1 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250110 250110.1 250110.2 250110.3
Bl. N iij v:
Anno 1612. [...] seynd S. F. G. [...] im Herbst/ durch ein starckes tägliches
fieber/ daran sie sehr kranck gelegen/ und in grosser gefahr gestanden/ an jhrem
studiren verhindert worden: sonderlich weil deroselben Præceptor gleichfals kranck/
und den 5. Novembr. 1612. seliglich von dieser weit geschieden: S. F. G. aber allgemach
wieder zu kräfften und jhrer vorigen gesundheit kommen. Der Praeceptor Petrus Racineus,
ein aus der Schweiz stammender Student, war erst 1612 aus
Heidelberg nach
Köthen berufen worden.
2 - Bericht einer Prinzessin von Anhalt-Dessau an die Prinzessinnen
Juliana und Magdalena von Hessen-Kassel / 240718 240718.1
Vielleicht Hans Jacob v.
Gleissenthal (FG 195), der die Tochter des kurpfälz. Kirchenratspräsidenten Carl v.
Landas heiratete, oder sein Bruder Georg Christoph (1589-1650), Hofrat in
Heidelberg,
seit 1625 in pgfl. hippoltstein. Diensten.
LP Stolberg Nr. 11012; Hugo Gf. v.
Walderdorff, in: Der Dt. Herold 12 (1881), 5-7.
3 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 240418
Schilling (FG 21) bestätigt, Lucius' Brief aus Basel vom 5. 3. am 17. 4. (1624) empfangen
zu haben und schickt ihm die an einer früheren Büchersendung noch fehlenden Werke,
Giovan Batista GellisIl capricci del bottaio und F. Ludwigs kommentierte Übersetzung
dieser Arbeit. — Am 15. 3. 1624 ist Pz. Ludwig d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6) gestorben,
ein Zeichen für Gottes Zorn. — F. Ludwig ermahne Lucius, die Übertragung des aristotelischen
Organon zu vollenden. — Der Krieg zwischen Gabriel Bethlen und dem
Kaiser werde für gewiß gehalten, zumal die Ungarn schon in Mähren eingefallen seien.
Von den Erdbeben und Gespenstern an der Bergstraße und in der Kurpfalz werde
Lucius in Basel gehört haben. Wie Berichte aus Heidelberg und Wien übereinstimmend
meldeten, sei in Heidelberg im großen Saal des kurfürstlichen Schlosses der Winterkönig
im Ornat zusammen mit einem anderen, alten König erschienen. Der Statthalter, Heinrich
v. Metternich, habe Friedrich I. von Böhmen vergeblich durch Beschwörung zu
vertreiben gesucht und darauf zu dem Gespenst gesagt: wan Gott dir die Ehre gönnet,
so gönne ich dir sie auch. Tags darauf habe Metternich den Zünften erklärt, daß sie
sich nicht mehr um den Pfalzgraf kümmern sollten, da dieser nun im Fegefeuer sei.
4 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 240418
Schilling (FG 21) bestätigt, Lucius' Brief aus Basel vom 5. 3. am 17. 4. (1624) empfangen
zu haben und schickt ihm die an einer früheren Büchersendung noch fehlenden Werke,
Giovan Batista GellisIl capricci del bottaio und F. Ludwigs kommentierte Übersetzung
dieser Arbeit. — Am 15. 3. 1624 ist Pz. Ludwig d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6) gestorben,
ein Zeichen für Gottes Zorn. — F. Ludwig ermahne Lucius, die Übertragung des aristotelischen
Organon zu vollenden. — Der Krieg zwischen Gabriel Bethlen und dem
Kaiser werde für gewiß gehalten, zumal die Ungarn schon in Mähren eingefallen seien.
Von den Erdbeben und Gespenstern an der Bergstraße und in der Kurpfalz werde
Lucius in Basel gehört haben. Wie Berichte aus Heidelberg und Wien übereinstimmend
meldeten, sei in Heidelberg im großen Saal des kurfürstlichen Schlosses der Winterkönig
im Ornat zusammen mit einem anderen, alten König erschienen. Der Statthalter, Heinrich
v. Metternich, habe Friedrich I. von Böhmen vergeblich durch Beschwörung zu
vertreiben gesucht und darauf zu dem Gespenst gesagt: wan Gott dir die Ehre gönnet,
so gönne ich dir sie auch. Tags darauf habe Metternich den Zünften erklärt, daß sie
sich nicht mehr um den Pfalzgraf kümmern sollten, da dieser nun im Fegefeuer sei.
5 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 240418
Ehrnuester GroßAchbar [!] vnndt hochgelarther besonders geehrter Freundt,
demselben nechst wunschung aller glucklichen wohlfahrdt auch zuentbietung
meiner hinwiederumb willigen dienst vndt freundtliches grußes verhalte ich
hirmit nicht dz mir sein SchreibenUnbekannt. vnterm dato Basel den 5 Martij, gestriges
tages wohl zukommen, darauß deßen zuständt vndt begheren mit mehrem
vernommen. V̈bersende hierauff dem herrn den defect so wohl den Jtaliänischen
vndt Teutschen Botajum,Giovan Batista Gelli: I capricci del bottaio [hg. v. F. Ludwig]
([Köthen] 1619); Anmutige Gespräch Capricci del Bottaio [übers. u. erläutert v. F.
