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1 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Auf allen fall, kan ich gar leichtlich nach Wien kommen, in 5 tagen von Venedig, vndt verhoffe es werde sich noch alles ob Gott will, zum besten schicken.

2 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Hollach, häufig für Hohenlohe. Gemeint ist Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (FG 44), der wegen seiner Rolle als Generaloberstleutnant der böhmischen Stände 1621 geächtet worden war, aber schon 1623 seinen Frieden mit dem Kaiser machen konnte. In seinem Tagebuch (Christian: Tageb. III) vermerkte Christian aufgrund von Schreiben seiner Eltern, F. Ludwigs oder anderer am 24. 7./3. 8. 1623 den Aufenthalt des Grafen beim sächsischen Kurfürsten und am 1./11. 9. 1623Hohenlohes Anwesenheit in Wien.

3 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231101

Dr. Johann Löw fungierte als Agent am Reichshofrat. Vgl. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Hg. v. L. Bittner. Inventare Österreich, staatl. Archive V. 4-8. Wien 1936-1940, hier I, 47 u. 298; III, 174 u. 233.Löw informierte Christian II. während des Italienaufenthalts offenbar laufend über den angestrebten Pardon für F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) und über andere politische Angelegenheiten. Vgl. 230809 u. 230913. Am 27. 10./6. 11. 1623 notierte Christian II. in seinem Tagebuch (Bd. 3), daß nach Löws Bericht der Kaiser für Christians Vater einen Geleitsbrief ausgestellt habe und für seine Lösung aus der Acht das Erscheinen Christians I. in Wien fordere. Christian II. hielt sich noch immer für eine diplomatische Mission am Kaiserhof verfügbar.

4 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240907

F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) bestätigt, am Vortage zusammen mit Hz. Augusts (FG 227) Schreiben vom 19. 7. 1624 die letzten Druckbögen und ein vollständiges Exemplar der Cryptomenytices et cryptographiae libri IX des Herzogs empfangen zu haben. — Von seiner Reise nach Wien, wo er die Aussöhnung mit dem Kaiser erwirkte, ist Christian gesund nach Bernburg zurückgekehrt. Er bittet August um Nachsicht dafür, daß er wegen der schweren Erkrankung seiner Gattin Anna (AL 1617, TG 16) seinen Brief nicht eigenhändig schreiben konnte.


5 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig / 240910

Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) war in der Schlacht bei Stadtlohn gefangen und nach Wien gebracht worden. S. 230913. Er erlangte seine Freiheit erst 1625 wieder. S. 250609.

6 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig / 240717 240717.1

In Beantwortung eines Schreibens Friedrich v. Schillings (FG 21) aus Hamburg teilt F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) dem fortgereisten F. Ludwig Neuigkeiten aus Anhalt mit. Ludwig werde von seinen Räten und von F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), der kurz nach Ludwigs Abfahrt mit guten Nachrichten aus Wien nach Bernburg zurückgekehrt sei, Näheres über Christians Aussöhnung mit dem Kaiser und die Belehnung des Hauses Anhalt erfahren. Johann Casimir sei mit Christian und F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) am 16. 7. in Bernburg zusammengetroffen, wo man sich auf die Entsendung Heinrichs v. dem Werder (FG 86) und Dr. Peter Elias Schröters zu den Verhandlungen des Obersächsischen Kreistages verständigt habe. — Als man beim Besuch der Mgfn. Dorothea v. Brandenburg vergangene Woche in Dessau eine Maskerade mit ovidischen Figuren gespielt habe, seien unvermutet Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern und Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30) zu der Gesellschaft gestoßen. Johann Casimir beklagt sich über Christof v. Krosigk (FG 7), der als ältestes anwesendes Mitglied der FG ihn, Tobias Hübner (FG 25) und Diederich v. dem Werder (FG 31) von der Aufnahme Pgf. Ludwig Philipps (FG 97) und Cunos v. Alvensleben (FG 98) in die Sozietät habe abhalten wollen. Johann Casimir teilt ihre Gesellschaftsnamen, Bilder und Worte mit und führt die Namen der bei ihrer Aufnahme anwesenden Mitglieder auf. — Nach der Abreise der Markgräfin, in deren Gefolge nur noch zwei Diener und Werner (v.) Hahn (FG 42) gewesen seien, und dem Wegzug Krosigks, F. Georg Ariberts v. Anhalt-Dessau (FG 24), des Pfalzgrafen und Hz. Bernhards hätten Johann Casimir und Hübner Capitain Magnus Laurwaldt (FG 99) mit Wort, Bild und Gesellschaftsname in die FG aufgenommen. Laurwaldt habe Johann Casimir von seinen Fortschritten in deutschen Versen überzeugt und außerdem angegeben, F. Ludwig habe ihm die Aufnahme versprochen. — In seinem Brief schrieb Johann Casimir über drei Fremdwörter deutsche Übersetzungsvorschläge.


