Suchbegriff: hasdrub
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Noch mehr. Kann es nicht kommen,daß die Carthaginenser, indem sie sich, aufdie Stärke und Güte ihrer Mauern, aufdie Einigkeit der Afrikanischen Völker, undauf die Treue der mit ihnen im Bunde stehende Könige verlassen, eine neue Armee aus Afrika nach Jtalien schicken, so bald sie uns deines und deiner Armee Beystand beraubet sehen? Kann es nicht kommen, daß sie, ohne Afrika zu entblössen, dem Mago, dermit seiner Flotte aus den Balearischen Jnseln ausgelauffen ist, und ietzt wirklich anden Ligurischen Küsten kreutzet, Befehl ertheilen, zu dem Hannibal zu stossen? Wirwerden uns sodann in eben der Verlegenheit befinden, in der wir nur kürzlich gewe und was sich unter ihnen zugetragen. 225sen seyn, als Hasdrubal nach Jtalien herd. 547. J. n. R. E. d. 205. J. v. C. G.über kam; der Hasdrubal, den du in Spanien aus deinen Händen entwischenliessest, du, der du jetzt viel Aufhebensmachest, mit deinen Truppen nicht nuralle Zugänge von Carthago, sondern auch ganz Afrika zu versperren. Du wirst mir vielleicht antworten, du habestihn überwunden. Allein, eben darum gehet es mir theils deines Ruhms, theils desBestens der Republik wegen nahe, daßdu einem General, den du nur erst aus dem Felde geschlagen hattest, den Weg nach Jtalien offen gelassen.


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Den Tag darauf erklärte sich Scipio, daß er sich dem Ausspruche des Raths unterwürfe. Zu Folge dessen vertheilte der Rath dieProvinzen unter den Consuln, ohne darüberdas Looß zu werffen, weil die Würde eines Oberpriesters dem Licinius Crassus nichtverstattete, aus Jtalien zu gehen. Man schlug dem Scipio Sicilien nebst den dreyßig Galeeren zu, die der C. Servilius im vorhergehenden Jahre commandiret hatte; und man erlaubte ihm, nach Afrika überzugehen, wenn er glaubte, daß es das Wohl der Republik er forderte. Dem Licinius wurde der Krieg gegen den Hannibal in Brutium zu führen aufgetragen, und ihm erlaubt, eine Armee der beyden Consuln des vorigen Jahres, die ihm beliebte, darzu auszulesen. Man brachte auch die Anweisung der Uebrigen Provinzen zur Richtigkeit. Hierauf wurden die Spiele, zu welchen Scipio sich durch ein Gelübde anheischig gemacht hatte, angestellet. Der Zulauf des Volk war ausnehmend, und es bezeigte dabey eine besondere Zufriedenheit. Man schickte auch Geschenke nach Delphi, um den Apollo an der Beute Theil nehmen zu lassen, die man dem Hasdrubal abgenommen hatte.


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Syphax vermählt sich mit Sophonisbe, einer Tochter des Hasdrubal. Syphax entsaget der Freundschaft des Scipio und des Bundes mit denen Römern. Scipio verheelet seinen Soldaten die Untreue des Syphax. Scipio begiebt sich nach Lilybäum und macht alles zur Abreise der Flotte fertig. Sie seegelt ab, und landet in Afrika an.Städte und Dörfer werden in Schrecken gesetzt.Scipio, nachdem er ein Detachement von der Carthaginensischen Reiterey geschlagen, verheeret alles. Masinissa vereiniget sich mit dem Scipio. Ein Scharmützel unter der Reiterey. Hanno wird vom Scipio geschlagen, und getödtet. Scipio verwüstet Afrika. Er unternimmt die Belagrung von Utika, wird aber genöthiget selbige aufzuheben. Dem Scipio wird Proviant zugeschickt. Der Consul Sempronius wird vom Hannibal geschlagen, er schlägt ihn aber wieder mit grossem Vortheil. Der Consul Cornelius hält Hetrurien im Zaum. Wunderliches und unanständiges Bezeugen der Censorn Livius und Nero.

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Syphax heyrathet die Sophonisbe, eine Tochter des Hasdrubal. LiviusXXIX. 23.

