Suchbegriff: warmsdorf
Treffer: 6

1 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 191231

Als F. Ludwig am 5. 10. 1619 durch seine Beauftragten Ratke die Beschreibung seiner Lehrmethode abverlangte, beschuldigte der Didacticus den Fürsten eines tyrannischen Verhaltens und verdächtigte ihn, die Lehrkunst für kalvinistische Zwecke mißbrauchen zu wollen. Ludwig ließ darauf Ratke, der ihn durch fortgesetzte Verdächtigungen und Streitereien verärgert hatte und durch mannigfache Verzögerungen den Fortschritt des Reformwerks behinderte, verhaften und in Warmsdorf unter Hausarrest stellen. Da auch diese Maßnahme Ratke schließlich nicht zu der gewünschten Einkehr veranlaßte, jagte der Fürst ihn nach Unterzeichnung eines Reverses am 22. 6. 1620 außer Landes. Vgl. KR, beson- ders KR 86f. u. 169 (Auszug aus LHA Sa.-Anh./OB: Kö. C 18 Nr. 52). Vgl. 200826. Einem Schreiben Ratkes an Nicolaus Pompeius vom 18. 5. 1620 (a. a. O., Bl. 116) liegt ein Zettel Ratkes bei, wonach Lucius in Berlin und Joachimstal gesagt hatte, daß R.balde solteeingezogen werden. Die Lutherischen sollen aus dem Werk verdrängt werden.

2 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190707

F. Ludwig hatte am 17. 6. 1619 Hz. Johann Ernst d. J. (FG 3) seine für den Zeitraum vom 2.-4. 7. geplante Reise von Köthen über Warmsdorf, Oldisleben und Erfurt nach Reinhardsbrunn angekündigt. Thür. HSTA Weimar, a. a. O., Bl. 102v. Da Johann Ernst ihn zu einem Abstecher nach Weimar drängte, kündigte ihm Ludwig am 27. 6. seine Ankunft in der Residenzstadt für den 3. 7. an. Am 5. 7. sollten jedoch wenigstens seine Frau (Fn. Amoena Amalia; AL 1618, TG 2), seine Kinder (Pz. Ludwig d. J., FG 6; Pzn. Loysa Amoena, TG 6) und die Diener in Reinhardsbrunn sein (Bl. 104r). Im sachsenweimarischen Reinhardsbrunn, einer ehemaligen Benediktinerabtei in Thüringen (Kr. Gotha), verbrachte F. Ludwig mit seiner Familie seinen Sommerurlaub.

3 - Balthasar Walther an Wolfgang Ratke (Archilupus) / 190424

Magdeburg. Sonst gelegentlich Virginum civitas genannt. Vgl. Johann Georg Theodor Graesse: Orbis latinus, 2. Aufl. bearb. v. F. Benedict. Berlin 1909, 237. Nach seiner Freilassung aus der Haft im anhaltischen Warmsdorf wandte sich Ratke im Juli 1620 nach Magdeburg und unternahm dort einen neuen Versuch, seine ,Lehrart' einzuführen. Gideon Vogt: Wolfgang Ratichius, der Vorgänger des Amos Comenius. Langensalza 1894, 109ff.

4 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 250705 250705.1

A Monsieur & Treshonnorè Oncle, Monseigneur le prince Louys d'Anhalt, a Warmbstorff

5 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260211

Antwort auf 260106. F. Ludwig erwidert die Neujahrswünsche F. Christians II. (FG 51). Das verlangte Exemplar der (durch Tobias Hübner, FG 25, herausgegebenen und) verdeutschten Sepmaines des Guillaume de Saluste sieur Du Bartas, von denen allerdings wohl erst die zweite Woche gedruckt sei, werde Ludwig ihm nach seiner Rückkehr nach Köthen zusammen mit den kleinen anderen übersetzten Werken dieses Autors schicken. Für einen französischen Prediger (Jean Maximilien de Baux sieur de L'Angle) sendet er Christian die Kirchenpostille des Abraham Scultetus. Der Empfänger soll den Verfasser durch seine Übersetzung des Werks ins Französische ehren. — Ludwig freut sich, daß sein Bruder F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) Pz. Christians Bitte betreffs der jährlichen Apanage stattgegeben hat. Dessen Wunsch, seine Schwester Loysa Amalia (AL 1617, TG 20) möge ihm und seiner Gattin nach Rouen folgen, habe jedoch keine Aussicht auf Erfüllung. — Ludwig wartet auf Geleitsbriefe für seine Rückreise nach Anhalt, die er wegen seiner Erkrankung erst Anfang April anzutreten plant. Auf dem Wege will er bei seiner Schwiegermutter (Gfn. Magdalena v. Bentheim) in Schüttorf Station machen. — (Wallensteins) Schanze vor dem besetzten Dessau. Kriegslasten Anhalts, besonders des Amts Warmsdorf. — Ludwig sendet Christian II. eine Beschreibung der Geduld, die auf Pierre de La PrimaudayesL'Academie françoise beruht und die er in der Kirchenpostille des Scultetus eingetragen hat. Zusammen mit Christians Schwester hat er La Primaudayes Buch nahezu beendet. Er liest auch Werke Pierre Du Moulins d. Ä., der Kardinäle Du Perron und Ossat und des Sieur de Villeroi. Ludwig bittet Christian, für ihn ein Exemplar des Schlüssels zum verbotenen Rabelais aufzutreiben. — Er hat nach dem Erhalt des Briefes Christians sofort den Amsterdamer Bankier (Charles de) Latfeur zur Zustellung der Reiseladen Christians aufgefordert und den Kaufmann vor Christians entlassenem Diener gewarnt. Ludwig beruhigt (nach dem französischen Finanzskandal um Antoine Feydeau) seinen Neffen über die Bonität des mit Calandrini und van der Meulen liierten Latfeur. — Bitte um Mitteilung des Textes des Abkommens, das der französische König mit den Reformierten von La Rochelle geschlossen hat. — Nachrichten über den Bruder (Leopold) und die Söhne (Leopold Wilhelm, Ferdinand) des Kaisers. — Trauung Catharinas v. Brandenburg und Gabriel Bethlens v. Siebenbürgen durch Prokuratoren in Berlin; Catharinas geplanter Zug nach Kaschau. — Barclay.


6 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260211

F. Ludwigs Amt Warnsdorf war schon im Oktober 1625 durch Einquartierungen und den Abtransport von Lebensmitteln (in das von Wallenstein besetzte Bst. Halberstadt) hart getroffen worden. KU I, 69 u. 72ff.