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31 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Amin.Hegire 196n. C. G. 812

32 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Ganz Bagdad ward durch die Nachricht von diesem Aufruhr in die äusserste Bewegung gesetzt. Nur der einzige Amin blieb ruhig dabey, und bezeugte sich bey dieser Nachricht eben so gleichgültig, als er damals geblieben war, wie man ihm den Tod seines Generals, und die Flucht seiner Armee angekündiget hatte. Ein gewisser Geschichtschreiber sagt, er habe sich eben nebst dem Kouter, einem seiner Vertrauten, eine Veränderung durchs Fischen gemacht, als man ihm diese Nachricht gebracht, und habe dem Ueberbringer derselben die Antwort gegeben: Ach kann ich denn nicht einen Augenblick Ruhe haben. Kouter hat in der Zeit, daß wir hier sind, schon zwey grosse Fische gefangen, und ich habe noch keinen erhaschen können.


33 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Amin.Hegire 196n. C. G. 812.

34 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Amin.Hegire 196n. C. G. 812

35 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Auch diese erschreckliche Nachricht, die die nahe Ankunft der Feinde vor den Thoren zu Bagdad ankündigte, machte nicht den geringsten Eindruck auf Amins Gemüth. Man mochte ihm noch so viel sagen, daß Mamons Völker immer näher anrückten, und daß die Vortrupen seiner Armee schon bis in die Nachbarschaft seiner Hauptstadt streiften, er blieb dennoch ganz ruhig dabey. Dem Boten, der ihm diese Zeitung brachte, und der ihn eben mit einem seiner Günstlinge im Schachspiel begriffen antraf, gab er folgende Antwort:Könnt ihr mich denn nicht einen Augenblick ungeschoren lassen, ich war eben im Begriff einen Hauptzug zu thun. Stöhret mich nicht ferner, ich will den Kouter schach matt machen.


36 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Amin.Hegire 196n. C. G. 812

37 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Amin ward darauf würklich von Califat abHegire 197n. C. G. 813.gesetzt. Und man war schon im Begriff, an die feindliche Generals zu schicken, und ihnen zu wissen zu thun, daß man bereit sey, den

(*) Dieses beziehet sich auf die Gestalt, worunter die arabischen Sternseher das Zeichen der Jungfrau vorstellen, sie mahlen sie nemlich mit einer Leyer in der Hand ab, andere aber geben ihr nur eine Kornähre.

Amin.Hegire 197n. C. G. 813.Mamon für einen Calif zu erkennen, als plötzlich ein unvermutheter Zufall die Gestalt der Sachen ungemein veränderte.


38 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Amin.Hegire 197n. C. G. 813.

39 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Amin setztsich wiederbey seinenUnterthanen in Liebe, und erhält sichauf demThrone.

40 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Fadel, Amins Vezier, rieth seinem Herrn an, sich dieser Umstände zu bedienen, und die Neigung der Einwohner von Bagdad wieder zu gewinnen zu suchen. Zugleich schoß er wichtige Summen her, die unter der Hand unter Mamons Völker vertheilt werden musten, um sie dadurch in dem Ungehorsam, und der Meuterey gegen ihre Obern zu unterhalten. Diese Erfindung fiel für den Amin so glücklich aus, als es Fadel gehoft hatte. Es gereuete die Bagdadischen Einwohner, sich gegen ihren Oberherrn so hart erzeigt, und ihn auf eine schimpfliche Art vom Throne gestossen zu haben, als sie sahen, wie derselbe alle seine Schätze anwendete, sie von ihren Feinden zuAmin.Hegire 197n. C. G. 813 befreyen. Sie suchten deswegen diesen Fehler dadurch zu verbessern, daß sie ihn wieder auf den Thron setzen.


41 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Fadel, Amins Vezier, rieth seinem Herrn an, sich dieser Umstände zu bedienen, und die Neigung der Einwohner von Bagdad wieder zu gewinnen zu suchen. Zugleich schoß er wichtige Summen her, die unter der Hand unter Mamons Völker vertheilt werden musten, um sie dadurch in dem Ungehorsam, und der Meuterey gegen ihre Obern zu unterhalten. Diese Erfindung fiel für den Amin so glücklich aus, als es Fadel gehoft hatte. Es gereuete die Bagdadischen Einwohner, sich gegen ihren Oberherrn so hart erzeigt, und ihn auf eine schimpfliche Art vom Throne gestossen zu haben, als sie sahen, wie derselbe alle seine Schätze anwendete, sie von ihren Feinden zuAmin.Hegire 197n. C. G. 813 befreyen. Sie suchten deswegen diesen Fehler dadurch zu verbessern, daß sie ihn wieder auf den Thron setzen.


42 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Amin.Hegire 197n. C. G. 813

43 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Als Thaher die Stadt in Besitz nahm, so hofte er gewiß den Amin darinn zu finden, und zum Gefangenen zu machen. Allein durch seines Veziers Vorsorge war er schon entwischt. Man erfuhr, daß er in eine nahe gelegene Stadt geflohen sey, und sich daselbst sicher dünkte; weil er glaubte, die Feinde würden sich begnügen lassen, die Hauptstadt erobert zu haben, und sich keine Mühe geben, seiner eigenen Person habhaft zu werden. Allein er muste sich in seiner Hofnung betrogen sehen.


44 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Amin.Hegire 197n. C. G. 813

45 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Harthamath und Thaher brachen gleich wieder von Bagdad auf, sobald sie von den dasigen Einwohnern die Huldigung für den Mamon eingenommen hatten, und belagerten denAmin in seinem Schlupfwinkel. Einem so harten Unglück zu widerstehen, hatte dieser Fürst weder Muth noch Kräfte genug, und war deshalb, um sein Leben in Sicherheit zu setzen, allein darauf bedacht, sich durch einen Vergleich zu ergeben. Jedoch, anstatt daß er sich dieserhalb hätte an den Thaher wenden sollen, so ließ er sich mit dem Harthamath in Unterhandlungen ein, der ihm auch versprach, seiner Person mit aller einem Fürsten von seinem Range gebührenden Achtung zu begegnen.