Suchbegriff: schuettorf
Treffer: 17

1 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260106

Quant a la demande que me faictez, touchant vostre sœur louyse, qui est maintenant avec moy, i'y vois bien l'affection que vous et Madame vostre consorte luy en portez, mais chez moy, l'impossibili[té] de ne luy pouvoir permettre un tel voyage depar moy, sans le sçeu de Monsieur vostre pere, lequel n'a gueres [...] le moyen de la faire retourner chez soy, ou pour un temps chez Madame vostre grande mere a Schüttorf [Gfn. Magdalena v. Bentheim], laquelle en a aussi escrit depuis peu de iours, mais a cause des chemins et passages, qui ne sont nullement ouverts encores, parmy ces parties guerroyantes, [...] il me semble le tout sera delay[é] iusques, Dieu aydant, a mon retour vers le pays, qui se fera au printemps [...] iusques icy ie suis encores travaillé de la fiebvre quarte.

2 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260211

Antwort auf 260106. F. Ludwig erwidert die Neujahrswünsche F. Christians II. (FG 51). Das verlangte Exemplar der (durch Tobias Hübner, FG 25, herausgegebenen und) verdeutschten Sepmaines des Guillaume de Saluste sieur Du Bartas, von denen allerdings wohl erst die zweite Woche gedruckt sei, werde Ludwig ihm nach seiner Rückkehr nach Köthen zusammen mit den kleinen anderen übersetzten Werken dieses Autors schicken. Für einen französischen Prediger (Jean Maximilien de Baux sieur de L'Angle) sendet er Christian die Kirchenpostille des Abraham Scultetus. Der Empfänger soll den Verfasser durch seine Übersetzung des Werks ins Französische ehren. — Ludwig freut sich, daß sein Bruder F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) Pz. Christians Bitte betreffs der jährlichen Apanage stattgegeben hat. Dessen Wunsch, seine Schwester Loysa Amalia (AL 1617, TG 20) möge ihm und seiner Gattin nach Rouen folgen, habe jedoch keine Aussicht auf Erfüllung. — Ludwig wartet auf Geleitsbriefe für seine Rückreise nach Anhalt, die er wegen seiner Erkrankung erst Anfang April anzutreten plant. Auf dem Wege will er bei seiner Schwiegermutter (Gfn. Magdalena v. Bentheim) in Schüttorf Station machen. — (Wallensteins) Schanze vor dem besetzten Dessau. Kriegslasten Anhalts, besonders des Amts Warmsdorf. — Ludwig sendet Christian II. eine Beschreibung der Geduld, die auf Pierre de La PrimaudayesL'Academie françoise beruht und die er in der Kirchenpostille des Scultetus eingetragen hat. Zusammen mit Christians Schwester hat er La Primaudayes Buch nahezu beendet. Er liest auch Werke Pierre Du Moulins d. Ä., der Kardinäle Du Perron und Ossat und des Sieur de Villeroi. Ludwig bittet Christian, für ihn ein Exemplar des Schlüssels zum verbotenen Rabelais aufzutreiben. — Er hat nach dem Erhalt des Briefes Christians sofort den Amsterdamer Bankier (Charles de) Latfeur zur Zustellung der Reiseladen Christians aufgefordert und den Kaufmann vor Christians entlassenem Diener gewarnt. Ludwig beruhigt (nach dem französischen Finanzskandal um Antoine Feydeau) seinen Neffen über die Bonität des mit Calandrini und van der Meulen liierten Latfeur. — Bitte um Mitteilung des Textes des Abkommens, das der französische König mit den Reformierten von La Rochelle geschlossen hat. — Nachrichten über den Bruder (Leopold) und die Söhne (Leopold Wilhelm, Ferdinand) des Kaisers. — Trauung Catharinas v. Brandenburg und Gabriel Bethlens v. Siebenbürgen durch Prokuratoren in Berlin; Catharinas geplanter Zug nach Kaschau. — Barclay.


3 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260211

Gfn. Magdalena v. Bentheim (1551-1626), Mutter von Ludwigs (verstorbener) Gattin Amoena Amalia und von Christians II.(verstorbener) Mutter Anna. Ihr Witwensitz war die Burg Altena in Schüttorf (Kr. Gft. Bentheim). Hier gelangte Christian mit seiner Frau am 7. 3. 1626 an, welche dort am 21.4. Pz. Beringer (†1627) gebar. Vgl. 260106 K 11, 260500, 260520, 260520A u. 260619. Nach der Rückkehr von einer Reise zu seinem Vater nach Harzgerode traf Christian am 14. 4. wieder in Schüttorf ein, wo F. Ludwig in seinem Beisein Gf. Friedrich Ludolph v. Bentheim-Alpen (FG 106) am 16. 4. in die FG aufnahm. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 212r u. 216r. S. 260419 K 1.

4 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260211

Gfn. Magdalena v. Bentheim (1551-1626), Mutter von Ludwigs (verstorbener) Gattin Amoena Amalia und von Christians II.(verstorbener) Mutter Anna. Ihr Witwensitz war die Burg Altena in Schüttorf (Kr. Gft. Bentheim). Hier gelangte Christian mit seiner Frau am 7. 3. 1626 an, welche dort am 21.4. Pz. Beringer (†1627) gebar. Vgl. 260106 K 11, 260500, 260520, 260520A u. 260619. Nach der Rückkehr von einer Reise zu seinem Vater nach Harzgerode traf Christian am 14. 4. wieder in Schüttorf ein, wo F. Ludwig in seinem Beisein Gf. Friedrich Ludolph v. Bentheim-Alpen (FG 106) am 16. 4. in die FG aufnahm. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 212r u. 216r. S. 260419 K 1.

