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1 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 220919 220919.1

F. Christian I. (FG 26) ergreift die Gelegenheit, um einen Brief an F. Ludwig nach Hamburg zu befördern, in dem er seinem Bruder für die vielen ihm geleisteten Dienste danken kann. Er legt Ludwig den Auszug eines Namenverzeichnisses und eines Buchstabenschlüssels zum Dechiffrieren politischer Depeschen bei. — Die Lektüre einer lateinischen Übersetzung von Juan Huartes Examen de ingenios hat ihm gestern seine Melancholie vertrieben. Gern würde Christian auch die (vom Übersetzer Joachim Caesar) versprochenen sechs fehlenden Kapitel lesen. Er schreibe auch an seinen Sohn Pz. Christian II. (FG 51) um ein paar Bücher. Falls dieser schon von zu Hause abgereist sei, brauche ihm der Brief nicht nachgesandt zu werden. — Grüße an F. Ludwigs Gattin und gute Wünsche für die Rückreise.


2 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 220919 220919.1

Der vom Kaiser geächtete F. Christian I. (FG 26) hielt sich damals unter dem Schutz des Königs von Dänemark und Herzogs v. Schleswig-Holstein in Flensburg versteckt. Sein Bruder F. Ludwig und dessen Gemahlin, Fn. Amoena Amalia (AL 1618, TG 2), waren am 3. 9. 1622 von Anhalt aus zu ihm gereist. Am 30. 8. hatte Ludwig in Bernburg mit F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10), dem Kanzler (Andreas Müller) F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) und mit Christians Sohn, Pz. Christian II. (FG 51), Gespräche geführt. Sie betrafen 1. die gefährliche Gerenrödische Sache, 2. die Sachen So man auf beforstehenden conuent zu Regenspurg zu vorhandelen vnd mir [Christian II] mit zu geben. Christian: Tageb.(Nr. 14a), 9; vgl. XXIV, Bl. 39v u. KT 55. Christian II. traf das fürstliche Paar schon am 27. 9. in Plötzkau. Daher wird Christian I. den vorliegenden Brief seinem Bruder nach dessen Besuch durch einen nach Hamburg reisenden Boten nachgeschickt haben. KT 56.

3 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig / 240910

Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3). Er hatte mit seinem Bruder Bernhard (FG 30) Mitte April 1624den Haag verlassen. Da ihr Schiff auf der Fahrt nach Hamburg an die englische Küste verschlagen wurde, besuchten sie inkognito für zwei Tage London und gelangten schließlich am 8. 5. 1624 in Weimar an, wohin im August auch ihr Bruder Johann Friedrich (FG 18) aus Frankreich zurückkehrte. Johann Ernst wollte nach der Gefangennahme Hz. Wilhelms (Anm. 10) seine friedlichen Absichten demonstrieren und den sächsischen Kurfürsten zur Fürsprache beim Kaiser bewegen. Dabei unterstützten ihn der Coburger Hz. Johann Casimir und dessen Gehei- mer Rat Caspar v. Teutleben (FG 1). Im Dezember 1624 hielt Johann Ernst die Zeit schon für gekommen, um nach Kopenhagen zu reisen und dort Verhandlungen über seine Teilnahme (und die seiner Brüder) an dem erwarteten dänisch-niedersächsischen Krieg gegen die kaiserlich-ligistische Partei aufzunehmen. Am 11. 2. 1625 trat Johann Ernst in dänische Dienste. Bernhard Röse: Johann Friedrich der Sechste, Herzog zu Sachsen, Ernestinischer Linie. Neustadt a. d. Orla 1827, 27f. Vgl. ders.: Herzog Bernhard der Große von Sachsen-Weimar. 2 Tle. Weimar 1828/29, I, 108-115.

4 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig / 240717 240717.1

In Beantwortung eines Schreibens Friedrich v. Schillings (FG 21) aus Hamburg teilt F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) dem fortgereisten F. Ludwig Neuigkeiten aus Anhalt mit. Ludwig werde von seinen Räten und von F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), der kurz nach Ludwigs Abfahrt mit guten Nachrichten aus Wien nach Bernburg zurückgekehrt sei, Näheres über Christians Aussöhnung mit dem Kaiser und die Belehnung des Hauses Anhalt erfahren. Johann Casimir sei mit Christian und F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) am 16. 7. in Bernburg zusammengetroffen, wo man sich auf die Entsendung Heinrichs v. dem Werder (FG 86) und Dr. Peter Elias Schröters zu den Verhandlungen des Obersächsischen Kreistages verständigt habe. — Als man beim Besuch der Mgfn. Dorothea v. Brandenburg vergangene Woche in Dessau eine Maskerade mit ovidischen Figuren gespielt habe, seien unvermutet Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern und Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30) zu der Gesellschaft gestoßen. Johann Casimir beklagt sich über Christof v. Krosigk (FG 7), der als ältestes anwesendes Mitglied der FG ihn, Tobias Hübner (FG 25) und Diederich v. dem Werder (FG 31) von der Aufnahme Pgf. Ludwig Philipps (FG 97) und Cunos v. Alvensleben (FG 98) in die Sozietät habe abhalten wollen. Johann Casimir teilt ihre Gesellschaftsnamen, Bilder und Worte mit und führt die Namen der bei ihrer Aufnahme anwesenden Mitglieder auf. — Nach der Abreise der Markgräfin, in deren Gefolge nur noch zwei Diener und Werner (v.) Hahn (FG 42) gewesen seien, und dem Wegzug Krosigks, F. Georg Ariberts v. Anhalt-Dessau (FG 24), des Pfalzgrafen und Hz. Bernhards hätten Johann Casimir und Hübner Capitain Magnus Laurwaldt (FG 99) mit Wort, Bild und Gesellschaftsname in die FG aufgenommen. Laurwaldt habe Johann Casimir von seinen Fortschritten in deutschen Versen überzeugt und außerdem angegeben, F. Ludwig habe ihm die Aufnahme versprochen. — In seinem Brief schrieb Johann Casimir über drei Fremdwörter deutsche Übersetzungsvorschläge.


5 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig / 240717 240717.1

Friedrich v. Schilling (FG 21). Das Schreiben Schillings aus Hamburg ist verschollen.

6 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig / 240717 240717.1

Hochgeborner Furst freuntlicher vielgeliebter Herr Vetter, Dieweil ich nuhmer nicht zweifele das EG ihre vorgehabte reise gantz glucklichen werden volbracht haben,F. Ludwig war mit seiner Gemahlin Fn. Amoena Amalia (AL 1618, PA, TG 2) und Tochter Loysa Amoena (TG 6) wohl am 1. 7. 1624 zu einer Reise in die Niederlande aufgebrochen. Zum Termin s. 240718 K 7. Ludwig hatte F.Johann Casimir (FG 10), F. August (FG 46) und F. Christian I. v. Anhalt (FG 26) von seinem Plan am 30. 6. 1624 unterrichtet. LHA Sa.-Anh./OB: Kö. A 9a Nr. 10, Bl. 1-2. immassen ich von dero hoffmeister dem von schillingFriedrich v. Schilling (FG 21). Das Schreiben Schillings aus Hamburg ist verschollen. schriftlich berichtet, von hamburg auß, Alß habe ich bei dieser gelegenheit nicht vnterlassen wollen, mich EG vndt der ihriegen zustandes zu erkundigen, vndt mich in dero treue angedechtnuß zu beachten, Jch nebens meiner hl. gemahlin bruder vndt schwesternDie Gemahlin (Fn. Agnesa, geb. Lgfn. v. Hessen-Kassel; PA, TG 25), der Bruder (F. Georg Aribert, FG 24, PA) und die unvermählten Schwestern (Anna Maria, PA?, TG 34; Eleonora Dorothea, TG 4; Sibylla Christina, PA?; Kunigunde Juliana, PA, TG 26; Susanna Margaretha; Johanna Dorothea; Eva Catharina) F. Johann Casimirs. haben vhrsach vor gutes ergehen dem allerhöchsten zu dancken, er wolle nicht allein vns alhier sondern auch EG. vndt die ihriegen bei ebenmässigen lange Zeit fristen vndt erhalten. Kurtz nach EG abreisen seint des Herrn Vettern F. Christians gn. mit sehr guter expeditionDarüber v. Johann Casimirs H. Verrichtung von wien wiederumb zu Bernburg angelanget, nicht allein in ihrer aussöhnungs sacheF. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) war als Parteigänger des Winterkönigs und der aufständischen Böhmen der Reichsacht verfallen, aus der er erst in Wien am 7. 6. 1624 entlassen wurde. Vgl. 230809 K 2. In Bernburg kam er am 5. 7. 1624 an. S. 240718 K 7. sondern auch wegen vnserer sämptlichen beleihung,Die Belehnung der anhaltischen Fürsten durch Ks. Ferdinand II. war mehrfach aufgeschoben worden. S. 230913. Christian empfing die Lehen für sich und seine mitregierenden Verwandten am 10. 6. 1624 aus der Hand des Kaisers. Beckmann V, 332f. wie dann EG die particularien,Darüber v. gleicher H. eigentliche beschaffenheiten von JG selber als auch von dero hinterlassenen rähten mit mehrem vernehmen werden, Jch habe den herrn Vettern gestern besuchet do dann der herr Vetter f. AugustusF. August v. Anhalt-Plötzkau. auch ankommen vndt zugleich die beschickung des kreistages verglichen worden, die Abgeordneten werden sein Heinrich von dem werder [34v] vndt Doctor Schröter,Gemeint ist der im August 1624 in Jüterbog zusammengetretene obersächsische Kreistag, der dem Kaiser die Kriegssteuern zwar nicht versagte, deren Zahlung aber an die Abführung der Truppen Tillys aus dem niedersächsischen Kreise knüpfte und im übrigen jede Beschwerung und Einmischung zurückwies. Opel II, 25f. Vgl. Londorp IV (Frankfurt 1624), Cap. 36 und 37: Schreiben des Kaisers über die in Ungarn und Mähren geschehene ImpressionGabriel Bethlens und die auf den 9. 11. 1623 datierte Antwort des obersächsischen Kreises darauf (Bl. 204 u. 207). Ein Jahr danach stand ein Mandat des Kaisers auf der Tagesordnung: Kaysers Ferdinandi II. Mandatum an die im Ober- und Nieder-Sächs. Creysse befindliche CHur-Fürsten und Stände daß sie denen, wider die Reichs-Constitutionen, vorgenommenen Werbungen des Graffen von Mannsfeld, und anderer unruhigen Köpffe mit Ernst widersetzen sollen, d. d. 22. Nov. An 1624, in Johann Christian Lünig: Codex Germaniae Diplomaticus. 2 Tle. Frankfurt u. Leipzig 1732/1733, Tl. 1, 654f. An den Versammlungen sollten Heinrich v. dem Werder (FG 86) und der bernburg. Kanzler Peter Elias Schröter, J. U. D. (imm. U.Jena WS 1594; † 1626), teilnehmen. Schmidt: Anh. Schriftsteller Lexikon, 377; Mat. Jena, 296. Vgl. 240910. Der Herr Vetter bedauret gar sehr das er EG nicht noch im lande angetroffen, verhoffet aber gäntzlich Sie in kurtzem dieser örter wiederEingefügt. an langen werden, welches ich dann auch meines theils von hertzen wünsche. Vergangene woche alß die AdministratorinMgfn. Dorothea v. Brandenburg (PA), geb. Hzn. v. Braunschweig-Wolfenbüttel, Gattin Mgf. Christian Wilhelms, des Administrators des Erzbistums Magdeburg, u. Schwester Hz. Friedrich Ulrichs (FG 38). Ihr Aufenthalt dauerte wohl von Mittwoch (7. 7.) bis Sonntag (11. 7.). Diese und die folgenden wahrscheinlichen Daten ergeben sich aus dem Vergleich mit 240718. alhier bei mihr gewesen vndt wihr eine kleine lust angestellet indem wihr nahmen auß dem ouidio genommen, vndt solche durch Zettel ausgetheilet,Beschreibung in 240718. Vermutetes Datum: 9. 7. 1624. auch ferner zu dem ende eine creutztaffelIn Kreuzform aufgestellte Tische. S. 240718, Bl. 77v. auff ebenmässige form wie die nehere zu cöten, zu richten lassen, ist vngefehr Pfaltzgraf ludewig Philips, nebens Hertzog Berenhartvon SachsenPgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) bzw. Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30) kamen wohl am 9. 7. 1624 abends in Dessau an. ohne einig zu wissen thun anhero kommen, vndt also die geselschaft helffen verbessern, ob ich nuhn zwar wohl meines theils nebens dem Nutzbahren vndt vielgekörneten,Tobias Hübner (FG 25) bzw. Diederich v. dem Werder (FG 31). ern gesehen, das bei solcher gelegenheit der Pfaltzgraff so wohl auch Herr Cuno von AlveslebenCuno v. Alvensleben (FG 98). in vnsere fruchtbringende geselschaft hetten mögen auffgenommen werden, immassen sich der Pfaltzgraf albereit darzu erkleret, so haben wihr obbenante doch so viel bei dem wohlbekommenden, alß dem ehesten der anwesenden geselschafter, vber vielfaltieges errinnern nicht erhalten können,Unter den anwesenden Mitgliedern pflegte jeweils der zuerst in die FG aufgenommene Gesellschafter zu präsidieren, hier Christof v. Krosigk (Nr. 7, Der Wohlbekommende, 1617). Habe demnach eine noturft zu sein erachten solches EG zuzuschreiben, damit ihme den wohlbekommenden solches höchlich möchte verwiesen werden.


