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1 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 240418

Ehrnuester GroßAchbar [!] vnndt hochgelarther besonders geehrter Freundt, demselben nechst wunschung aller glucklichen wohlfahrdt auch zuentbietung meiner hinwiederumb willigen dienst vndt freundtliches grußes verhalte ich hirmit nicht dz mir sein SchreibenUnbekannt. vnterm dato Basel den 5 Martij, gestriges tages wohl zukommen, darauß deßen zuständt vndt begheren mit mehrem vernommen. V̈bersende hierauff dem herrn den defect so wohl den Jtaliänischen vndt Teutschen Botajum,Giovan Batista Gelli: I capricci del bottaio [hg. v. F. Ludwig] ([Köthen] 1619); Anmutige Gespräch Capricci del Bottaio [übers. u. erläutert v. F. Ludwig] (Cöthen 1619). Diese Übersetzung erscheint in DA II A: Ludwig I. Zu früheren Sendungen Köthener Drucke an Lucius vgl. 191231, 210421 u. 211006. Johann Le Clerq mußte Lucius im Auftrag F. Ludwigs schon im April 1621 (210421) Exemplare aller bis dahin auf der fürstlichen Presse gedruckten Bücher senden. Die Ausgaben und kommentierten Übersetzungen zweier Werke Gellis, darunter die im vorliegenden Schreiben bezeichneten Arbeiten, schickte Schilling am 6. 10. 1621 an Lucius. Ging diese Sendung nicht verloren, dürfte Schilling also inzwischen zusätzliche Exemplare dieser Gelli-Schriften oder anderer Bücher (zur Verteilung?) gesandt haben. Die beiden mit 240418 geschickten Bücher ergänzen somit wahrscheinlich eine Sendung aus dem Jahre 1623 oder 1624. vndt berichte ihm darneben auß sehr betrübtem gemütt, wie dz Gott der Allmächtige nach seinem allein weisen Raht vndt gnedigen willen J.f.g. den Jungen PrintzenPz. Ludwig d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6), damals der einzige Sohn F. Ludwigs. Vgl. 210729 u. 250110 I. alhier, den 15 Martij, auß diesem vergenglichen Leben in die vngezweifelte ewiege frewde vndt seeligkheit gnedig abgefordert, vndt daher die fürstliche Eltern in hoe vndt schwere betrübniß gesetzet worden. Ejusmodi sæculi ut Reipublicæ et Ecclesiæ bono germinant, ita non nisi illorum cum dispendio cadunt & amputanturVerbessert., suntque tales casus haud dubié signa flagrantis erga nos iræ divinæ satis manifesta. Die Versionem Organi AristoteliLucius' Übersetzung des Organon. S. 200826, 210421 u. 211006, vgl. 191231. belangende, begheren J.f.g. neben gnediges grußes, ahn ihn in gnaden, dz solche möchte verfertiget werden. Newes ist ahn itzo wenig zu avisiren verhanden, allein dz man den krieg zwischen dem Kayser vnd B. Gabor vor gewies [1v] hält, gestalt dan die hungarn bereit in Mehren eingefallen.Nach dem Einfall in Mähren und der vergeblichen Belagerung Gödings (Okt./ Nov. 1623) mußte sich Gabriel Bethlen, F. v. Siebenbürgen, nach Kaschau zurückziehen und einen Waffenstillstand schließen. Tatsächlich fand Bethlen keine Unterstützung für die Wiederaufnahme des Krieges und machte in Wien am 8. 