5 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260211

Monsieur mon tresaymé nepveu, ie vous remercie du bon souhait, qu'il vous plaist me donner a ce nouvel an, vousF. Christian (FG 51) hielt sich damals mit seiner Gattin zu Rouen auf. Vgl. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 203r. desirant et a Madame vostre compagneFn. Eleonora Sophia v. Anhalt-Bernburg, geb. Hzn. v. Schleswig-Holstein-Sonderburg (TG 39). tout le bonheur, que sçauriez attendre. Je ne vous ay respondu plustost sur la vostre du 6.Aus ⟨5.⟩. de Janvier,S. 260106. vue que ie me suis mis incontinent, a vous faire avoir un des livres a moy demandéz; Car pour le Bartas traduict en rimes Allemans, il faudra avoir patience, iusques a ce que ie sois retourné a Cöten, de la ie vous envoyeray, s'il piaist a Dieu, la seconde sepmaine, L'Uranie, la Judit, la Lepanthe, et la bataille d'Yvri:Da Christian nur um un exemplaire du Bartas (260106) für einen des Deutschen kundigen Prediger gebeten hatte, zählte Ludwig hier von Tobias Hübner (FG 25) herausgegebene Werke von Guillaume de Saluste sieur Du Bartas auf, die in der fürstlichen Druckerei zu Köthen zusammen mit Hübners Versübertragungen gedruckt worden waren: LA SECONDE SEPMAINE DE GUILLAUME DE SAluste Seigneur du Bartas. Die Andere Woche Wilhelms von Saluste Herrn zu Bartas. (Cöthen 1622); L'URANIE. LA JUDITH: LA LEPANTHE: LA VICTOIRE D' YVRY, &c. DE GUILLAUME DE SALUSTE Seigneur du Bartas. Das ist: Die himmlische Musa: Die History von Judith in 6. Büchern: Die Wasser-Schlacht und Sieg der Christen wieder die Türcken vor Lepantho/ &. Die Schlacht und sieg vor Jvry/ so im jahr 1590. von J. Kön M: in Franckreich &. wieder ihre Feinde die Ligisten/ erhalten worden/ &. (Cöthen 1623). Car pour La première sepmaineWilhelms von Saluste/ Herren zu BARTAS [...] Erste Woche/ [...] übersetzet/ Sampt einer Vorrede an die Hochlöbliche Fruchtbringende Gesellschafft. [...] Gedruckt zu Cöthen bey Johann Röhnern/Jn Vorlegung Matthiæ Götzen/ Buchhändler in Leipzig [...] M. DC. XXXI. S. 250413 elle est bien aussi faicte, mais ie ne pense pas qu'elle soit encores imprimée. Joinct cestecy vous trouverez La postille de Scultetus,Abraham Scultetus, s. 260106. et si ce ministre la,Jean Maximilien de Baux sieur de L'Angle, s. 260106. Da die erst in der vorliegenden Antwort Ludwigs angeregte französische Übersetzung wohl nicht zur Ausführung gelangte, ist auch kein Druck nachweisbar. Vgl. z. B. Haag II, 54-57; Cioranescu2II (1969), 1183; ABF 592, 154. duquel vous faictez mention, voulust rendre icelle François, ce bon et docte personnage de bonne memoire eust bien merité autant, oultre les bonnes dispositions des presches, et les profitables et sainctes matieres qui s'y trouvent. Je m'esiouis avec vous de ce qu'avez obtenu vostre demande, de monsieur vostre pere, touchant vostre pension annuelle,Vgl. 260106. Quant a l'autre concernante vostre soeur La princesse Louyse,Fn. Loysa Amalia v. Anhalt-Bernburg (AL 1617, TG 20) weilte damals bei ihrem Oheim Ludwig und nahm an dessen Lektüre Anteil (s. u.). Ludwigs Bruder F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) hatte schon bei den Verhandlungen über die Reise seines Sohnes dessen Bitte ausgeschlagen, eine der Prinzessinnen mit ihrem Bruder nach Frankreich ziehen zu lassen. A. a. O., Bl. 23r (29. 6. 1625). Vgl. 250702 u. 260106. vous aurez entendu de ma precedente, par laquelle ie vous respondis incontinent, que mon frere n'y condescendra pas, tellement que vous nous tiendrez aussi pour excusez; Nous faisons estat de partir sur le commencement d'Avril d'icy, et visiterons en chemin Madame maAus ⟨La⟩ belle et vostre mere grandeGfn. Magdalena v. Bentheim (1551-1626), Mutter von Ludwigs (verstorbener) Gattin Amoena Amalia und von Christians II.(verstorbener) Mutter Anna. Ihr Witwensitz war die Burg Altena in Schüttorf (Kr. Gft. Bentheim). Hier gelangte Christian mit seiner Frau am 7. 3. 1626 an, welche dort am 21.4. Pz. Beringer (†1627) gebar. Vgl. 260106 K 11, 260500, 260520, 260520A u. 260619. Nach der Rückkehr von einer Reise zu seinem Vater nach Harzgerode traf Christian am 14. 4. wieder in Schüttorf ein, wo F. Ludwig in seinem Beisein Gf. Friedrich Ludolph v. Bentheim-Alpen (FG 106) am 16. 4. in die FG aufnahm. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 212r u. 216r. S. 260419 K 1. de Schüttorf, en attendans a cest effect des lettres de passage de Brusselles, ainsi que i'ay en main celles du General Due de Friedland;Geleitsbriefe der spanischen Generalstatthalterin, der Infantin Isabella (Brüssel), und Wallensteins. Vgl. Anm. 13. Au pays il n'y va pas le mieux, i'y serois retourné plustost, n'eust este, que ma maladieDa Ludwig selbst erkrankt war (s. 260106 K 1; vgl. KU I, 73), mußte er die Rückreise aus den Niederlanden verschieben. Bei ihm weilte der Arzt Dr. Johannes Justus (KU I, 73f.; s. 210729 K 11; vgl. 211006 u. 250110 K I 15). Ludwig plante eine Kur in Spa und Aachen (s. 260619 u. STA Detmold: L 42 I a la), begnügte sich dann aber im August 1626 mit dem Sauerbrunnen in Wildungen (STA Marburg: 115 Waldeck 2, Anhalt 3). m'en empeschoit, et maintenant les medicins conseillent, de ne voyager plustost qu'au temps mentionné çy dessus. On a retranché Le pont de Dessa, et en Dessa il y a de la garnison, on passe quasi toutes les sepmaines par mes bailliages, ruine les sujets, et contraint ceux du bailliage de Warmsdorf,Truppen Wallensteins hatten Dessau im Dezember 1625 besetzt und nahe der Elbbrücke eine Schanze angelegt. Beckmann III, 379f. Vgl. Specht, 81. Zur Besetzung der anhaltischen Ämter vgl. Anm. 14 u. 260106. lesquels ont souffert le plus, de porter certaine quantité de vivres eś quartiers dans L'Evesché de Alberstadt.F. Ludwigs Amt Warnsdorf war schon im Oktober 1625 durch Einquartierungen und den Abtransport von Lebensmitteln (in das von Wallenstein besetzte Bst. Halberstadt) hart getroffen worden. KU I, 69 u. 72ff. Or la multitude des gens de guerre va accroissant,Folgt ⟨plus⟩ par l'arrivée des nouvelles trouppes, tellement que nostre estat est si miserable, qu'il n'a esté, crois ie, passé cent ans, Dieu y envoye quelque meilleurissement, Or sur la matiere de patience, qu'il faut avoir en ces tribulations, i'ay escrit une descriptionFolgt ⟨plus⟩ bien ample au livre susdict, tiré de l'Accademie FrançoiseD. h., Ludwigs (sonst nicht nachgewiesene) Arbeit in Scultetus' Kirchenpostille (vgl. Anm. 6 u. 260106 K 14) beruhte auf Pierre de La Primaudaye: Académie françoise. 4 Tle. (Paris 11577-11598), Tl. 4 u. d. T. "LA PHILOSOPHIE CHRESTIENNE DE L'ACADEMIE Francoise".Ludwig könnte sich besonders in der Hvictiesme Iovrnee des ersten Teils auf Kapitel 29 gestützt haben: „De la Patience, & de L'Impatience, Cholere, & Ire." Vgl. Académie francoise (1581). (Ndr.) Genève 1972, 93-96. In F. Ludwigs Bibliothek befanden sich 1650 vier Exemplare der Ausgabe [Geneve:] J. Chouet 1617 in drei Bänden (Tl. 1-3?; IP 271r), ein Exemplar „L'Académie Françoise 3 tom." (Tl. 1-3?; IP 320r), ein Exemplar „L'Académie Françoise ander undt dritter Theil." (IP 277r), ein Exemplar des 4. Teils [„Philosophie Chrestienne de l'accademie Francoise/ de Providentia Dej/ de Origine ubiquitatis" o. O. u. J., IP 271r; NUC 316, 202f. weist bei der Ausg. „La philosophie chretienne de l'Academie françoise. - [Genève:] I. Chouët 1599" darauf hin, daß sie nur dieselbe Vorrede wie der 4. Teil des Werks aufweise, sonst jedoch verschiedenen Inhalts sei!] und ein Exemplar „Continuatione dell'Academia Francese 1596." (IP 321v). Vgl. HAB 9. 2- 3 Eth.: Academia francese, nella quale si tratta della institution de' costumi, & di quello, che concerne il bene, & felicemente vivere [...]