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1 - Adolph von Börstel an Honoré d'Urfé / 240400

Das vorliegende Begleitschreiben, mit dem Börstel den Brief der Académie des Parfaits Amants (240301) dem französischen Romancier übersandte, wird frühestens im April 1624 und spätestens im Februar 1625 abgefaßt worden sein, da Honoré d'Urfé erst Ende Februar 1625 auf 240301 mit seinem Widmungsschreiben an die Mitglieder der Hirtenakademie (250228) antwortete. Zur PA vgl. noch 221223, 231206, 240112, 240718, 250305, 250500, 250514, 260000, 260000A, 260500 u. 281000. D'Urfé gibt in seinem Antwortschreiben an, den Brief der Gesellschaft erst ein Jahr nach seiner Abfassung erhalten zu haben. Diese Verspätung erklärt Yon (s. Abschn. Q), 143 damit, daß d'Urfé erst nach Vollendung des vierten Teils seines Romans (s. Anm. 5) die Gelegenheit ergriffen habe, um durch eine Antwort an seine hochgestellten Bewunderer eine schon 1624 erschienene Veröffentlichung eines Fragments des vierten Teils zurückzuweisen und die vollständige Fassung zu verteidigen. Vgl. 240301 K u. 250228. Leider konnte O.-C. Reure, der Biograph d'Urfés, aus den ihm bekannten Archivalien für die letzten Lebensjahre des Autors nur verstreute Indizien für eine Anwesenheit in Virieu-le-Grand, Turin und Châteaumorand zusammentragen. O.-C. Reure: La vie et les œuvres de Honoré d'Urfé. Paris 1910, 329ff. Seinen letzten bekannten Brief (250228) verfaßte d'Urfé in Châteaumorand noch vor seinem späten Aufbruch zu einem französischsavoyischen Kriegszug gegen die Spanier (kgl. Werbungspatent v. 29. 4. 1624 n. St.). Er starb bereits am 1. 6. 1625 n. St. in der Nähe von Nizza. Seine Abwesenheit von Paris, sein häufiger Ortswechsel, die Abgeschiedenheit seiner Wohnorte oder auch das mit einer Vermutung Reures (S. 333) begründbare Schutzbedürfnis d'Urfés vor seinen Gläubigern mögen also lange Zeit die Zustellung der Briefe Börstels und der Akademie verhindert haben. Zu Adolph v. Börstel s. 190322. Vgl. 200318 K 7, 231006, 231101, 240301 K 1, 260000, 260000A u. 260106 K.

2 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürstin Anna von Anhalt-Bernburg / 200318

Pz. Christian sollte Rom Ende 1623 nur auf einer Bildungsreise, nicht jedoch auf einem Romzug sehen. Er hatte am 28. 3. 1620 n. St. einen Bericht des Burggf. und Herrn Christoph zu Dohna (FG 20) empfangen, der seine Hoffnungen anfachte. S. Tagebuch, 67f.: Receu une lettre du BaronChristofle de Dona, lequel me mande, que les Anglois viendront; que les Venitiens ne nous abanderont pas; que le Duc de Savoye se remue; que le pape ne se laisse persuader à faire davantage que de donner 10000 fl. par mois; que l'Espagnol ne peut, le Pape ne veut, à cause de son avarice, et le 1er.- à cause de ses dettes; qu'à Romeon nous attend n'y ayant jamais eu plus grand tresor à savoir 100 millions vaillant etc.; qu'en ce cas grand part des Italiens nous assisteront, et par crainte de nos armes et pr. la hayne qu'ils portent au Pape Dieu. Seit 1618 hatte sich der pfälzische Kurfürst, dazu vor allem von F. Christian I. aufgestachelt, in Verhandlungen mit Hz. Carl Emmanuel v. Savoyen über einen Krieg gegen das Haus Österreich eingelassen. Der Herzog strebte nach der Kaiserkrone, bald danach auch nach der böhmischen Krone, und machte Hoffnung auf die Finanzierung eines Heeres durch venizianische Subsidien. Im August 1618 hatte er sich schon bereit erklärt, 2000 Soldaten unter dem Kommando Gf. Ernsts v. Mansfeld zu unterhalten. Im Mai 1619 handelte F. Christian I, nachdem Mansfeld schon im Januar mit Carl Emanuel weitreichende Projekte besprochen hatte, in Turin mit dem Herzog den Vertrag von Rivoli selbst aus. Die Übereinkunft blieb aber in entscheidenden Punkten vage und verfehlte so die von den Partnern erstrebten Zwecke. Ritter, a. a. O., 16-23. Der Herzog stellte nach der Kaiserwahl Ferdinands II. und der Annahme der böhmischen Krone durch Kf. Friedrich V. v. der Pfalz seine Zahlungen ein. Am 6. 3. 1620 n. St. verwandte sich F. Christian I. zu Eggenburg noch in einem Schreiben an Hz. Carl Emanuel für Mansfeld: Ayant esté prié par Monsieur le Conte de Mansfeld, de faire une intercession pour luy envers V. A. a ce qu'il peust obtenir de la gratuité et liberalité de V. A. ce qu'il luy est deu, de la paye de son Regiment: Archivio di Stato di Torino: Casa Reale, Lettere principi forestieri, mazzo 1. Carl Emanuel hatte Pz. Christian1619 eine Pension gewährt (Dankschreiben aus Heidelberg v. 14./ 24. 9. 1619; a. a. O.). Noch am 10./ 20. 4. 1623 erinnerte der Prinz den Herzog an dieses Versprechen in einem in Bernburg geschriebenen Brief und kündigte ihm wegen dieser Angelegenheit die Ankunft des anhaltischen Agenten Adolph v. Börstel (s. 190322) in Turin an (a. a. O.).