7 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig / 240717 240717.1

Hochgeborner Furst freuntlicher vielgeliebter Herr Vetter, Dieweil ich nuhmer nicht zweifele das EG ihre vorgehabte reise gantz glucklichen werden volbracht haben,F. Ludwig war mit seiner Gemahlin Fn. Amoena Amalia (AL 1618, PA, TG 2) und Tochter Loysa Amoena (TG 6) wohl am 1. 7. 1624 zu einer Reise in die Niederlande aufgebrochen. Zum Termin s. 240718 K 7. Ludwig hatte F.Johann Casimir (FG 10), F. August (FG 46) und F. Christian I. v. Anhalt (FG 26) von seinem Plan am 30. 6. 1624 unterrichtet. LHA Sa.-Anh./OB: Kö. A 9a Nr. 10, Bl. 1-2. immassen ich von dero hoffmeister dem von schillingFriedrich v. Schilling (FG 21). Das Schreiben Schillings aus Hamburg ist verschollen. schriftlich berichtet, von hamburg auß, Alß habe ich bei dieser gelegenheit nicht vnterlassen wollen, mich EG vndt der ihriegen zustandes zu erkundigen, vndt mich in dero treue angedechtnuß zu beachten, Jch nebens meiner hl. gemahlin bruder vndt schwesternDie Gemahlin (Fn. Agnesa, geb. Lgfn. v. Hessen-Kassel; PA, TG 25), der Bruder (F. Georg Aribert, FG 24, PA) und die unvermählten Schwestern (Anna Maria, PA?, TG 34; Eleonora Dorothea, TG 4; Sibylla Christina, PA?; Kunigunde Juliana, PA, TG 26; Susanna Margaretha; Johanna Dorothea; Eva Catharina) F. Johann Casimirs. haben vhrsach vor gutes ergehen dem allerhöchsten zu dancken, er wolle nicht allein vns alhier sondern auch EG. vndt die ihriegen bei ebenmässigen lange Zeit fristen vndt erhalten. Kurtz nach EG abreisen seint des Herrn Vettern F. Christians gn. mit sehr guter expeditionDarüber v. Johann Casimirs H. Verrichtung von wien wiederumb zu Bernburg angelanget, nicht allein in ihrer aussöhnungs sacheF. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) war als Parteigänger des Winterkönigs und der aufständischen Böhmen der Reichsacht verfallen, aus der er erst in Wien am 7. 6. 1624 entlassen wurde. Vgl. 230809 K 2. In Bernburg kam er am 5. 7. 1624 an. S. 240718 K 7. sondern auch wegen vnserer sämptlichen beleihung,Die Belehnung der anhaltischen Fürsten durch Ks. Ferdinand II. war mehrfach aufgeschoben worden. S. 230913. Christian empfing die Lehen für sich und seine mitregierenden Verwandten am 10. 6. 1624 aus der Hand des Kaisers. Beckmann V, 332f. wie dann EG die particularien,Darüber v. gleicher H. eigentliche beschaffenheiten von JG selber als auch von dero hinterlassenen rähten mit mehrem vernehmen werden, Jch habe den herrn Vettern gestern besuchet do dann der herr Vetter f. AugustusF. August v. Anhalt-Plötzkau. auch ankommen vndt zugleich die beschickung des kreistages verglichen worden, die Abgeordneten werden sein Heinrich von dem werder [34v] vndt Doctor Schröter,Gemeint ist der im August 1624 in Jüterbog zusammengetretene obersächsische Kreistag, der dem Kaiser die Kriegssteuern zwar nicht versagte, deren Zahlung aber an die Abführung der Truppen Tillys aus dem niedersächsischen Kreise knüpfte und im übrigen jede Beschwerung und Einmischung zurückwies. Opel II, 25f. Vgl. Londorp IV (Frankfurt 1624), Cap. 36 und 37: Schreiben des Kaisers über die in Ungarn und Mähren geschehene ImpressionGabriel Bethlens und die auf den 9. 