Ludwig] (Cöthen 1619). Diese Übersetzung erscheint in DA II A: Ludwig I. Zu früheren
Sendungen Köthener Drucke an Lucius vgl. 191231, 210421 u. 211006. Johann Le Clerq
mußte Lucius im Auftrag F. Ludwigs schon im April 1621 (210421) Exemplare aller bis
dahin auf der fürstlichen Presse gedruckten Bücher senden. Die Ausgaben und kommentierten
Übersetzungen zweier Werke Gellis, darunter die im vorliegenden Schreiben
bezeichneten Arbeiten, schickte Schilling am 6. 10. 1621 an Lucius. Ging diese Sendung
nicht verloren, dürfte Schilling also inzwischen zusätzliche Exemplare dieser Gelli-Schriften oder anderer Bücher (zur Verteilung?) gesandt haben. Die beiden mit 240418
geschickten Bücher ergänzen somit wahrscheinlich eine Sendung aus dem Jahre 1623
oder 1624. vndt berichte ihm darneben auß sehr betrübtem
gemütt, wie dz Gott der Allmächtige nach seinem allein weisen Raht vndt
gnedigen willen J.f.g. den Jungen PrintzenPz. Ludwig d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6), damals der einzige Sohn F.
Ludwigs. Vgl. 210729 u. 250110 I. alhier, den 15 Martij, auß diesem
vergenglichen Leben in die vngezweifelte ewiege frewde vndt seeligkheit gnedig
abgefordert, vndt daher die fürstliche Eltern in hoe vndt schwere betrübniß
gesetzet worden. Ejusmodi sæculi ut Reipublicæ et Ecclesiæ bono germinant, ita non
nisi illorum cum dispendio cadunt & amputanturVerbessert., suntque tales casus haud dubié signa
flagrantis erga nos iræ divinæ satis manifesta. Die Versionem Organi AristoteliLucius' Übersetzung des Organon. S. 200826,
210421 u. 211006, vgl. 191231. belangende,
begheren J.f.g. neben gnediges grußes, ahn ihn in gnaden, dz solche
möchte verfertiget werden. Newes ist ahn itzo wenig zu avisiren verhanden,
allein dz man den krieg zwischen dem Kayser vnd B. Gabor vor gewies [1v]
hält, gestalt dan die hungarn bereit in Mehren eingefallen.Nach dem Einfall in Mähren und der vergeblichen
Belagerung Gödings (Okt./ Nov. 1623) mußte sich Gabriel Bethlen, F. v. Siebenbürgen,
nach Kaschau zurückziehen und einen Waffenstillstand schließen. Tatsächlich fand
Bethlen keine Unterstützung für die Wiederaufnahme des Krieges und machte in Wien
am 8. 5. 1624 Frieden mit dem Kaiser. Am 8. 1. 1624 hatte Bethlen seinen Gesandten
an die Generalstaaten geschickt, war dort jedoch auf taube Ohren gestoßen. Friedrich
v. Hurter: Geschichte Ferdinands II. und seiner Eltern. 11. Bde. Schaffhausen 1850-1864, Bd. 9, 235-248.Khevenhüller X., 599-604; Klopp: Dreißigjähr. Krieg II, 347-350,
404; Ritter: Deutsche Geschichte, 252. Noch am 25. 3. 1624 schreibt Kd. Franz Herr v.
Dietrichstein aus Nikolsburg, man wisse nichts über laufende Verhandlungen mit Gabriel
Bethlen, nichts darüber, ob Friede geschlossen oder der Krieg aufs neue begonnen
wird, vorläufig sei dieses ganz elende ,Gubernium' Mähren immer noch den Ausschreitungen
der Soldateska ausgesetzt. (Documenta Bohemica III, Regest nach S. 208). Am
3. 4. 1624 wird dann aus Wien gemeldet, Bethlens Kommissare hätten am Kaiserhof
mehr Hoffnung auf Frieden als Furcht vor einem neuen Krieg hinterlassen (S. 209).