7 - Bericht einer Prinzessin von Anhalt-Dessau an die Prinzessinnen Juliana und Magdalena von Hessen-Kassel / 240718 240718.1

F. Ludwig (Mérovée; vgl. 240301), seine Frau Fn. Amoena Amalia (s. Anm. 14) und seine Tochter Loysa Amoena (TG 6) dürften am 1. 7. 1624 zu einer Reise in die Niederlande aufgebrochen sein. Da F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) erst am 5. 7. aus Wien kommend in Bernburg eintraf (s. 240717), verpaßte er die Abfahrt Ludwigs. F. Ludwig unterrichtete F. Johann Casimir, F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) und F. Christian I. v. Anhalt von seiner Reise unter dem 30. 6. 1624 (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 10, Bl. 1-2, ohne Ortsangaben). Pz. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) hatte auf seiner Rückreise von Italien in Köthen vom 22. - 24. 6. Station gemacht und den Fürsten und dessen Gattin wiederum in Altona bei Hamburg am 6., 7. und 8. Juli besucht (Christian: Tageb. XXIV, Bl. 169v u. 170v; vgl. Nr. 14a, S. 482 u. 484 [falsch dat.]). In deren Begleitung befand sich auch Friedrich v. Schilling (FG 21).

8 - Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg an Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg / 240106

El handbriefleinFür ⟨schreiben⟩ vom 10 Xbris des vorigen Jahres, ist mir heuten dato, allererstFür ⟨wol⟩ eingeliefert worden: Dahero es sich mit meiner Andtwort so lange verweylet. Vernehme auß demselben, daß e. l. meine geringfügige gedancken, die ich vom SchachSpiele, vnd steganographicis etwaEingefügt. aufgesatzet, haben und lesen möchten: Thu demnach e. l. ein Exemplar des SchachbuchesZitiert in 231210 K 4. Das Schach- oder König-Spiel (1616), das Hz. August d. J. (FG 227) F. Christian I. (FG 26) übersandte, könnte dem in Kat. Dessau BB1749 verzeichneten Exemplar des kryptographischen Handbuchs des Herzogs (s. 231210) angebunden gewesen sein. Heute verschollen. Vgl. 240907. hiemit zuschicken: Das opus steganographicumHz. August sandte F. Christian die schon gedruckten Teile seines 1624 erschienenen „Opus steganographicum". S. 231210 K 3. Später schickte er Christian auch ein Exemplar des vollständigen Werks. S. Anm. 1 u. 240907 hette ich auch gerne gantz übersandt; es ist aber biß dato nichtesFür ⟨weyter⟩ von demselben mehr fertig, dan e. l.e. l. eingefügt. ich hiemitFolgt ⟨e. l. itzo,⟩ (damit sie etlicher massen sehen mögen,Für ⟨möchten⟩ wie es damit beschaffen) itzoEingefügt. zuschicke: So bald es derEingefügt.TypographusEingefügt.Die seit 1614 von Hans und Heinrich Stern geleitete Druckerei in Lüneburg. Vgl. Hans Dumrese: Der Sternverlag im 17. und 18. Jh. In: Lüneburg und die Offizin der Sterne. Lüneburg 1956, 1-133. zum ende gebracht, soll e. l. ein Exemplar von mir gleich zugesandt werden. SonstenEingefügt. do e. l. mirFür ⟨mich⟩ etwa ins künfftige schreiben wollen, könnenFür ⟨schicken⟩ sie dero schreiben nahe demEmanuel Jenischen Kaufherren in HamburgkHamburgischer Kaufmann, 1609 Bürger der Stadt. Jenisch entstammte dem augsburgischen Patriziat. Martin Reißmann: Die hamburgische Kaufmannschaft des 17. Jahrhunderts in sozialgeschichtlicher Sicht. Hamburg 1975, 222. einhandigen lassen,einhandigen lassen; eingefügt. Semikolon doppelt. dan ichDan ich für ⟨der wo⟩ wochentlich einen boten dahin schicke. Schließlich thu ich mich nebest meiner hl. Gemahlin,Hzn. Dorothea, Tochter F. Rudolphs v. Anhalt-Zerbst (FG 12). Vgl. 230819, 231101 K 1 u. 231210. deren Ld., e. l. hinwieder fr. dienstlich grüssen lesset, fr. bedancken für den wollmeinenden wunsch zuFolgt ⟨unserem newAngetretenem ehestande und⟩ diesem newEingefügt. angehenden Jahre; E. l. hinwieder alles so derselben lieb und angenehm seyn magk, in diesem und vielen folgenden Jahren von hertzen wunschend. Jch habe auch hertzlich gerne vernommen, was e. l. mir wegen des salvi conductiKaiserliches Geleit für den noch geächteten Fürsten. S. 230809 K 2, 231101 u. 231210. zuschreiben: Der Allmechtige verleyhe hinc indè bestendige conciliationem animorum, und auream pacem. Will e. l. mit meinem ungereimbten schreiben nicht länger aufhalten; besondern hiemit schliessen;Folgt ⟨ent⟩ dieselbe des Allmügenden crefftigem Schutze empfelendt


9 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260106

Beantwortet durch 260211. Wie schon in einem vorhergehenden Schreiben bittet F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) seinen Oheim Ludwig, ihm seine bei Ludwig weilende Schwester Loysa Amalia (AL 1617, TG 20) zu schicken, damit sie seiner Gattin Eleonora Sophia (TG 39) Gesellschaft leisten könne. Pz. Christian hat in dieser Angelegenheit auch an seinen Vater, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), geschrieben, sorgt sich jedoch um die Sicherheit der Postwege. (Sein Hofmeister) Georg Haubold v. Einsiedel (FG 138) hat ihm bei seiner Rückkehr Briefe und Neuigkeiten über den elenden Zustand der Stifter Magdeburg und Halberstadt gebracht, ihn allerdings auch durch die Nachricht vom geordneten Zug der kaiserlichen Armee unter Wallenstein durch Anhalt beruhigt. Zu seinem Trost habe F. Christian I. ihm auch die für den Lebensunterhalt (in Rouen) benötigten 4000 Taler geschickt. — Man hoffe, die Vermittlung der Generalstaaten und des Königs v. England werde Frieden zwischen dem französischen König und den Bewohnern von La Rochelle stiften. Anderenfalls werde es zum Krieg der beiden Könige kommen. — Die englische Große Flotte ist aus Spanien ohne Verrichtung zurückgekehrt. Gerüchte über die geplante Aufstellung zweier zusätzlicher Flotten. — F. Ludwig möge (den Amsterdamer Kaufmann) Charles de Latfeur drängen, endlich die von Ludwig aus Hamburg oder Stade mitgebrachten Reiseladen zuzustellen, welche Christian in Hamburg zurückgelassen habe. Fn. Eleonora Sophia, deren Niederkunft nach Ostern zu erwarten sei, werde den Inhalt des Gepäcks benötigen. Da Pz. Christian seinen Kammerdiener entlassen hat, warnt er seinen Oheim vor der Gefahr, daß sich der Diener in Amsterdam an dem Gepäck vergreift. Latfeur solle ihm nichts herausgeben. — Für einen Prediger in Rouen (Jean Maximilien de Baux sieur de L'Angle), der auch Deutsch spreche, bittet Pz. Christian F. Ludwig um je ein Exemplar der Kirchenpostille von Abraham Scultetus und der Du Bartas-Ausgabe (Tobias Hübners, FG 25). — Pz. Christian preist die Lebensbedingungen und Menschen in Rouen, vor allem die rechtgläubigen Prediger. F. Ludwig würde sich hier wohler befinden als in Hoorn. — Fn. Eleonora Sophia läßt sich F. Ludwig empfehlen. Christian übermittelt seine Wünsche zum neuen Jahre.


