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1 - Simon Frisius an Friedrich von Schilling / 191229

Simon Wynhoutsz. (Weynouts) Frisius [Vries] (um 1580–1629), s. 190308, verpflichtete sich im Haag d. d. 8. 12. 1619, im Auftrag F. Ludwigs und Hz. Johann Ernsts d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3) innerhalb von vier Monaten gegen ein Gehalt von 200 Reichstalern u. a. acht hebräische Schriften zu schneiden, die für den Druck verschiedener Werke des Köthener ratichianischen Reformprogramms benötigt wurden. Für die Stempel und Matrizen sollte Frisius pro Buchstaben noch je einen Taler erhalten, mais les voyelles seront contées á trois pour un, et les distinctions ou poincts a six pour un Ricsdaler. Für den Preis weiterer 200 Reichtstaler erklärte er sich in diesem ,Vergleich' bereit, zum auschließlichen Gebrauch in diesem fürstlichen Projekt deutsche und italienische Schriften zu entwerfen. LHA Sa.-Anh./OB: Kö. C 18 Nr. 49, Bl. 8r. Ein undatiertes Konzept Schillings (FG 21), dessen Ausfertigung unter dem 9. 11. 1619 an Frisius erging, erwähnt l'obligation cy jointe, les dits renseignements les Princes m'ont enchargé de vous la faire tenir ensemble avec la lettre de change, et les lettres Hebraiques de vous icy desseignéz(Bl. 7r). Schillings Entwurf, den F. Ludwig eigenhändig verbesserte, bemerkt auch das Interesse an anderen Schriften: Et d'autant qu'on desire sçavoir precisement le temps quand les huict sortes de lettres Ebraiques pourront estre acheveéz, à celle fin de se resouldre en temps et heure touchant les autres et pour vous mander la reste de l'argent [...]. Die Akte enthält neben verschiedenen Briefen des Schriftkünstlers (12. 6. 1619 – 24. 4. 1621) und Konzepten Schillings auch Berechnungen, Quittungen, Probeseiten in hebräischer Schrift und eigenhändige Notizen F. Ludwigs. Frisius empfing seinen Lohn wohl nicht nur für seine Arbeit an den Schriften, da er F. Ludwig auch regelmäßig diplomatische und militärische Neuigkeiten meldete. Als Agent und Zwischenhändler vertrat er zudem die militärischen und kommerziellen Interessen Hz. Johann Ernsts in den Generalstaaten. Ob Frisius1620 oder 1621 nach Prag reiste (und dabei Köthen oder Weimar berührte), ist nach NNBW IX, 263f. ungeklärt. In einem Brief an Hz. Johann Ernst erwähnte Frisius aber am 1. 11. 1620 seinen vorgehenden Besuch in Weimar. A. Welcker: Simon Wynhoutsz. Frisius Konstryck Plaetsnyder. I–II. In: Oud-Holland 53 (1936), 219–240, 241–256, hier 238. Nach seiner Mitteilung an F. Ludwig d. d. 12. 10. 1620 segelte F. an diesem Tage von Amsterdam nach Bremen (LHA Sa.-Anh./OB: Kö. C 18 Nr. 40, Bl. 15rv u. 16v). In einem Brief vom 14. 1. 1621 machte SchillingFrisius von seinem Schreiben nach Weimar an Hz. Johann Casimir v. Sachsen–Coburg Mitteilung und legte ihm die Antwort bei (Bl. 30r). Frisius bestätigte Schilling am 24. 4. 1621, die Nachricht des Coburgers und ein Paket Hz. Johann Ernsts d. J. im Haag empfangen zu haben (Bl. 32). Die Fahrt nach Bremen, der Besuch des Niederländers in Weimar und die Korrespondenz dürften wenigstens zum Teil im Zusammen hang mit der Frisius von Hz. Johann Ernst erteilten Kommission gestanden haben, zur Produktion bzw. zur Bezahlung bestellter Waffen weimarische Waren (Eisenplatten, Kupfer, Zinn, Wolle, Salpeter usw.) in Amsterdam zu verkaufen. Welcker, 226–228 u. 238–240.