Khevenhüller X, 598 berichtet, daß Bethlens Gesandte in den Generalstaaten auf die
mögliche Restitution des Königreiches Böhmen verwiesen. Bis zum Beginn der Friedensverhandlungen
hat Bethlehem Gabor mit allerhand Nationenen [!] sein Krieg-Volck
gestärcket; und sind ihm auch in 8.000 Teiutsche, so zum Theil in Schlesien abgedanckt
worden, zugezogen. Was die terræ motus
vel Spectra in der Bergstraßen vnd Pfaltz betrifft, vermeine ich es werde dero
örther bereit bekandt sein, insonderheit aber dz so zue heidelberg auf dem
Schloß sich begebenHeinrich v. Metternich, kaiserlicher und bayerischer Statthalter
in Heidelberg. Zedler XX, 1397; BA II.1, Nrr. 10. 22. 35. 78. 170. 196 u. II.2,
200. in dem der Statthalter der von Metternich wegen grosen
wintes seinem Secretario die fenster auf dem grosen Saal daselbsten zu machen
zulaßen befohlen, vndt alß er abents zwischen 6 vnd 7 vhr hienauff kommen,
hatt er den König Fridericum in Königlicher kleidung, ein Scepter in der rechten
handt haltende, vndt neben ihm ein alten herrn auch Königlich angekleidet ahn
der taffel sitzend gefunden, vnd in dem er hierüber erschrocken vndt andern
Personen solches mit an zusehen geruffen, hatt der Statthalter solches gehört
vnd gefragt was da were, welches wie es ihm erzehlet worden, hatt er sich also
baldt mit etzlichen musquetirern dahin begeben, den König beschworen, vndt
alß er nichts darmit außgericht, hatt er ein dieffen reverentz gegen ihm gethan
vndt gesagt, wan Gott dir die Ehre gönnet, so gönne ich dir sie auch vndt also
darvon gangen. des andern tages hatt er dieAls Kustode, fehlt jedoch auf der folgenden Seite. [2r] zünffte zusammen ruffen,
vndt ihnen anzeigen laßen, sie dörfften sich nicht mehr vmb den Pfaltzgraffen
bekümmern er were itzo im feg fewer. Dieses ist so wohl auß der Pfaltz alß
von wien geschrieben worden. Jm v̈brigen thue ich den hern Gottes des Allmechtigen
gnedigen obacht, gantz treülichen empfeln vndt verbleib deßelben
ieder Zeit,
6 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 240418
Heinrich v. Metternich, kaiserlicher und bayerischer Statthalter
in
Heidelberg.
Zedler XX, 1397;
BA II.1, Nrr. 10. 22. 35. 78. 170. 196 u. II.2,
200.
7 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürstin Anna von
Anhalt-Bernburg / 200318
Pz. Christian sollte Rom Ende
1623 nur auf einer Bildungsreise, nicht jedoch auf einem Romzug sehen. Er hatte am
28. 3. 1620 n. St. einen Bericht des Burggf. und Herrn Christoph zu Dohna (FG 20)
empfangen, der seine Hoffnungen anfachte. S. Tagebuch, 67f.:
Receu une lettre du
BaronChristofle de Dona, lequel me mande, que les Anglois viendront; que les Venitiens
ne nous abanderont pas; que le Duc de Savoye se remue; que le pape ne se laisse persuader
à faire davantage que de donner 10000 fl. par mois; que l'Espagnol ne peut, le Pape ne
veut, à cause de son avarice, et le 1er.- à cause de ses dettes; qu'à Romeon nous attend n'y
ayant jamais eu plus grand tresor à savoir 100 millions vaillant etc.; qu'en ce cas grand part
des Italiens nous assisteront, et par crainte de nos armes et pr. la hayne qu'ils portent au Pape
Dieu. Seit 1618 hatte sich der pfälzische Kurfürst, dazu vor allem von F. Christian I.
aufgestachelt, in Verhandlungen mit Hz. Carl Emmanuel v. Savoyen über einen Krieg
gegen das Haus Österreich eingelassen. Der Herzog strebte nach der Kaiserkrone, bald
danach auch nach der böhmischen Krone, und machte Hoffnung auf die Finanzierung
eines Heeres durch venizianische Subsidien. Im August 1618 hatte er sich schon bereit
erklärt, 2000 Soldaten unter dem Kommando Gf. Ernsts v. Mansfeld zu unterhalten.
Im Mai 1619 handelte F. Christian I, nachdem Mansfeld schon im Januar mit Carl
Emanuel weitreichende Projekte besprochen hatte, in Turin mit dem Herzog den Vertrag
von Rivoli selbst aus. Die Übereinkunft blieb aber in entscheidenden Punkten vage
und
verfehlte so die von den Partnern erstrebten Zwecke.
Ritter, a. a. O., 16-23. Der
Herzog stellte nach der Kaiserwahl Ferdinands II. und der Annahme der böhmischen
Krone durch Kf. Friedrich V. v. der Pfalz seine Zahlungen ein. Am 6. 3. 1620 n. St.
verwandte sich F. Christian I. zu Eggenburg noch in einem Schreiben an Hz. Carl
Emanuel für Mansfeld:
Ayant esté prié par Monsieur le Conte de Mansfeld, de faire
une intercession pour luy envers V. A. a ce qu'il peust obtenir de la gratuité et liberalité
de V. A. ce qu'il luy est deu, de la paye de son Regiment: Archivio di Stato di Torino:
Casa Reale, Lettere principi forestieri, mazzo 1. Carl Emanuel hatte Pz. Christian1619
eine Pension gewährt (Dankschreiben aus
Heidelberg v. 14./ 24. 9. 1619; a. a. O.). Noch
am 10./ 20. 4. 1623 erinnerte der Prinz den Herzog an dieses Versprechen in einem in
Bernburg geschriebenen Brief und kündigte ihm wegen dieser Angelegenheit die Ankunft
des anhaltischen Agenten Adolph v. Börstel (s. 190322) in Turin an (a. a. O.).