10 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260106

Beantwortet durch 260211. Wie schon in einem vorhergehenden Schreiben bittet F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) seinen Oheim Ludwig, ihm seine bei Ludwig weilende Schwester Loysa Amalia (AL 1617, TG 20) zu schicken, damit sie seiner Gattin Eleonora Sophia (TG 39) Gesellschaft leisten könne. Pz. Christian hat in dieser Angelegenheit auch an seinen Vater, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), geschrieben, sorgt sich jedoch um die Sicherheit der Postwege. (Sein Hofmeister) Georg Haubold v. Einsiedel (FG 138) hat ihm bei seiner Rückkehr Briefe und Neuigkeiten über den elenden Zustand der Stifter Magdeburg und Halberstadt gebracht, ihn allerdings auch durch die Nachricht vom geordneten Zug der kaiserlichen Armee unter Wallenstein durch Anhalt beruhigt. Zu seinem Trost habe F. Christian I. ihm auch die für den Lebensunterhalt (in Rouen) benötigten 4000 Taler geschickt. — Man hoffe, die Vermittlung der Generalstaaten und des Königs v. England werde Frieden zwischen dem französischen König und den Bewohnern von La Rochelle stiften. Anderenfalls werde es zum Krieg der beiden Könige kommen. — Die englische Große Flotte ist aus Spanien ohne Verrichtung zurückgekehrt. Gerüchte über die geplante Aufstellung zweier zusätzlicher Flotten. — F. Ludwig möge (den Amsterdamer Kaufmann) Charles de Latfeur drängen, endlich die von Ludwig aus Hamburg oder Stade mitgebrachten Reiseladen zuzustellen, welche Christian in Hamburg zurückgelassen habe. Fn. Eleonora Sophia, deren Niederkunft nach Ostern zu erwarten sei, werde den Inhalt des Gepäcks benötigen. Da Pz. Christian seinen Kammerdiener entlassen hat, warnt er seinen Oheim vor der Gefahr, daß sich der Diener in Amsterdam an dem Gepäck vergreift. Latfeur solle ihm nichts herausgeben. — Für einen Prediger in Rouen (Jean Maximilien de Baux sieur de L'Angle), der auch Deutsch spreche, bittet Pz. Christian F. Ludwig um je ein Exemplar der Kirchenpostille von Abraham Scultetus und der Du Bartas-Ausgabe (Tobias Hübners, FG 25). — Pz. Christian preist die Lebensbedingungen und Menschen in Rouen, vor allem die rechtgläubigen Prediger. F. Ludwig würde sich hier wohler befinden als in Hoorn. — Fn. Eleonora Sophia läßt sich F. Ludwig empfehlen. Christian übermittelt seine Wünsche zum neuen Jahre.