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Jndem die Römer mit nur erwehntenSyphax heyrathet die Sophonisbe, eine Tochter des Hasdrubal. LiviusXXIX. 23.Angelegenheiten beschäftiget waren, machten die Carthaginenser ihrerSeits gleichfalls alle Anstallten,denen Unternehmungen ihrer Feinde vorzu 298 M. C. Cethegus, u. P. S. Tuditanus, Cons.d. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v.C. G. kommen. Sie hatten auf allen Vorgebürgen Schildwachen gestellt und Wachtfeuerangezündet. Und nachdem sie den Winter in Furcht und Unruhe zugebracht hatten, weil sie von allem Kundschaft eingezogen,und bey jeder neuen Zeitung zitterten, soschlossen sie endlich einen Bund mit dem Könige Syphax, der zu ihrer Vertheidigungsehr vortheilhaft war. Sie beraubten hierdurch den Scipio einer der besten Stützen, worauf er viel gebauet hatte, seinen Plan, nach Afrika zu gehen, darnach einzurichten. Hasdrubal, der Sohn des Gisgo, war mit dem Syphax nicht allein durch das Band des Gastrechts, welches sie miteinader gemacht,als er bey seiner Rückkunft aus Spanien auf dem Schlosse dieses Fürsten mit dem Sci pio gewesen war, vereiniget, sondern es warnoch eine nähere Verbindung unter ihnen imWerke. Denn die Carthaginenser waren wegen der Vermählung seiner Tochter So phonisbe mit dem Numidischen Fürsten in Unterhandlung. Er hatte sie schon ehemahlsdem Masinissa versprochen. Die Betrachtung aber des Wohls, welches hieraus demVaterlande erwachsen könnte, zernichtete dieerste Verbindlichkeit. Er eilte, den Tractatmit dem Syphax zu vollziehen, und weil er merkte, daß er die Sophonisbe aufs heftigste liebte, ließ er sie sogleich von Carthago kommen, und verheyrathete sie mit ihm ohne Verzug. Während des Hochzeitfestes und der Lustbarkeiten bat Hasdrubal den Syphax, und was sich unter ihnen zugetragen. 299 zu dieser besondern Vereinigung unter ihnen,d. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v. C. G.annoch ein öffentlich Bündniß zwischen den Numidiern und Carthaginensern hinzuzusetzen. Der König nahm den Vorschlag an, und sie schworen einer dem andern, daß inskünftige diese beyden Völker gleiche Feindeund Freunde haben sollten.


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Jndem die Römer mit nur erwehntenSyphax heyrathet die Sophonisbe, eine Tochter des Hasdrubal. LiviusXXIX. 23.Angelegenheiten beschäftiget waren, machten die Carthaginenser ihrerSeits gleichfalls alle Anstallten,denen Unternehmungen ihrer Feinde vorzu 298 M. C. Cethegus, u. P. S. Tuditanus, Cons.d. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v.C. G. kommen. Sie hatten auf allen Vorgebürgen Schildwachen gestellt und Wachtfeuerangezündet. Und nachdem sie den Winter in Furcht und Unruhe zugebracht hatten, weil sie von allem Kundschaft eingezogen,und bey jeder neuen Zeitung zitterten, soschlossen sie endlich einen Bund mit dem Könige Syphax, der zu ihrer Vertheidigungsehr vortheilhaft war. Sie beraubten hierdurch den Scipio einer der besten Stützen, worauf er viel gebauet hatte, seinen Plan, nach Afrika zu gehen, darnach einzurichten. Hasdrubal, der Sohn des Gisgo, war mit dem Syphax nicht allein durch das Band des Gastrechts, welches sie miteinader gemacht,als er bey seiner Rückkunft aus Spanien auf dem Schlosse dieses Fürsten mit dem Sci pio gewesen war, vereiniget, sondern es warnoch eine nähere Verbindung unter ihnen imWerke. Denn die Carthaginenser waren wegen der Vermählung seiner Tochter So phonisbe mit dem Numidischen Fürsten in Unterhandlung. Er hatte sie schon ehemahlsdem Masinissa versprochen. Die Betrachtung aber des Wohls, welches hieraus demVaterlande erwachsen könnte, zernichtete dieerste Verbindlichkeit. Er eilte, den Tractatmit dem Syphax zu vollziehen, und weil er merkte, daß er die Sophonisbe aufs heftigste liebte, ließ er sie sogleich von Carthago kommen, und verheyrathete sie mit ihm ohne Verzug. Während des Hochzeitfestes und der Lustbarkeiten bat Hasdrubal den Syphax, und was sich unter ihnen zugetragen. 299 zu dieser besondern Vereinigung unter ihnen,d. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v. C. G.annoch ein öffentlich Bündniß zwischen den Numidiern und Carthaginensern hinzuzusetzen. Der König nahm den Vorschlag an, und sie schworen einer dem andern, daß inskünftige diese beyden Völker gleiche Feindeund Freunde haben sollten.