2 - Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig / 191129

In Beantwortung eines Briefs F. Ludwigs v. 28. 11. 1619 bedankt sich Heinrich v. Börstel (FG 78) für ein Büchergeschenk und erklärt, an seinen Bruder Ernst (FG 61) ein Paket und Schreiben Ludwigs weiterleiten zu wollen. — Von F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) habe er seit dessen Abreise aus Prag nichts mehr gehört, jedoch erwarte er demnächst seine Antwort auf einen gemeinsamen Brief F. Ludwigs und der übrigen anhaltischen Fürsten.


3 - Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig / 191129

DurchLeüchtiger, vndt Hochgeborner Fürst, EFg seindt meine vnterthenige gehorsame Dienst in allen trewen bevorn, Gnediger Fürst Herr, Auf EFg gnediges ahn mich gethanenes schreibenF. Ludwig beantwortete in diesem verschollenen Schreiben v. 28. 11. 1619 wohl Börstels Brief 191124. vom 28huius perge deroselben ich zu vnterth. andtwordt nicht, das ich das mier uberschickte PacketschreibenEnthielt vielleicht Exemplare von Köthener Drucken, die F. LudwigErnst v. Börstel (FG 61) — ebenso wie dessen Bruder Heinrich — zum Dank für die Beschafffung von Büchern zukommen ließ. Vgl. 190322 u. 191124. meinem bruder Ernst v Borstell vorderlichst zuverfertigen will, Bedancke mich darneben vnterthenig der mier gn. überschickten bucher, So ich mit sonderer begierdt durchlesen will, Von M. G. F. v H.Meinem Gnädigen Fürsten vnd Herrn. F Cristian zu Ahnhaltt habe seidt JFg. abreisen von PragkBörstels Herr, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), war ein politischer Berater des am 26. 8. 1619 n. St. zum böhmischen König gewählten Kf. Friedrich V. v. der Pfalz und sein Statthalter in der Oberpfalz. Er wurde durch den böhmischen Landtag am 5. 9. 1619 n. St. zum General der böhmischen Ständetruppen proklamiert. Nach der Krönung Friedrichs im Prager Dom (3. 11. 1619 n. St.) begab sich Christian aus Gesundheitsgründen in seine Residenz Amberg. Er nahm daher im November 1619 nicht mehr am Unionstag in Nürnberg teil. Klopp: Dreißigj. Krieg I, 452. ich keine zeitung gehabt, Weill ich aber fur 6 tagen vngefehr mit EFg vndt dero H. BruderF. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46); F. Rudolph v. Anhalt-Zerbst (FG 12). vndt VetternF. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10), kaum jedoch auch dessen damals minderjähriger Bruder Georg Aribert (FG 24). Deren Vater F. Johann Georg I. (FG 9) war bereits 1618 gestorben. Der Plural Vettern scheint alle regierenden Verwandten, also auch die Brüder zu umfassen. Von Christians I. drei Söhnen Christian II. (FG 51), Ernst (FG 47) und Friedrich (FG 62) war nur der Erstgenannte 1619 großjährig. gesambten schreibenFolgt ⟨ich⟩.Unbekannt. einen boten ahn JFg. abgefertiget, Hoffe ich aufs Lengst durch denselben von JFg gute nachrichtliche zeitung zu erlangen, So EFg. auch vnverhalten bleiben sollen Jnmittelst thue EFg sambt dero gantzen Furstl. Familie ich in Gottl. gnaden schutz, Mich aber dero zu beharlich gnaden entpfelen


4 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürstin Anna von Anhalt-Bernburg / 200318

In einem Schreiben aus dem Feldlager der Böhmen an seine Mutter, Fn. Anna v. Anhalt-Bernburg (AL 1617; TG 16), beklagt sich Pz. Christian (FG 51; 1622) darüber, daß ihm ein Brief seiner Schwester Eleonora Maria (AL 1617; TG 17) vom 28. 2. 1620 durch (Burkhard v. ?) Erlach (FG 52; 1622) erst am 18. März ausgeliefert worden ist. — Voraussichtlich wird Christian bald mit seinem Vater, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), nach Prag reisen und bei dieser Gelegenheit auch seine Mutter in Amberg besuchen. Der Feind wird sich dem Vernehmen nach über die Donau zurückziehen. — Christian übersendet ein Anagramm auf den Namen seines Vaters. — Falls der Kaiser keinen Waffenstillstand mit F. Gabriel Bethlen v. Siebenbürgen schließt, ist militärische Hilfe aus Ungarn zu erwarten. Die Nachrichten aus Italien sind so vielversprechend, daß Christian auf einen Romzug hofft.