11 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260106

Monseigneur & Tres honnorè Oncle. En ma dernierePz. Christian (FG 51) richtete am 7. 11. 1625 zwei Briefe an seinen Oheim Ludwig (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30). In einem der Schreiben (Bl. 81r-82v) kondolierte er dem Fürsten zum Hinscheiden Fn. Amoena Amalias v. Anhalt-Koethen (AL 1618, PA, TG 2) — sie war ihrem einzigen Sohn Ludwig d. J. (FG 6; †1624) und ihrer am 26. 3. 1625 in Harderwijk gestorbenen einzigen Tochter Loysa Amoena (TG 6) am 3. 9. 1625 in Oldenburg in den Tod gefolgt. In dem anderen Brief (Bl. 79r-80v) verschonte Christian trotz gegenteiliger Beteuerung seinen Oheim nicht mit den Schwierigkeiten seines eigenen Lebens in Rouen: Je n'ose importuner V. A. en son dueil de tant de circonscriptions, autrement je les luy specifierois, qu'il est impossible icy comme (Baron) Prince mariè de m'entretenir a moins qu'avec 4000 Dalers annuels. Vgl. Anm. 5. Vor allem bot er jedoch seine Überredungskünste auf, um seine Schwester Loysa Amalia (AL 1617, TG 20), die ihren Oheim in die Niederlande begleitete, nach Rouen zu bringen: Doncques Monseigr., ma compaigne se trouvant enceinte, & du tout destituee de compagnie, (d'autant qu'elle ne scauroit apprendre la langue françoyse,) elle m'a priè pour l'honneur de Dieu de supplier V. A. de permettre a ma soeur Louyse, que ie l'osasse ammener moy mesmes icy, & cela cousteroit peu, & eile n'auroit qu'une nourrice avec soy, pour nourrir nostre enfant quj naistra Dieu-aydant. De Damoyselles, & servantes nous en avons assèz, pour la servir. Je luy ay long temps refusè ceste priere. Toutesfois voyant qu'elle insistoit si fort, & qu'elle mourra aussy de ceste grossesse, je ne luy ay sceu denier ce, a quoy la nature & amour fraternel me pousse. Vgl. 250702 (betrifft damals noch Christians Schwester Anna Sophia, AL 1617 [?], PA, TG 19) u. 260211. F. Ludwig beantwortete beide Briefe am 28. 11. 1625 und bemerkte: Quant a la demande que me faictez, touchant vostre sœur louyse, qui est maintenant avec moy, i'y vois bien l'affection que vous et Madame vostre consorte luy en portez, mais chez moy, l'impossibili[té] de ne luy pouvoir permettre un tel voyage depar moy, sans le sçeu de Monsieur vostre pere, lequel n'a gueres [...] le moyen de la faire retourner chez soy, ou pour un temps chez Madame vostre grande mere a Schüttorf [Gfn. Magdalena v. Bentheim], laquelle en a aussi escrit depuis peu de iours, mais a cause des chemins et passages, qui ne sont nullement ouverts encores, parmy ces parties guerroyantes, [...] il me semble le tout sera delay[é] iusques, Dieu aydant, a mon retour vers le pays, qui se fera au printemps [...] iusques icy ie suis encores travaillé de la fiebvre quarte. (a. a. O., Bl. 80v). que i'escrivis a V. A. ie la suppliay de se contenter que i'allasse querir ma soeur Louyse pour faire compagnie a ma femme, si c'estoit le bon playsir de V. A. Je reitere doncques ceste demande & en ay escrit a Monseigneur mon Tres honnorè Pere, ne scachant pas toutesfois si les lettres vont bien. Car les chemins entre Hamburg & Bernburg sont mal asseurez. EinsiedelGeorg Haubold v. Einsiedel (FG 138), Hofmeister Pz. Christians. Vgl. LHA Sa.-Anh./ OB: Bernb. A 9a Nr. 1981, Bl. 88r, 186r u. ö.; Christian: Tageb. XXIV, Bl. 184v u. ö. est revenu & m'a rapport[è]Textverlust am Rande. des lettres & des nouvelles assez tristes du desol[è]Textverlust am Rande. estat des Eveschez de Magdeburg & Halberstad, me consolant toutesfois en ceste affliction, que le passage des trouppes Jmperiales, sous la conduitte du prince de WallsteinZu Wallensteins Sicherung der Elbbrücke bei Dessau s. 260211 K 13. In seinem Brief an F. Christian II. v. 28. 11. 1625 hatte Ludwig mitgeteilt, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) sei maintenant bien travaillè au pays, a cause de l'armée de Walstein, de laquelle s'est logée partie dans les bailliages de Guernrode et Alsleven, et partie en mon bailliage de Warmsdorf, a savoir le conte de Schlic [...]. D. i. Heinrich Schlick Gf. v. Passaun. A. a. O., Bl. 80v. Zum Amt Warmsdorf vgl. 260211 K 14., a estè assèz doux & reiglè pa[r]Textverlust am Rande. nos terres, & ma seconde consolation a estè que S. A.F. Christian I., Pz. Christians Vater. m'a rendu a mon instante supplication le premier deputa[t]Textverlust am Rande.Pz. Christian gebraucht hier fälschlich das aus lat. deputatum abgeleitete, im 16. Jahrhundert eingebürgerte deutsche Kanzleiwort „deputat". Schulz/Basler I 136. Aus dem Tagebuch und den Briefen Christians sind in dieser Zeit viele Klagen über seine desolate finanzielle Lage zu entnehmen. Schon am 5. 11. 1625 hatte F. Christian I. die jährliche Reiseapanage seines Sohnes von 3000 auf 4000 Taler erhöht. Dazu sollten noch die Einkünfte aus den noch nicht erlegten Heiratsgeldern und der Aussteuer der Gattin Pz. Christians, Fn. Eleonora Sophia (TG 39), kommen. LHA Sa.-Anh./ OB: Bernb. A 9a Nr. 1981, Bl. 95r, vgl. Bl. 22r, 97r, 106r u. 122f. Vgl. Anm. 1 u. 260211. des 4000 Dalers sans lesquels ie n'eusse sceu vivre icy.Punkt? Textverlust am Rande. On espere que la paix se fera entre le Roy, & les Rochellois, par l'entremise du Roy d'Angleterre & de Messieurs les Estats.Der Einsatz einer Frankreich geliehenen kleinen englischen Flotte gegen die aufständischen Hugenotten von La Ro chelle und die Einmischung des englischen Königs zugunsten der französischen Protestanten störten den von Buckingham und Richelieu angestrebten Ausgleich zwischen den beiden Monarchien ebenso wie die Versuche der französischen katholischen Opposition, den beabsichtigten Krieg gegen Spanien zu verhindern. Am 29. 11. 1625 n. St. war es zwar im Haag zu einem Vertrag zwischen Großbritannien, Dänemark und den Generalstaaten gekommen, jedoch war der Anschluß Frankreichs an diese antihabsburgische Allianz, die auch auf die Rückgewinnung der Pfalz gerichtet war, damals bestenfalls ungewiß. Buckinghams Gesandte trafen am 30. 12. 1625 n. St. in Paris ein. Obgleich Kg. Karl I. auf eine Hilfsaktion zugunsten der Hugenotten drängte und tatsächlich eine maritime englische Expedition nach La Rochelle am 20. 1. 1626 n. St. beschlossen wurde, kam es Ende Januar 1626 in Paris zu einer englisch-französischen Verständigung, die auch durch ein Abkommen mit den Hugenotten abgesichert wurde (s. 260211 K 24). Als Karl von diesem Ausgleich am 6. 2. 1626 n. St. erfuhr, erhob er jedoch weitere Forderungen. Tatsächlich blieben auch die folgenden Verhandlungen erfolglos; 1627/28 kam es vor La Rochelle sogar zu einem französisch-englischen Krieg, der mit dem Rückzug der englischen Truppen und dem Einzug Kg. Ludwigs XIII. in die Stadt (1. 11. 1629 n. St.) endete. Samuel R. Gardiner: History of England. Bd. 5-6. Reprint New York 1965. Vgl. Anm. 7 Au cas contraire ces deux Roys s'entreferont la guerre. La grande flotte est revenue en Angleterre, sans avoir rien fait en Espaigne, & le Roy de la Gran Bretaigne fera au prinstemps une autre armee navale de 100 voiles, & a l'automne la troisiesme de six vingt voiles comme on dit.Der Angriff der englischen Flotte im November 1625 war ein Fehlschlag, da die Silberflotte auswich und Cadiz nicht erobert werden konnte. Nach dem Abschluß des Haager Vertrags (s. Anm. 6) wurden zwar am 5. 12. 1625 n. St. englische Flottenpläne für eine erneute Blockade spanischer Häfen publik, jedoch verweigerte das englische Parlament 1626 die benötigten Gelder. Gardiner, a. a. O. VI, 9ff. u. 37. Je ne scay si i'ose importuner V. A. d'une priere, qui est, de tenir la main a ce que Mr. LatfeurS. Anm. 16. m'envoye les coffres que V. A. a apportè avec soy de StadenStade. ouFolgt ⟨AL⟩Hamburg, car ie les avois laissè a Hamburg.Vgl. 260211. Auf seiner Reise nach Frankreich hatte F. Christian II. am 11. 7. in Hamburg im „hoff von holland" Station gemacht und war am 14. zu Wasser und zu Lande in Richtung Stade weitergereist, während seine beiden gemieteten Kutschen mit dem Gepäck auf dem Landwege folgten. Christian: Tageb. XXIV. Ma compaigne quj est grosse pour accoucher apres PasquesPz. Beringer v. Anhalt-Bernburg wurde am 11. 4. 1626 geboren. S. 260211 K 10, vgl. 260500, 260520, 260520A u. 260619. s'il plaist a Dieu, en auroit bien soing. J'ay cassè mon valet de chambre pour m' avoir desservy, & ie crains qu'il usera quelque meschancetè pour avoir quelque chose de nos hardes a Amsterdam. V. A. me favorise par sa grace, que Mrr.Latfeurne luy baille rien. Si V. A. avoit un exemplaire du BartasEine der von Tobias Hübner (FG 25) herausgegebenen und übersetzten Dichtungen des Guillaume de Saluste sieur Du Bartas. S. F. Ludwigs Aufzählung in 260211. ie le donnerois a un ministreEingefügt.Der Prediger „Mr de L'Angle" am Tempel zu Chevilly (Seine), wo F. Christian II. damals den reformierten Gottesdienst besuchte. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 198v. Es handelt sich um Jean Maximilien de Baux sieur de L'Angle (1590-1674). S. 260211. iciEingefügt. qui parle Allemand. &Bis Dominicales, eingefügt. la postille de Scultetus des textes ordinaires Dominicales,Gemeint ist eine unbestimmte Ausgabe eines Werkes von Abraham Scultetus (1566-1624), einem reformierten Theologen und Hofprediger der Kurfürsten Friedrich IV. und Friedrich V. („Winterkönig") v. der Pfalz: Außlegung Der Sontäglichen Evangelischen Texten/ Gestellet durch M. Abrahamum Scultetum Grünbergensem Silesium. (Zerbst 1612). In F. Ludwigs Bibliothek fanden sich 1650: „Abrahami Sculteti Hauspostil 1614 2 exla." (IP 281r), "Jdea Concionum Dominicalium Abrahami Scultetj Hanoviæ 1610" (IP 306v) und „Sculteti Psalm Postil Erster Theil" (IP 28Or). Vgl. ADB XXXIII, 492-496; Jöcher IV, 449; Gustav Adolf Benrath: Die Selbstbiographie des Heidelberger Theologen und Hofpredigers Abraham Scultetus (1566-1624). Karlsruhe 1966.Scultetus' Grab in der Großen Kirche zu Emden hatte Christian am 21. 7. 1625 besichtigt. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 186v f. S. 260211. Jl fait fort bon vivre icy, & il y a des fort bonnes gens, de toute sorte. Et le principal est, que les ministres orthodoxes sont tresexcellens. Je croy que V. A. dependroit moins, & seroit mieux a son ayse; icy, qu'a Horn.Wohl Hoorn, an der Zuidersee (Ijselmeer), nördlich von Amsterdam. Damals Sitz der Stände von Nordholland. Vgl. Merian: Topographia Germaniae- Inferioris, 139f. V. A. me pardonne ma presomptuositè. Et je prie Dieu pour sa prosperitè afin de me dire constamment,