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Hasdrubal aber, der sich erinnerte, daß Syphax dem Scipio ein gleiches Bündnißgeschworen, und wohl wuste, wie wenig aufdas Versprechen eines Barbarischen Fürstens zu bauen wäre, besorgte nicht ohneGrund, es möchte die Heyrath seiner Tochter ein gar schwach Band seyn, ihn zu halten, wenn Scipio nach Afrika kommen sollte. Derohalben machte er sich die erste Hitze des Numidischen Fürsten zu Nutze, und brachte ihn durch sein inständiges Bittenund die Schmeicheleyen der jungen Gemahlin dahin, daß er Gesandten an den Scipionach Sicilien schickte, welche ihm eröfnensollten: „daß das Versprechen, so er ihmbey seiner Aufnahme an seinem Hofe gethan, ihn keinesweges verleiten möchte, nach Afrika herüber zu kommen, daß er dieTochter des Hasdrubal, eines Sohns desGisgo, mit dem Scipio lange Zeit auf einem Schlosse gewohnet, geheyrathet hätte;und daß er zu Folge dieser besondern Vereinigung mit denen Carthaginensern ein öffentliches Bündniß aufgerichtet. Er wünschte besonders, daß die Römer dieCarthaginenser ausser Afrika, wie sie es bis 300 M. C. Cethegus, u. P. S. Tuditanus, Cons.d. 548. J. v. R. E. d. 204. J. n.C. G.her gethan, bekriegen möchten, damit ernicht genöthiget würde an ihren Zwistigkeiten Theil zu nehmen, und sich vor eine Parthie zu erklären. Sollten aber die Römer Afrika anfallen, und ihre Trupen näher an Carthago kommen, so würde er sich nicht enthalten können, für Afrika, welches ihmdas Leben gegeben hätte, und für das Vaterland seiner Gemahlin und seines Schwiegervaters zu fechten.“


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Hasdrubal aber, der sich erinnerte, daß Syphax dem Scipio ein gleiches Bündnißgeschworen, und wohl wuste, wie wenig aufdas Versprechen eines Barbarischen Fürstens zu bauen wäre, besorgte nicht ohneGrund, es möchte die Heyrath seiner Tochter ein gar schwach Band seyn, ihn zu halten, wenn Scipio nach Afrika kommen sollte. Derohalben machte er sich die erste Hitze des Numidischen Fürsten zu Nutze, und brachte ihn durch sein inständiges Bittenund die Schmeicheleyen der jungen Gemahlin dahin, daß er Gesandten an den Scipionach Sicilien schickte, welche ihm eröfnensollten: „daß das Versprechen, so er ihmbey seiner Aufnahme an seinem Hofe gethan, ihn keinesweges verleiten möchte, nach Afrika herüber zu kommen, daß er dieTochter des Hasdrubal, eines Sohns desGisgo, mit dem Scipio lange Zeit auf einem Schlosse gewohnet, geheyrathet hätte;und daß er zu Folge dieser besondern Vereinigung mit denen Carthaginensern ein öffentliches Bündniß aufgerichtet. Er wünschte besonders, daß die Römer dieCarthaginenser ausser Afrika, wie sie es bis 300 M. C. Cethegus, u. P. S. Tuditanus, Cons.d. 548. J. v. R. E. d. 204. J. n.C. G.her gethan, bekriegen möchten, damit ernicht genöthiget würde an ihren Zwistigkeiten Theil zu nehmen, und sich vor eine Parthie zu erklären. Sollten aber die Römer Afrika anfallen, und ihre Trupen näher an Carthago kommen, so würde er sich nicht enthalten können, für Afrika, welches ihmdas Leben gegeben hätte, und für das Vaterland seiner Gemahlin und seines Schwiegervaters zu fechten.“