3 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürstin Anna von Anhalt-Bernburg / 200318

Pz. Christian sollte Rom Ende 1623 nur auf einer Bildungsreise, nicht jedoch auf einem Romzug sehen. Er hatte am 28. 3. 1620 n. St. einen Bericht des Burggf. und Herrn Christoph zu Dohna (FG 20) empfangen, der seine Hoffnungen anfachte. S. Tagebuch, 67f.: Receu une lettre du BaronChristofle de Dona, lequel me mande, que les Anglois viendront; que les Venitiens ne nous abanderont pas; que le Duc de Savoye se remue; que le pape ne se laisse persuader à faire davantage que de donner 10000 fl. par mois; que l'Espagnol ne peut, le Pape ne veut, à cause de son avarice, et le 1er.- à cause de ses dettes; qu'à Romeon nous attend n'y ayant jamais eu plus grand tresor à savoir 100 millions vaillant etc.; qu'en ce cas grand part des Italiens nous assisteront, et par crainte de nos armes et pr. la hayne qu'ils portent au Pape Dieu. Seit 1618 hatte sich der pfälzische Kurfürst, dazu vor allem von F. Christian I. aufgestachelt, in Verhandlungen mit Hz. Carl Emmanuel v. Savoyen über einen Krieg gegen das Haus Österreich eingelassen. Der Herzog strebte nach der Kaiserkrone, bald danach auch nach der böhmischen Krone, und machte Hoffnung auf die Finanzierung eines Heeres durch venizianische Subsidien. Im August 1618 hatte er sich schon bereit erklärt, 2000 Soldaten unter dem Kommando Gf. Ernsts v. Mansfeld zu unterhalten. Im Mai 1619 handelte F. Christian I, nachdem Mansfeld schon im Januar mit Carl Emanuel weitreichende Projekte besprochen hatte, in Turin mit dem Herzog den Vertrag von Rivoli selbst aus. Die Übereinkunft blieb aber in entscheidenden Punkten vage und verfehlte so die von den Partnern erstrebten Zwecke. Ritter, a. a. O., 16-23. Der Herzog stellte nach der Kaiserwahl Ferdinands II. und der Annahme der böhmischen Krone durch Kf. Friedrich V. v. der Pfalz seine Zahlungen ein. Am 6. 3. 1620 n. St. verwandte sich F. Christian I. zu Eggenburg noch in einem Schreiben an Hz. Carl Emanuel für Mansfeld: Ayant esté prié par Monsieur le Conte de Mansfeld, de faire une intercession pour luy envers V. A. a ce qu'il peust obtenir de la gratuité et liberalité de V. A. ce qu'il luy est deu, de la paye de son Regiment: Archivio di Stato di Torino: Casa Reale, Lettere principi forestieri, mazzo 1. Carl Emanuel hatte Pz. Christian1619 eine Pension gewährt (Dankschreiben aus Heidelberg v. 14./ 24. 9. 1619; a. a. O.). Noch am 10./ 20. 4. 1623 erinnerte der Prinz den Herzog an dieses Versprechen in einem in Bernburg geschriebenen Brief und kündigte ihm wegen dieser Angelegenheit die Ankunft des anhaltischen Agenten Adolph v. Börstel (s. 190322) in Turin an (a. a. O.).

4 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231006

Christians Tagebuch bezeugt während des Italienaufenthalts einen regen Briefwechsel des Prinzen mit dem in Paris als Agent deutscher Fürsten lebenden Adolph v. Börstel (s. 190322). Sie trafen sich trotz der körperlichen Schwäche Christians am 20. 10. 1623 unweit Verona. Börstel hatte sich vergeblich beim Hz. v. Savoyen in Turin für Christian bemüht. Über die dort vom Prinzen gesuchte Auszahlung einer Pension (s. 200318 K 7) gibt Christians Tagebuch keine Auskunft. Es heißt darin nur: [...] gar schlechte satisfaction, theils wegen der quarantana ehe er hinkommen, theils wegen des herzogs offt versprochener, aber nicht gegebener audientz, entpfangen &c. (Christian: Tageb. III; 20./30. 10. 1623; vgl. KT 171). Am 27. und 28. 10. 1623 traf Christian nochmals mit Börstel nach dessen Rückkunft von Venedig in Padua zusammen. Vgl. 231101.