet perpé- tuel de nos Tableaux, de nos Poëmes, de nos conver- sations, & dont on tire des traits de Morale. Il faut N. CONSIDERATIONS SUR L'HISTOIRE. savoir les exploits d'Alexander, comme on sait les tra- vaux d'Hercule.


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Le premier de ces siécles, à qui la véritable gloire est attachée, est celui de Philippe & d'Alexandre, ou celui des Péricles, des Démosthenes, des Aristotes, des Platons, des Appelles, des Phidias, des Praxiteles; & cet hon- neur a été renfermé dans les limites de la Grece, le reste de la Terre étoit barbare.


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Enfin, le quatriéme siécle est celui qu'on nomme le siécle de Louïs XIV, & c'est peut-être celui des quatre, qui approche le plus de la perfection. Enrichi des dé- couvertes des trois autres, il a plus fait en certain genre, que les trois ensemble. Tous les Arts à la vérité n'ont point été poussez plus loin que sous les Médicis, sous les Augustes & les Alexandres; mais la raison humaine en général s'est perfectionnée. La saine Philosophie n'a été connue que dans ce tems: Et il est vrai de dire, qu'à commencer depuis les dernieres années du Cardinal de Richelieu, jusqu'à celles qui ont suivi la mort de Louïs XIV, il s'est fait dans nos Arts, dans nos esprits, dans nos mœurs, comme dans notre Gouvernement, une révolu- tion générale, qui doit servir de marque éternelle à la vé- ritable gloire de notre Patrie. Cette heureuse influence ne s'est pas même arrêtée en France; elle s'est étendue en Angleterre; elle a excité l'émulation dont avoit alors besoin cette Nation spirituelle & profonde; elle a porté le goût en Allemagne, les Sciences en Moscovie; elle a même ranimé l'Italie qui languissoit, & l'Europe a dû sa politesse à Louïs XIV.


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On remarque, que le Prince ayant tout réglé le soir,19 May. veille de la bataille, s'endormit si profondement, qu'il fallut le réveiller pour la donner. On conte la même chose d'Alexandre: il est naturel qu'un jeune - homme, épuisé des fatigues que demande l'arrangement d'un si grand jour, tombe ensuite dans un sommeil plein; il l'est aussi, qu'un génie fait pour la guerre, agissant sans in- quiétude, laisse au corps assez de calme pour dormir. Le Prince gagna la bataille par lui-même, par un coup d'œil qui voyoit à la fois le danger & la ressource, par son activité exemte de trouble, qui le portoit à-propos à tous les endroits. Ce fut lui qui avec de la Cavalerie at- taqua cette Infanterie Espagnole jusques-là invincible, aussi forte, aussi resserrée que la Phalange ancienne si estimée, & qui s'ouvroit avec une agilité que la Phalange n'avoit pas, pour laisser partir la décharge de dix-huit canons qu'elle renfermoit au milieu d'elle. Le Prince l'entoura, & l'attaqua trois fois. A peine victorieux, il arrêta le carnage. Les Officiers Espagnols se jettoient à ses genoux pour trouver auprès de lui un azile contre la fureur du Soldat vainqueur. Le Duc d'Enguien eut autant de soin de les épargner, qu'il en avoit pris pour les vaincre.


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Ich glaube, dieses ist die einzige Art die Geschichte als ein wahrer Staatsmann und ein wahrerWeltweiser zu schreiben. Die alte Geschichte abhandeln, heißt, glaube ich, einige Wahrheiten mit tausend Lügen zusammen schreiben. Diese Geschichte ist vielleicht weiter zu nichts nütze, als wozu die Mythologie nütze ist, daß man nämlich die großen Begebenheiten heraus zieht, welche den Inhalt zu unsern Bildern, zu unsern Gedichten hergeben, und zu einigen moralischen Anwendungen dienen müssen. Man muß die Thaten des Alexanders wissen, so wie man die Arbeiten des Herkules weis.


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Das erste von diesen Jahrhunderten, welches mit einem wahrhaften Ruhme pranget, ist das Jahrhun dert des Philippus und des Alexanders, oder das Zeitalter der Perikles, der Demosthenen, der Aristoteles, der Platons, der Apelles, der Phidias, derPraxiteles. Und diese Ehre war nur in den GränzenGriechenlandes eingeschlossen, der übrige Theil der Erde waren Barbaren.


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Das vierte Jahrhundert endlich ist dasjenige, welches man das Jahrhundert Ludewigs des XIV nennt, und es ist vielleicht von allen vieren dasjenige, welches der Vollkommenheit am nächsten kommt. Durch die Entdeckungen der drey andern bereichert, hat es in gewissen Stücken mehr als alle dreye zusammen gethan. Zwar sind in der That nicht alle Künste weiter getrieben worden, als unter den Medicis, unter dem August und unter dem Alexander; der menschlicheVerstand aber überhaupt ist vollkommner geworden. Die gesunde Philosophie ward erst zu dieser Zeit be Versuch über das Jahrhundertkannt; und man kann mit Wahrheit sagen, daß, von den letzten Jahren des Kardinals von Richelieu anzufangen, bis auf die Jahre welche auf den Tod Ludewigs des XIV folgten, in unsern Künsten, in unsern Geistern, in unsern Sitten, wie in unsrer Regierung eine allgemeine Veränderung vorgegangen ist, welche zum ewigen Beweise der wahren Ehre unsers Vaterlandes dienen wird. Dieser glückliche Einfluß blieb nicht allein in Frankreich eingeschlossen; er hat sich auch so gar in England ausgebreitet; er hat die Nacheiferung erwecket, welche diesem geistigen und gründlichen Volke damals nöthig war; er hat den Geschmack nach Deutschland, die Wissenschaften nach Rußland gebracht; er hat so gar Italien, welches matt zu werden begonnte, wieder angefeuert, und Europa ist seine Feinheit dem XIVten Ludewig schuldig.


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Man hat angemerkt, daß der Prinz die Nacht vor dem Treffen, nachdem er den Abend zuvor alles in Ordnung gebracht hatte, so fest geschlafen, daß Versuch über das Jahrhundert man ihn, als es Zeit zum Angriffe war, aufwecken mußte. Man erzählet eben dieses von dem Alexander. Es ist natürlich, daß ein junger Mensch, von den Anordnungen, welche ein so wichtiger Tag erfordert, entkräftet, in einen tiefen Schlaf verfällt; und eben so natürlich ist es, daß ein zum Kriege gebohrner Geist alles, ohne sich zu beunruhigen, verrichtet, und also gesetzt genug bleibt, ungestört zu schlafen. Der Prinz gewann die Schlacht durch sich selbst, durch seinen Blick, welcher die Gefahr und die Mittel dagegen zugleich sahe, durch seine Thätigkeit, welche von aller Verwirrung frey war, und ihn an alle Orte zu rechter Zeit brachte. Er war es, welcher mit der Reiterey das bisher unüberwindliche spanische Fußvolk angriff, welches so stark und gedrungen war, als nur immer der berühmte alte Phalanx gewesen ist, und sich mit einer Geschwindigkeit, welche der Phalanx nicht hatte, eröffnete, das Feuer von 18 Canonen durchzulassen, welche es mitten in sich schloß. Der Prinz umringte sie, und griff sie dreymal an. Kaum war er Sieger, als er das Niedermetzeln aufhören ließ. Die spanischen Officiere warfen sich zu seinen Füßen, um bey ihm eine Zuflucht gegen die Wuth des siegenden Solda tens zu finden. Der Herzog von Enghien wandte eben so viel Sorgfalt an sie zu schonen, als er sie zu überwinden angewendet hatte.