11. 1623 datierte Antwort des obersächsischen Kreises darauf (Bl. 204 u. 207). Ein Jahr danach stand ein Mandat des Kaisers auf der Tagesordnung: Kaysers Ferdinandi II. Mandatum an die im Ober- und Nieder-Sächs. Creysse befindliche CHur-Fürsten und Stände daß sie denen, wider die Reichs-Constitutionen, vorgenommenen Werbungen des Graffen von Mannsfeld, und anderer unruhigen Köpffe mit Ernst widersetzen sollen, d. d. 22. Nov. An 1624, in Johann Christian Lünig: Codex Germaniae Diplomaticus. 2 Tle. Frankfurt u. Leipzig 1732/1733, Tl. 1, 654f. An den Versammlungen sollten Heinrich v. dem Werder (FG 86) und der bernburg. Kanzler Peter Elias Schröter, J. U. D. (imm. U.Jena WS 1594; † 1626), teilnehmen. Schmidt: Anh. Schriftsteller Lexikon, 377; Mat. Jena, 296. Vgl. 240910. Der Herr Vetter bedauret gar sehr das er EG nicht noch im lande angetroffen, verhoffet aber gäntzlich Sie in kurtzem dieser örter wiederEingefügt. an langen werden, welches ich dann auch meines theils von hertzen wünsche. Vergangene woche alß die AdministratorinMgfn. Dorothea v. Brandenburg (PA), geb. Hzn. v. Braunschweig-Wolfenbüttel, Gattin Mgf. Christian Wilhelms, des Administrators des Erzbistums Magdeburg, u. Schwester Hz. Friedrich Ulrichs (FG 38). Ihr Aufenthalt dauerte wohl von Mittwoch (7. 7.) bis Sonntag (11. 7.). Diese und die folgenden wahrscheinlichen Daten ergeben sich aus dem Vergleich mit 240718. alhier bei mihr gewesen vndt wihr eine kleine lust angestellet indem wihr nahmen auß dem ouidio genommen, vndt solche durch Zettel ausgetheilet,Beschreibung in 240718. Vermutetes Datum: 9. 7. 1624. auch ferner zu dem ende eine creutztaffelIn Kreuzform aufgestellte Tische. S. 240718, Bl. 77v. auff ebenmässige form wie die nehere zu cöten, zu richten lassen, ist vngefehr Pfaltzgraf ludewig Philips, nebens Hertzog Berenhartvon SachsenPgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) bzw. Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30) kamen wohl am 9. 7. 1624 abends in Dessau an. ohne einig zu wissen thun anhero kommen, vndt also die geselschaft helffen verbessern, ob ich nuhn zwar wohl meines theils nebens dem Nutzbahren vndt vielgekörneten,Tobias Hübner (FG 25) bzw. Diederich v. dem Werder (FG 31). ern gesehen, das bei solcher gelegenheit der Pfaltzgraff so wohl auch Herr Cuno von AlveslebenCuno v. Alvensleben (FG 98). in vnsere fruchtbringende geselschaft hetten mögen auffgenommen werden, immassen sich der Pfaltzgraf albereit darzu erkleret, so haben wihr obbenante doch so viel bei dem wohlbekommenden, alß dem ehesten der anwesenden geselschafter, vber vielfaltieges errinnern nicht erhalten können,Unter den anwesenden Mitgliedern pflegte jeweils der zuerst in die FG aufgenommene Gesellschafter zu präsidieren, hier Christof v. Krosigk (Nr. 7, Der Wohlbekommende, 1617). Habe demnach eine noturft zu sein erachten solches EG zuzuschreiben, damit ihme den wohlbekommenden solches höchlich möchte verwiesen werden.