12 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260106

Monseigneur & Tres honnorè Oncle. En ma dernierePz. Christian (FG 51) richtete am 7. 11. 1625 zwei Briefe an seinen Oheim Ludwig (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30). In einem der Schreiben (Bl. 81r-82v) kondolierte er dem Fürsten zum Hinscheiden Fn. Amoena Amalias v. Anhalt-Koethen (AL 1618, PA, TG 2) — sie war ihrem einzigen Sohn Ludwig d. J. (FG 6; †1624) und ihrer am 26. 3. 1625 in Harderwijk gestorbenen einzigen Tochter Loysa Amoena (TG 6) am 3. 9. 1625 in Oldenburg in den Tod gefolgt. In dem anderen Brief (Bl. 79r-80v) verschonte Christian trotz gegenteiliger Beteuerung seinen Oheim nicht mit den Schwierigkeiten seines eigenen Lebens in Rouen: Je n'ose importuner V. A. en son dueil de tant de circonscriptions, autrement je les luy specifierois, qu'il est impossible icy comme (Baron) Prince mariè de m'entretenir a moins qu'avec 4000 Dalers annuels. Vgl. Anm. 5. Vor allem bot er jedoch seine Überredungskünste auf, um seine Schwester Loysa Amalia (AL 1617, TG 20), die ihren Oheim in die Niederlande begleitete, nach Rouen zu bringen: Doncques Monseigr., ma compaigne se trouvant enceinte, & du tout destituee de compagnie, (d'autant qu'elle ne scauroit apprendre la langue françoyse,) elle m'a priè pour l'honneur de Dieu de supplier V. A. de permettre a ma soeur Louyse, que ie l'osasse ammener moy mesmes icy, & cela cousteroit peu, & eile n'auroit qu'une nourrice avec soy, pour nourrir nostre enfant quj naistra Dieu-aydant. De Damoyselles, & servantes nous en avons assèz, pour la servir. Je luy ay long temps refusè ceste priere. Toutesfois voyant qu'elle insistoit si fort, & qu'elle mourra aussy de ceste grossesse, je ne luy ay sceu denier ce, a quoy la nature & amour fraternel me pousse. Vgl. 250702 (betrifft damals noch Christians Schwester Anna Sophia, AL 1617 [?], PA, TG 19) u. 260211. F. Ludwig beantwortete beide Briefe am 28. 11. 1625 und bemerkte: Quant a la demande que me faictez, touchant vostre sœur louyse, qui est maintenant avec moy, i'y vois bien l'affection que vous et Madame vostre consorte luy en portez, mais chez moy, l'impossibili[té] de ne luy pouvoir permettre un tel voyage depar moy, sans le sçeu de Monsieur vostre pere, lequel n'a gueres [...] le moyen de la faire retourner chez soy, ou pour un temps chez Madame vostre grande mere a Schüttorf [Gfn. Magdalena v. Bentheim], laquelle en a aussi escrit depuis peu de iours, mais a cause des chemins et passages, qui ne sont nullement ouverts encores, parmy ces parties guerroyantes, [...] il me semble le tout sera delay[é] iusques, Dieu aydant, a mon retour vers le pays, qui se fera au printemps [...] iusques icy ie suis encores travaillé de la fiebvre quarte. (a. a. O., Bl. 80v). que i'escrivis a V. A. ie la suppliay de se contenter que i'allasse querir ma soeur Louyse pour faire compagnie a ma femme, si c'estoit le bon playsir de V. A. Je reitere doncques ceste demande & en ay escrit a Monseigneur mon Tres honnorè Pere, ne scachant pas toutesfois si les lettres vont bien. Car les chemins entre Hamburg & Bernburg sont mal asseurez. EinsiedelGeorg Haubold v. Einsiedel (FG 138), Hofmeister Pz. Christians. Vgl. LHA Sa.-Anh./ OB: Bernb. A 9a Nr. 1981, Bl. 88r, 186r u. ö.; Christian: Tageb. XXIV, Bl. 184v u. ö. est revenu & m'a rapport[è]Textverlust am Rande. des lettres & des nouvelles assez tristes du desol[è]Textverlust am Rande. estat des Eveschez de Magdeburg & Halberstad, me consolant toutesfois en ceste affliction, que le passage des trouppes Jmperiales, sous la conduitte du prince de WallsteinZu Wallensteins Sicherung der Elbbrücke bei Dessau s. 260211 K 13. In seinem Brief an F. Christian II. v. 28. 11. 1625 hatte Ludwig mitgeteilt, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) sei maintenant bien travaillè au pays, a cause de l'armée de Walstein, de laquelle s'est logée partie dans les bailliages de Guernrode et Alsleven, et partie en mon bailliage de Warmsdorf, a savoir le conte de Schlic [...]. D. i. Heinrich Schlick Gf. v. Passaun. A. a. O., Bl. 80v. Zum Amt Warmsdorf vgl. 260211 K 14., a estè assèz doux & reiglè pa[r]Textverlust am Rande. nos terres, & ma seconde consolation a estè que S. A.F. Christian I., Pz. Christians Vater. m'a rendu a mon instante supplication le premier deputa[t]Textverlust am Rande.Pz. Christian gebraucht hier fälschlich das aus lat. deputatum abgeleitete, im 16. Jahrhundert eingebürgerte deutsche Kanzleiwort „deputat". Schulz/Basler I 136. Aus dem Tagebuch und den Briefen Christians sind in dieser Zeit viele Klagen über seine desolate finanzielle Lage zu entnehmen. Schon am 5. 11. 1625 hatte F. Christian I. die jährliche Reiseapanage seines Sohnes von 3000 auf 4000 Taler erhöht. Dazu sollten noch die Einkünfte aus den noch nicht erlegten Heiratsgeldern und der Aussteuer der Gattin Pz. Christians, Fn. Eleonora Sophia (TG 39), kommen. LHA Sa.-Anh./ OB: Bernb. A 9a Nr. 1981, Bl. 95r, vgl. Bl. 22r, 97r, 106r u. 122f. Vgl. Anm. 1 u. 260211. des 4000 Dalers sans lesquels ie n'eusse sceu vivre icy.Punkt? Textverlust am Rande. On espere que la paix se fera entre le Roy, & les Rochellois, par l'entremise du Roy d'Angleterre & de Messieurs les Estats.Der Einsatz einer Frankreich geliehenen kleinen englischen Flotte gegen die aufständischen Hugenotten von La Ro chelle und die Einmischung des englischen Königs zugunsten der französischen Protestanten störten den von Buckingham und Richelieu angestrebten Ausgleich zwischen den beiden Monarchien ebenso wie die Versuche der französischen katholischen Opposition, den beabsichtigten Krieg gegen Spanien zu verhindern. Am 29. 11. 1625 n. St. war es zwar im Haag zu einem Vertrag zwischen Großbritannien, Dänemark und den Generalstaaten gekommen, jedoch war der Anschluß Frankreichs an diese antihabsburgische Allianz, die auch auf die Rückgewinnung der Pfalz gerichtet war, damals bestenfalls ungewiß. Buckinghams Gesandte trafen am 30. 12. 1625 n. St. in Paris ein. Obgleich Kg. Karl I. auf eine Hilfsaktion zugunsten der Hugenotten drängte und tatsächlich eine maritime englische Expedition nach La Rochelle am 20. 1. 1626 n. St. beschlossen wurde, kam es Ende Januar 1626 in Paris zu einer englisch-französischen Verständigung, die auch durch ein Abkommen mit den Hugenotten abgesichert wurde (s. 260211 K 24). Als Karl von diesem Ausgleich am 6. 2. 1626 n. St. erfuhr, erhob er jedoch weitere Forderungen. Tatsächlich blieben auch die folgenden Verhandlungen erfolglos; 1627/28 kam es vor La Rochelle sogar zu einem französisch-englischen Krieg, der mit dem Rückzug der englischen Truppen und dem Einzug Kg. Ludwigs XIII. in die Stadt (1. 11. 1629 n. St.) endete. Samuel R. Gardiner: History of England. Bd. 5-6. Reprint New York 1965. Vgl. Anm. 7 Au cas contraire ces deux Roys s'entreferont la guerre. La grande flotte est revenue en Angleterre, sans avoir rien fait en Espaigne, & le Roy de la Gran Bretaigne fera au prinstemps une autre armee navale de 100 voiles, & a l'automne la troisiesme de six vingt voiles comme on dit.Der Angriff der englischen Flotte im November 1625 war ein Fehlschlag, da die Silberflotte auswich und Cadiz nicht erobert werden konnte. Nach dem Abschluß des Haager Vertrags (s. Anm. 6) wurden zwar am 5. 12. 1625 n. St. englische Flottenpläne für eine erneute Blockade spanischer Häfen publik, jedoch verweigerte das englische Parlament 1626 die benötigten Gelder. Gardiner, a. a. O. VI, 9ff. u. 37. Je ne scay si i'ose importuner V. A. d'une priere, qui est, de tenir la main a ce que Mr. LatfeurS. Anm. 16. m'envoye les coffres que V. A. a apportè avec soy de StadenStade. ouFolgt ⟨AL⟩Hamburg, car ie les avois laissè a Hamburg.Vgl. 260211. Auf seiner Reise nach Frankreich hatte F. Christian II. am 11. 7. in Hamburg im „hoff von holland" Station gemacht und war am 14. zu Wasser und zu Lande in Richtung Stade weitergereist, während seine beiden gemieteten Kutschen mit dem Gepäck auf dem Landwege folgten. Christian: Tageb. XXIV. Ma compaigne quj est grosse pour accoucher apres PasquesPz. Beringer v. Anhalt-Bernburg wurde am 11. 4. 1626 geboren. S. 260211 K 10, vgl. 260500, 260520, 260520A u. 260619. s'il plaist a Dieu, en auroit bien soing. J'ay cassè mon valet de chambre pour m' avoir desservy, & ie crains qu'il usera quelque meschancetè pour avoir quelque chose de nos hardes a Amsterdam. V. A. me favorise par sa grace, que Mrr.Latfeurne luy baille rien. Si V. A. avoit un exemplaire du BartasEine der von Tobias Hübner (FG 25) herausgegebenen und übersetzten Dichtungen des Guillaume de Saluste sieur Du Bartas. S. F. Ludwigs Aufzählung in 260211. ie le donnerois a un ministreEingefügt.Der Prediger „Mr de L'Angle" am Tempel zu Chevilly (Seine), wo F. Christian II. damals den reformierten Gottesdienst besuchte. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 198v. Es handelt sich um Jean Maximilien de Baux sieur de L'Angle (1590-1674). S. 260211. iciEingefügt. qui parle Allemand. &Bis Dominicales, eingefügt. la postille de Scultetus des textes ordinaires Dominicales,Gemeint ist eine unbestimmte Ausgabe eines Werkes von Abraham Scultetus (1566-1624), einem reformierten Theologen und Hofprediger der Kurfürsten Friedrich IV. und Friedrich V. („Winterkönig") v. der Pfalz: Außlegung Der Sontäglichen Evangelischen Texten/ Gestellet durch M. Abrahamum Scultetum Grünbergensem Silesium. (Zerbst 1612). In F. Ludwigs Bibliothek fanden sich 1650: „Abrahami Sculteti Hauspostil 1614 2 exla." (IP 281r), "Jdea Concionum Dominicalium Abrahami Scultetj Hanoviæ 1610" (IP 306v) und „Sculteti Psalm Postil Erster Theil" (IP 28Or). Vgl. ADB XXXIII, 492-496; Jöcher IV, 449; Gustav Adolf Benrath: Die Selbstbiographie des Heidelberger Theologen und Hofpredigers Abraham Scultetus (1566-1624). Karlsruhe 1966.Scultetus' Grab in der Großen Kirche zu Emden hatte Christian am 21. 7. 1625 besichtigt. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 186v f. S. 260211. Jl fait fort bon vivre icy, & il y a des fort bonnes gens, de toute sorte. Et le principal est, que les ministres orthodoxes sont tresexcellens. Je croy que V. A. dependroit moins, & seroit mieux a son ayse; icy, qu'a Horn.Wohl Hoorn, an der Zuidersee (Ijselmeer), nördlich von Amsterdam. Damals Sitz der Stände von Nordholland. Vgl. Merian: Topographia Germaniae- Inferioris, 139f. V. A. me pardonne ma presomptuositè. Et je prie Dieu pour sa prosperitè afin de me dire constamment,