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Nach der Ausschiffung besetzten die Römer sogleich die nächsten Höhen. Gleich beydem Anblicke der Flotte und der Soldaten,welche hauffenweise aus ihren Schiffen stiegen, hatte sich das Schrecken und die Bestürzung, nicht allein in den nähesten Dörfern, sondern auch in denen Städten selbst ausgebreitet. Alle Wege waren mit einer unordentlichen Menge von Männern, Weibernund was sich unter ihnen zugetagen. 309 und Kindern, die ihre Heerden vor sich herd. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v. C. G.trieben, angefüllet, so daß man wohl hätte sagen können, Afrika sey von allen seinen Einwohnern verlassen. Die Landleute setzten die Städte in eine noch grössere Furcht, als sie bishero gehabt hatten. Besonders Carthago war in solcher Angst und Schrecken, als wenn es schon wirklich bestürmet und eingenommen wäre. Denn seit der Zeit der Consuln Regulus und Manlius, nämlich, seit mehr denn funfzig Jahren, hatten die Carthaginenser keine Römische Armee in ihrenLanden gesehen. Alle Feindseeligkeiten hatten nur in einigen Landungen, ohne weitere Folgerungen, bestanden. Dieses machte also ihre Angst noch grösser. Uebrigens hatten sieweder eine hinlängliche Armee, noch erfahrne Generale denen Römern und ihren Heerführern entgegen zu setzen. Hasdrubal, der Sohn des Gisgo, hatte viel Verdienste, und stand in grossem Credit, man erinnerte sich aber, daß ihn Scipio öfters in Spanien geschlagen, und endlich gar aus dieser Provinz gejaget. Sie hielten ihn nicht für fähig, es mit dem Scipio aufnehmen zu können, noch weniger aber glaubten sie, daß ihr zusammengerafftes Volk denen alten Legionen der Römer Widerstand thun würde. Sie grif fen indessen nicht anders, als wenn Scipio sogleich im Augenblick Carthago anfallen würde, alsobald zum Waffen,schlossen die Thore, und stellten gewafnete Soldaten auf die Stadtmauern. Ueberall 310 M. C. Cethegus, u. P. S. Tuditanus, Cons.d. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v. C. G. waren Haupt - und Schildwachten, und blieben die ganze Nacht munter.


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Jm Anfange eines Feldzuges, dergleichen dieser der Römer wider Afrikawar, ist ein geringer glücklicher Zufall öftersvon grosser Wichtigkeit, zum wenigsten alle mahl angenehm. Scipio empfing den Ma und was sich unter ihnen zugetragen. 311sinissa mit vieler Freude in seinem Lager.d. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v. C. G.Dieser Fürst, ob er gleich damahls noch jung schiene, hatte doch schon allerhand besondre Unglücksfälle erduldet, indem er seines Reichs beraubt gewesen, und öfters mit Lebensgefahr aus einer Provinz in die andre zu fliehen war genöthiget worden. Syphax, von dem Hasdrubal angereitzet, hatte sich widerihn erkläret und ihn mit einem grausamenKrieg überzogen. Syphax war König derMassylier, und Masinissa der Masäsylier.Beyde Völker führten den Namen der Numidier. Masinissa vereinigte sich also mit dem Scipio, nach einiger Vorgeben, mit zwey tausend, nach anderr ihrem aber nurmit zwey hundert Pferden. Die üble Beschaffenheit seiner Umstände macht diese letztere Meinung wahrscheinlicher.


