Suchbegriff: gotha
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1 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190707

F. Ludwig hatte am 17. 6. 1619 Hz. Johann Ernst d. J. (FG 3) seine für den Zeitraum vom 2.-4. 7. geplante Reise von Köthen über Warmsdorf, Oldisleben und Erfurt nach Reinhardsbrunn angekündigt. Thür. HSTA Weimar, a. a. O., Bl. 102v. Da Johann Ernst ihn zu einem Abstecher nach Weimar drängte, kündigte ihm Ludwig am 27. 6. seine Ankunft in der Residenzstadt für den 3. 7. an. Am 5. 7. sollten jedoch wenigstens seine Frau (Fn. Amoena Amalia; AL 1618, TG 2), seine Kinder (Pz. Ludwig d. J., FG 6; Pzn. Loysa Amoena, TG 6) und die Diener in Reinhardsbrunn sein (Bl. 104r). Im sachsenweimarischen Reinhardsbrunn, einer ehemaligen Benediktinerabtei in Thüringen (Kr. Gotha), verbrachte F. Ludwig mit seiner Familie seinen Sommerurlaub.

2 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 181023

Johannes Weber († 1653), Superintendent der Grafschaft Gleichen, Hofprediger und Pastor zu Ohrdruff, später Mitarbeiter am Weimarer Bibelwerk und Superintendent zu Gotha. ADB XLI, 307f. Real-Encyklopädie f. protestant. Theol. u. Kirche. Hg. v. Herzog. Hamburg usw. 1854–1868, IX, 449 u. XVI, 146; Gottfried Arnold: Unpartheyische Kirchen- und Ketzerhistorie. Franckfurt am Mayn 1729, Tl. 3, 44ff.; P. Meder: Der Schwärmer Esajas Stiefel. In: Mitteilungen d. Vereins f. d. Gesch. u. Altertumskunde v. Erfurt 20 (1898), 93–128, hier 96f., erwähnt neben zwei Schriften Jakob Böhmes (Anti Stiefelius I und II, 1621 u. 1622) drei gegen Stiefel gerichtete Schriften Webers aus den Jahren 1622 u. 1624. Vgl. 115: Gfn. Erdmuthe Julianawar durch Ezechiel Meth, der ihr ,Chymicus' geworden war (Brief des Gleichischen Hofpredigers D. Weber an D. Balthasar Meissner, de dato 6. Dez. 1623, Arnold 43 §. 40), und Gregotisch mit Stiefels Lehre bekannt geworden und wollte Stiefel gern persönlich kennen lernen. Sie lässt ihn deshalb in Erfurt zu sich in den Gasthof, wo sie abgestiegen war, rufen. Er gewinnt ihre besondere Gunst, weil er ihr verheisst, ,sie sollte schwanger werden und am 25. März einen Sohn gebären' (Hogel). Nachdem sie abgereist ist, korrespondiert sie mit ihm fleissig. Als der 25. März heranrückt, lässt sie ihn und seine Frau nach Ohrdruf holen, denn ,der Weber sollte das Kind nicht in seine Hände bekommen' (Hogel). Mit Weber war sie nämlich ganz zerfallen, da er sie wegen ihres Umgangs mit den Schwärmern zur Rede gestellt und vom Abendmahl ausgeschlossen hatte. 116f: Auf Anordnung der Gräfin wurden in Halle bei Christoph Bischmar Pamphlete Stiefels wider den Rat Erfurts gedruckt. 1624 veröffentlichte die Gräfin ihre Briefe an Weber u. d. T. Christliche verantwortungs-schreiben ... auff die fälschliche, lästerliche beschuldigung D. Johann Webers (Arnold, 45).

3 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 181023

Balthasar Walther (1586–1640), Prof. für griechische u. hebräische Sprache an der Universität Jena, Superintendent in Gotha (seit 1621) und Braunschweig (seit 1636). ADB XLI, 96f. Bereits vor dem 23. 1. 1613 schrieb Walther über Ratkes didaktisches Reformwerk (KR 6) an Hzn. Dorothea Maria v. Sachsen-Weimar, die ihm und den Jenaer Professoren Albrecht Grawer und Johann Major ein Gutachten (KR 7–11; 11. 3. 1613) auftrug und ihn auch nach Ratkes Abschied zusammen mit Grawer nach Frankfurt a. M. sandte. Vgl. Ludwig Weniger: Ratichius, Kromayer und der Neue Methodus an der Schule zu Weimar. In: Zs. d. Vereins f. thüring. Gesch. u. Altertumskunde, N. F. 10 (1897), 245–283 u. 369–461, hier 379 (d. d. 6. 2. 1613). Vgl. 190308, 190324, 190424.

4 - Zum vorliegenden Bande / Zum vorliegenden Bande

Die Kriterien für die Aufnahme von Briefen in die vorliegende Edition waren besonders häufig bei den Schreiben der Jahre 1617, 1618 und 1619 am Beispiel zu überprüfen. Zwei französische Weihnachtsschreiben aus dem Jahre 1617 (171224 u. 171225) empfahlen sich weniger durch mythologische Erfindung als durch Erwähnung des Ölbergers, jenes geradezu kultischen Trinkgefäßes, dessen Gebrauch bei der Aufnahme von Gesellschaftsmitgliedern zeremoniöse Bedeutung erlangen sollte. Aus den folgenden Jahren sind im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt in Oranienbaum [heute LHA Dessau], in der Forschungsbibliothek Gotha und im Thüringischen Hauptstaatsarchiv zu Weimar viele Konvolute mit Archivalien der ratichianischen Reform und der damals zu ihrer Unterstützung eingerichteten fürstlichen Köthener und Weimarer Druckereien und Münzen erhalten. Zwar ist in diesen Dokumenten häufig von Buchprojekten zur Kultivierung des Deutschen und anderer Sprachen und von ambitionierten wissenschaftlichen und schulischen Unternehmungen die Rede, jedoch hätte die Einbeziehung dieser Quellen in unsere Ausgabe den Rahmen gesprengt, ohne im engeren Sinne fruchtbringerisches Material zutage zu fördern. Da sich die Ziele der Fruchtbringenden Gesellschaft und die durch sie beabsichtigte weitgreifende Kulturreform aber kaum ohne den Einfluß der Ideen Wolfgang Ratkes und der bei dem Köthener Versuch einer Volksschulung gewonnenen Erfahrungen verstehen lassen, wurde dennoch eine kleine Anzahl solcher Schreiben aus den ratichianischen Konvoluten in den vorliegenden Band aufgenommen, welche diesen Zusammenhang erhellen und häufig fruchtbringerische Projekte und Drucke erwähnen.