13 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260106

Monseigneur & Tres honnorè Oncle. En ma dernierePz. Christian (FG 51) richtete am 7. 11. 1625 zwei Briefe an seinen Oheim Ludwig (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30). In einem der Schreiben (Bl. 81r-82v) kondolierte er dem Fürsten zum Hinscheiden Fn. Amoena Amalias v. Anhalt-Koethen (AL 1618, PA, TG 2) — sie war ihrem einzigen Sohn Ludwig d. J. (FG 6; †1624) und ihrer am 26. 3. 1625 in Harderwijk gestorbenen einzigen Tochter Loysa Amoena (TG 6) am 3. 9. 1625 in Oldenburg in den Tod gefolgt. In dem anderen Brief (Bl. 79r-80v) verschonte Christian trotz gegenteiliger Beteuerung seinen Oheim nicht mit den Schwierigkeiten seines eigenen Lebens in Rouen: Je n'ose importuner V. A. en son dueil de tant de circonscriptions, autrement je les luy specifierois, qu'il est impossible icy comme (Baron) Prince mariè de m'entretenir a moins qu'avec 4000 Dalers annuels. Vgl. Anm. 5. Vor allem bot er jedoch seine Überredungskünste auf, um seine Schwester Loysa Amalia (AL 1617, TG 20), die ihren Oheim in die Niederlande begleitete, nach Rouen zu bringen: Doncques Monseigr., ma compaigne se trouvant enceinte, & du tout destituee de compagnie, (d'autant qu'elle ne scauroit apprendre la langue françoyse,) elle m'a priè pour l'honneur de Dieu de supplier V. A. de permettre a ma soeur Louyse, que ie l'osasse ammener moy mesmes icy, & cela cousteroit peu, & eile n'auroit qu'une nourrice avec soy, pour nourrir nostre enfant quj naistra Dieu-aydant. De Damoyselles, & servantes nous en avons assèz, pour la servir. Je luy ay long temps refusè ceste priere. Toutesfois voyant qu'elle insistoit si fort, & qu'elle mourra aussy de ceste grossesse, je ne luy ay sceu denier ce, a quoy la nature & amour fraternel me pousse. Vgl. 250702 (betrifft damals noch Christians Schwester Anna Sophia, AL 1617 [?], PA, TG 19) u. 260211. F. Ludwig beantwortete beide Briefe am 28. 11. 1625 und bemerkte: Quant a la demande que me faictez, touchant vostre sœur louyse, qui est maintenant avec moy, i'y vois bien l'affection que vous et Madame vostre consorte luy en portez, mais chez moy, l'impossibili[té] de ne luy pouvoir permettre un tel voyage depar moy, sans le sçeu de Monsieur vostre pere, lequel n'a gueres [...] le moyen de la faire retourner chez soy, ou pour un temps chez Madame vostre grande mere a Schüttorf [Gfn. Magdalena v. Bentheim], laquelle en a aussi escrit depuis peu de iours, mais a cause des chemins et passages, qui ne sont nullement ouverts encores, parmy ces parties guerroyantes, [...] il me semble le tout sera delay[é] iusques, Dieu aydant, a mon retour vers le pays, qui se fera au printemps [...] iusques icy ie suis encores travaillé de la fiebvre quarte. (a. a. O., Bl. 80v). que i'escrivis a V. A. ie la suppliay de se contenter que i'allasse querir ma soeur Louyse pour faire compagnie a ma femme, si c'estoit le bon playsir de V. A. Je reitere doncques ceste demande & en ay escrit a Monseigneur mon Tres honnorè Pere, ne scachant pas toutesfois si les lettres vont bien. Car les chemins entre Hamburg & Bernburg sont mal asseurez. EinsiedelGeorg Haubold v. Einsiedel (FG 138), Hofmeister Pz. Christians. Vgl. LHA Sa.-Anh./ OB: Bernb. A 9a Nr. 1981, Bl. 88r, 186r u. ö.; Christian: Tageb. XXIV, Bl. 184v u. ö. est revenu & m'a rapport[è]Textverlust am Rande. des lettres & des nouvelles assez tristes du desol[è]Textverlust am Rande. estat des Eveschez de Magdeburg & Halberstad, me consolant toutesfois en ceste affliction, que le passage des trouppes Jmperiales, sous la conduitte du prince de WallsteinZu Wallensteins Sicherung der Elbbrücke bei Dessau s. 260211 K 13. In seinem Brief an F. Christian II. v. 28. 11. 1625 hatte Ludwig mitgeteilt, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) sei maintenant bien travaillè au pays, a cause de l'armée de Walstein, de laquelle s'est logée partie dans les bailliages de Guernrode et Alsleven, et partie en mon bailliage de Warmsdorf, a savoir le conte de Schlic [...]. D. i. Heinrich Schlick Gf. v. Passaun. A. a. O., Bl. 80v. Zum Amt Warmsdorf vgl. 260211 K 14., a estè assèz doux & reiglè pa[r]Textverlust am Rande. nos terres, & ma seconde consolation a estè que S. A.F. Christian I., Pz. Christians Vater. m'a rendu a mon instante supplication le premier deputa[t]Textverlust am Rande.Pz. Christian gebraucht hier fälschlich das aus lat. deputatum abgeleitete, im 16. Jahrhundert eingebürgerte deutsche Kanzleiwort „deputat". Schulz/Basler I 136. Aus dem Tagebuch und den Briefen Christians sind in dieser Zeit viele Klagen über seine desolate finanzielle Lage zu entnehmen. Schon am 5. 11. 1625 hatte F. Christian I. die jährliche Reiseapanage seines Sohnes von 3000 auf 4000 Taler erhöht. Dazu sollten noch die Einkünfte aus den noch nicht erlegten Heiratsgeldern und der Aussteuer der Gattin Pz. Christians, Fn. Eleonora Sophia (TG 39), kommen. LHA Sa.-Anh./ OB: Bernb. A 9a Nr. 1981, Bl. 95r, vgl. Bl. 22r, 97r, 106r u. 122f. Vgl. Anm. 1 u. 260211. des 4000 Dalers sans lesquels ie n'eusse sceu vivre icy.Punkt? Textverlust am Rande. On espere que la paix se fera entre le Roy, & les Rochellois, par l'entremise du Roy d'Angleterre & de Messieurs les Estats.Der Einsatz einer Frankreich geliehenen kleinen englischen Flotte gegen die aufständischen Hugenotten von La Ro chelle und die Einmischung des englischen Königs zugunsten der französischen Protestanten störten den von Buckingham und Richelieu angestrebten Ausgleich zwischen den beiden Monarchien ebenso wie die Versuche der französischen katholischen Opposition, den beabsichtigten Krieg gegen Spanien zu verhindern. Am 29. 11. 1625 n. St. war es zwar im Haag zu einem Vertrag zwischen Großbritannien, Dänemark und den Generalstaaten gekommen, jedoch war der Anschluß Frankreichs an diese antihabsburgische Allianz, die auch auf die Rückgewinnung der Pfalz gerichtet war, damals bestenfalls ungewiß. Buckinghams Gesandte trafen am 30. 12. 1625 n. St. in Paris ein. Obgleich Kg. Karl I. auf eine Hilfsaktion zugunsten der Hugenotten drängte und tatsächlich eine maritime englische Expedition nach La Rochelle am 20. 1. 1626 n. St. beschlossen wurde, kam es Ende Januar 1626 in Paris zu einer englisch-französischen Verständigung, die auch durch ein Abkommen mit den Hugenotten abgesichert wurde (s. 260211 K 24). Als Karl von diesem Ausgleich am 6. 2. 1626 n. St. erfuhr, erhob er jedoch weitere Forderungen. Tatsächlich blieben auch die folgenden Verhandlungen erfolglos; 1627/28 kam es vor La Rochelle sogar zu einem französisch-englischen Krieg, der mit dem Rückzug der englischen Truppen und dem Einzug Kg. Ludwigs XIII. in die Stadt (1. 11. 1629 n. St.) endete. Samuel R. Gardiner: History of England. Bd. 5-6. Reprint New York 1965. Vgl. Anm. 7 Au cas contraire ces deux Roys s'entreferont la guerre. La grande flotte est revenue en Angleterre, sans avoir rien fait en Espaigne, & le Roy de la Gran Bretaigne fera au prinstemps une autre armee navale de 100 voiles, & a l'automne la troisiesme de six vingt voiles comme on dit.Der Angriff der englischen Flotte im November 1625 war ein Fehlschlag, da die Silberflotte auswich und Cadiz nicht erobert werden konnte. Nach dem Abschluß des Haager Vertrags (s. Anm. 6) wurden zwar am 5. 12. 1625 n. St. englische Flottenpläne für eine erneute Blockade spanischer Häfen publik, jedoch verweigerte das englische Parlament 1626 die benötigten Gelder. Gardiner, a. a. O. VI, 9ff. u. 37. Je ne scay si i'ose importuner V. A. d'une priere, qui est, de tenir la main a ce que Mr. LatfeurS. Anm. 16. m'envoye les coffres que V. A. a apportè avec soy de StadenStade. ouFolgt ⟨AL⟩Hamburg, car ie les avois laissè a Hamburg.Vgl. 260211. Auf seiner Reise nach Frankreich hatte F. Christian II. am 11. 7. in Hamburg im „hoff von holland" Station gemacht und war am 14. zu Wasser und zu Lande in Richtung Stade weitergereist, während seine beiden gemieteten Kutschen mit dem Gepäck auf dem Landwege folgten. Christian: Tageb. XXIV. Ma compaigne quj est grosse pour accoucher apres PasquesPz. Beringer v. Anhalt-Bernburg wurde am 11. 4. 1626 geboren. S. 260211 K 10, vgl. 260500, 260520, 260520A u. 260619. s'il plaist a Dieu, en auroit bien soing. J'ay cassè mon valet de chambre pour m' avoir desservy, & ie crains qu'il usera quelque meschancetè pour avoir quelque chose de nos hardes a Amsterdam. V. A. me favorise par sa grace, que Mrr.Latfeurne luy baille rien. Si V. A. avoit un exemplaire du BartasEine der von Tobias Hübner (FG 25) herausgegebenen und übersetzten Dichtungen des Guillaume de Saluste sieur Du Bartas. S. F. Ludwigs Aufzählung in 260211. ie le donnerois a un ministreEingefügt.Der Prediger „Mr de L'Angle" am Tempel zu Chevilly (Seine), wo F. Christian II. damals den reformierten Gottesdienst besuchte. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 198v. Es handelt sich um Jean Maximilien de Baux sieur de L'Angle (1590-1674). S. 260211. iciEingefügt. qui parle Allemand. &Bis Dominicales, eingefügt. la postille de Scultetus des textes ordinaires Dominicales,Gemeint ist eine unbestimmte Ausgabe eines Werkes von Abraham Scultetus (1566-1624), einem reformierten Theologen und Hofprediger der Kurfürsten Friedrich IV. und Friedrich V. („Winterkönig") v. der Pfalz: Außlegung Der Sontäglichen Evangelischen Texten/ Gestellet durch M. Abrahamum Scultetum Grünbergensem Silesium. (Zerbst 1612). In F. Ludwigs Bibliothek fanden sich 1650: „Abrahami Sculteti Hauspostil 1614 2 exla." (IP 281r), "Jdea Concionum Dominicalium Abrahami Scultetj Hanoviæ 1610" (IP 306v) und „Sculteti Psalm Postil Erster Theil" (IP 28Or). Vgl. ADB XXXIII, 492-496; Jöcher IV, 449; Gustav Adolf Benrath: Die Selbstbiographie des Heidelberger Theologen und Hofpredigers Abraham Scultetus (1566-1624). Karlsruhe 1966.Scultetus' Grab in der Großen Kirche zu Emden hatte Christian am 21. 7. 1625 besichtigt. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 186v f. S. 260211. Jl fait fort bon vivre icy, & il y a des fort bonnes gens, de toute sorte. Et le principal est, que les ministres orthodoxes sont tresexcellens. Je croy que V. A. dependroit moins, & seroit mieux a son ayse; icy, qu'a Horn.Wohl Hoorn, an der Zuidersee (Ijselmeer), nördlich von Amsterdam. Damals Sitz der Stände von Nordholland. Vgl. Merian: Topographia Germaniae- Inferioris, 139f. V. A. me pardonne ma presomptuositè. Et je prie Dieu pour sa prosperitè afin de me dire constamment,


14 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260106

Vgl. 260211. Auf seiner Reise nach Frankreich hatte F. Christian II. am 11. 7. in Hamburg im „hoff von holland" Station gemacht und war am 14. zu Wasser und zu Lande in Richtung Stade weitergereist, während seine beiden gemieteten Kutschen mit dem Gepäck auf dem Landwege folgten. Christian: Tageb. XXIV.