. [Nebst] Continuatione. Di Pietro Della Primaudaye. [...] transportata dalla lingua Francese nell'Italiana per Alessandro Reverij [Alessandro Raverio], Venetia: 1595. (Continuatione 1596). Vgl. Karl Heinz Drochner: Darstellung einiger Grundzüge des literarischen Werks von Pierre de La Primaudaye. Diss. phil. Berlin 1960, 90-96. de la Primau- daye,Auch Kustode. ce que ne trouverez pas mal; J'ay quasiment parachevé, iceluy livre, avec vostre sœur; et me delecte aussi des œuvres de Moulin,Erbauungsschriften des reformierten Predigers Pierre Du Moulin d. Ä. wurden auch im Kreise der TG und wohl auch der FG übersetzt. Vgl. Conermann TG, 170 Anm. 128, außerdem: 1. Drey Erbauliche Büchlein Herren Petri von Moulins. Gedruckt zu Zerbst/ Durch Andream Betzeln/ Jm Jahre/ 1646; 2. Petrus von Moulin, Der Capuciner Kurtze Erzehlungen[...] Aus dem Frantzösischen jetzo verdeutschet. (Zerbst 1647). Nach IP 330v erschienen beide Werke 1646 in Köthen. Vgl. auch IP 334v: „Beständigkeit der Liebe Gottes" [d. i. wohl Du Moulins Théophile ou de l'amour divin, dt.]. Werke Du Moulins in Ludwigs Bibliothek: IP 271v, 272vf., 274r. quant aux choses spirituelles: Pour les temporelles i'ay receu maintenant de tresbeaux livres, a sçavoir les lettres et negociations des Cardinaulx de PerronKd. Jacques Davy Du Perron (1556-1618), religiöser Berater Kg. Heinrichs IV., katholischer Diskutant in Streitgesprächen mit den Reformierten und französischer Botschafter an der Kurie: Les Ambassades et negotiations de Illustrissime & Reuerendissime Cardinal du Perron [...] Auec les plus belles & eloquentes lettres, tant d'estat & de doctrine, que familieres, qu'il a ecrittes [...] Et Celles qui luy ont esté addressées [...] Ensemble les relations enuoyées au Roy Henry le Grand [...] Recueillies, & accompagnées de sommaires & aduertissements, par Cesar de Ligny. (Antoine Estienne: Paris 1623). et d'Ossat,Kd. Arnauld d'Ossat (1536-1604), französischer Diplomat in Rom und Anhänger Villerois. Vgl. z. B. die Ausg.: Lettres de l'illustrissime et révérendissime cardinal d'Ossat, évesque de Bayeux, au roy Henry le Grand et à Monsieur de Villeroy, depuis l'annee M.D.XCIV jusques à l'année M.DC.IIII. Dernière edition, rev. et augm. (Paris: I. Boüillerot 1624). comme aussi les memoires de Monsieur de Villeroy,Nicolas de Neufville sieur de Villeroi (1543?—1617), französischer Staatssekretär seit 1567 und langjähriges Mitglied des Geheimen Rats. Vgl. seine Memoirs d'Estat [...] depuis 1567 jusqu'en 1604. (Paris 1622; spätere Fortsetzungen). certes dignes d'estr[e] leus et estudiez, de ceux qui veulent cognoistre le monde. Vous aurez par depar de eingefügt. lá bien meilleure commodité de vous servir de si beaux livres, en ayant oultre cela la cognoissance de si doctes et bons prescheurs. Pour un livre de plaisance i'aymerois bien, si me pourriez pourchasser la clef du PantagruelAus Pant⟨u⟩gruel? du Rablais,Soweit bisher bekannt, erschien der Schlüssel zum ersten Male in: Les œuvres de M. François Rabelais [...] Augmentées de la vie de l'Autheur & de quelques Remarques sur sa vie & sur l'histoire. Avec l'Explication de tous les mots difficiles. Et la Clef nouvellement augmentée. Tome I. MDCLXXV. 2 Bde., hier Bd. 1 (Schluß). Vgl. Pierre-Paul Plan: Les Éditions de Rabelais de 1532 à 1711. Paris 1904, 225. Noch 1675 wurde das Werk konfisziert. Vgl. Anne Sauvy: Livres saisis à Paris entre 1678 et 1701. La Haye 1972, 91. lequel est aussi imprimé, mais a estè defendu, pour n'estre vendu publiquement. A de Lat FeurCharles de Latfeur, s. 260106. vostre marchands et le mien a Amsterdam, a esté escrit incontinent aprez la reception de vostre lettre, lequel vous a voulu la dessus envoyer voz coffres, Je n'ay rien entendu, qu'il seroit en danger pour son credit, et ne le sçaurois bonnement croire, veu qu'il y a encores deux de sa compagnie, a sçavoir Filippe CalandrinFilippo Calandrini (Frankfurt a. M.1587 - Batavia, nach 1649), einer der Söhne und Geschäftsnachfolger des reformierten Bankiers und Seidenhändlers Giovanni C. Vgl. Anm. 23. Dizionario biografico degli Italiani XVI (Roma 1973), 453f. et van der Mülen,Aus Antwerpen vertrieben (1585Daniel), hatten die reformierten Kaufleute van der Meulen ihr Geschäft in den Generalstaaten, in deutschen Hansestädten und London angesiedelt. Margaretha, Tochter des Andries van der Meulen (1549-1611), heiratete Filippo Calandrini. Vgl. Anm. 22 u. 260106 K 16. Vgl. J. H. Kernkamp: Het Van der Meulen-archief, in: Bijdragen en Mededelingen betreffende de geschiedenis van der Nederlanden, 85 (1970), 49-62; Wilfried Brulez: De firma Della Faille en de internationale handel van Vlaamse firma's in de 16de eeuw. Brüssel 1959; Yves Schmitz: Les Della Faille. 4 Tle. Bruxelles 1965-1969; Annie J. Versprille: Hester della Faille, in: Jaarbock der Riiksuniversiteit te Leiden 1975. qui ne sont moins riche et habile que luy, et leur affaire et negoces vont en commun; Jls servent encores et ont servy au paravant le Roy de la grande Bretaigne par devers Hambourg et l'Allemagne, Aussi a il esté adverty touchant vostre valet, qu 'avez cassé. J'aymerois bien voyr les articles de l'accord faict avec ceux de RochelleVon Kd. Richelieu mit den aufständischen Hugenotten geschlossener Vergleich (5. 2. 1626 n. St.), durch den sich die Protestanten mit der Entsendung eines Intendanten in ihre Stadt und mit der königlichen Besatzung im Fort Louis und auf den Inseln Rhé und Oléron abfanden. S. 260106 K 6. Vgl. Edict dv Roy, svr la paix qv'il a pleu à sa Majesté donner à ses subjets de la religion pretenduë reformee. Publié en Parlement le sixiesme Auril mil six cens vingt-six. (Paris 1626); Lettres patentes du roy en forme d'edict en faueur de ses subjectz de la religion pretenduë reformée. Publiées à Rouen en Parlement le 26. iour de may mil six cens vingt six. (Rouen 1626). Da Christian II. zu jener Zeit in Paris bzw. in Rouen weilte, könnte er leicht ein Exemplar des Edikts erlangt haben. pour le Roy, et quel advantage ou desadvantage il y a pour ceux de la religion. En Jtalie L'Archiduc LeopoldErzhz. Leopold v. Österreich (1586- 1632), vordem Bf. v. Passau und Straßburg, ⚭ 19. 4. 1626 n. St. Claudia de' Medici, Tochter v. Großhz. Ferdinand I. v. Toskana (s. 261010 K 8). aura faict ses nopces a Florence, la ou beaucoup de festes s'estoyents'estoynt preparez pourluyAus p⟨ar⟩, l'un des filsErzhz. Leopold Wilhelm v. Österreich (1614- 1662), Sohn Ks. Ferdinands II., wurde 1625 zum Bf. v. Passau und Straßburg gewählt. de sa Majesté Jmperiale a esté esleu EvesqueE aus a (für beabsichtigtes archevesque?) de Passau, si comme l'aisnéErzhz. Ferdinand v. Österreich (1608-1657), Dez. 1625 Kg. v. Ungarn, 1626 Röm. König, 1627 Kg. v. Böhmen, 1637 Kaiser (Ferdinand III.). en Roy d'Honguerie et couronné. les espousailles de Betlehem GaborF. Gabriel Bethlen v. Siebenbürgen (1580-1629) ⚭ Mgfn. Catharina v. Brandenburg (1602-1644), Schwester Kf. Georg Wilhelms (FG 307). avec la soeur de l'Electeur de Brandenbourg se sont faicts pompeusement le mois passé a Berlin, par ses Ambassadeurs,Unbekannt. desquels deux estoient de la religion, Tun Papiste, et le quatriesme Arrien. Elle se mene maintenant par la Silesie, et vient a estre desfrayée par l'ordonnance de l'Empereur. La consommation du mariage se fera a Caschau,Kaschau22. 2. 1626. Der brandenburg. Geh. Rat Levin v. dem Knesebeck (FG 107) begleitete Catharina zu ihrem Gemahl. Voicy ce que ie vous ay sçeu mander maintenant, priant le Createur, qu'il vous ayt en sa saincte sauvegarde, et ie suis a iamais