5 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürstin Anna von Anhalt-Bernburg / 200318

Madame & Treshonorée Mere. Auiourd'huy m'est venu une lettre bien vieille de ma sœur Eleonore Pzn. Eleonora Maria (AL 1617; TG 16); sie heiratete 1626 Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158). Pz. Christian (FG 51) erwähnte Antwortschreiben an seine Mutter, Fn. Anna (AL 1617, TG 16), und seine Schwester in seinem Tagebuch am 28. 3. 1620 n. St. S. Tagebuch des Prinzen Christian von Anhalt, über die Kriegsvorfälle des Iahres 1620. In: Beyträge zur Geschichte und Literatur, hg. v. Joh. Christ, v. Aretin, III. 2 [Iulius] (München 1804), 69. Da der vorliegende Brief nach dem neuen Stil datiert ist, muß die Datierungsnummer in der Ausgabe dem alten Stil folgen (200318). du 28. Fevrier & c'est la faute ie pense d'Erlach Vielleicht Burkhard v. Erlach (FG 52), seit seiner Jugend Begleiter und Hofmann F. Christians I. von Anhalt-Bernburg (FG 26). Er sollte dem Fürsten noch 1620 in der Schlacht am Weißen Berg das Leben retten. Denkbar ist allerdings auch, daß ein Verwandter Erlachs den Brief verspätet einlieferte. Am 22. 4. 1620 n. St. vermerkte Christian in seinem Diarium über seinen Aufenthalt in Amberg: Iean Louys d'Erlach un des mes Capnes. m'a esté voir, comme hier. Tagebuch, a. a. O., 78. Vgl. Beckmann VII, 217 (Burkhards Sohn Christian Wolfgang). porteur qui la doit avoir gardee si long temps. S.A.F. Christian II. befand sich damals bei der Armee seines Vaters, des Generals der böhmischen Truppen, in Niederösterreich nahe der Grenze zu Mähren (s. Anm. 8). In seinem Tagebuch berichtet Pz. Christian nach einer Schlacht gegen die kaiserlichen Truppen bei Burgschleinitz: Voyla les effects de l'armée ennemie qui pensoit nous attaquer et desloger en deux endroits, ass. à Egenburg et Horn, pr. nous distraire nos forces, et couper le chemin au secours des pays confederéz. Tagebuch, 56 (12. 3. 1620 n. St.). se porte bien Dieu: mercy. Je croy que nous irons a Prague,Christian brach am 3. 4. 1620 n. St. zusammen mit seinem Vater nach Prag auf, wo die beiden Anhaltiner am 10. 4. 1620 eintrafen. Ende März war F. Ludwig dort schon angekommen. Tagebuch, 70. 73f. Am 19. 4. (Sonntag) erreichten Vater und Sohn frühmorgens Amberg, die Residenzstadt F. Christians I. als Statthalter der Oberpfalz. Dort besuchten sie die Predigt, après avoir trouvé Madame et mes soeurs en assèz bonne disposition Dieu mercy entre le Conte Reinhard etc., d. i. Gf. Philipp Reinhard v. Solms-Lich (FG 230). Tagebuch, 77. Der Aufenthalt dauerte bis zum Ostersonntag (26. 4. 1620 n. St.) und verschaffte dem Prinzen die nötige Muße, um eine der beiden Teilausgaben und -übersetzungen Tobias Hübners (FG 25) aus Les Sepmaines von Guillaume de Saluste sieur Du Bartas zu lesen, d. h. eines der beiden ersten, auf der Presse F. Ludwigs in Köthen gedruckten Werke der FG. S. 191229 K 5. Vgl. Tagebuch, 78: L'ay leu entre autres la vocation du Bartas, traduite en Allemand à Cöthen, et un traité d'Abraham la Faye, qui est icy precepteur de mes soeurs. D. i. Abraham de la Faye, s. 180102. F. Ludwig mag dem Prinzen die Bücher in Prag geschenkt haben. & verrons pour le moins unAus un⟨e fi⟩iour V. Exce. L'ennemy est assèz paisible, ne faisant, que quelquesfois de petites courses, mais rarement. On dit, qu'il se retirera, au de là du Danube.Dieses falsche Gerücht stellte sich in den Beratungen des Kriegsrats am 16. 3. 1620 anders dar. Man beriet damals: Ce qu'on auroit à faire si l'ennemy passoit le Danube et attacquoit la haute Austriche Ob der Enss. Tagebuch, 59.