5. 1624 Frieden mit dem Kaiser. Am 8. 1. 1624 hatte Bethlen seinen Gesandten an die Generalstaaten geschickt, war dort jedoch auf taube Ohren gestoßen. Friedrich v. Hurter: Geschichte Ferdinands II. und seiner Eltern. 11. Bde. Schaffhausen 1850-1864, Bd. 9, 235-248.Khevenhüller X., 599-604; Klopp: Dreißigjähr. Krieg II, 347-350, 404; Ritter: Deutsche Geschichte, 252. Noch am 25. 3. 1624 schreibt Kd. Franz Herr v. Dietrichstein aus Nikolsburg, man wisse nichts über laufende Verhandlungen mit Gabriel Bethlen, nichts darüber, ob Friede geschlossen oder der Krieg aufs neue begonnen wird, vorläufig sei dieses ganz elende ,Gubernium' Mähren immer noch den Ausschreitungen der Soldateska ausgesetzt. (Documenta Bohemica III, Regest nach S. 208). Am 3. 4. 1624 wird dann aus Wien gemeldet, Bethlens Kommissare hätten am Kaiserhof mehr Hoffnung auf Frieden als Furcht vor einem neuen Krieg hinterlassen (S. 209). Khevenhüller X, 598 berichtet, daß Bethlens Gesandte in den Generalstaaten auf die mögliche Restitution des Königreiches Böhmen verwiesen. Bis zum Beginn der Friedensverhandlungen hat Bethlehem Gabor mit allerhand Nationenen [!] sein Krieg-Volck gestärcket; und sind ihm auch in 8.000 Teiutsche, so zum Theil in Schlesien abgedanckt worden, zugezogen. Was die terræ motus vel Spectra in der Bergstraßen vnd Pfaltz betrifft, vermeine ich es werde dero örther bereit bekandt sein, insonderheit aber dz so zue heidelberg auf dem Schloß sich begebenHeinrich v. Metternich, kaiserlicher und bayerischer Statthalter in Heidelberg. Zedler XX, 1397; BA II.1, Nrr. 10. 22. 35. 78. 170. 196 u. II.2, 200. in dem der Statthalter der von Metternich wegen grosen wintes seinem Secretario die fenster auf dem grosen Saal daselbsten zu machen zulaßen befohlen, vndt alß er abents zwischen 6 vnd 7 vhr hienauff kommen, hatt er den König Fridericum in Königlicher kleidung, ein Scepter in der rechten handt haltende, vndt neben ihm ein alten herrn auch Königlich angekleidet ahn der taffel sitzend gefunden, vnd in dem er hierüber erschrocken vndt andern Personen solches mit an zusehen geruffen, hatt der Statthalter solches gehört vnd gefragt was da were, welches wie es ihm erzehlet worden, hatt er sich also baldt mit etzlichen musquetirern dahin begeben, den König beschworen, vndt alß er nichts darmit außgericht, hatt er ein dieffen reverentz gegen ihm gethan vndt gesagt, wan Gott dir die Ehre gönnet, so gönne ich dir sie auch vndt also darvon gangen. des andern tages hatt er dieAls Kustode, fehlt jedoch auf der folgenden Seite. [2r] zünffte zusammen ruffen, vndt ihnen anzeigen laßen, sie dörfften sich nicht mehr vmb den Pfaltzgraffen bekümmern er were itzo im feg fewer. Dieses ist so wohl auß der Pfaltz alß von wien geschrieben worden. Jm v̈brigen thue ich den hern Gottes des Allmechtigen gnedigen obacht, gantz treülichen empfeln vndt verbleib deßelben ieder Zeit,