6 - Graf Friedrich Ludolph von Bentheim-Alpen an Fürst Ludwig / 260419

♄15. April. Seind Jfg. mit dero herrn Vettern Fürst Ludwigen naher Bentheimb verraist vnd nach Mittags wider zurück kommen. [D. h. nach Schüttorf.] — ☉ 16. April. Jst Graf Fridrich Ludolf von Bentheimb vonjhren Fürstl. Gnaden in die löbl. Fürst. Anhaltische fruchtbringende Gesellschafft mit eingenommen, vnd Er ist der Ergetzende genennet worden. Sein gemälde ist eine Cappernstaude, das wortt: Milz vnd leber, Es seindt nunmehr der Gesellschaffter 106 vnd Fürst Ludwig zu Anhalt hat auf Jeglichen schöne reym gemacht vnd drucken laßen.

7 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260520

Antwort auf einen verlorenen Brief.Hiervon ist nur die Abschrift eines Gedichts F. Ludwigs (260520A I) erhalten. Dieses Sonett war dem verlorenen Brief beigefügt. Vgl. 260619. Beantwortet durch 260619. F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51; Der Unveränderliche), der sich mit seiner Gattin Eleonora Sophia (TG 39) bei seiner Großmutter Gfn. Magdalena v. Bentheim in Schüttorf aufhält, bedankt sich bei F. Ludwig für die gereimten Glückwünsche zur Geburt seines Söhnchens Beringer. — Mit Gf. Friedrich Ludolph v. Bentheim-Alpen (FG 106; Der Ergetzende) hat sich F. Christian II. bei einem Glas Wein versöhnt. Christian hatte dem Grafen das ihm von F. Ludwig anvertraute Gesellschaftsbuch vom Jahre 1624 geliehen, welches von Friedrich v. Schilling (FG 21; Der Langsame) durch ein Verzeichnis der in der FG vertretenen Personen ergänzt worden war. Der Graf kann es nun aber nicht mehr auffinden. Ein „unwiederbringlicher Schaden", denn Christian wollte sich mit den Gesellschaftsnamen vertraut machen! Er bittet Ludwig um ein anderes erweitertes Exemplar. — In drei Nachbemerkungen entschuldigt sich F. Christian II. für den Gebrauch des lateinischen Worts ,respective', bittet seinen Oheim um Auskunft über den hl. „Adolger oder Adolarius" und bedankt sich für Ludwigs Hilfe in einer Geldangelegenheit.


8 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260520

Gegeben zu Schüttorf den 20. tag, des Monats May, im Jahr 1626.


