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1 - Fürst Ludwig an Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar / 221214

F. Ludwig, der seine Antwort auf ein Schreiben Hz. Wilhelms (FG 5) über den geplanten geheimen Deutschen Friedbund mit seinem Gesellschaftsnamen Der Nährende unterzeichnet, hofft, daß die gewünschte Vereinigung der Truppen Hz. Wilhelms mit den Kräften Hz. Friedrichs II. v. Sachsen-Altenburg (FG 103) nicht durch die Brüsseler Nachricht über eine spanische Bestallung dieses Herzogs zunichte gemacht wird. Wilhelm müsse gegebenenfalls zuerst die Offiziere Friedrichs auf sich verpflichten und dann eine bundesgemäße Ordnung für dessen Hof- und Kriegsstaat und das Kriegsvolk aufstellen. Außerdem solle er zum 24. DezemberFriedrichs Entschluß aufgreifen und mit den Bundesmitgliedern schnell beraten oder, falls man des Herzogs sicher sei, gleich mit Oberst Frenck und anderen beispielsweise zu Liebstadt Pläne für das weitere Vorgehen schmieden. — Ludwig schickt einen Revers (Pgf. Ludwig Philipps v. Simmern?) zurück und verspricht, sich um eine Summe Geldes zu bemühen, spätestens erst zu Neujahr. Die zur Werbung anderer Bundesgenossen gewechselten Briefe sendet F. Ludwig Hz. Wilhelm nicht zurück. — In Coburg könne Wilhelm die rothenburgischen Gesandten hören und auch Dr. Daniel Volks Bericht über dessen Mission in den fränkischen Städten vernehmen. Um nicht Verdacht auf Oberst Hans Philipp Fuchs v. Bimbach zu lenken, sollen diese den Offizier mit ihrer Korrespondenz verschonen. — Grüße an Hz. Johann Casimir v. Sachsen-Coburg. Ein Schreiben Gf. Ernst Casimirs v. Nassau-Dietz an Frenck läßt hoffen, daß Wilhelms Gesandter Jacob Scherl (FG 56) auch in den Niederlanden und den angrenzenden Gebieten Entgegenkommen finden wird. — Nachrichten über Württemberg, den Tod der Kurfürstinwitwe zu Sachsen, die Vorbereitungen der Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg auf ihre Teilnahme am Regensburger Kurfürsten- und Fürstentag, die Ambitionen des würzburgischen Bischofs auf das vakante Stift Fulda und die Bedrohung des Stifts Hersfeld durch Tilly.


2 - Fürst Ludwig an Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar / 221214

Vgl. Christian Friedrich Sattler: Geschichte des Herzogthums Würtenberg. VI (Ulm 1773), 187. Den Vorschlag des ehemaligen Unions-Generals, Mgf. Joachim Ernst v. Brandenburg-Ansbach, an einem Treffen einiger protestantischer Fürsten teilzunehmen, hatte Hz. Johann Friedrich v. Württemberg abgelehnt, aber doch in ungewissen Worten versprochen, sich von den Beschlüssen dieser Fürsten nicht absondern zu wollen. (Gemeint sind damit wohl die im vorliegenden Brief F. Ludwigs angsprochenen Bundespläne Hz. Wilhelms.) Da der Kaiser von dieser Antwort Kenntnis erhielt, mußte Johann Friedrich durch seinen Geheimen Rat Benjamin Buwinghausen v. Walmerode am 28. 12. 1622 n. St. in Regensburg versuchen, den Verdacht Ks. Ferdinands II. auf Beteiligung an einer neuen Union auszuräumen. Der kaiserliche Hof versuchte darauf, den Herzog durch Einladung zum Regensburger Tag (?) an die kaiserliche Politik zu binden. Nicht ganz auszuschließen ist, daß sich F. Ludwig an der vorliegenden Stelle auch auf einen anderen Punkt der zwischen Württemberg und dem Kaiser im Vorfeld des Regensburger Konvents betriebenen Verhandlungen bezieht. Anlaß gaben hierzu Johann Friedrichs Politik der bewaffneten Neutralität, Durchmärsche oder Einquartierungen ligistischer Truppen, schleppende Verproviantierung dieser Armee und die Kontakte des Herzogs zum Winterkönig und anderen protestantischen Fürsten.