8 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250218A 250218A.1 250218A.2 250218A.3 250218A.4 250218A.5 250218A.6 250218A.7
Ordnung für das Turnier auf dem Rennplatz im kurfürstlichen Hofgarten der
Neustadt
Heidelbergs am 9. 6. 1613: Anmeldung und Vorstellung auf dem Kampfplatz,
Feststellung der Turnierfähigkeit, Vorschriften über Ausrüstung und Sekundanten (
Patrin),
Angabe der Turniergänge (
Mit der Lantze soll ein jeder Thurnierer Drey Ritt
in geziemender Carriere/ vnd dann zum Schwert Fünf Ritt/ im galop/ auch nicht mehr
streich mit dem Schwert/ als Fünf/ verrichten/ vnd im sechsten Ritt/ gegen seiner
Wiederpart/ biß die Kriegswärter dazwischen rucken vnd sie abführen/ halten bleiben.
S. 2), Kampf- und Bewertungsregeln und
Verordnung der Däncke nach dem Freyen
Roßthurnier. (S. 5f.). Da das traditionelle
Ritterliche Spieß vnd SchwertThurnier
(Beschr., 158) nicht mit Maskenaufzügen oder Versen verbunden war, wird der kurfürstliche
Hof auch nicht Hübner mit der Abfassung dieser Ordnung beauftragt haben.
An dem Turnier nahmen u. a. F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26; erhielt den 6.
bzw. Gesellendank), Pz. Joachim Ernst v. Anhalt-Dessau (s. Anm. 3), Burggf. u. Herr
Christoph zu Dohna (FG 20), Gf. Heinrich Wilhelm v. Solms-Laubach (FG 91), Diederich
v. dem Werder (FG 31) und Georg Hans v. Peblis (FG 102) teil. Einer der drei
Richter war Gf. Eberhard v. Rappoltstein (FG 147). Die Turnierenden kämpften zuerst
in Paaren,
[...] seind sie hernacher wider gegen einander gerennet/ mit Speer vnd
Schwertern/ Drey gegen Drey/ Vier gegen Vier/ Fünff gegen Fünff/ vnd endlich Sechzehen
gegen Sechzehen/ Welches zu letzt/ so wol wegen brechen der Spieß / als
gewaltigem Fechten/ vnd Ritterlichen streichen der Schwerter/ sehr lustig/ vnd einem
Scharmützel nicht vngleich/ anzusehen gewesen. (Beschr., 162). Die Furierzettel (Anh.,
55ff.) bezeugen die Teilnahme vieler Personen an der Heimführungsfeier, darunter die
späterer Mitglieder der FG: S. 56 Gf. (F.) Johann Ludwig v. Nassau-Hadamar (FG 170)
und Johann Casimir Kolb v. Wartenberg (FG 460), die beide auch zuvor zur Abholung
der Braut nach England gereist waren. Genannt werden im Gefolge Mgf. Joachim
Ernsts v. Brandenburg-Ansbach: S. 63 Gf. Heinrich Wilhelm v. Solms-Laubach (FG 91),
S. 64 Reichserbschenk Erasmus II. Herr v. Limpurg (FG 148); im Gefolge Hz. Ludwig
Friedrichs v. Württemberg-Mömpelgard: S. 68 Levin Ludwig (v.) Hahn (FG 131), Werner
(v.) Hahn (FG 42); S. 70 im Gefolge von F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG
26): Burggf. u. Herr Christoph zu Dohna (FG 20), Gf. Friedrich Casimir v. Ortenburg
(FG 316), Burkhard v. Erlach (FG 52), Georg Hans v. Peblis (FG 102); S. 71 im Gefolge
Pz. (F.) Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) sein Hofmeister Peter v. Sebottendorf
(FG 57); S. 75 im Gefolge Pgf. Johanns II. v. Zweibrücken (Administrator der Kurpfalz)
Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97);
Beschriebene Graffen vnd Herren: S. 77
Gf. Eberhard v. Rappoltstein (FG 147).