9 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260520A 260520A.1

Des Nehrenden, dienstbeflißener, fruchtgesell,Der vnverenderliche. Gegeben zu Altena Schüttorf,Christian und seine Gattin Eleonora Sophia (TG 39) hielten sich damals in der Burg Altena auf, dem Witwensitz Gfn. Magdalenas v. Bentheim (s. 260211 K 10 u. unten K I 3, vgl. 260106 K 1, 260419, 260520 u. 260619 K 5). am 20. May, im Jahr, 1626.


10 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260520A 260520A.1


Zu Schüttorff wirdt es jung undt da viel frewde bringtt

11 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260619 260619.1

Hochgeborner fürst, freundtlicher geliebter vetter, ich finde fur mir dreyerley E. L. schreiben, darauff sie von mir noch nichts empfangen, aus ursachen meiner hertzlieben gemahlin sehliger begrebnus,Fn. Amoena Amalia, geb. Gfn. v. Bentheim (1586-1625), AL 1618, PA, TG 2; best. in Köthen am 25. 8. 1626. Vgl. LHA Sa.-Anh./ OB: Dess. A 10 Nr. 15, Bl. 23r. meiner ünpassligkeitt,Zu F. Ludwigs andauernden Beschwerden vgl. 260211, bes. K 12. als woll der im lande noch wehrenden grossen vngelegenheitt des uberheufften Kriegsvolcks wegen;Vgl. z. B. 260211 K 13f. Die Lage Anhalts war durch Wallensteins Sieg über Mansfeld an der Dessauer Brücke (15. 4. 1626) bestimmt. Vgl. KU I, 60-184. Zwey E. L. schreiben nun waren deutsch vom 12., vnd 20. Maij aus Schuttorff,Vgl. Anm. 1. Christian weilte mit seiner Gattin in Schüttorf am Hof seiner Großmutter, Gfn. Magdalena v. Bentheim. S. Beil. I u. 260211 K 10, vgl. 260106 K 1, 260419, 260520 u. 260520A K 5 u. I. das dritte ist Frantzösisch aus Amsterdamaus Amsterdam eingefügt. vom 30. desselben Monats;Verschollen. Jm ersten erzehlen mir E.L. die täuffteKindtaufe. Vgl. DW XI.1.1, 194. ihres söhnleins,Pz. Beringer. Vgl. 260106 Kll. 260211 K 10. 260500. 260520. 260520A u. I. 260619. Die Taufe Beringers fand in Schüttorf am 7. 5. 1626 statt. Christian: Tageb., XXIV, Bl. 216v-217v (Auszug des Sigismund Ladisla). Da der von Ludwig erwähnte Teil des Briefs nicht überliefert ist, sei der Inhalt des Tagebuchs Christians hierzu in Auswahl mitgeteilt: Pate standen F. Christian I. v. Anhalt (FG 26) [vertreten durch Gf. Wilhelm Heinrich v. Bentheim-Steinfurt (FG 11)], Hz. Joachim Ernst v. Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (FG 101) [vertreten durch Gf. Friedrich Ludolph v. Bentheim-Alpen (FG 106)], Christians II. Großmutter Magdalena, welche auch Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt (TG 1) vertrat, sodann Gfn. Anna Elisabeth v. Bentheim-Steinfurt [geb. Fn. v. Anhalt-Dessau; ⚭ Gf. Wilhelm Heinrich], Hzn. Eleonora v. Schleswig-Holstein-Sonderburg [TG 31, vertreten durch Anna Elisabeths Schwester Fn. Johanna Dorothea v. Anhalt-Dessau, spätere Gfn. v. Bentheim- Tecklenburg] und Gf. Arnold Jobst v. Bentheim-Bentheim. Zur Taufe trug das Kind Arnold Jobsts Schwester Magdalena, begleitet von den bentheimischen Drosten Heede und Elß und geführt durch die Marschälle Einsiedel und Stevening. Das kindt ist Bähringer genennet worden, dieweil JFg. vorfahren die alten Vrsiner vndt Bähringer tapfere helden gewesen, vnd der Junge herr verhoffendlich [...] Jhne nacharten soll. (Bl. 217r). Bei der Taufe war das Kind so stramm gewickelt, daß es zu sterben drohte. Als Vorschneider diente beim folgenden Gastmahl Johann v. Münster (FG 139). wollen wie sein Nähme woll lateinisch zugeben, als auch wegen der Stelle vnd vorsitz etzlicher fürstlichen heuser im Reich berichtett sein. Darauff ich El. dieses nichtt verhalten mag, das ich mich nitt alleine der geburtt wegen ihres geliebten Söhnleins, sondern auch dasFür ⟨den⟩ seine Christliche tauffe woll vnd ordentlich abgangen, mitt derselben freundtvetterlich nochmals erfreuen thu. Der Nahme Behringer deutsch, solte meines ermessens in Latein zum besten Beringarius heissen, dan ob man schon die Behringer zu der zeitt auch mag Ursinos genennett haben, so erscheintt es doch, so woll aus dem einen vnserm wapenNach Brottuf: Genealogia, Bl. VIIv, war das erste Wappen des Stammvaters der Fürsten von Anhalt („Bernthobaldus der Beher oder Beringer") das des Geschlechtes der Herrn Behringer oder Behern/ von dem Harzte/ Nemlich ein schwartzer Beher [Bär] mit einer güldnen Corona/ und einem gülden halsbande/ Der Beher gehet anff [!] vier zinnen/ im weissen felde. des gekrönten Behrs Ursin genantt, so das alteEingefügt. Stam Wapen ist, als aus dem noch verhandenen vornehmen furstengeschlechtt der UrsinerOrsini. Einer der sächsischen Bäringer hat sich nach Brottuf: Genealogia, Bl. VIVv, in römischen Diensten gegen die Franken König Chlodwigs verdient gemacht: Derhalben ward dieser Herr von Ballenstedt vom Keyser Theodosio iuniore/ welcher zu Constantinopel Hoff hielt/ mit verwilligung vnd vorbit des Römischen Raths auff Vrsin befürstet vnd belehnet/ vnd ist ein Fürst zu Vrsin worden. Daruon komen her die Vrsiner die Römische Fürsten/ dere Geschlechte noch heute in Jtalia/ vnd zu Rom verhanden ist. in Jtalien, das Ursin⟨A⟩rsin für A[scenas]? mehr ein geschlechtt als ein tauffnahme ist. Wir aber kommen auch von Albrechten dem Behr, Alberto Urso, der zu Ballenstedtt begraben sein soll,Der Askanier Albrecht der Bär, Mgf v. Brandenburg, wurde 1170 wahrscheinlich im Westwerk der Ballenstedter Klosterkirche bestattet. HhS XI, 29. her, bey deme der zunähme nechst dem tauffnahmen zusehen. Das hauss MeckelnburgStammte von wendischen Obotritenfürsten ab, die 1348 von Kg. Karl IV. als reichsunmittelbare Herzöge anerkannt wurden. Anlaß zu den folgenden Ausführungen Ludwigs gaben die von Christian in Beil. I erwähnten Einladungen (an C. u. seine Gattin Eleonora Sophia, TG 39) zur Vermählung Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158) mit Christians Schwester Eleonora Maria (AL 1617, TG 17). Zu Ahrensbök (Kr. Eutin) heiratete Christian am 27. 2. 