2 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 240418

Ehrnuester GroßAchbar [!] vnndt hochgelarther besonders geehrter Freundt, demselben nechst wunschung aller glucklichen wohlfahrdt auch zuentbietung meiner hinwiederumb willigen dienst vndt freundtliches grußes verhalte ich hirmit nicht dz mir sein SchreibenUnbekannt. vnterm dato Basel den 5 Martij, gestriges tages wohl zukommen, darauß deßen zuständt vndt begheren mit mehrem vernommen. V̈bersende hierauff dem herrn den defect so wohl den Jtaliänischen vndt Teutschen Botajum,Giovan Batista Gelli: I capricci del bottaio [hg. v. F. Ludwig] ([Köthen] 1619); Anmutige Gespräch Capricci del Bottaio [übers. u. erläutert v. F. Ludwig] (Cöthen 1619). Diese Übersetzung erscheint in DA II A: Ludwig I. Zu früheren Sendungen Köthener Drucke an Lucius vgl. 191231, 210421 u. 211006. Johann Le Clerq mußte Lucius im Auftrag F. Ludwigs schon im April 1621 (210421) Exemplare aller bis dahin auf der fürstlichen Presse gedruckten Bücher senden. Die Ausgaben und kommentierten Übersetzungen zweier Werke Gellis, darunter die im vorliegenden Schreiben bezeichneten Arbeiten, schickte Schilling am 6. 10. 1621 an Lucius. Ging diese Sendung nicht verloren, dürfte Schilling also inzwischen zusätzliche Exemplare dieser Gelli-Schriften oder anderer Bücher (zur Verteilung?) gesandt haben. Die beiden mit 240418 geschickten Bücher ergänzen somit wahrscheinlich eine Sendung aus dem Jahre 1623 oder 1624. vndt berichte ihm darneben auß sehr betrübtem gemütt, wie dz Gott der Allmächtige nach seinem allein weisen Raht vndt gnedigen willen J.f.g. den Jungen PrintzenPz. Ludwig d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6), damals der einzige Sohn F. Ludwigs. Vgl. 210729 u. 250110 I. alhier, den 15 Martij, auß diesem vergenglichen Leben in die vngezweifelte ewiege frewde vndt seeligkheit gnedig abgefordert, vndt daher die fürstliche Eltern in hoe vndt schwere betrübniß gesetzet worden. Ejusmodi sæculi ut Reipublicæ et Ecclesiæ bono germinant, ita non nisi illorum cum dispendio cadunt & amputanturVerbessert., suntque tales casus haud dubié signa flagrantis erga nos iræ divinæ satis manifesta. Die Versionem Organi AristoteliLucius' Übersetzung des Organon. S. 200826, 210421 u. 211006, vgl. 191231. belangende, begheren J.f.g. neben gnediges grußes, ahn ihn in gnaden, dz solche möchte verfertiget werden. Newes ist ahn itzo wenig zu avisiren verhanden, allein dz man den krieg zwischen dem Kayser vnd B. Gabor vor gewies [1v] hält, gestalt dan die hungarn bereit in Mehren eingefallen.Nach dem Einfall in Mähren und der vergeblichen Belagerung Gödings (Okt./ Nov. 1623) mußte sich Gabriel Bethlen, F. v. Siebenbürgen, nach Kaschau zurückziehen und einen Waffenstillstand schließen. Tatsächlich fand Bethlen keine Unterstützung für die Wiederaufnahme des Krieges und machte in Wien am 8. 5. 1624 Frieden mit dem Kaiser. Am 8. 1. 1624 hatte Bethlen seinen Gesandten an die Generalstaaten geschickt, war dort jedoch auf taube Ohren gestoßen. Friedrich v. Hurter: Geschichte Ferdinands II. und seiner Eltern. 11. Bde. Schaffhausen 1850-1864, Bd. 9, 235-248.Khevenhüller X., 599-604; Klopp: Dreißigjähr. Krieg II, 347-350, 404; Ritter: Deutsche Geschichte, 252. Noch am 25. 3. 1624 schreibt Kd. Franz Herr v. Dietrichstein aus Nikolsburg, man wisse nichts über laufende Verhandlungen mit Gabriel Bethlen, nichts darüber, ob Friede geschlossen oder der Krieg aufs neue begonnen wird, vorläufig sei dieses ganz elende ,Gubernium' Mähren immer noch den Ausschreitungen der Soldateska ausgesetzt. (Documenta Bohemica III, Regest nach S. 208). Am 3. 4. 1624 wird dann aus Wien gemeldet, Bethlens Kommissare hätten am Kaiserhof mehr Hoffnung auf Frieden als Furcht vor einem neuen Krieg hinterlassen (S. 209). Khevenhüller X, 598 berichtet, daß Bethlens Gesandte in den Generalstaaten auf die mögliche Restitution des Königreiches Böhmen verwiesen. Bis zum Beginn der Friedensverhandlungen hat Bethlehem Gabor mit allerhand Nationenen [!] sein Krieg-Volck gestärcket; und sind ihm auch in 8.000 Teiutsche, so zum Theil in Schlesien abgedanckt worden, zugezogen. Was die terræ motus vel Spectra in der Bergstraßen vnd Pfaltz betrifft, vermeine ich es werde dero örther bereit bekandt sein, insonderheit aber dz so zue heidelberg auf dem Schloß sich begebenHeinrich v. Metternich, kaiserlicher und bayerischer Statthalter in Heidelberg. Zedler XX, 1397; BA II.1, Nrr. 10. 22. 35. 78. 170. 196 u. II.2, 200. in dem der Statthalter der von Metternich wegen grosen wintes seinem Secretario die fenster auf dem grosen Saal daselbsten zu machen zulaßen befohlen, vndt alß er abents zwischen 6 vnd 7 vhr hienauff kommen, hatt er den König Fridericum in Königlicher kleidung, ein Scepter in der rechten handt haltende, vndt neben ihm ein alten herrn auch Königlich angekleidet ahn der taffel sitzend gefunden, vnd in dem er hierüber erschrocken vndt andern Personen solches mit an zusehen geruffen, hatt der Statthalter solches gehört vnd gefragt was da were, welches wie es ihm erzehlet worden, hatt er sich also baldt mit etzlichen musquetirern dahin begeben, den König beschworen, vndt alß er nichts darmit außgericht, hatt er ein dieffen reverentz gegen ihm gethan vndt gesagt, wan Gott dir die Ehre gönnet, so gönne ich dir sie auch vndt also darvon gangen. des andern tages hatt er dieAls Kustode, fehlt jedoch auf der folgenden Seite. [2r] zünffte zusammen ruffen, vndt ihnen anzeigen laßen, sie dörfften sich nicht mehr vmb den Pfaltzgraffen bekümmern er were itzo im feg fewer. Dieses ist so wohl auß der Pfaltz alß von wien geschrieben worden. Jm v̈brigen thue ich den hern Gottes des Allmechtigen gnedigen obacht, gantz treülichen empfeln vndt verbleib deßelben ieder Zeit,