8 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig / 240717 240717.1

F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) war als Parteigänger des Winterkönigs und der aufständischen Böhmen der Reichsacht verfallen, aus der er erst in Wien am 7. 6. 1624 entlassen wurde. Vgl. 230809 K 2. In Bernburg kam er am 5. 7. 1624 an. S. 240718 K 7.

9 - Bericht einer Prinzessin von Anhalt-Dessau an die Prinzessinnen Juliana und Magdalena von Hessen-Kassel / 240718 240718.1

F. Ludwig (Mérovée; vgl. 240301), seine Frau Fn. Amoena Amalia (s. Anm. 14) und seine Tochter Loysa Amoena (TG 6) dürften am 1. 7. 1624 zu einer Reise in die Niederlande aufgebrochen sein. Da F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) erst am 5. 7. aus Wien kommend in Bernburg eintraf (s. 240717), verpaßte er die Abfahrt Ludwigs. F. Ludwig unterrichtete F. Johann Casimir, F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) und F. Christian I. v. Anhalt von seiner Reise unter dem 30. 6. 1624 (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 10, Bl. 1-2, ohne Ortsangaben). Pz. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) hatte auf seiner Rückreise von Italien in Köthen vom 22. - 24. 6. Station gemacht und den Fürsten und dessen Gattin wiederum in Altona bei Hamburg am 6., 7. und 8. Juli besucht (Christian: Tageb. XXIV, Bl. 169v u. 170v; vgl. Nr. 14a, S. 482 u. 484 [falsch dat.]). In deren Begleitung befand sich auch Friedrich v. Schilling (FG 21).

10 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 240418

Schilling (FG 21) bestätigt, Lucius' Brief aus Basel vom 5. 3. am 17. 4. (1624) empfangen zu haben und schickt ihm die an einer früheren Büchersendung noch fehlenden Werke, Giovan Batista GellisIl capricci del bottaio und F. Ludwigs kommentierte Übersetzung dieser Arbeit. — Am 15. 3. 1624 ist Pz. Ludwig d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6) gestorben, ein Zeichen für Gottes Zorn. — F. Ludwig ermahne Lucius, die Übertragung des aristotelischen Organon zu vollenden. — Der Krieg zwischen Gabriel Bethlen und dem Kaiser werde für gewiß gehalten, zumal die Ungarn schon in Mähren eingefallen seien. Von den Erdbeben und Gespenstern an der Bergstraße und in der Kurpfalz werde Lucius in Basel gehört haben. Wie Berichte aus Heidelberg und Wien übereinstimmend meldeten, sei in Heidelberg im großen Saal des kurfürstlichen Schlosses der Winterkönig im Ornat zusammen mit einem anderen, alten König erschienen. Der Statthalter, Heinrich v. Metternich, habe Friedrich I. von Böhmen vergeblich durch Beschwörung zu vertreiben gesucht und darauf zu dem Gespenst gesagt: wan Gott dir die Ehre gönnet, so gönne ich dir sie auch. Tags darauf habe Metternich den Zünften erklärt, daß sie sich nicht mehr um den Pfalzgraf kümmern sollten, da dieser nun im Fegefeuer sei.