15 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 260211

Monsieur mon tresaymé nepveu, ie vous remercie du bon souhait, qu'il vous plaist me donner a ce nouvel an, vousF. Christian (FG 51) hielt sich damals mit seiner Gattin zu Rouen auf. Vgl. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 203r. desirant et a Madame vostre compagneFn. Eleonora Sophia v. Anhalt-Bernburg, geb. Hzn. v. Schleswig-Holstein-Sonderburg (TG 39). tout le bonheur, que sçauriez attendre. Je ne vous ay respondu plustost sur la vostre du 6.Aus ⟨5.⟩. de Janvier,S. 260106. vue que ie me suis mis incontinent, a vous faire avoir un des livres a moy demandéz; Car pour le Bartas traduict en rimes Allemans, il faudra avoir patience, iusques a ce que ie sois retourné a Cöten, de la ie vous envoyeray, s'il piaist a Dieu, la seconde sepmaine, L'Uranie, la Judit, la Lepanthe, et la bataille d'Yvri:Da Christian nur um un exemplaire du Bartas (260106) für einen des Deutschen kundigen Prediger gebeten hatte, zählte Ludwig hier von Tobias Hübner (FG 25) herausgegebene Werke von Guillaume de Saluste sieur Du Bartas auf, die in der fürstlichen Druckerei zu Köthen zusammen mit Hübners Versübertragungen gedruckt worden waren: LA SECONDE SEPMAINE DE GUILLAUME DE SAluste Seigneur du Bartas. Die Andere Woche Wilhelms von Saluste Herrn zu Bartas. (Cöthen 1622); L'URANIE. LA JUDITH: LA LEPANTHE: LA VICTOIRE D' YVRY, &c. DE GUILLAUME DE SALUSTE Seigneur du Bartas. Das ist: Die himmlische Musa: Die History von Judith in 6. Büchern: Die Wasser-Schlacht und Sieg der Christen wieder die Türcken vor Lepantho/ &. Die Schlacht und sieg vor Jvry/ so im jahr 1590. von J. Kön M: in Franckreich &. wieder ihre Feinde die Ligisten/ erhalten worden/ &. (Cöthen 1623). Car pour La première sepmaineWilhelms von Saluste/ Herren zu BARTAS [...] Erste Woche/ [...] übersetzet/ Sampt einer Vorrede an die Hochlöbliche Fruchtbringende Gesellschafft. [...] Gedruckt zu Cöthen bey Johann Röhnern/Jn Vorlegung Matthiæ Götzen/ Buchhändler in Leipzig [...] M. DC. XXXI. S. 250413 elle est bien aussi faicte, mais ie ne pense pas qu'elle soit encores imprimée. Joinct cestecy vous trouverez La postille de Scultetus,Abraham Scultetus, s. 260106. et si ce ministre la,Jean Maximilien de Baux sieur de L'Angle, s. 260106. Da die erst in der vorliegenden Antwort Ludwigs angeregte französische Übersetzung wohl nicht zur Ausführung gelangte, ist auch kein Druck nachweisbar. Vgl. z. B. Haag II, 54-57; Cioranescu2II (1969), 1183; ABF 592, 154. duquel vous faictez mention, voulust rendre icelle François, ce bon et docte personnage de bonne memoire eust bien merité autant, oultre les bonnes dispositions des presches, et les profitables et sainctes matieres qui s'y trouvent. Je m'esiouis avec vous de ce qu'avez obtenu vostre demande, de monsieur vostre pere, touchant vostre pension annuelle,Vgl. 260106. Quant a l'autre concernante vostre soeur La princesse Louyse,Fn. Loysa Amalia v. Anhalt-Bernburg (AL 1617, TG 20) weilte damals bei ihrem Oheim Ludwig und nahm an dessen Lektüre Anteil (s. u.). Ludwigs Bruder F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) hatte schon bei den Verhandlungen über die Reise seines Sohnes dessen Bitte ausgeschlagen, eine der Prinzessinnen mit ihrem Bruder nach Frankreich ziehen zu lassen. A. a. O., Bl. 23r (29. 6. 1625). Vgl. 250702 u. 260106. vous aurez entendu de ma precedente, par laquelle ie vous respondis incontinent, que mon frere n'y condescendra pas, tellement que vous nous tiendrez aussi pour excusez; Nous faisons estat de partir sur le commencement d'Avril d'icy, et visiterons en chemin Madame maAus ⟨La⟩ belle et vostre mere grandeGfn. Magdalena v. Bentheim (1551-1626), Mutter von Ludwigs (verstorbener) Gattin Amoena Amalia und von Christians II.(verstorbener) Mutter Anna. Ihr Witwensitz war die Burg Altena in Schüttorf (Kr. Gft. Bentheim). Hier gelangte Christian mit seiner Frau am 7. 3. 1626 an, welche dort am 21.4. Pz. Beringer (†1627) gebar. Vgl. 260106 K 11, 260500, 260520, 260520A u. 260619. Nach der Rückkehr von einer Reise zu seinem Vater nach Harzgerode traf Christian am 14. 4. wieder in Schüttorf ein, wo F. Ludwig in seinem Beisein Gf. Friedrich Ludolph v. Bentheim-Alpen (FG 106) am 16. 4. in die FG aufnahm. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 212r u. 216r. S. 260419 K 1. de Schüttorf, en attendans a cest effect des lettres de passage de Brusselles, ainsi que i'ay en main celles du General Due de Friedland;Geleitsbriefe der spanischen Generalstatthalterin, der Infantin Isabella (Brüssel), und Wallensteins. Vgl. Anm. 13. Au pays il n'y va pas le mieux, i'y serois retourné plustost, n'eust este, que ma maladieDa Ludwig selbst erkrankt war (s. 260106 K 1; vgl. KU I, 73), mußte er die Rückreise aus den Niederlanden verschieben. Bei ihm weilte der Arzt Dr. Johannes Justus (KU I, 73f.; s. 210729 K 11; vgl. 211006 u. 250110 K I 15). Ludwig plante eine Kur in Spa und Aachen (s. 260619 u. STA Detmold: L 42 I a la), begnügte sich dann aber im August 1626 mit dem Sauerbrunnen in Wildungen (STA Marburg: 115 Waldeck 2, Anhalt 3). m'en empeschoit, et maintenant les medicins conseillent, de ne voyager plustost qu'au temps mentionné çy dessus. On a retranché Le pont de Dessa, et en Dessa il y a de la garnison, on passe quasi toutes les sepmaines par mes bailliages, ruine les sujets, et contraint ceux du bailliage de Warmsdorf,Truppen Wallensteins hatten Dessau im Dezember 1625 besetzt und nahe der Elbbrücke eine Schanze angelegt. Beckmann III, 379f. Vgl. Specht, 81. Zur Besetzung der anhaltischen Ämter vgl. Anm. 14 u. 260106. lesquels ont souffert le plus, de porter certaine quantité de vivres eś quartiers dans L'Evesché de Alberstadt.F. Ludwigs Amt Warnsdorf war schon im Oktober 1625 durch Einquartierungen und den Abtransport von Lebensmitteln (in das von Wallenstein besetzte Bst. Halberstadt) hart getroffen worden. KU I, 69 u. 72ff. Or la multitude des gens de guerre va accroissant,Folgt ⟨plus⟩ par l'arrivée des nouvelles trouppes, tellement que nostre estat est si miserable, qu'il n'a esté, crois ie, passé cent ans, Dieu y envoye quelque meilleurissement, Or sur la matiere de patience, qu'il faut avoir en ces tribulations, i'ay escrit une descriptionFolgt ⟨plus⟩ bien ample au livre susdict, tiré de l'Accademie FrançoiseD. h., Ludwigs (sonst nicht nachgewiesene) Arbeit in Scultetus' Kirchenpostille (vgl. Anm. 6 u. 260106 K 14) beruhte auf Pierre de La Primaudaye: Académie françoise. 4 Tle. (Paris 11577-11598), Tl. 4 u. d. T. "LA PHILOSOPHIE CHRESTIENNE DE L'ACADEMIE Francoise".Ludwig könnte sich besonders in der Hvictiesme Iovrnee des ersten Teils auf Kapitel 29 gestützt haben: „De la Patience, & de L'Impatience, Cholere, & Ire." Vgl. Académie francoise (1581). (Ndr.) Genève 1972, 93-96. In F. Ludwigs Bibliothek befanden sich 1650 vier Exemplare der Ausgabe [Geneve:] J. Chouet 1617 in drei Bänden (Tl. 1-3?; IP 271r), ein Exemplar „L'Académie Françoise 3 tom." (Tl. 1-3?; IP 320r), ein Exemplar „L'Académie Françoise ander undt dritter Theil." (IP 277r), ein Exemplar des 4. Teils [„Philosophie Chrestienne de l'accademie Francoise/ de Providentia Dej/ de Origine ubiquitatis" o. O. u. J., IP 271r; NUC 316, 202f. weist bei der Ausg. „La philosophie chretienne de l'Academie françoise. - [Genève:] I. Chouët 1599" darauf hin, daß sie nur dieselbe Vorrede wie der 4. Teil des Werks aufweise, sonst jedoch verschiedenen Inhalts sei!] und ein Exemplar „Continuatione dell'Academia Francese 1596." (IP 321v). Vgl. HAB 9. 2- 3 Eth.: Academia francese, nella quale si tratta della institution de' costumi, & di quello, che concerne il bene, & felicemente vivere [...]