3 - Fürst Ludwig d. J. von Anhalt-Köthen an Fürst Ludwig / 210729

Dr. med., (lebte in der Pfalz).

4 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 210421

Schilling (FG 21) hat am 21. 4. 1621Lucius' Antwort vom 10. 3. 1621 auf seinen Brief vom 26. 8. 1620 empfangen. Lucius' Übersetzung des aristotelischen Organon, von der eine Probe dem Brief an Schilling beigelegt war, habe F. Ludwig sehr gut gefallen, so daß Lucius nach dem Wunsch des Fürsten die Arbeit vollenden und sie dann überschicken solle. Das Beispiel werde Ludwig Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3) schicken. — In Köthen setzt man noch die ratichianische Reform der Sprachen und Wissenschaften fort, jedoch ohne erkennbaren Nutzen. — Johann Le Clerq, jetzt auf dem Leipziger Markt tätig, hat Anweisung, Lucius von allen Köthener Drucken (einschließlich der die FG betreffenden Werke) zwei Exemplare zu senden, auch von den verdeutschten Institutiones, sobald diese fertig sein werden. — Am 12. 4. (1621) soll unter Ausschluß Kf. Friedrichs V. zwischen dem kaiserl. General Spinola und den Unierten ein willkürlicher Waffenstillstand abgeschlossen worden sein, wonach die Union ihre Armee aus der Pfalz abführen und Spinola, auf englisches Verlangen hin, die Exekution gegen die Pfalz bis zum 14. 5. aufschieben soll. — Letzte Woche erhielt Schilling einen Brief seines Bruders aus Persien. Danach hat der tartarische Khan von Katai in China drei Provinzen erobert und 300000 Menschen versklavt. Der König v. Persien habe an der indisch-persischen Grenze die Stadt Kandahar mit Verlust eingenommen. In Konstantinopel rüste man gegen Polen. Der Sultan selber sei mit 300000 Mann ausgezogen und sammle seine Truppen zu Adrianopel. Der Friede zwischen dem Perser und dem Türken werde nicht lange dauern.


