1 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 220919 220919.1
Bei uns, d. i. im Fst. Anhalt. Bei dem
erwähnten Treffen in Plötzkau (Anm. 1) scheint F. Ludwig den Brief Christians zusammen
mit Schreiben Fn. Annas v. Anhalt-Bernburg (AL 1617, TG 16) und ihrer
Tochter Eleonora Maria (AL 1617, TG 17) Pz. Christian II. v. Anhalt-Bernburg
übergeben zu haben. Vgl.
Christian: Tageb. (Nr. 14a), 99:
Jch bin nach Plotzkau
Geritten, alda ich meinem herrn Vettern F. Ludwigen vnd Sein gemahl bey F. Augusto
vnd den Seinigen angesprochen, So von der reyse von Flensburg wiederkommen vnd
Schreiben von herr Vattern vnd Frau Muttern vnd Schwesters Eleonora mitgebracht.Christian II. empfing allerdings schon am 28. 9. wiederum
von Flensburg Schreiben
(a. a. O.). Der jüngere Christian war 1620 in der Schlacht am Weißen Berge in
kaiserliche Gefangenschaft geraten. Erst am 7. 2. 1622 wurde ihm Urlaub erteilt. Am
6. 10. reiste er zum Kurfürsten- und Fürstentag nach
Regensburg, wo ihn Ks. Ferdinand
II. am 30. 12. 1622 feierlich begnadigte.
KT 75f. Vgl. 221223.
2 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Burggraf und
Herr Christoph zu Dohna / 221223
Der Regensburger Kurfürsten- und Fürstentag
wurde zum 1. 11. 1622 n. St. einberufen. Seine Verhandlungen zogen sich bis zum 25.
2. 1623 hin. Vgl. 220919 K 4. Am 6. 10. 1622 machte sich Christian II. dorthin auf (
KT
59) und kam am 30. Oktober an (
KT 62), verreiste jedoch zwischendurch und kehrte
am 20. 12. 1622 wieder nach
Regensburg zurück. Hier empfing er am 22. Dezember
ein Schreiben Dohnas, das er am folgenden Tage beantwortete.
Christian: Tageb. II, Bl.
33r.
3 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260619 260619.1
Im
Bayerischen Chronicon führt
Aventinus (I, 114) unter den
teutschen und bairischen künig nach der sindfluß und vor
der Zerstörung des künigreichs Troia auf:
Adelger, Adalogerion. Ebd. 123 (Stammbaum):
Herzog Diet I., in latein Theodo genant, ist ein sun künig Adelgers und enikel
künig Haunwolfs des Scheireres. Ebd. 275 (betr. Herkommen der Stadt
Regensburg):
Do man 493 jar zalt, kamen die Schwaben und Baiern mit iren künigen Aireich und
Adlger zam, wolten auch künig sein, zugen mit einander wider kunig Ludwig den
grossen [Chlodwig] auß Frankreich, warn aber erschlagen nit weit von der stat Trier
[...] und lagen die Franken ob, muesten sich die Schwaben und Baiern an die Franken
ergeben und den küniglichen nam abtuen [...]. Ebd. 358 in der
Deutschen Chronik
unter der
Erklerung etlicher teutscher namen und Wörter (S. 357-363):
Adelger, der
des adels begert oder girig ist. Dis namens ist ein bairischer könig gewest, des dritten
vatter, welcher zum ersten die Baiern in das land bracht und gefürt hat. Vgl. ebd. II,
328:
Adelger dux Boius (in ,Annales ducum boiariae'), außerdem I, 17; II, 3. 4. 5 ff.
Adalger ist wohl aus Adalo/Adal- (zu ahd. adal, alte Abstammung, Adel) und minderbetontem
ahd. mhd. -ger > gair, lat. -garius, Spieß (nicht ahd. gër, begierig) herzuleiten.
Vgl. Wilhelm Braune: Althochdeutsche Grammatik, 12. Aufl. bearb. v. Walther
Mitzka. Tübingen 1967, § 43 u. Anm. 1, § 58 Anm. 3. Vgl. 260520 u. K 9.
4 - Fürst Ludwig an Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar / 221214
Ob der Churfurst zu Brandenburg nach Regenspurg
zeuchtt, ist noch keine gewisheitt
5 - Fürst Ludwig an Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar / 221214
Vgl.
Christian Friedrich Sattler: Geschichte des Herzogthums Würtenberg. VI (Ulm 1773),
187. Den Vorschlag des ehemaligen Unions-Generals, Mgf. Joachim Ernst v. Brandenburg-Ansbach, an einem Treffen einiger protestantischer Fürsten teilzunehmen, hatte
Hz. Johann Friedrich v. Württemberg abgelehnt, aber doch in ungewissen Worten versprochen,
sich von den Beschlüssen dieser Fürsten nicht absondern zu wollen. (Gemeint
sind damit wohl die im vorliegenden Brief F. Ludwigs angsprochenen Bundespläne Hz.
Wilhelms.) Da der Kaiser von dieser Antwort Kenntnis erhielt, mußte Johann Friedrich
durch seinen Geheimen Rat Benjamin Buwinghausen v. Walmerode am 28. 12. 1622 n.
St. in
Regensburg versuchen, den Verdacht Ks. Ferdinands II. auf Beteiligung an einer
neuen Union auszuräumen. Der kaiserliche Hof versuchte darauf, den Herzog durch
Einladung zum Regensburger Tag (?) an die kaiserliche Politik zu binden. Nicht ganz
auszuschließen ist, daß sich F. Ludwig an der vorliegenden Stelle auch auf einen anderen
Punkt der zwischen Württemberg und dem Kaiser im Vorfeld des Regensburger Konvents
betriebenen Verhandlungen bezieht. Anlaß gaben hierzu Johann Friedrichs Politik
der bewaffneten Neutralität, Durchmärsche oder Einquartierungen ligistischer Truppen,
schleppende Verproviantierung dieser Armee und die Kontakte des Herzogs zum Winterkönig
und anderen protestantischen Fürsten.