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16 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Obeidah, welchen Khaled bey dieser Gele Die Araber versamm= len alle ihre Völker.genheit zu Rathe zog, kam mit den Absichten des Generals überein, und war der Meynung, man solle an die vornehmsten Anführer, welche in den verschiedenen Gegenden zerstreuet waren, schreiben, daß sie so gleich mit den Trupen, die sie unter ihrer Aussicht hätten, auf brechen und zu der Hauptarmee stossen sollten.


17 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Sobald sie also den Feind auf dem Mar Die Damascener verfolgen sie.sche sahen, so thaten sie einen Ausfall, und fielen mit grosser Heftigkeit auf das Hintertreffen der Muselmänner, bey welchem sich das Geräthe, ihre Reichthümer, ihre Weiber, ja so gar ihre Kinder befanden. Khaled hatte anfangs den Obeidah das Vordertreffen wollen anführen lassen, um diesen Theil der Armee, welchen dasjenige, was er enthielt, so kostbar machte, selbst zu commandiren; da ihm aber Obeidah vorstellte, daß es anständiger wäre, wann er, als General, an der Spitze bliebe, und daß er gerne das Hintertreffen führen wolle, so wollte ihm Khaled hierinne nicht zuwider seyn.


18 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Sobald sie also den Feind auf dem Mar Die Damascener verfolgen sie.sche sahen, so thaten sie einen Ausfall, und fielen mit grosser Heftigkeit auf das Hintertreffen der Muselmänner, bey welchem sich das Geräthe, ihre Reichthümer, ihre Weiber, ja so gar ihre Kinder befanden. Khaled hatte anfangs den Obeidah das Vordertreffen wollen anführen lassen, um diesen Theil der Armee, welchen dasjenige, was er enthielt, so kostbar machte, selbst zu commandiren; da ihm aber Obeidah vorstellte, daß es anständiger wäre, wann er, als General, an der Spitze bliebe, und daß er gerne das Hintertreffen führen wolle, so wollte ihm Khaled hierinne nicht zuwider seyn.


19 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Doch diese Höflichkeit reuete dem GeneraleSie schlagen das Hintertreffen der Araber. gar bald. Paulus fiel, an der Spitze seiner Reuterey, auf den Obeidah, und fing ein sehr ernstliches Treffen an. Petrus unterdessen warf sich mit seinem Fußvolke auf das Geräthe, und führte die Weiber, die Kinder, den Schatz, und alle die Beute, welche die Araber von den Griechen gemacht hatten, davon.


20 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Khaled erhielt von diesem Verluste nicht eher Nachricht, als bis es zu späte war, ihn zu verhindern. Er wußte es sich nunmehr sehr wenig Danck, daß er auf den Obeidah so viel Vertrauen gesetzt hatte; unterdessen besänftigte er sich doch, und ob er gleich ungemein zornig war, so sagte er gleichwohl nichts mehr, als:Der Wille Gottes geschehe; ich habe das Hintertreffen selbst anführen wollen, allein Obeidah hat nicht gewollt; nun seht ihr, was daraus erfolgt ist.


21 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der Wille Gottes geschehe; ich habe das Hintertreffen selbst anführen wollen, allein Obeidah hat nicht gewollt; nun seht ihr, was daraus erfolgt ist

22 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Diese That war, so zu reden, das Zeichen zur Niedermetzlung der Griechen. Die Araber fielen auf sie los, und hieben alle erbärmlich nieder, welche nicht geschwind genug waren die Flucht zu ergreiffen. Nachdem die Muselmänner also ihre tapfern Weibespersonen befreyet und alle Beute wieder bekommen hatten, so kehr ten sie auf das eiligste zurück, sich wieder mitAbubeker. Hegire 11. n. G. C. 632. dem Obeidah zu verbinden. Dieser hatte in der That zwar Sorge getragen, sich in dem Lager, wohin er sich nach seinem Verluste gezogen hatte, wohl zu verschanzen; es war aber doch noch immer zu befürchten, Werdan, welcher an der Spitze der neuen Hülfsvölker war, die derKäyser den Griechen schickte, möchte in Abwesenheit des Khaled und der übrigen vornehmsten Officierer, die ihm gefolgt waren, einigen Versuch wagen, das Lager zu erobern.


23 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der Einbruch der Damascener ward ih Die christliche Armeewird in Stücken gehauen.nen, auf der Seite, wo Obeidah commandirte, weit nachtheiliger. Dieser General ließ den ersten Ausfall durch einen Hauffen auserlesener Soldaten aushalten, und während daß man sie durch einen tapsern Widerstand beschäftigte, ließ er einen andern Hauffen aufbrechen, welcher in möglichster Eil einen Umschweif nehmen, und den Christen in den Rücken fallen mußte, wodurch sie denn auf allen Seiten umringt wurden.


24 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der verschiedeneCharakter des Khaledsu. Obeidah.