6 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürstin Anna von Anhalt-Bernburg / 200318

Christian brach am 3. 4. 1620 n. St. zusammen mit seinem Vater nach Prag auf, wo die beiden Anhaltiner am 10. 4. 1620 eintrafen. Ende März war F. Ludwig dort schon angekommen. Tagebuch, 70. 73f. Am 19. 4. (Sonntag) erreichten Vater und Sohn frühmorgens Amberg, die Residenzstadt F. Christians I. als Statthalter der Oberpfalz. Dort besuchten sie die Predigt, après avoir trouvé Madame et mes soeurs en assèz bonne disposition Dieu mercy entre le Conte Reinhard etc., d. i. Gf. Philipp Reinhard v. Solms-Lich (FG 230). Tagebuch, 77. Der Aufenthalt dauerte bis zum Ostersonntag (26. 4. 1620 n. St.) und verschaffte dem Prinzen die nötige Muße, um eine der beiden Teilausgaben und -übersetzungen Tobias Hübners (FG 25) aus Les Sepmaines von Guillaume de Saluste sieur Du Bartas zu lesen, d. h. eines der beiden ersten, auf der Presse F. Ludwigs in Köthen gedruckten Werke der FG. S. 191229 K 5. Vgl. Tagebuch, 78: L'ay leu entre autres la vocation du Bartas, traduite en Allemand à Cöthen, et un traité d'Abraham la Faye, qui est icy precepteur de mes soeurs. D. i. Abraham de la Faye, s. 180102. F. Ludwig mag dem Prinzen die Bücher in Prag geschenkt haben.

7 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürstin Anna von Anhalt-Bernburg / 200318

Christian brach am 3. 4. 1620 n. St. zusammen mit seinem Vater nach Prag auf, wo die beiden Anhaltiner am 10. 4. 1620 eintrafen. Ende März war F. Ludwig dort schon angekommen. Tagebuch, 70. 73f. Am 19. 4. (Sonntag) erreichten Vater und Sohn frühmorgens Amberg, die Residenzstadt F. Christians I. als Statthalter der Oberpfalz. Dort besuchten sie die Predigt, après avoir trouvé Madame et mes soeurs en assèz bonne disposition Dieu mercy entre le Conte Reinhard etc., d. i. Gf. Philipp Reinhard v. Solms-Lich (FG 230). Tagebuch, 77. Der Aufenthalt dauerte bis zum Ostersonntag (26. 4. 1620 n. St.) und verschaffte dem Prinzen die nötige Muße, um eine der beiden Teilausgaben und -übersetzungen Tobias Hübners (FG 25) aus Les Sepmaines von Guillaume de Saluste sieur Du Bartas zu lesen, d. h. eines der beiden ersten, auf der Presse F. Ludwigs in Köthen gedruckten Werke der FG. S. 191229 K 5. Vgl. Tagebuch, 78: L'ay leu entre autres la vocation du Bartas, traduite en Allemand à Cöthen, et un traité d'Abraham la Faye, qui est icy precepteur de mes soeurs. D. i. Abraham de la Faye, s. 180102. F. Ludwig mag dem Prinzen die Bücher in Prag geschenkt haben.

