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1 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250609

Martini Opitii Buch von der Deutschen Poeterey (Breßlaw 1624). Vgl. 250110 K 10, 250218A u. 250413. Im Sommer 1625 reiste Martin Opitz (FG 200) nach Sachsen und hielt sich zeitweilig in Wittenberg bei Augustus Buchner (FG 362) auf.

2 - Martin Opitz an Diederich von dem Werder / 260831

Frh. Peter Heinrich v. Stralendorf († 1637), Reichsvizekanzler u. Reichshofratsvizepräsident, häufig kaiserlicher Gesandter in Berlin oder Sachsen. ADB XXXVI, 494f.

3 - Martin Opitz an Fürst Ludwig / 250700 250700.1 250700.2

Das Manuskript der Gedichtsammlung (s. Q), in dem dieser Widmungsbrief erscheint, hatte Martin Opitz (FG 200, 1629) wohl Ende April 1625 vollendet. Vgl. 250510. Es schloß aber noch nicht die in 250700 bzw. 250700 I veröffentlichten Widmungsstücke ein. Die Abfassungsdaten des Briefs und des Gedichts können nur ungenau bestimmt werden. Tobias Hübner (FG 25) sandte Augustus Buchner (FG 362) die Titulatur der anhaltischen Fürsten und den Hinweis auf Ludwig als den einzig würdigen Empfänger einer Dedikation erst in 250609. Opitz reiste im Sommer 1625 in Sachsen und lebte bei Buchner in Wittenberg bis Ende Juli. Da das Werk wohl erst im Oktober 1625 erschien (s. 250218 A K 8), könnte der Brief auch noch nach Opitz' Besuch in Anhalt (vielleicht zusammen mit Buchner, zwischen dem 23. 6. u. 6. 7. 1625, s. 250609 K 6, 250706 K 1 u. 251100 K 1) im August oder September verfaßt worden sein. Der in Bunzlau am 8. 9. 1625 an Georg Michael Lingelsheim geschriebene Brief des Dichters bezeugt als erstes Schreiben Opitz' Rückkehr nach Schlesien. S. Reifferscheid, 177. Wahrscheinlicher ist aber eine Abfassung des Widmungsbriefs kurz vor Opitz' Reise nach Anhalt oder bald nach der Audienz bei dem Fürsten, der der geplanten Widmung zustimmen mußte. Sicherer ist die Datierung des in Beilage II wiederveröffentlichten Gedichts auf F. Ludwigs Tochter Loysa Amoena (TG 6). Zu Opitz' Besuch in Anhalt vgl. auch 260217. Daß F. LudwigOpitz nicht bei dessen Besuch oder bald darauf in die FG aufnahm, läßt sich wohl teilweise durch die Häufung der Todesfälle in der Familie des Fürsten erklären, dessen Gattin und einzige Tochter bald nach dem Hinscheiden seines einzigen Sohnes (F. Ludwig d. J. [FG 6], †1624) gestorben waren. (F. Ludwigs Gattin Amoena Amalia [AL 1618, PA, TG 2] verschied am 3. 9. 1625 bei der Rückreise des fürstlichen Paares in Oldenburg; Beckmann V, 492; prunklose Bestattung in Köthen erst am 25. 8. 1626 wegen der Einquartierung fremder Truppen; LHA Sa.-Anh.: Dessau A 10 Nr. 15, Bl. 23r.) Diese Schicksalsschläge, die ,Flucht' des Fürsten, der erst 1626 endgültig nach Anhalt zurückkehrte, die Kriegslage und schließlich die Inanspruchnahme durch eine neue Vermählung (12. 9. 1626) bedürfen allerdings in der Bewertung dieses Versäumnisses stärkerer Berücksichtigung, als sie sie in der Literaturwissenschaft gefunden haben. Zu der programmatische(n) Widmungsadresse an den Gründer der Fruchtbringenden Gesellschaft und zu Opitz' GewährsmannMelchior Goldast v. Haiminsfeld s. Klaus Garber: Zur Konstitution der europäischen Nationalliteraturen. In: Nation und Literatur im Europa der Frühen Neuzeit. Akten des I. Internationalen Osnabrücker Kongresses zur Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit. Hg. v. Klaus Garber. (Frühe Neuzeit I). Tübingen 1989, 1- 55, hier 46 (Lit.). Vgl. außerdem Johann Rist: Lob- Trawr- vnd Klag-Gedicht/ Vber gar zu frühzeitiges/ jedoch seliges Absterben/ Des ... Herren Martin Opitzen (Hamburg: Zacharias Hertel 1640); HAB: QuN 275 [19]:

Das Hauß von Anhalt pflag dich ja so hoch zu halten/
Als hoch gepriesen ward der Maro bey den Alten
Fürst Ludowig der hat so innig dich geliebt/
Daß er in deiner Kunst sich selber offt geübt.
O vberseligs Land/ da Wissenschafft regieret
Vnd nicht nur blosser Pracht die hohe Herrschafft führet!
Den wo der Fürst im Land' ist selber hochgelehrt/
Da wird der Musen Volck gehalten lieb vnd werth.
(Bl. [D iiij]r, V. 505-512) Rist (FG 467) kommt in der Anmerkung zu V. 505 auf die an F. Ludwig gerichtete Widmungsvorrede zu sprechen: Wie lieb vnd angenehm vnser seliger Herr Opitz dem hochfürstlichen vnd vhraltem Hause Anhalt/ insonderheit aber dem hochberühmten Fürst Ludowigen sey gewesen/ wissen diejenige am besten/ welche die gnädige Gewogenheit gegen Herren Opitzen auß jhrer Fürstl. Gn: selbst eigenem Munde gehöret vnd im Wercke selber gesehen. Es bezeugets auch das grosse Vertrawen gegen einen solchen hoch verständigem Fürsten/ dadurch Herr Opitz seliger bewogen worden/ den ersten vnd grösseren Theil seiner Teutschen Gedichte/ diesem Leutseligen Fürsten für alle andere Potentaten des Teutschlandes zu übergeben vnd zuzuschreiben. (Bl. H ij)