11 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 240418

Nach dem Einfall in Mähren und der vergeblichen Belagerung Gödings (Okt./ Nov. 1623) mußte sich Gabriel Bethlen, F. v. Siebenbürgen, nach Kaschau zurückziehen und einen Waffenstillstand schließen. Tatsächlich fand Bethlen keine Unterstützung für die Wiederaufnahme des Krieges und machte in Wien am 8. 5. 1624 Frieden mit dem Kaiser. Am 8. 1. 1624 hatte Bethlen seinen Gesandten an die Generalstaaten geschickt, war dort jedoch auf taube Ohren gestoßen. Friedrich v. Hurter: Geschichte Ferdinands II. und seiner Eltern. 11. Bde. Schaffhausen 1850-1864, Bd. 9, 235-248.Khevenhüller X., 599-604; Klopp: Dreißigjähr. Krieg II, 347-350, 404; Ritter: Deutsche Geschichte, 252. Noch am 25. 3. 1624 schreibt Kd. Franz Herr v. Dietrichstein aus Nikolsburg, man wisse nichts über laufende Verhandlungen mit Gabriel Bethlen, nichts darüber, ob Friede geschlossen oder der Krieg aufs neue begonnen wird, vorläufig sei dieses ganz elende ,Gubernium' Mähren immer noch den Ausschreitungen der Soldateska ausgesetzt. (Documenta Bohemica III, Regest nach S. 208). Am 3. 4. 1624 wird dann aus Wien gemeldet, Bethlens Kommissare hätten am Kaiserhof mehr Hoffnung auf Frieden als Furcht vor einem neuen Krieg hinterlassen (S. 209). Khevenhüller X, 598 berichtet, daß Bethlens Gesandte in den Generalstaaten auf die mögliche Restitution des Königreiches Böhmen verwiesen. Bis zum Beginn der Friedensverhandlungen hat Bethlehem Gabor mit allerhand Nationenen [!] sein Krieg-Volck gestärcket; und sind ihm auch in 8.000 Teiutsche, so zum Theil in Schlesien abgedanckt worden, zugezogen.

12 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 240418

Nach dem Einfall in Mähren und der vergeblichen Belagerung Gödings (Okt./ Nov. 1623) mußte sich Gabriel Bethlen, F. v. Siebenbürgen, nach Kaschau zurückziehen und einen Waffenstillstand schließen. Tatsächlich fand Bethlen keine Unterstützung für die Wiederaufnahme des Krieges und machte in Wien am 8. 5. 1624 Frieden mit dem Kaiser. Am 8. 1. 1624 hatte Bethlen seinen Gesandten an die Generalstaaten geschickt, war dort jedoch auf taube Ohren gestoßen. Friedrich v. Hurter: Geschichte Ferdinands II. und seiner Eltern. 11. Bde. Schaffhausen 1850-1864, Bd. 9, 235-248.Khevenhüller X., 599-604; Klopp: Dreißigjähr. Krieg II, 347-350, 404; Ritter: Deutsche Geschichte, 252. Noch am 25. 3. 1624 schreibt Kd. Franz Herr v. Dietrichstein aus Nikolsburg, man wisse nichts über laufende Verhandlungen mit Gabriel Bethlen, nichts darüber, ob Friede geschlossen oder der Krieg aufs neue begonnen wird, vorläufig sei dieses ganz elende ,Gubernium' Mähren immer noch den Ausschreitungen der Soldateska ausgesetzt. (Documenta Bohemica III, Regest nach S. 208). Am 3. 4. 1624 wird dann aus Wien gemeldet, Bethlens Kommissare hätten am Kaiserhof mehr Hoffnung auf Frieden als Furcht vor einem neuen Krieg hinterlassen (S. 209). Khevenhüller X, 598 berichtet, daß Bethlens Gesandte in den Generalstaaten auf die mögliche Restitution des Königreiches Böhmen verwiesen. Bis zum Beginn der Friedensverhandlungen hat Bethlehem Gabor mit allerhand Nationenen [!] sein Krieg-Volck gestärcket; und sind ihm auch in 8.000 Teiutsche, so zum Theil in Schlesien abgedanckt worden, zugezogen.