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Nachdem die Carthaginenser frische Trupen angeworben hatten, richteten sie an dieStelle des Corps Reiterey, welches mit seinem Anführer von den Römern gänzlichwar aufgerieben worden, ein neues auf, und setzten über dasselbe den Hanno, einen Sohndes Hamilcars. Sie liessen den Hasdrubalund den Syphax durch Briefe und Gesandten ersuchen, daß sie sich gegen die Römerfertig halten möchten. Sie befahlen dem einen, zum Entsatz seines Vaterlandes, dasvon den Feinden fast belagert gehalten wurde, zu kommen, und baten den andern, sichCarthagens und des ganzen Afrika anzunehmen. Scipio hatte damals kaum tausend 312 M. C. Cethegus, u. P. S. Tuditanus, Cons.d. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v. C. G. Schritte von Utika sein Lager aufgeschlagen,da er einige Tage vorher noch an dem jenseitigen Ufer des Meeres mit seiner Flotte gewesen war.


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Scipio beschenkte seine Officiers nach Befinden ihrer Tapferkeit, den Masinissa aberzog er allen andern vor. Jn Salerna legteScipio sengt und brennt in Afrika. Liv.XXIX. 35.er eine starke Besatzung, und, nachdem er mit seinen Truppen abmarschiret, sengte und brennte er nicht allein in den Gegenden, durch welche er zog, sondern er eroberte auch auf dem Marsche viele Städte und Dörfer. 314 M. C. Cethegus, u. P. S. Tuditanus, Cons.d. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v. C. G. Da er nun durch seine Waffen alles inSchrecken gesetzet hatte, kam er, nach einerAbwesenheit von zween Tagen, mit einer grossen Menge von Menschen und Thieren in sein Lager zurück. Er brachte gleichfallsviele Beute mit, die er sogleich auf dieSchiffe bringen, und zum zweytenmal wohlbeladen nach Sicilien abseegeln ließ. Nachdem der Ueberwinder das Plündern und andere Unternehmungen von wenigerer Folge ein wenig beyseit gesetzt, richtete er alle seine Er belagert Utika, muß aber die Belagerung aufheben. Kräfte wider die Stadt Utika, in der Absicht, daß, wenn er diesen Ort eroberte, er einen zur Ausführung seiner Entwürfe sehr wohlgelegenen Waffenplatz daraus machen wollte. Nachdem er nun mit allen zur Belagerung gehörigen Maschinen versehen war,griff er diese Stadt zu Wasser und zu Landean. Carthago machte eben so viel Bewegungen, sie zu entsetzen, als wenn es selbst belagert wäre. Hasdrubal warb in möglichster Eil dreyßig tausend Mann zu Fuß,und dreytausend Reiter an. Ohngeachteteiner so starken Armee hatte er doch nichtdas Herz, sich diesem Orte eher zu nähern,als bis sich der Syphax mit ihm vereinigethatte. Dieser Fürst kam endlich mit zehn tausend Pferden und funfzig tausend Mann zu Fuß an. Hasdrubal begab sich sogleich mit diesem Fürsten auf den Marsch, und schlugen ihr Lager ganz nahe bey Utika unddenen Verschanzungen der Römer auf. DieFrucht, welche die Carthaginenser von einer und was sich unter ihnen zugetragen. 315 so starken Zurüstung genossen, war, daß sied. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v. C. G.den Scipio die Belagerung von Utika aufzuheben nöthigten, nachdem er vierzig Tage alle nur mögliche Kräffte angewendet, sich derselben zu bemeistern. Als nun der Winter heran kam, zog er sich auf ein Vorgebürge, das ziemlich weit ins Meer ging, und mit dem festen Lande durch einen schmalen Erdstrich verbunden war, zurück, er schloß in dieser Verschanzung seine Armee zu Wasser und Lande ein.