9 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250218A 250218A.1 250218A.2 250218A.3 250218A.4 250218A.5 250218A.6 250218A.7
Zur Verfasserschaft der Gedichte und
Inventionen vgl. schon bei
Beckmann VII, 230 die Angabe, Hübner habe 1613
[...]
auch der Heimführung der Königl. Princeßin zu Heidelberg beigewohnet/ und daselbst/
weil Er in Ritter-Spielen erfahren/ und in Erfindung allerhand Auffzüge sehr
ingenieux gewesen/ die Inventionen/ so auf gedachter Heimführung zu Heidelberg gebraucht
worden/ alle angegeben/ und zu Nürnberg machen lassen [...]. Auf dem
Furier vnd Futter Zettel für den Hofstaat Mgf. Joachim Ernsts v. Brandenburg-Ansbach
(Anh., 63-65) wird auch mit einem Gefolge von drei Personen und mit vier
Pferden
Herr Tobias Hübner/ Anhaltischer Hoffmeister [Pz. Joachim Ernsts v. Anhalt-
Dessau] (S. 64), erwähnt. Vgl. Anm. 32. Sein (mäßiges) Abschneiden bei einem
Kopfrennen am 19. 6. 1613 verzeichnet Beschr., 202. — Beckmanns Hinweis auf Nürnberg
bleibt hier dunkel, da weder der auf dem Titelblatt genannte Verleger Gotthard
Vögelin (
Heidelberg) noch die signierenden Zeichner und Stecher der Illustrationen, der
J. Amman-Schüler Georg Keller (Frankfurt a. M.) und der bekannte Johann Theodor
de Bry [s. Q VII], damals in Nürnberg wirkten. Vgl. H.-D. Dyroff: Gotthard Vögelin.
Verleger, Drucker, Buchhändler 1597-1631. In: Archiv f. Gesch. d. Buchwesens IV
(1963), 1130-1423;
Thieme/ Becker V, 162 u. XX, 101 f.; Lucas Heinrich Wüthrich: Das
druckgraphische Werk von Matthaeus Merian d. Ae. 2 Bde. Basel 1966 -1972. II, 148.Hübner wird Buchner nicht die ganze
Beschreibung der Reiß geschickt haben. Höchstens
der Anhang käme in Betracht, den Hübner dann mangels eines eigenen Titelblatts nach
dem ersten Aufzug benannt hätte. Zu erwägen ist jedoch, ob Buchner nicht eine andere
Ausgabe mit eigenem Titelblatt erhielt. Vgl. Martinus Lipenius: Bibliotheca realis philosophica.
2 Bde. (Francofurti ad Moenum 1782) II, 1019:
Palladis Posaune vom Tri-
umph Jasons, benebenst dem dazu gehörigen Cartel und Reimen bey gemeldtem Triumph.
ib. [Oppenh.] 4. Lipenius verweist auf zwei weitere unbekannte Separatdrucke,
deren Material in das Gesamtwerk Eingang gefunden haben wird:
Abriß der Churfürstl.
Triumph- und Ehren-Pforten & so die Bürgerschafft zu Franckenthal auffrichten
lassen. Jn Kupffer gebracht durch loh. Theod. de Bry. Oppenh. 4. 1613.;
Churfürstl.
Hochzeitlicher Heimführungs-Triumph zu Franckenthal und Heidelberg. Heidelb. 4.
1613. Vgl. Beschr., Kap. 18 (Empfang in Frankenthal) u. Kap. 20-26 (Heidelberg). S.
auch Katalog der Ornamentstich-Sammlung der staatlichen Kunstbibliothek, Berlin. [2.
Ausg.] 2 Bde. New York 1958, Nr. 2829 (Beschreibung der Reiß) u. 2828 (Lipp. 2555):
Abriß vnd Beschreibung zwoer Triumph: Oder Ehren Pforten, Welche [...] Friederichen
dem Fünfften, Pfaltzgraffen bey Rhein [...] Vnd der [...] Frawen Elisabethen [...] zu
Opppenheim [...] Ein [...] Rath vnd Bürgerschafft [...] auffrichten lassen [...] ins
Kupfer gebracht, durch Johan-Theodorum de Bry, Und gedruckt in [...] Oppenheim
Bey Hieronymo Gallern. (Chronogramm: 1613). [KunstB der Staatl. Museen Preuß.
Kulturbesitz, Berlin; 8 Tafeln]. Vgl. Beschr., Kap. 17.Heigel, a. a. O., 336 erwähnt
neben einem (nicht ermittelten) handschriftlichen Augenzeugenbericht über die Feste in
der Kurpfalz (d. d. Speier, 22. 6. 1613; verfaßt von dem neuburgischen Landgerichtsschreiber Johann
Keylholtz; im
k. allgemeinen Reichsarchiv zu München) auch einen
Druck u. d. T.
Mirovi und Borcht, Beschreybung deß Einzugs & in Frankenthal 1613.
Vgl. auch
IP 261v
Heydelbergische undt Engelische Aufzüge undt Palladis Bausan.
1613. Die Existenz eines Separatdrucks (nur einiger Texte?) des Anhangs bestätigt
Kat.
Dessau BB 11773:
Palladis Posaun vom Triumph Jasonis etc. (Poetisch.) 1 Bd. 4°.