1625Eleonora Sophia, die Schwester Hz. Joachim Ernsts von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön. Vgl. Anm. 13. u. 250218 K 15. Noch auf dem Regensburger Reichstag von 1640/41 nahmen die gottorfischen und dänischen Gesandten des Hzt.s Holstein nicht an den Sitzungen des Fürstenrats teil und reichten ihr Votum nur schriftlich ein. Aus Präzedenzgründen und wegen eines Vormundschaftsstreits mit der zum Reichstag zugelassenen Hzn. Eleonora Maria nahm der Gesandte Hz. Adolph Friedrichs v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175) seinen Platz nicht ein und gab nicht einmal sein Votum ab. Kathrin Bierther: Der Regensburger Reichstag von 1640/1641. Kallmünz 1971 (Regensburger historische Forschungen 1), 54f. hatt, meines wissens, an ietzo auff Reichstägen keine gewisse sitzende stelle, aus ursachen das es vnter die jenigen fursten, die es meinett, ihme nitt vorgehen sollen, nitt sitzen will, vnd dieselben ihnen auch nitt weichen wollen; Auff Kreisstägen aber des Nieder Sächsischen Kreisses fhuren sie, als ich meine ihre stelle vnd stimme. Jhr geburtt verzeichnüs wirdt von den Wendischen Königen her in Ordnung gerechnet, dahero ich auch glaube beyde häuser HolsteinVgl. Anm. 12. Der Gottorfer Herzog und der dänische König regierten die auf ewig verbundenen Herzogtümer Holstein und Schleswig und zwar jeder in seinem eigenen (herzoglichen bzw. königlichen) und später auch zusammen in dem gemeinschaftlichen Anteil. Dabei war der König von Dänemark Oberlehnsherr des Hzt.s Schleswig und für das Hzt. Holstein Lehnsmann des Kaisers; hierin stand er auf einer Stufe mit dem Herzog zu Gottorf, der jedoch sein Lehnsmann für das Hzt. Schleswig war. Die von der dänischen Linie abgespaltene sonderburgische Linie und deren Teillinien, denen auch Christians Schwager Hz. Joachim Ernst (s. Anm. 8) angehörte, besaßen demnach keinen Anspruch auf Reichsstandschaft, jedoch wurden sie vom dänischen König und vom Kaiser mit Teilen von Schleswig (seit 1580) und Holstein (1590) belehnt. Insofern ist Christians Argumentation (in Beil. I) nicht unbestreitbar. Sie drückt sich in der Rangordnung der Paten bei der Taufe seines Sohns Beringer aus. S. Anm. 8. vnd Meckelnburg, als Königlichen herkommens, sich andern fursten im schreiben vorsetzen, vnd halte ich sonsten dafür es seye keinem dergleichen standt benommen, nach dem er sich selbsten hoch oder wehrtt heltt, sich im schreiben oder reden vorzusetzen, doch wirdt höffligkeitt vnd demutt allezeitt für derFür ⟨die⟩ höchsten tugenden eine gehaltenAuch Kustode., wiewoll man auch zulesstt, das ihme ein ieder seine eigene Kappe mag zuschneiden, als sie ihm bequem zu sein deuchtett: So viell auffs erste. Bey dem andern schreibenVgl. 260520 u. 260520A. hatt der Vnveränderliche dem Nehrenden auch wieder Reimweise gleicher artt geantwortet vnd berichtett, was fur ein streitt, über dasFür ⟨ein⟩? in Reimen gestelte verzeichnus der fruchttgesellschaffter, so er aus händen gelassen, mitt dem ergetzendenGf. Friedrich Ludolph v. Bentheim-Alpen hatte Christians Exemplar des GB 1624 (mit Friedrichs v. Schilling [FG 21] „außlegung der geschlechter Nahmen") verliehen und dadurch verloren. S. 260520 u. Conermann II, 47. sich begeben, vnd wie er solches wegkommen lassen, umb ein neues bittett, vnd dasselbe wan er es wiederbekommett, sein lebtage nichtt mehr aus händen zu lassen beteuerlich erbieten vnd verbinden thutt.Punkt? Bindung verdeckt Satzschluß. Die Anttwortt in Reimen wirdt mitt grossem danck auffgenommen; vnd was ettwa weiniges darinnen zuverbessern,S. Christians Sonett und die Verbesserungen F. Ludwigs in 260520A. Vgl. 260520. bis zur zusammenkunfftt, vnd mundtlicher vnterrede, darbey man alles klärlicher zeigen kan, gesparett. Der verlust aber des weggekommenen buchs oder verzeichnuss beyligendtFür ⟨in⟩ligen dt? 255 ersetzett, mitt der bedingung, das der Vnveränderliche sich seinem eigenen vnd vorgemeldeten erbieten gemess verhaltte, darbey aber woll bedencke, ob er dasselbe so genau könne in achtt nehmen. Jn diesem VerzeichnusFür (. . ..)zeichnus wirdt er auch noch zwey neue gesellschaffter mitt ihren achtenDie aus acht Versen bestehenden Reimgesetze zweier inzwischen eingetretener Mitglieder der FG, die im GB 1624 noch nicht vertreten waren. finden, vnd solcheFür solch⟨es⟩ unbeschwertt denen in Westpfalen anwesenden gesellschafftern dem Kräfftigen vnd Ergetzenden auch mittheilen. Der Nahme Adolger ist deutsch, vnd seine worttforschungHier: etymologia. „Wortforschung" (lat. „Etymologia") wurde wohl zuerst in Wolfgang Ratke: Allgemeine Sprachlehr (Cöthen 1619), 4ff. [vgl. Grammatica universalis (Cöthen 1619), 4ff.] als eine der vier Teile der Sprachlehre neben „Wortschreibung" („Orthographia"), „Wortsprechung" („Prosodia") und „Wortfügung" („Syntaxis") gebraucht und auf eine umfängliche Bedeutung festgelegt: Die Wortforschung ist das dritte Theil der Sprachlehr/ von eines jeden Worts Natur insonderheit. (Allgemeine Sprachlehr, 4). Sie beschäftigt sich mit der Bedeutung, dem Ursprung und der Zusammensetzung, Ableitung und Flexion der Wörter. Vgl. DW XI. 2, 1569f. ist diese, das er des Adels gierig ist, oder den selben gerne hatt, wie dergleichen Nahmen viell, vnd ihr Vrsprung in der deutschen Beyrischen Geschichtt herren Hansen von Abensperg, in Latein Johannes Aventinus genantt, zufinden,Im Bayerischen Chronicon führt Aventinus (I, 114) unter den teutschen und bairischen künig nach der sindfluß und vor der Zerstörung des künigreichs Troia auf: Adelger, Adalogerion. Ebd. 123 (Stammbaum): Herzog Diet I., in latein Theodo genant, ist ein sun künig Adelgers und enikel künig Haunwolfs des Scheireres. Ebd. 275 (betr. Herkommen der Stadt Regensburg): Do man 493 jar zalt, kamen die Schwaben und Baiern mit iren künigen Aireich und Adlger zam, wolten auch künig sein, zugen mit einander wider kunig Ludwig den grossen [Chlodwig] auß Frankreich, warn aber erschlagen nit weit von der stat Trier [...] und lagen die Franken ob, muesten sich die Schwaben und Baiern an die Franken ergeben und den küniglichen nam abtuen [...]