. [Nebst] Continuatione. Di Pietro Della Primaudaye. [...] transportata dalla lingua Francese nell'Italiana per Alessandro Reverij [Alessandro Raverio], Venetia: 1595. (Continuatione 1596). Vgl. Karl Heinz Drochner: Darstellung einiger Grundzüge des literarischen Werks von Pierre de La Primaudaye. Diss. phil. Berlin 1960, 90-96. de la Primau- daye,Auch Kustode. ce que ne trouverez pas mal; J'ay quasiment parachevé, iceluy livre, avec vostre sœur; et me delecte aussi des œuvres de Moulin,Erbauungsschriften des reformierten Predigers Pierre Du Moulin d. Ä. wurden auch im Kreise der TG und wohl auch der FG übersetzt. Vgl. Conermann TG, 170 Anm. 128, außerdem: 1. Drey Erbauliche Büchlein Herren Petri von Moulins. Gedruckt zu Zerbst/ Durch Andream Betzeln/ Jm Jahre/ 1646; 2. Petrus von Moulin, Der Capuciner Kurtze Erzehlungen[...] Aus dem Frantzösischen jetzo verdeutschet. (Zerbst 1647). Nach IP 330v erschienen beide Werke 1646 in Köthen. Vgl. auch IP 334v: „Beständigkeit der Liebe Gottes" [d. i. wohl Du Moulins Théophile ou de l'amour divin, dt.]. Werke Du Moulins in Ludwigs Bibliothek: IP 271v, 272vf., 274r. quant aux choses spirituelles: Pour les temporelles i'ay receu maintenant de tresbeaux livres, a sçavoir les lettres et negociations des Cardinaulx de PerronKd. Jacques Davy Du Perron (1556-1618), religiöser Berater Kg. Heinrichs IV., katholischer Diskutant in Streitgesprächen mit den Reformierten und französischer Botschafter an der Kurie: Les Ambassades et negotiations de Illustrissime & Reuerendissime Cardinal du Perron [...] Auec les plus belles & eloquentes lettres, tant d'estat & de doctrine, que familieres, qu'il a ecrittes [...] Et Celles qui luy ont esté addressées [...] Ensemble les relations enuoyées au Roy Henry le Grand [...] Recueillies, & accompagnées de sommaires & aduertissements, par Cesar de Ligny. (Antoine Estienne: Paris 1623). et d'Ossat,Kd. Arnauld d'Ossat (1536-1604), französischer Diplomat in Rom und Anhänger Villerois. Vgl. z. B. die Ausg.: Lettres de l'illustrissime et révérendissime cardinal d'Ossat, évesque de Bayeux, au roy Henry le Grand et à Monsieur de Villeroy, depuis l'annee M.D.XCIV jusques à l'année M.DC.IIII. Dernière edition, rev. et augm. (Paris: I. Boüillerot 1624). comme aussi les memoires de Monsieur de Villeroy,Nicolas de Neufville sieur de Villeroi (1543?—1617), französischer Staatssekretär seit 1567 und langjähriges Mitglied des Geheimen Rats. Vgl. seine Memoirs d'Estat [...] depuis 1567 jusqu'en 1604. (Paris 1622; spätere Fortsetzungen). certes dignes d'estr[e] leus et estudiez, de ceux qui veulent cognoistre le monde. Vous aurez par depar de eingefügt. lá bien meilleure commodité de vous servir de si beaux livres, en ayant oultre cela la cognoissance de si doctes et bons prescheurs. Pour un livre de plaisance i'aymerois bien, si me pourriez pourchasser la clef du PantagruelAus Pant⟨u⟩gruel? du Rablais,Soweit bisher bekannt, erschien der Schlüssel zum ersten Male in: Les œuvres de M. François Rabelais [...] Augmentées de la vie de l'Autheur & de quelques Remarques sur sa vie & sur l'histoire. Avec l'Explication de tous les mots difficiles. Et la Clef nouvellement augmentée. Tome I. MDCLXXV. 2 Bde., hier Bd. 1 (Schluß). Vgl. Pierre-Paul Plan: Les Éditions de Rabelais de 1532 à 1711. Paris 1904, 225. Noch 1675 wurde das Werk konfisziert. Vgl. Anne Sauvy: Livres saisis à Paris entre 1678 et 1701. La Haye 1972, 91. lequel est aussi imprimé, mais a estè defendu, pour n'estre vendu publiquement. A de Lat FeurCharles de Latfeur, s. 260106. vostre marchands et le mien a Amsterdam, a esté escrit incontinent aprez la reception de vostre lettre, lequel vous a voulu la dessus envoyer voz coffres, Je n'ay rien entendu, qu'il seroit en danger pour son credit, et ne le sçaurois bonnement croire, veu qu'il y a encores deux de sa compagnie, a sçavoir Filippe CalandrinFilippo Calandrini (Frankfurt a. M.1587 - Batavia, nach 1649), einer der Söhne und Geschäftsnachfolger des reformierten Bankiers und Seidenhändlers Giovanni C. Vgl. Anm. 23. Dizionario biografico degli Italiani XVI (Roma 1973), 453f. et van der Mülen,Aus Antwerpen vertrieben (1585Daniel), hatten die reformierten Kaufleute van der Meulen ihr Geschäft in den Generalstaaten, in deutschen Hansestädten und London angesiedelt. Margaretha, Tochter des Andries van der Meulen (1549-1611), heiratete Filippo Calandrini. Vgl. Anm. 22 u. 260106 K 16. Vgl. J. H. Kernkamp: Het Van der Meulen-archief, in: Bijdragen en Mededelingen betreffende de geschiedenis van der Nederlanden, 85 (1970), 49-62; Wilfried Brulez: De firma Della Faille en de internationale handel van Vlaamse firma's in de 16de eeuw. Brüssel 1959; Yves Schmitz: Les Della Faille. 4 Tle. Bruxelles 1965-1969; Annie J. Versprille: Hester della Faille, in: Jaarbock der Riiksuniversiteit te Leiden 1975. qui ne sont moins riche et habile que luy, et leur affaire et negoces vont en commun; Jls servent encores et ont servy au paravant le Roy de la grande Bretaigne par devers Hambourg et l'Allemagne, Aussi a il esté adverty touchant vostre valet, qu 'avez cassé. J'aymerois bien voyr les articles de l'accord faict avec ceux de RochelleVon Kd. Richelieu mit den aufständischen Hugenotten geschlossener Vergleich (5. 2. 1626 n. St.), durch den sich die Protestanten mit der Entsendung eines Intendanten in ihre Stadt und mit der königlichen Besatzung im Fort Louis und auf den Inseln Rhé und Oléron abfanden. S. 260106 K 6. Vgl. Edict dv Roy, svr la paix qv'il a pleu à sa Majesté donner à ses subjets de la religion pretenduë reformee. Publié en Parlement le sixiesme Auril mil six cens vingt-six. (Paris 1626); Lettres patentes du roy en forme d'edict en faueur de ses subjectz de la religion pretenduë reformée. Publiées à Rouen en Parlement le 26. iour de may mil six cens vingt six. (Rouen 1626). Da Christian II. zu jener Zeit in Paris bzw. in Rouen weilte, könnte er leicht ein Exemplar des Edikts erlangt haben. pour le Roy, et quel advantage ou desadvantage il y a pour ceux de la religion. En Jtalie L'Archiduc LeopoldErzhz. Leopold v. Österreich (1586- 1632), vordem Bf. v. Passau und Straßburg, ⚭ 19. 4. 1626 n. St. Claudia de' Medici, Tochter v. Großhz. Ferdinand I. v. Toskana (s. 261010 K 8). aura faict ses nopces a Florence, la ou beaucoup de festes s'estoyents'estoynt preparez pourluyAus p⟨ar⟩, l'un des filsErzhz. Leopold Wilhelm v. Österreich (1614- 1662), Sohn Ks. Ferdinands II., wurde 1625 zum Bf. v. Passau und Straßburg gewählt. de sa Majesté Jmperiale a esté esleu EvesqueE aus a (für beabsichtigtes archevesque?) de Passau, si comme l'aisnéErzhz. Ferdinand v. Österreich (1608-1657), Dez. 1625 Kg. v. Ungarn, 1626 Röm. König, 1627 Kg. v. Böhmen, 1637 Kaiser (Ferdinand III.). en Roy d'Honguerie et couronné. les espousailles de Betlehem GaborF. Gabriel Bethlen v. Siebenbürgen (1580-1629) ⚭ Mgfn. Catharina v. Brandenburg (1602-1644), Schwester Kf. Georg Wilhelms (FG 307). avec la soeur de l'Electeur de Brandenbourg se sont faicts pompeusement le mois passé a Berlin, par ses Ambassadeurs,Unbekannt. desquels deux estoient de la religion, Tun Papiste, et le quatriesme Arrien. Elle se mene maintenant par la Silesie, et vient a estre desfrayée par l'ordonnance de l'Empereur. La consommation du mariage se fera a Caschau,Kaschau22. 2. 1626. Der brandenburg. Geh. Rat Levin v. dem Knesebeck (FG 107) begleitete Catharina zu ihrem Gemahl. Voicy ce que ie vous ay sçeu mander maintenant, priant le Createur, qu'il vous ayt en sa saincte sauvegarde, et ie suis a iamais