8 - Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg an Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg / 240125

Wohl Martin Ruland d. J. [S. = Seelig] (1569-1611), Leibarzt (M. D., d. i. Medicinae Doctor; Basel1587) Ks. Rudolfs II. in Prag. ADB Bd. 29, 635; Dict. of Scient. Biogr. XI, 606f. Ein Briefwechsel Hz. Augusts mit ihm oder dem gleichnamigen Vater Rulands (1532-1602), der auch als Alchemist und Leibarzt des Kaisers Bekanntheit erlangte (ADB Bd. 29, 634), scheint nicht zu existieren. 1609 reiste der Herzog nach Prag, wo er den jüngeren Ruland getroffen haben mag. Das Tageb. Hz. Augusts (HAB: Cod. Guelf. 42. 19 Aug. 2° „Ephemerides sive Diarium") referiert auf Bl. 40v-42r die „Prager Reise", ohne jedoch eine Begegnung mit Ruland zu melden.

9 - Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg an Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg / 240125

Wohl Martin Ruland d. J. [S. = Seelig] (1569-1611), Leibarzt (M. D., d. i. Medicinae Doctor; Basel1587) Ks. Rudolfs II. in Prag. ADB Bd. 29, 635; Dict. of Scient. Biogr. XI, 606f. Ein Briefwechsel Hz. Augusts mit ihm oder dem gleichnamigen Vater Rulands (1532-1602), der auch als Alchemist und Leibarzt des Kaisers Bekanntheit erlangte (ADB Bd. 29, 634), scheint nicht zu existieren. 1609 reiste der Herzog nach Prag, wo er den jüngeren Ruland getroffen haben mag. Das Tageb. Hz. Augusts (HAB: Cod. Guelf. 42. 19 Aug. 2° „Ephemerides sive Diarium") referiert auf Bl. 40v-42r die „Prager Reise", ohne jedoch eine Begegnung mit Ruland zu melden.

10 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

Aber nu vff e. f. g. gnediges begehren, haben sie hiebey wohl verwartt zue empfangen. 1: Steganographiam manuscriptam ad Imitationem Trithemij Abbatis. Welche Mir (Meines theills.) wohlgefeldtt, v. vill schöne v. ghaime sachen darinnen tractirt werden, auch Jch nitt glaub daß sie vilen sej zue sehen worden, dise hab Jch in instructissima Bibliotheca Rudolphj. II. Imperatoris (laudatiss.ae memoriae) zue Prag vor disem bekommen, wie anderes vnd dessen wegen ain geraume Zeitt Mich doselbsten aufgehaldtten nit mitt geringem costen. versaumnus v. verehrung. 2. Libellum Octocedrontis, quod ars diuinandj est, v. gleicherweiß vill feine gehaimnus Jnn sich heldtt. 3: Apostolorum sortilegia seu Veterum sortes. 4. Geomantiam seu spagÿricam Theophrastj Paracelsj. Mitt den Puncten: Obwoln e. f. g. Melden daß sie selber (lautt des beigelegten verzaichnus:) ettliche Geömantische büechlein haben; Nichts desto weniger, kan sie dieses auch durchsehen ob es ainerlay oder nitt. Damitt dise sachen so ein fernen weeg desto gschmeidiger wurden hab Jch sie auß gebundenen büchern geschnitten, hoff solle e. f. g. wohl behagen, sie kan ein Abschrifft dauon nemen v. Mir wider zue senden.

11 - Fürst Ludwig an Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar / 221214

Am 18. 11. 1622 hatte F. Ludwig Hz. Wilhelm mitgeteilt: Ob der Churfurst zu Brandenburg nach Regenspurg zeuchtt, ist noch keine gewisheitt Thür. HSTA Weimar: Fürstl. Haus A 205, Bl. 144r. Wegen der kaiserlich-königlichen Konfessionspolitik (Vertreibung der lutherischen Prediger und Lehrer aus Prag) mieden die beiden Kurfürsten Johann Georg I. v. Sachsen und Georg Wilhelm v. Brandenburg (FG 307) den zum 1. 11. 1622 einberufenen Regensburger Kurfürsten- und Fürstentag (7. 1. - 25. 2. 1623 n. St.); Ritter III, 182f. F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) erfuhr damals, daß der sächsische Kurfürst vorgab, wegen des Todes seiner Mutter nicht nach Regensburg reisen zu können. KT 74; vgl. 220919. Die beiden Kurfürsten schickten nur Gesandte. Opel I, 374.