Suchbegriff: polen
Treffer: 7

1 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Schon im Sommer 1622 akzeptierte der Kaiser die Hilfe der Kosaken unter Führung von F. Sigismund Karl Radziwill, die ihm Kg. Sigismund III. v. Polen angeboten hatte. Klopp: Dreißigjähr. Krieg, II, 173. 1623 verpflichtete Ferdinand auf sich 6000 in Mähren eingetroffene Kosaken, wies aber 10000 weitere Kosaken ab, die in Schlesien großen Schaden stifteten. Khevenhüller X, 140. Die schlesischen Stände erließen das Landesaufgebot zum Schutz vor den streifenden Kosaken. Theatrum europaeum I, 758. Pz. Christian II. vermerkte in seinem Tagebuch (III; 24. 7./3. 8. 1623): Es seindt 6000 Cosacken auf der Brandenburgischen gräntze. Ihren Rückzug bewirkte einer der häufigen Einfälle der Krimtataren in Südostpolen im Juli 1623. Theatrum europaeum I, 784. Vgl. Documenta Bohemica III, Nr. 604 u. Maurycy Horn: Chronologia i zasięg Najazdów tatarskich na ziemie Rzeczypospolitej Polskiej w Latach 1600-1647. In: Wojskowy Instytut Historyczny (Hg.): Studia i materiały do historii wojskowości 8 (1962), 3-71. Am 17./27. 8. 1623 wußte Christian außerdem, daß Mgf. Johann Georg v. Brandenburg- Jägerndorf und Gf. Heinrich Matthias v. Thurn mit Tataren und Ungarn herbeieilten. Am 22. 8./1. 9. 1623 notierte er, daß 6000 Tataren und Türken in Polen eingefallen waren und auf Schlesien zielten. F. Gabriel Bethlen v. Siebenbürgen brach im September mit einem Heer von Ungarn, Siebenbürgern, Walachen, Türken und Tataren auf, das im November bei Göding (Hodonín) in Mähren fast den militärischen Erfolg errang, den die Generalstaaten und die deutschen Anhänger der protestantischen Kriegspartei erhofften. Vgl. 231008. Bethlen mußte jedoch auf die Vernichtung der eingeschlossenen Truppen verzichten und handelte einen Frieden mit dem Kaiser aus.

2 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 210421

Schilling (FG 21) hat am 21. 4. 1621Lucius' Antwort vom 10. 3. 1621 auf seinen Brief vom 26. 8. 1620 empfangen. Lucius' Übersetzung des aristotelischen Organon, von der eine Probe dem Brief an Schilling beigelegt war, habe F. Ludwig sehr gut gefallen, so daß Lucius nach dem Wunsch des Fürsten die Arbeit vollenden und sie dann überschicken solle. Das Beispiel werde Ludwig Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3) schicken. — In Köthen setzt man noch die ratichianische Reform der Sprachen und Wissenschaften fort, jedoch ohne erkennbaren Nutzen. — Johann Le Clerq, jetzt auf dem Leipziger Markt tätig, hat Anweisung, Lucius von allen Köthener Drucken (einschließlich der die FG betreffenden Werke) zwei Exemplare zu senden, auch von den verdeutschten Institutiones, sobald diese fertig sein werden. — Am 12. 4. (1621) soll unter Ausschluß Kf. Friedrichs V. zwischen dem kaiserl. General Spinola und den Unierten ein willkürlicher Waffenstillstand abgeschlossen worden sein, wonach die Union ihre Armee aus der Pfalz abführen und Spinola, auf englisches Verlangen hin, die Exekution gegen die Pfalz bis zum 14. 5. aufschieben soll. — Letzte Woche erhielt Schilling einen Brief seines Bruders aus Persien. Danach hat der tartarische Khan von Katai in China drei Provinzen erobert und 300000 Menschen versklavt. Der König v. Persien habe an der indisch-persischen Grenze die Stadt Kandahar mit Verlust eingenommen. In Konstantinopel rüste man gegen Polen. Der Sultan selber sei mit 300000 Mann ausgezogen und sammle seine Truppen zu Adrianopel. Der Friede zwischen dem Perser und dem Türken werde nicht lange dauern.