. Ebd. 358 in der Deutschen Chronik unter der Erklerung etlicher teutscher namen und Wörter (S. 357-363): Adelger, der des adels begert oder girig ist. Dis namens ist ein bairischer könig gewest, des dritten vatter, welcher zum ersten die Baiern in das land bracht und gefürt hat. Vgl. ebd. II, 328: Adelger dux Boius (in ,Annales ducum boiariae'), außerdem I, 17; II, 3. 4. 5 ff. Adalger ist wohl aus Adalo/Adal- (zu ahd. adal, alte Abstammung, Adel) und minderbetontem ahd. mhd. -ger > gair, lat. -garius, Spieß (nicht ahd. gër, begierig) herzuleiten. Vgl. Wilhelm Braune: Althochdeutsche Grammatik, 12. Aufl. bearb. v. Walther Mitzka. Tübingen 1967, § 43 u. Anm. 1, § 58 Anm. 3. Vgl. 260520 u. K 9. vnd halte ich dafür es sein viell gutte gesellen, vnd rechttschaffene Kerll gewesen, die also geheissen, ob aber bey den altten Kautzen, oder Caucis, die im Bistumb Bremen vnd der graffschafftt Oldenburg gewohnett, dergleichen nahmen vnd heiligen gewesen, hetten El. in ihren geschichttenDer Anlaß zu diesem Hinweis geht nicht aus 260520 hervor, mag also in Christians verlorenem Brief vom 30. 5. 1626 gegeben worden sein. F. Ludwigs Antwort läßt an den hl. Adalgar, Erzbf. v. Bremen-Hamburg (888-909), denken. Zu den Chauken bzw. Chauci, Cauci, Cauchi vgl. Aventinus I, 626 (Carmina, 5. Str.): Saxonum felix populos parenti | Quod subest tanto, Phrygio Cherusci, | Albis et spumans, duplices Cauci | Carmine plaudunt.; V, 959 (Bayerische Chronik): Unsere vorfordern, die Teutschen [...] damit man nit mainet von des namens wegen, si wärn auch under dem römischen reich, teten si den alten iren nam Germanshaim und Germanien ab, schöpften inen neue nämen: die zwischen den Friesen und Denmark, des Reins und Elb sizen, vormals Chauci Cherusci, Sycambri, warden nun hinfüran Saxen, die Cimbri Dennen g'nant. Ähnlich III, 8 (Annales ducum boiariae). Vgl. VI, 64 u. 90. nachzuschlagen. So viell auffs Andere. Das dritteBrief v. 30. 5. 1626. Vgl. Anm. 1. Am 24. 5. brach Christian ohne seine Gattin von Schüttorf auf, besichtigte unterwegs Coevorden, Zwolle und Kampen und erreichte am 26. 5.Harderwijk. Am nächsten Tag fuhr er mit dem Schiff nach Amsterdam. Nach Verhandlungen mit dem Kaufmann Charles de Latfeur (vgl. 260106 u. 260211) konnte er wegen des Wetters nicht nach Harderwijk zurücksegeln und reiste schon am 1. 6. über Land (Naarden, Amersfoort, Deventer und Enschede, wo er von spanischen Reitern gefangen und kurz zu Oldenzaal festgehalten wurde) nach Schüttorf (4. 6.) zurück. In Harderwijk besichtigte Christian mit Bürgermeister Ernst Brinck [„Ernst Fridrich von Brinck" (Christian: Tageb. XXIV, Bl. 226r)] die große Kirche, die Bibliothek, den Hafen und das Rathaus, blieb wegen des ungünstigen Windes auch über Nacht, schlug jedoch am Morgen die Einladung der drei Bürgermeister zum Frühstück aus und bestieg das Schiff. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 218v-222r. Zu Harderwijk u. Brinck vgl. 250218 K 18, 250413 II Q u. 261010 K 13 bzw. 16. hatt nun weitter in sich die erzhelung woll abgegangener reise vnd gehaltenen nachtlagers zu Harderwig, was merckliches aldar gesehen vnd furgelauffen, vnd wie E. L. ihre ruckreise darauff wieder zuzunehmen bedachtt,Eingefügt. vnd als ich fast vermute, woll auffs neue aldarZu der beliebten possenhaften Zeremonie des Hänselns, welche mit der Aufnahme in die FG verbunden war, vgl. 240910, 250305 (bes. V. 90f) u. 510000A. Bei der letzten belegbaren Aufnahme eines Mitglieds (Gf. Friedrich Ludolph v. Bentheim-Alpen, s. 260419 K 1) hatte F. Ludwig am 16. 4. in Schüttorf selbst die Zeremonien geleitet. In Christian: Tageb. XXIV, Bl. 216r wird allerdings das Hänseln nicht erwähnt. Nach Auskunft des Tagebuchauszugs über diese Zeit hielt Christian keine Versammlung der FG ab. Wer hätte sich in Harderwijk oder Amsterdam in der Kürze der Zeit zu einem Gesellschaftstreffen einfinden können? Zu denken wäre vor allem an Johann v. Mario (FG 100; vgl. Bl. 236v). Christian kehrte am 1. 7. nach Harderwijk zurück und lebte — abgesehen von zwischenzeitlichen Reisen (4. 7. 1626 - 11. 6. 1627) — mit seiner Gattin in F. Ludwigs neugemietetem Haus (Tageb., Bl. 222v ff.). sie durfften habenEingefügt. Henseln lassen. Aus welchem allen ichAuch Kustode. EL. beharliche Zuneigung zu mir, in dem sie mein vnd der meinigen gedechtnüs so hoch, offtt vnd dickVgl. mhd. frühnhd. dicke: oft, häufig. ehren verspure, vnd deroselben von hertzen wuntsche, das solche ihre reise, mitt dero gemahlin, vnd jungem söhnlein, dem Gott ein langes leben, vnd gutte gesundtheitt geben wolle, nach ihrem besten wuntsch möge ablauffen. Jch will aber wehnen, es werden El. zu Harderwick als dan die Possen mitt leib vnd seele rechtt habenEingefügt. kennen lernen; were es nichtt geschehen, so wurde man hier etzliche ReimeDie Tobias Hübner (FG 25) aufgegebenen Rätselverse sind unbekannt. hierüber fur weinig Jharen dem Nutzbahren Rätzelsweise auffgeben, auffsagen müssen, vnd El. nechst mundtlicher erkle[run]gPapierfalte. vorzeigen, vnd were das mercklichste dessen orts in achtt zunehmen, zu ruck blieben. El. werden diesen vnd andere schertze, die zu diesen betrubten zeitten bisweilen ettwas ergetzung geben, im besten vermercken, vnd die anwesende freundschaffttHier kann nicht die Gesamtheit der Verwandten (Goetze, 90), sondern nur die der Befreundeten gemeint sein. Vgl. Freundschaft, amicitia. DW IV.1.1, 167. meinettwegen zum freundtlichsten grussen: Jch gehe auff Rahtt der ärtzte damitt umb, so baldt ich nur des volcksKriegsvolk. Vgl. Anm. 4. wegen, so meinem lande am meisten beschwerlich, abkommen kan, noch diesen Sommer einen Sauerbrunnen zu besuchen, vnd durffte woll auff Spah vndFür ⟨oder⟩ AchSpa und Aachen. S. 260211 K 12. fallen, vielleichtt finde ich dan El. noch auff der nähe, die ich mitt den ihrigen in den schutz göttlicher Almachtt befhele. Geben zu Cöthen den 19. JunijFür ⟨Maij⟩? 1626