25 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Damascener waren sehr unschlüßig, wie sie diese Unterhandlung angreiffen sollten. Khaled wurde für einen unerbittlichen Mann gehalten, welcher keine andre Absicht habe, als den Platz mit Gewalt zu erobern, und ihn mit Schwerdt und Feuer zu verwüsten. Obeidah war weit mäßiger, er war nicht nach Christenblute begierig, seine einzige Absicht war, sie zu nöthigen, entweder Mahometaner zu werden, oder Tribut zu bezahlen. An ihn also beschlossen die Damascener sich zu wenden. Unterdessen war dieses doch sehr viel gewagt; denn da Khaled General war, so konnten nun mit ihm die Unterhandlungen sicher gepflogen werden. Weil aber die rauhe Gemüthsart dieses stoltzen Arabers auf seiner Seite wenig Hoffnung zu ei Abubeker. Hegire 12. n. C. G. 633.nem Vergleiche machte, so beschloß man, es möge nun daraus erfolgen was da wolle, die Sache mit dem Obeidah zu unternehmen.


26 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Damascener waren sehr unschlüßig, wie sie diese Unterhandlung angreiffen sollten. Khaled wurde für einen unerbittlichen Mann gehalten, welcher keine andre Absicht habe, als den Platz mit Gewalt zu erobern, und ihn mit Schwerdt und Feuer zu verwüsten. Obeidah war weit mäßiger, er war nicht nach Christenblute begierig, seine einzige Absicht war, sie zu nöthigen, entweder Mahometaner zu werden, oder Tribut zu bezahlen. An ihn also beschlossen die Damascener sich zu wenden. Unterdessen war dieses doch sehr viel gewagt; denn da Khaled General war, so konnten nun mit ihm die Unterhandlungen sicher gepflogen werden. Weil aber die rauhe Gemüthsart dieses stoltzen Arabers auf seiner Seite wenig Hoffnung zu ei Abubeker. Hegire 12. n. C. G. 633.nem Vergleiche machte, so beschloß man, es möge nun daraus erfolgen was da wolle, die Sache mit dem Obeidah zu unternehmen.


27 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Damascener fangē mit demObeidah eine Unterhandlung an.

28 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Anfangs ließ man seine Gesinnung durchDie Damascener fangē mit demObeidah eine Unterhandlung an. Abgeordnete ausforschen, welche man bey Nachtzeit zu dem Thore, welches seinem Quartiere gegenüber war, hinaus ließ. Man erhielt gar bald eine sehr vortheilhafte Antwort. Obeidah ließ den Damascenern wissen, daß sie der Unterhandlung wegen vollkommen sicher zu ihn kommen könnten; er schickte sogar einen von seinen vornehmsten Hauptleuten, den Abu=Obeirah, zu ihnen, um die Unterhändler, die man zu ihm schicken wollte, mit zu bringen.


29 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Damascener wurden über einen so glücklichen Anfang erfreut, und liessen sogleich verschiedene von den vornehmsten Einwohnern abgehen, welchen sie ihre Entschliessungen anvertrauten. Die Höfligkeit und Leutseligkeit des Obeidah, machte den Unterhändlern die schönste Hofnung. Sie wurden mit Achtung empfangen, und als sie ihre Vergleichungspuncte vortrugen, so fanden sie einen General, welcher ihnen beynahe alles einzugehen bereit war. Der vornehmste Punct, worauf sie bestanden, betraf die Kirchen, um deren Erhaltung sie baten. Obeidah machte anfangs Schwierigkeiten, endlich aber willigte er mit einigen Einschränkungen in ihr Verlangen: er machte ihnen sieben Abubeker. Hegire 12. n. C. G. 633.Kirchen aus, in welchen sie die freye Ausübung ihre Religion sollten geniessen können. Da man also der verschiedenen Artikel wegen einig geworden war, so gab Obeidah sie ihnen schriftlich. Was aber die Ausführung anbelangte, so müßte man sich auf sein Wort verlassen; denn da er nicht der oberste Feldherr war, so konnte er diesen Tractat nicht unterzeichnen. Unterdessen foderte er doch, daß man ihn von dem Augenblicke an die Stadt solle in Besitz nehmen lassen, in die er mit nicht mehr als hundert Leuten einziehen wolle. Er verlangte seiner Sicherheit wegen auch Geissel, und sobald er sie empfangen hatte, zog er in die Stadt ein.


30 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Damascener wurden über einen so glücklichen Anfang erfreut, und liessen sogleich verschiedene von den vornehmsten Einwohnern abgehen, welchen sie ihre Entschliessungen anvertrauten. Die Höfligkeit und Leutseligkeit des Obeidah, machte den Unterhändlern die schönste Hofnung. Sie wurden mit Achtung empfangen, und als sie ihre Vergleichungspuncte vortrugen, so fanden sie einen General, welcher ihnen beynahe alles einzugehen bereit war. Der vornehmste Punct, worauf sie bestanden, betraf die Kirchen, um deren Erhaltung sie baten. Obeidah machte anfangs Schwierigkeiten, endlich aber willigte er mit einigen Einschränkungen in ihr Verlangen: er machte ihnen sieben Abubeker. Hegire 12. n. C. G. 633.Kirchen aus, in welchen sie die freye Ausübung ihre Religion sollten geniessen können. Da man also der verschiedenen Artikel wegen einig geworden war, so gab Obeidah sie ihnen schriftlich. Was aber die Ausführung anbelangte, so müßte man sich auf sein Wort verlassen; denn da er nicht der oberste Feldherr war, so konnte er diesen Tractat nicht unterzeichnen. Unterdessen foderte er doch, daß man ihn von dem Augenblicke an die Stadt solle in Besitz nehmen lassen, in die er mit nicht mehr als hundert Leuten einziehen wolle. Er verlangte seiner Sicherheit wegen auch Geissel, und sobald er sie empfangen hatte, zog er in die Stadt ein.