Ppbd. Ein Exemplar dieser Ausgabe, die nicht in der StB Dessau erhalten ist und die
bisher in keiner anderen Sammlung ermittelt werden konnte, hat HübnerBuchner wahrscheinlich
geschickt. Der Zusatz
Poetisch könnte darauf hinweisen, daß dieser Druck
gewiß die von Hübner geschriebenen Gedichte und Reden des ersten Aufzugs (Anh.,
9-29) enthielt. Wie Heigel, 346f. nach Keylholtz mitteilt, warfen die Knappen Jasons
gedruckte Cartells aus, welche die Bedeutung der Masken mit Anspielungen auf das
Hochzeitsfest erklärten und die Aventuriers aufforderten, um einen gewissen Preis von
10 bis zu 1000 Gulden, aber nicht darüber, sich im Ringstechen zu messen. Um einen
solchen Druck, der auch die Preisregeln erwähnte und vielleicht das Kartell der Ringelrennen
(vgl. Lipenius) einschloß, dürfte es sich bei dem übersandten Exemplar gehandelt
haben. Die von Hübner verfaßten Gedichte des zweiten Aufzugs (S. "29"[30]-37), deren
Druck wohl auch verteilt wurde, mögen dem Briefe an Buchner gleichfalls beigelegen
haben. Die Texte der anderen Aufzüge der Ringelrennen, dazu die des Kopfrennens
(Anh., 49f.) und des Kübelstechens (Anh., 51-55), sind nicht in Versen verfaßt. Eine
Ausnahme bildet nur das siebente Ringelrennen, dessen (einziges) Aufzugsgedicht jedoch
kaum von Hübner stammen dürfte. Vgl. unten Anm. 31. Die Prosa der Maskeraden
Nr. 3-4 und 6-7 (Texte zu Nr. 5 u. 8 fehlen) und der beiden späteren Kartelle wird
an den Höfen geschrieben worden sein, an denen auch die zugehörigen Inventionen
ersonnen wurden. Es ist wenig wahrscheinlich, daß Hübner von allen Fürsten, die an
den Heidelberger Turnieren teilnahmen, mit der Erfindung der Aufzüge und Texte
betraut werden konnte oder mußte. Auch wenn man von Hübners Aussage absieht, die
an der vorliegenden Briefstelle allein auf Verse der verschollenen Ausgabe
Palladis Posaun
gemünzt ist, scheinen schon biographische Umstände auf Hübner als Verfasser der
Texte der beiden ersten Aufzüge hinzuweisen: Sein damaliger Aufenthalt am Ansbacher
Hof (2., ansbach. Aufzug der Ringelrennen; Anh., „29"-41) und die schon durch seine
anhaltische Stellung (Hofmeister) belegbare Verbindung zur Kurpfalz (F. Christian I.
v. Anhalt-Bernburg war Statthalter der kurpfälz. Oberpfalz und einer der einflußreich
sten Berater Kf. Friedrichs V. v. d. Pfalz, des späteren Winterkönigs). Andere Erklärungen
[z. B. Verknüpfung mit Eleonora (1552-1618), der Mutter der meisten Kinder
F. Joachim Ernsts v. Anhalt, welche in zweiter Ehe mit Lgf. Georg I. v. Hessen-Darmstadt
(1547-1596) verheiratet gewesen war; sie entstammte dem unter den Besuchern
der Heidelberger Festlichkeiten vertretenen Hause Württemberg] entbehren bisher einer
quellenmäßigen Fundierung.
10 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250218A 250218A.1 250218A.2 250218A.3 250218A.4 250218A.5 250218A.6 250218A.7
Der Geißberg vor
Heidelberg. Vgl. Abb., ebd.
11 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250218A 250218A.1 250218A.2 250218A.3 250218A.4 250218A.5 250218A.6 250218A.7
Fürstenbrunnen bei Ziegelhausen (Stadtkr.
Heidelberg). Vgl.
Merian: Topographia, a. a.
O., 46
[...] eine halbe Meil von der Stadt/ liegt der Fürstenbrunn/ da im Gewäld ein
Brunnenwerck [...]. Der Brunn stehet unter einem schön gepflasterten Gewölb: darneben
zween Fischteich/ und Spatzierplätz/ neben schönen Wiesen/ darauff viel Tuchbleichen
seynd [...] daß also das gantzeWerck ein schöner lustiger Medicinischer Garten
[...]. Es haben die Pfaltzgrafen Churfürsten/ mit ihrem Hoff- und Cantzley Gesind;
wie auch die Studenten bey der Universität/ und gantze Burgerschafft/ im Sommer/
ihre Lust/ und Kurtzweil allda gehabt; Abb. nach S. 46.
12 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250413 250413.1 250413.2 250413.3 250413.4
Vielleicht StB Dessau: HB
Hs. 12: Publius Papinius Statius: Thebais; 104 Bl., deutsche Handschrift des 12. u. 13.
Jahrhunderts, wohl aus dem Kloster Nienburg in die Dessauer Hofbibliothek gelangt.
S. Die lateinischen Handschriften der Stadtbibliothek Dessau. Bearb. v. Jutta Fliege.
Berlin 1986 (Deutsche Staatsbibliothek. Handschrifteninventare, 10), 112f. Vgl. 250609.