12 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260619 260619.1

Vgl. Anm. 1. Christian weilte mit seiner Gattin in Schüttorf am Hof seiner Großmutter, Gfn. Magdalena v. Bentheim. S. Beil. I u. 260211 K 10, vgl. 260106 K 1, 260419, 260520 u. 260520A K 5 u. I.

13 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260619 260619.1

Pz. Beringer. Vgl. 260106 Kll. 260211 K 10. 260500. 260520. 260520A u. I. 260619. Die Taufe Beringers fand in Schüttorf am 7. 5. 1626 statt. Christian: Tageb., XXIV, Bl. 216v-217v (Auszug des Sigismund Ladisla). Da der von Ludwig erwähnte Teil des Briefs nicht überliefert ist, sei der Inhalt des Tagebuchs Christians hierzu in Auswahl mitgeteilt: Pate standen F. Christian I. v. Anhalt (FG 26) [vertreten durch Gf. Wilhelm Heinrich v. Bentheim-Steinfurt (FG 11)], Hz. Joachim Ernst v. Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (FG 101) [vertreten durch Gf. Friedrich Ludolph v. Bentheim-Alpen (FG 106)], Christians II. Großmutter Magdalena, welche auch Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt (TG 1) vertrat, sodann Gfn. Anna Elisabeth v. Bentheim-Steinfurt [geb. Fn. v. Anhalt-Dessau; ⚭ Gf. Wilhelm Heinrich], Hzn. Eleonora v. Schleswig-Holstein-Sonderburg [TG 31, vertreten durch Anna Elisabeths Schwester Fn. Johanna Dorothea v. Anhalt-Dessau, spätere Gfn. v. Bentheim- Tecklenburg] und Gf. Arnold Jobst v. Bentheim-Bentheim. Zur Taufe trug das Kind Arnold Jobsts Schwester Magdalena, begleitet von den bentheimischen Drosten Heede und Elß und geführt durch die Marschälle Einsiedel und Stevening. Das kindt ist Bähringer genennet worden, dieweil JFg. vorfahren die alten Vrsiner vndt Bähringer tapfere helden gewesen, vnd der Junge herr verhoffendlich [...] Jhne nacharten soll. (Bl. 217r). Bei der Taufe war das Kind so stramm gewickelt, daß es zu sterben drohte. Als Vorschneider diente beim folgenden Gastmahl Johann v. Münster (FG 139).

14 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260619 260619.1

Brief v. 30. 5. 1626. Vgl. Anm. 1. Am 24. 5. brach Christian ohne seine Gattin von Schüttorf auf, besichtigte unterwegs Coevorden, Zwolle und Kampen und erreichte am 26. 5.Harderwijk. Am nächsten Tag fuhr er mit dem Schiff nach Amsterdam. Nach Verhandlungen mit dem Kaufmann Charles de Latfeur (vgl. 260106 u. 260211) konnte er wegen des Wetters nicht nach Harderwijk zurücksegeln und reiste schon am 1. 6. über Land (Naarden, Amersfoort, Deventer und Enschede, wo er von spanischen Reitern gefangen und kurz zu Oldenzaal festgehalten wurde) nach Schüttorf (4. 6.) zurück. In Harderwijk besichtigte Christian mit Bürgermeister Ernst Brinck [„Ernst Fridrich von Brinck" (Christian: Tageb. XXIV, Bl. 226r)] die große Kirche, die Bibliothek, den Hafen und das Rathaus, blieb wegen des ungünstigen Windes auch über Nacht, schlug jedoch am Morgen die Einladung der drei Bürgermeister zum Frühstück aus und bestieg das Schiff. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 218v-222r. Zu Harderwijk u. Brinck vgl. 250218 K 18, 250413 II Q u. 261010 K 13 bzw. 16.

15 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260619 260619.1

Brief v. 30. 5. 1626. Vgl. Anm. 1. Am 24. 5. brach Christian ohne seine Gattin von Schüttorf auf, besichtigte unterwegs Coevorden, Zwolle und Kampen und erreichte am 26. 5.Harderwijk. Am nächsten Tag fuhr er mit dem Schiff nach Amsterdam. Nach Verhandlungen mit dem Kaufmann Charles de Latfeur (vgl. 260106 u. 260211) konnte er wegen des Wetters nicht nach Harderwijk zurücksegeln und reiste schon am 1. 6. über Land (Naarden, Amersfoort, Deventer und Enschede, wo er von spanischen Reitern gefangen und kurz zu Oldenzaal festgehalten wurde) nach Schüttorf (4. 6.) zurück. In Harderwijk besichtigte Christian mit Bürgermeister Ernst Brinck [„Ernst Fridrich von Brinck" (Christian: Tageb. XXIV, Bl. 226r)] die große Kirche, die Bibliothek, den Hafen und das Rathaus, blieb wegen des ungünstigen Windes auch über Nacht, schlug jedoch am Morgen die Einladung der drei Bürgermeister zum Frühstück aus und bestieg das Schiff. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 218v-222r. Zu Harderwijk u. Brinck vgl. 250218 K 18, 250413 II Q u. 261010 K 13 bzw. 16.