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Scipio beschenkte seine Officiers nach Befinden ihrer Tapferkeit, den Masinissa aberzog er allen andern vor. Jn Salerna legteScipio sengt und brennt in Afrika. Liv.XXIX. 35.er eine starke Besatzung, und, nachdem er mit seinen Truppen abmarschiret, sengte und brennte er nicht allein in den Gegenden, durch welche er zog, sondern er eroberte auch auf dem Marsche viele Städte und Dörfer. 314 M. C. Cethegus, u. P. S. Tuditanus, Cons.d. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v. C. G. Da er nun durch seine Waffen alles inSchrecken gesetzet hatte, kam er, nach einerAbwesenheit von zween Tagen, mit einer grossen Menge von Menschen und Thieren in sein Lager zurück. Er brachte gleichfallsviele Beute mit, die er sogleich auf dieSchiffe bringen, und zum zweytenmal wohlbeladen nach Sicilien abseegeln ließ. Nachdem der Ueberwinder das Plündern und andere Unternehmungen von wenigerer Folge ein wenig beyseit gesetzt, richtete er alle seine Er belagert Utika, muß aber die Belagerung aufheben. Kräfte wider die Stadt Utika, in der Absicht, daß, wenn er diesen Ort eroberte, er einen zur Ausführung seiner Entwürfe sehr wohlgelegenen Waffenplatz daraus machen wollte. Nachdem er nun mit allen zur Belagerung gehörigen Maschinen versehen war,griff er diese Stadt zu Wasser und zu Landean. Carthago machte eben so viel Bewegungen, sie zu entsetzen, als wenn es selbst belagert wäre. Hasdrubal warb in möglichster Eil dreyßig tausend Mann zu Fuß,und dreytausend Reiter an. Ohngeachteteiner so starken Armee hatte er doch nichtdas Herz, sich diesem Orte eher zu nähern,als bis sich der Syphax mit ihm vereinigethatte. Dieser Fürst kam endlich mit zehn tausend Pferden und funfzig tausend Mann zu Fuß an. Hasdrubal begab sich sogleich mit diesem Fürsten auf den Marsch, und schlugen ihr Lager ganz nahe bey Utika unddenen Verschanzungen der Römer auf. DieFrucht, welche die Carthaginenser von einer und was sich unter ihnen zugetragen. 315 so starken Zurüstung genossen, war, daß sied. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v. C. G.den Scipio die Belagerung von Utika aufzuheben nöthigten, nachdem er vierzig Tage alle nur mögliche Kräffte angewendet, sich derselben zu bemeistern. Als nun der Winter heran kam, zog er sich auf ein Vorgebürge, das ziemlich weit ins Meer ging, und mit dem festen Lande durch einen schmalen Erdstrich verbunden war, zurück, er schloß in dieser Verschanzung seine Armee zu Wasser und Lande ein.


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Scipio, seines Theils, handelte als der ausserordentlichste Mann; er unternahm al 324 Cn. S. Cäpio, u. L. S. Geminus, Cons.d. 549. J. n. R. E. d. 203. J. v.C. G.les auf einmal, und übersah alles auf einmal. Seine Beschäftigungen waren nichtgeringe. Ausser der Belagerung von Utika, welche er fortsetzte, war er auch verbunden, gegen den Hasdrubal auf seiner Hut zu seyn, welcher sein Lager vor seinen Augen aufgeschlagen hatte. Uebrigens hatten die Carthaginenser eine wohlausgerüstete Flotte auslauffen lassen, in der Absicht, ihm die Lebensmittel abzuschneiden.


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Syphax wurde über diese Nachricht ungemein erfreuet, und gab auf diejenigen, welche giengen und kamen, nicht mehr so genauAcht. Scipio unterließ nicht sich diese Unachtsamkeit zu Nutze zu machen. Er schickte viel öftrer und weit mehrere zugleich indas Lager des Fürsten: von beyden Theilenblieb man so gar in des andern Lager verschiedene Tage ohne Vorsicht und Mißtrauen. Während dieser Zeit ließ Scipio mit seinen Abgeordneten verschiedene verständigePersonen und verkleidete Officiers gehen,welche die Eingänge und Ausgänge des Lagers bemerken, und sich nach der Art, wiedie Wachten des Tags und des Nachts abgetheilet würden, erkundigen sollten. Es 326 Cn. S. Cäpio, u. L. S. Geminus, Cons.d. 549. J. n. R. E. d. 203. J. v. C. G. waren zwey Lager; das eine war das Lager des Hasdrubals, in welchem man 30000Mann zu Fuß und 3000 Pferde zehlete; das andre war das Lager der Numidier, in welchem sich 10000 Mann zu Pferde und 50000 zu Fuß befanden. Sie waren nichtweiter von einander, als zehen Stadia. (einehalbe Meile.) Man sieht also, wie nöthiges war, daß Scipio ein Mittel fand, dasTreffen mit ihnen, als so überlegenen Feinden, auszuschlagen.