Aus einem undatierten Brief Buchners (
Buchner 1720, II, Nr. 82) an Heinrich Kitsch
(über ihn 250110 K 2) geht vielleicht hervor, daß Buchner zunächst versucht hatte,
durch Kitschs Vermittlung das Dessauer Manuskript zu erlangen:
Quæso te, de Statiano
negotio, quid tam altum siles? si frustra spero, mature mone & sine ambagibus.
Manuscriptos Palatinos Gruterus noster contulit. Cujus excerpta, ut & cætera, quæ in
ilium Poëtam meditatus idem amicus, haberem, nisi Rostochii apud Zenzerlingum hærerent.
De Bergmanniano MSto multa maxima mihi sum pollicitus. Idcirco jam serio
rem ago. Et si copiam ejus mihi impetrare poteris, iterum dico, regem feceris. (S. 496f.)
Ianus Gruterus, dessen Statius-Edition schon 1600 in
Heidelberg erschienen war, erwähnte
am 23. 6. 1622 den Verbleib seiner Arbeit in einem Brief an Robert Roberthin:
[...] dn. Iustus Zinzerlingus, quem cupiam custodire Statium meum collatum cum
pluribus manuscriptis, dum eum ab ipso aliquando repetam statu meliore.
Reifferscheid,
131. Zu dem Juristen, Philologen und Reiseschriftsteller Justus Zingerling (* um 1580,
†1632) vgl. Johann Friedrich Iugler: Beyträge zur juristischen Biographie. 6 Bde. Leipzig
1773-1780. IV. 1, 86-91, daneben
ADB Bd. 45, 357f.Zingerling hatte Beiträge zur
Textkritik der
Thebais geliefert: Criticorvm ivvenilivm promvlsis: quâ in compluria Ciceronis,
Taciti, OuidI, Senecæ vtriusque, Papini, Val. Flacci, Claudiani, aliorum, loca
notantur emendantur illustrantur (Lvgdvni 1610). Eine Statius-Ausgabe oder ein Kommentar
Buchners sind nicht bekannt. Vgl.
Borcherdt, 34f.
13 - Martin Opitz an Augustus Buchner / 250510
Unbekannter Briefwechsel mit Caspar
v. Barth (1587-1658), in dessen Stube Opitz in
Heidelberg eine Zeitlang gewohnt hatte.
Vgl.
Jürgensen, 179 Anm. 165;
Dünnhaupt: Handbuch (1990), 402; Johannes Hoffmeister:
Deutsche Fragmente von Kaspar Barth aus der Ratschulbibliothek Zwickau. Heidelberg
1929 (Sb. d. Heidelberger Akad. d. Wiss., Philos.-histor. Kl. 2/1929-1930). Über das
zeitweilig gespannte Verhältnis zwischen Barth und Opitz s. Johannes Hoffmeister:
Kaspar von Barths Leben, Werke und sein Deutscher Phoenix. Heidelberg 1931, 13ff.
u. George Schulz-Behrend: Caspar Barth und sein Exemplar von Opitz' ,Acht Bücher
Deutscher Poematum'. In: Daphnis 11 (1982), 669-682, hier 671:
Zeitweilige Verstimmung
trat ein nach der Veröffentlichung des Barthschen Distichons ,Talis lector...'
unter dem durch Jacob von der Heyden1631 angefertigten Porträtkupfer des Schlesiers.
Anscheinend hatte Opitz verabsäumt, sich Barths Einwilligung für die Benutzung der
Zeilen einzuholen.; vgl. 260217. Zum literaturgeschichtlichen Verhältnis der beiden
Dichter s. Wilhelm Kühlmann: Gelehrtenrepublik und Fürstenstaat. Entwicklung und
Kritik des deutschen Späthumanismus in der Literatur des Barockzeitalters. Tübingen
1982, 255-266. Vgl. die Anmerkungen Barths zu
Martini Opitii Acht Bücher, Deutscher
Poematum (Breßlaw 1625), in: A. K[ippenberg] u. G. W[itkowski]: Aber Martin Opitz!
Ein schlimmes Fündlein zur Generalversammlung der Bibliophilen, am 3. Dezember
1911 [Leipzig 1911] (ähnlich Witkowski in: Euphorion XIX, 1912, 16-18); Szyrocki,
a. a. O., 140 Anm. 62. Über Barth hatte sich Opitz auch am 15. 2. 1625 n. St. in einem
Schreiben an Buchner beklagt:
Binis meis, quas certè accepit, cùm nihil respondeat,
oblitus convictus nostri veteris et arctissimæ amicitiæ, quid cogitari debeam nescio. Sum
vero mihi nullius non solum culpæ conscius verum etiam nomen ejus famamque ita
semper defendi, ut â fratre expectari majora nequeant. Sed hæc tibi.
A Bl. 21v-23r,
hier 23r; vgl.
Opitz: Briefe (Geiger), 342.
14 - Martin Opitz an Balthasar Venator / 260217
Balthasar Venator (1594-1664), gekrönter Poet (1614) und Freund des Martin
Opitz (FG 200), welcher ihn 1629 in seiner
Schäfferey von der Nimfen Hercinie (Brieg
1630) auftreten ließ. Vgl.