5 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 210421

Schilling (FG 21) hat am 21. 4. 1621Lucius' Antwort vom 10. 3. 1621 auf seinen Brief vom 26. 8. 1620 empfangen. Lucius' Übersetzung des aristotelischen Organon, von der eine Probe dem Brief an Schilling beigelegt war, habe F. Ludwig sehr gut gefallen, so daß Lucius nach dem Wunsch des Fürsten die Arbeit vollenden und sie dann überschicken solle. Das Beispiel werde Ludwig Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3) schicken. — In Köthen setzt man noch die ratichianische Reform der Sprachen und Wissenschaften fort, jedoch ohne erkennbaren Nutzen. — Johann Le Clerq, jetzt auf dem Leipziger Markt tätig, hat Anweisung, Lucius von allen Köthener Drucken (einschließlich der die FG betreffenden Werke) zwei Exemplare zu senden, auch von den verdeutschten Institutiones, sobald diese fertig sein werden. — Am 12. 4. (1621) soll unter Ausschluß Kf. Friedrichs V. zwischen dem kaiserl. General Spinola und den Unierten ein willkürlicher Waffenstillstand abgeschlossen worden sein, wonach die Union ihre Armee aus der Pfalz abführen und Spinola, auf englisches Verlangen hin, die Exekution gegen die Pfalz bis zum 14. 5. aufschieben soll. — Letzte Woche erhielt Schilling einen Brief seines Bruders aus Persien. Danach hat der tartarische Khan von Katai in China drei Provinzen erobert und 300000 Menschen versklavt. Der König v. Persien habe an der indisch-persischen Grenze die Stadt Kandahar mit Verlust eingenommen. In Konstantinopel rüste man gegen Polen. Der Sultan selber sei mit 300000 Mann ausgezogen und sammle seine Truppen zu Adrianopel. Der Friede zwischen dem Perser und dem Türken werde nicht lange dauern.


6 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260106

Der Einsatz einer Frankreich geliehenen kleinen englischen Flotte gegen die aufständischen Hugenotten von La Ro chelle und die Einmischung des englischen Königs zugunsten der französischen Protestanten störten den von Buckingham und Richelieu angestrebten Ausgleich zwischen den beiden Monarchien ebenso wie die Versuche der französischen katholischen Opposition, den beabsichtigten Krieg gegen Spanien zu verhindern. Am 29. 11. 1625 n. St. war es zwar im Haag zu einem Vertrag zwischen Großbritannien, Dänemark und den Generalstaaten gekommen, jedoch war der Anschluß Frankreichs an diese antihabsburgische Allianz, die auch auf die Rückgewinnung der Pfalz gerichtet war, damals bestenfalls ungewiß. Buckinghams Gesandte trafen am 30. 12. 1625 n. St. in Paris ein. Obgleich Kg. Karl I. auf eine Hilfsaktion zugunsten der Hugenotten drängte und tatsächlich eine maritime englische Expedition nach La Rochelle am 20. 1. 1626 n. St. beschlossen wurde, kam es Ende Januar 1626 in Paris zu einer englisch-französischen Verständigung, die auch durch ein Abkommen mit den Hugenotten abgesichert wurde (s. 260211 K 24). Als Karl von diesem Ausgleich am 6. 2. 1626 n. St. erfuhr, erhob er jedoch weitere Forderungen. Tatsächlich blieben auch die folgenden Verhandlungen erfolglos; 1627/28 kam es vor La Rochelle sogar zu einem französisch-englischen Krieg, der mit dem Rückzug der englischen Truppen und dem Einzug Kg. Ludwigs XIII. in die Stadt (1. 11. 1629 n. St.) endete. Samuel R. Gardiner: History of England. Bd. 5-6. Reprint New York 1965. Vgl. Anm. 7

7 - Martin Opitz an Balthasar Venator / 260217

Georg Michael Lingelsheim (1556-1636), I. U. D., Lehrer des pfälz. Kurprinzen Friedrich (IV.), später kurpfälz. Oberrat, Mittelpunkt des Heidelberger Humanistenkreises und Förderer von Opitz und Venator. Vgl. Anm. 1. Opitz widmete „Hospiti quondam suo et Patrono domestico" das siebte Buch seiner Acht Bücher, Deutscher Poematum (Breßlaw 1625). Den Heidelberger Studenten Opitz hatte Lingelsheim in seinem Hause als Präzeptor angestellt. Durch den Krieg aus der Pfalz vertrieben, lebte Lingelsheim von 1621 bis 1633 wieder in seiner Heimatstadt Straßburg. NDB IV, 621 f.; Volker Press: Calvinismus und Territorialstaat. Regierung und Zentralbehörden der Kurpfalz 1559-1619. Stuttgart 1970; Reifferscheid, passim, hier bes. 912. Vgl. 250700 K 1.