3 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 210421

Die Unterstützung König Sigismunds III. v. Polen für den Kaiser hatte Gabriel Bethlen eine willkommene Gelegenheit geboten, um die Hohe Pforte zu einem Angriff gegen Polen zu bewegen. Zwar konnte Iskender Pascha im September 1620 die Polen bei Cecora besiegen, jedoch vermochten diese sich ein Jahr später gegen eine dreifach größere türkische Armee unter Sultan Osman II. bei Chocim am Dnjestr zu behaupten.

4 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

Antwort auf 240125 und [240308]. Krankheit verzögerte F. Christians I. (FG 26) Antwort auf die Schreiben Hz. Augusts d. J. (FG 227) vom 26. 1. und 8. 3. 1624. — Der Fürst sendet dem Herzog ein Manuscriptum in Steganographicis zurück, das er mit einem etwas kürzeren kryptographischen Gegenstück verglichen hat. Diese Handschrift und ein Bedenken de fabrifactione armorum Achillis habe er 1603 am kaiserlichen Hof erhalten. Nach Christians Meinung gleichen solche Werke spitzfindiger Geister ungeborenen Kindern. — F. Christian bedankt sich für die Übersendung der Bögen, die ihm noch an Hz. AugustsCryptomenytices et cryptographiae libri IX fehlten. Zu bestimmten Passagen in diesem kryptographischen Handbuch und in Hz. AugustsDas Schach- oder König- Spiel hofft F. Christian bei Gelegenheit Auskunft zu erhalten. — Sollte der Fisch, dessen Abbildung Hz. August F. Christian geschickt hatte, wirklich in Polen gefangen worden sein, hält Christian dies für ein Vorzeichen, dessen Grund und Umstände genau zu erforschen wären.


5 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

Wann der Jhenige vberschickte Fisch revera also in Polonia solte gefangen worden sein,Es handelt sich vermutlich um die Abbildung eines wundersamen polnischen Fisches, ähnlich jener Darstellung in: Deutsche illustrierte Flugblätter des 16. u. 17. Jh.s. Hg. Wolfgang Harms. Bd. 1. Tübingen 1985, 446f. Vgl. Georg Stengel: De monstris et monstrosis. (Ingolstadii 1647), 19 u. 21, wo von dem hier gemeinten Wunderfisch die Rede ist: Anno salutis 1623, die Septembris [...] in Polonie [...] prope Warsauiam [...] vni vexillo litterae A. D. I. H., alteris F. R. F. Vgl. auch 380302A: F. Ludwig v. Anhalt-Köthen schickt Hans von Dieskau (FG 212) die Abbildung eines als Prodigium gedeuteten Fisches. were es ein sehr groß portentum, vnd were der mühe gar wol werth, das sich des grunds vnd vmbstende mit allem vleis erkundiget würde,


6 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

Anno salutis 1623, die Septembris [...] in Polonie [...] prope Warsauiam [...] vni vexillo litterae A. D. I. H., alteris F. R. F.

7 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231006

Es ist einer von Peschwitz (auß Preußen) zu mir kommen, ein wackerer wolerfahrener glehrter vndt bereyseter sittsamer kerl, so in allen den vornehmen königreichen Europæ als Franckreich, Jtalien, Deutschlandt, Polen, Moßkaw, Schweden, DennemarckNorwegen, Engellandt, Niederlandt, Sicilien, Candia, Griechenlandt, ThraciaSclavoniaBossina, AlbaniaWalachia, LiflandtLittawen nicht allein wol bereyset vndt bewandert, sondern auch weiter in der Türkey als in Asia zu besichtigung, des königreichs Cÿpern, Egÿpten, Palèstinæ, Sÿrien, Arabiæ desertè, des bergs Sinaj, des roten Meeres &c. gewesen. Er hat seine raysen sehr wol behalten vndt fleißig alles notiret. Jch hab ihn beym eßen behalten [...]. Obgedachter Peschwiz, ist endtschloßen, in ein paar Monat, geliebts Gott, naher Spannien zu verreysen, damit er alle Königreich der Christenheit, vollends gesehen habe.