13 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 240418

Ehrnuester GroßAchbar [!] vnndt hochgelarther besonders geehrter Freundt, demselben nechst wunschung aller glucklichen wohlfahrdt auch zuentbietung meiner hinwiederumb willigen dienst vndt freundtliches grußes verhalte ich hirmit nicht dz mir sein SchreibenUnbekannt. vnterm dato Basel den 5 Martij, gestriges tages wohl zukommen, darauß deßen zuständt vndt begheren mit mehrem vernommen. V̈bersende hierauff dem herrn den defect so wohl den Jtaliänischen vndt Teutschen Botajum,Giovan Batista Gelli: I capricci del bottaio [hg. v. F. Ludwig] ([Köthen] 1619); Anmutige Gespräch Capricci del Bottaio [übers. u. erläutert v. F. Ludwig] (Cöthen 1619). Diese Übersetzung erscheint in DA II A: Ludwig I. Zu früheren Sendungen Köthener Drucke an Lucius vgl. 191231, 210421 u. 211006. Johann Le Clerq mußte Lucius im Auftrag F. Ludwigs schon im April 1621 (210421) Exemplare aller bis dahin auf der fürstlichen Presse gedruckten Bücher senden. Die Ausgaben und kommentierten Übersetzungen zweier Werke Gellis, darunter die im vorliegenden Schreiben bezeichneten Arbeiten, schickte Schilling am 6. 10. 1621 an Lucius. Ging diese Sendung nicht verloren, dürfte Schilling also inzwischen zusätzliche Exemplare dieser Gelli-Schriften oder anderer Bücher (zur Verteilung?) gesandt haben. Die beiden mit 240418 geschickten Bücher ergänzen somit wahrscheinlich eine Sendung aus dem Jahre 1623 oder 1624. vndt berichte ihm darneben auß sehr betrübtem gemütt, wie dz Gott der Allmächtige nach seinem allein weisen Raht vndt gnedigen willen J.f.g. den Jungen PrintzenPz. Ludwig d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6), damals der einzige Sohn F. Ludwigs. Vgl. 210729 u. 250110 I. alhier, den 15 Martij, auß diesem vergenglichen Leben in die vngezweifelte ewiege frewde vndt seeligkheit gnedig abgefordert, vndt daher die fürstliche Eltern in hoe vndt schwere betrübniß gesetzet worden. Ejusmodi sæculi ut Reipublicæ et Ecclesiæ bono germinant, ita non nisi illorum cum dispendio cadunt & amputanturVerbessert., suntque tales casus haud dubié signa flagrantis erga nos iræ divinæ satis manifesta. Die Versionem Organi AristoteliLucius' Übersetzung des Organon. S. 200826, 210421 u. 211006, vgl. 191231. belangende, begheren J.f.g. neben gnediges grußes, ahn ihn in gnaden, dz solche möchte verfertiget werden. Newes ist ahn itzo wenig zu avisiren verhanden, allein dz man den krieg zwischen dem Kayser vnd B. Gabor vor gewies [1v] hält, gestalt dan die hungarn bereit in Mehren eingefallen.Nach dem Einfall in Mähren und der vergeblichen Belagerung Gödings (Okt./ Nov. 1623) mußte sich Gabriel Bethlen, F. v. Siebenbürgen, nach Kaschau zurückziehen und einen Waffenstillstand schließen. Tatsächlich fand Bethlen keine Unterstützung für die Wiederaufnahme des Krieges und machte in Wien am 8. 5. 1624 Frieden mit dem Kaiser. Am 8. 1. 1624 hatte Bethlen seinen Gesandten an die Generalstaaten geschickt, war dort jedoch auf taube Ohren gestoßen. Friedrich v. Hurter: Geschichte Ferdinands II. und seiner Eltern. 11. Bde. Schaffhausen 1850-1864, Bd. 9, 235-248.Khevenhüller X., 599-604; Klopp: Dreißigjähr. Krieg II, 347-350, 404; Ritter: Deutsche Geschichte, 252. Noch am 25. 3. 1624 schreibt Kd. Franz Herr v. Dietrichstein aus Nikolsburg, man wisse nichts über laufende Verhandlungen mit Gabriel Bethlen, nichts darüber, ob Friede geschlossen oder der Krieg aufs neue begonnen wird, vorläufig sei dieses ganz elende ,Gubernium' Mähren immer noch den Ausschreitungen der Soldateska ausgesetzt. (Documenta Bohemica III, Regest nach S. 208). Am 3. 