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16 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Almanzor empfand zwar das gröste Vergnügen darüber, daß Abdallah geschlagen war, doch machte ihm der unruhige Geist dieses Generals, sein Ehrgeitz, und seine Unerschrockenheit noch immer tödtliche Sorgen. Nachdem er vorher verschiedene Mittel ihn zu entdecken vergebens angewandt hatte, so beging er die verabscheuungswürdigste Betrügerey, um ihn dadurch zu bewegen, daß er selbst seinen Aufenthalt verrathen, und an Hof kommen muste.


17 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Almanzor stellte sich, als wäre er gänzlichAlmanzor.Hegire 136.n. C. G. 754 überführt, daß der Friede im muselmännischen Reiche völlig wieder hergestellt sey. Zu demAlmanzorlegt Abdallah Fallstricke, umihn an seinen Hof zulocken. Ende ließ er durch seine Freunde und Anhänger aussprengen, es thäte ihm sehr leid, daß, da er nun von seinen Unterthanen nichts mehr zu befürchten hätte, sich dennoch viele derselben vor ihm zu scheuen schienen, und sich von seinem Hofe entfernt hielten. Unter diesen nennte er den Abdallah besonders, und ließ allenthalben bekannt machen, er vergebe ihm alles, wodurch er sich gegen ihn vergangen habe, und er würde an seinem Hofe eine völlige Sicherheit finden, wenn er sich dahin begeben wollte.


18 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Almanzor.Hegire 136.n. C. G. 754

19 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Almanzorlegt Abdallah Fallstricke, umihn an seinen Hof zulocken.

20 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Almanzor.Hegire 136.n. C. G. 754

21 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Abdallah, den die verführerischen Versprechungen wenig rührten, fand sich gar nicht geneigt seine Freystatt zu verlassen. Er erin Almanzor.Hegire 136.n. C. G. 754nerte sich des gehäßigen Kunstgriffs, dessen er sich, die Ommiaden zu tödten, selbst bedient hatte, noch gar zu wohl, und fürchtete nicht ohne Ursach, man würde mit ihm eben so umgehen, als er es mit diesen unglücklichen Prinzen gemacht hatte. Allein seine Freunde stellten ihm vor, die itzigen Umstände wären von den damaligen sehr verschieden. Sie sagten ihm, der Calif hätte ihm das Leben und die Krone allein zu danken, ohne ihn würdeAboul - Abbas und Almanzor den Verfolgungen Mervans nimmer entgangen seyn, und dergleichen Wohlthaten könnte man so leicht nicht vergessen, man würde daher der Redlichkeit und Aufrichtigkeit des Califen das allergröste Unrecht anthun, und ihm ein unvermeidliches Mistrauen beybringen, wenn man bey einer Sache, da er von seiner Seite alles mögliche thäte, die Gemüther zu beruhigen, Argwohn gegen ihn blicken liesse.


22 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Abdallahs Freunde wiederholten diese Vorstellungen so oft, daß er ihnen endlich nachgab, und den Entschluß faßte, sich zum Califen zu begeben. Dieser nahm ihn auch mit allen Kennzeichen der aufrichtigsten Freundschaft auf. Er gab ihm in seinem Pallast eine Wohnung ein, die mit seiner Geburt, und seinem Range übereinstimmte. Die Hofleute machten ihm alle ihre Aufwartung, selbst Almanzor ging oft zu ihm, und unterredete sich mit ihm. Nunmehr schien es, als wenn allesAlmanzor.Hegire 136.n. C. G. 754 dem Abdallah vorwürfe, wie unrecht er daran gehandelt, daß er seinen Neffen in so schlimmen Verdacht gehabt hätte, und er selbst fing an, in diesem Aufenthalt einer Ruhe zu geniessen, die er vergebens suchte, als er sich noch durch die heftigen Bewegungen seines Ehrgeitzes hinreissen ließ.


23 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Almanzor.Hegire 136.n. C. G. 754

24 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Almanzor.Hegire 136.n. C. G. 754

25 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Ueberhaupt ward Abdallah wenig beklaget. Sein garstiges Verfahren mit den Ommiaden war noch gar zu tief in den Herzen aller Muselmänner eingeschrieben, als daß sie mit einem Prinzen hätten Mitleiden haben sollen, der sich in der That viel Ruhm erworben hatte, den aber zugleich seine Grausamkeiten noch merkwürdiger, als seine Thaten gemacht hatte. Man hätte Almanzorn noch einiger massen wegen des Mordes eines Prinzen entschuldigen können, der sich unternahm, ihm die Krone zu rauben, wenn man ihm nur nicht mehr, als diese einzige That vorzuwerfen hätte. Denn sein Bezeugen gegen Abou - Moslem, dem er einzig die Niederlage seiner Feinde zu danken hätte, hängt seinem Andenken einen unauslöschlichen Schandfleck an, und macht, daß man ihn mit Recht als ein Ungeheuer, und ein Muster der Grausamkeit und Treulosigkeit verabscheuen muß.


26 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Ich habe schon gesagt, daß AlmanzorAbouMoslem hassete. Allein die Ursache dieses Hasses verdiente gar nicht, daß ihn Almanzor so lange hegte. Dies ist der Ursprung davon.


27 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Ich habe schon gesagt, daß AlmanzorAbouMoslem hassete. Allein die Ursache dieses Hasses verdiente gar nicht, daß ihn Almanzor so lange hegte. Dies ist der Ursprung davon.


28 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Almanzor.Hegire 136.n. C. G. 754

29 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Ursachedes HassesAlmanzors gegenAbouMoslem.

30 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Abou - Moslem machte sich einige Zeit herAlmanzor.Hegire 136.n. C. G. 754nach, als Aboul - Abbas auf den Thron der Muselmänner erhoben war, mit einem grosUrsachedes HassesAlmanzors gegenAbouMoslem.sen Gefolge auf den Weg um nach Mecca zu wallfahrten. Wie er in Chaldäa ankam, so nahm er einen Umweg, dem Califen seine Schuldigkeit zu bezeugen. Er setzte seine Reise wieder fort, nachdem er einige Zeit an demHofe des Califen zugebracht hatte, und bat sich beym Abschiede vom Aboul - Abbas das Amt eines Miragen aus, welches ein Begleiter der Caravanen ist. Almanzor, der eben damals bey seinem Bruder war, und AbouMoslem wegen des grossen Ansehens, worinn er bey der Armee stand, beneidete, vermochte den Calif, daß er es ihm abschlug. Er hielt darauf selbst darum an, und es ward ihm auch sogleich gegeben.