Reifferscheid, 780f.; Erich Volkmann: Balthasar Venator. Phil.
Diss. Berlin 1936. Der ehemalige Heidelberger Hofsekretär lebte seit 1624 als Erzieher
der Kinder Georg Michael Lingelsheims in Straßburg. Über seine bei der Eroberung
Heidelbergs ausgestandenen Leiden, seine Gefangenschaft und den anschließenden
Kriegsdienst berichtet Venator im Widmungsschreiben zu seinem „Panegyricus Iano
Grutero scriptus" (Genevae 1630), zit. v.
Reifferscheid, 870f. Nach
Reifferscheid hatte
Opitz zuletzt an ihn am 10. 5. 1625 geschrieben (a. a. O., Nr. 170). Venator beantwortete
den vorliegenden Brief in Straßburg am 24. 3. 1626 (a. a. O., Nr. 198; Original in
FB Gotha: Chart. A 473, Bl. 42, hiernach zit.; veröffentlicht in
Jaski, 1-4). In diesem
Schreiben bedankte er sich für die Übersendung der Neuerscheinung: Die Klage-Lieder
Jeremia; Poetisch gesetzt Durch Martin Opitz; sampt noch anderen seinen newen gedichten
(Görlitz 1626);
Opitz II.2, 749-776. Voller Bewunderung fragte Venator:
Quantum
autem voluptatis speramus ex Argenide, ex ψalmis ex alijs? Er stellte die günstigen
Umstände, unter denen Opitz solche Werke schaffen könne, den ärmlichen Verhältnissen
gegenüber, unter denen ein Mann wie Ianus Gruterus im Städtchen Bretten ohne
Förderung durch Fürsten und andere Große leben müsse. Er selber könne von Glück
reden, da er im Hause Lingelsheims einen Unterschlupf gefunden habe, wo er von der
Gelehrsamkeit und Weisheit dieses Mannes profitiere. Wenn ihn auch ein solches Leben
nicht befriedige und ohne Hoffnung lasse, füge er sich dennoch in sein Schicksal.
Abraham v. Bibran (1575-1625) — dessen Tod Opitz auch in der Vorrede zu den
Klage-Liedern gedacht hatte — wolle er nicht vergessen (s. Anm. 21), jedoch sei er jetzt
zu sehr in Eile. Venator schloß mit Grüßen an Bernhard Wilhelm Nüßler (s. 250700 I
u. 260617 K 15) und Caspar Kirchner (250510, 250700 I u. 260617 K 14) und legte
seinem Brief zwei eigene Werke bei: „Vitam Spinæ, et Epicedium Obentrautio factum."
Über Venators Schreibfaulheit beklagt sich auch Ianus Gruterus in einem Brief an
denselben vom 26. 11. 1625. Darin heißt es u. a.:
Morbo quod excusas silentium, inique
facis. Dolor enim cum sit querulus, nulli rei magis acquiescit, quam si amicis communicet
sua incommoda. (a. a. O., 231). Über Venators Befinden vgl. noch
Reifferscheid, Nr.
175, S. 224 (Gruterus an Lingelsheim, 10. 8. 1625):
Admodum doleo valetudinem dn.
Berneggeri ac dn. Venatoris, sed spero iam cum sanitate rediisse in gratias. Caniculares
enim morbi non sunt durabiles. A. a. O., Nr. 196, S. 247f. (Gruterus an Venator, 5. 3.
1626) In dem von Todesstimmung gekennzeichneten Brief (
Ego sane iam nunc in
procinctu sum, ut, simul atque supernae tubae placuerit, evocanti occurram.) schreibt
Gruterus:
Tantum valet usus patratque vel omnia super fidem: nedum id tu non assequaris
tali aetate, tali indole, tali industrria. Hoc unum doleo, etiam tibi esse cum morbo
negocium. Verum eum facile dispuleris exercendo terram. Miseri, omnia agimus alia
quam debebamus! Studia ea avare persequimur, quibus cruciemus cerebrum et phantasiam.
Überblick über Venators und Opitz' Korrespondenz bei Volkmann, a. a. O.,
16-18.
15 - Martin Opitz an Fürst Ludwig / 250700 250700.1 250700.2
Henrik Albertsen (Hamilton; nach dem mütterlichen
Familiennamen; ca. 1590-1623Ägypten), Sohn des Bürgermeisters v. Kopenhagen.
1608 in
Heidelberg, 1609-1610 in Gießen, gab dort 1610 seine Gedichtsammlung
Musæ
adolescentiæ Venus heraus. Opitz hatte sich 1619 in
Heidelberg mit dem damaligen
Hofmeister oder Präzeptor Friedrichs v. Buchwald angefreundet. Vgl.
Opitz I, 277 Anm.
1; Vello Helk: M. O. in Dänemark. In:
WBN V (1978), 143-150;
DBL V (1980), 511;
SBA A 113, 380-381.