4. 1624 wird dann aus Wien gemeldet, Bethlens Kommissare hätten am Kaiserhof mehr Hoffnung auf Frieden als Furcht vor einem neuen Krieg hinterlassen (S. 209). Khevenhüller X, 598 berichtet, daß Bethlens Gesandte in den Generalstaaten auf die mögliche Restitution des Königreiches Böhmen verwiesen. Bis zum Beginn der Friedensverhandlungen hat Bethlehem Gabor mit allerhand Nationenen [!] sein Krieg-Volck gestärcket; und sind ihm auch in 8.000 Teiutsche, so zum Theil in Schlesien abgedanckt worden, zugezogen. Was die terræ motus vel Spectra in der Bergstraßen vnd Pfaltz betrifft, vermeine ich es werde dero örther bereit bekandt sein, insonderheit aber dz so zue heidelberg auf dem Schloß sich begebenHeinrich v. Metternich, kaiserlicher und bayerischer Statthalter in Heidelberg. Zedler XX, 1397; BA II.1, Nrr. 10. 22. 35. 78. 170. 196 u. II.2, 200. in dem der Statthalter der von Metternich wegen grosen wintes seinem Secretario die fenster auf dem grosen Saal daselbsten zu machen zulaßen befohlen, vndt alß er abents zwischen 6 vnd 7 vhr hienauff kommen, hatt er den König Fridericum in Königlicher kleidung, ein Scepter in der rechten handt haltende, vndt neben ihm ein alten herrn auch Königlich angekleidet ahn der taffel sitzend gefunden, vnd in dem er hierüber erschrocken vndt andern Personen solches mit an zusehen geruffen, hatt der Statthalter solches gehört vnd gefragt was da were, welches wie es ihm erzehlet worden, hatt er sich also baldt mit etzlichen musquetirern dahin begeben, den König beschworen, vndt alß er nichts darmit außgericht, hatt er ein dieffen reverentz gegen ihm gethan vndt gesagt, wan Gott dir die Ehre gönnet, so gönne ich dir sie auch vndt also darvon gangen. des andern tages hatt er dieAls Kustode, fehlt jedoch auf der folgenden Seite. [2r] zünffte zusammen ruffen, vndt ihnen anzeigen laßen, sie dörfften sich nicht mehr vmb den Pfaltzgraffen bekümmern er were itzo im feg fewer. Dieses ist so wohl auß der Pfaltz alß von wien geschrieben worden. Jm v̈brigen thue ich den hern Gottes des Allmechtigen gnedigen obacht, gantz treülichen empfeln vndt verbleib deßelben ieder Zeit,


14 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 231210 231210.1

Von Ks. Ferdinand II. am 22. 1. 1621 geächtet, hielt sich F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg unter dem Schutz Kg. Christians IV. von Dänemark in Flensburg auf. S. 230809 u. 231101. Um den Fürsten aus der Acht zu lösen, hatte Kaiser Ferdinand II.Christian sicheres Geleit für eine Reise nach Wien zugesagt. S. 231101 u. 240907.

15 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230819 230819.1

Seine Königliche Majestät, d. i. Kg. Christian IV. v. Dänemark. Die Gesandten forderten am 30. 9. 1623 n. St. in Wien den (damals schon begonnenen) Abzug Tillys aus dem Westfälischen und Niedersächsischen Kreis (vgl. 230913) und die Anerkennung der Besitzansprüche der protestantischen Dynasten auf die geistlichen Güter. Klopp, II, 338. Vgl. Christian: Tageb. III; 27. 10.>/6. 11. 1623: Die Königliche Dennemärckische vndt NiederSächsischen abgesandten haben abschlegliche antwort bekommen vom Kayser; wegen abführung der garnison zu Höxer, vndt des volcks auß dem westphälischen crayß, Jt. ertheilung der Jndulten oder protectorien vber die weltlichen Stiffter.