Suchbegriff: braunschweig
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1 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Hans Philipp Fuchs v. Bimbach (ca. 1567-1626), s. 221214, vgl. 230913 u. 260617. Den Eintritt des kaiserlichen Obristen in den Dienst Hz. Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38) erwähnte auch Tilly besorgt am 10. 8. 1623 n. St. in einem Brief an Kf. Maximilian I. v. Bayern. BA Tl. 2, I, 266. Den während des Aufenthalts Kg. Christians in Braunschweig geplanten Einsatz der Truppen Friedrich Ulrichs gegen den heranziehenden Collalto verhinderte jedoch die am 13. 8. n. St. empfangene Nachricht von der Niederlage des Halberstädters. Klopp: Dreißigjähr. Krieg II, 319.Fuchs wechselte im Sommer 1625 aus dem braunschweigischen Dienst in den dänischen und wurde bei der Niederlage Kg. Christians IV. bei Lutter tödlich verwundet.

2 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 181023

Balthasar Walther (1586–1640), Prof. für griechische u. hebräische Sprache an der Universität Jena, Superintendent in Gotha (seit 1621) und Braunschweig (seit 1636). ADB XLI, 96f. Bereits vor dem 23. 1. 1613 schrieb Walther über Ratkes didaktisches Reformwerk (KR 6) an Hzn. Dorothea Maria v. Sachsen-Weimar, die ihm und den Jenaer Professoren Albrecht Grawer und Johann Major ein Gutachten (KR 7–11; 11. 3. 1613) auftrug und ihn auch nach Ratkes Abschied zusammen mit Grawer nach Frankfurt a. M. sandte. Vgl. Ludwig Weniger: Ratichius, Kromayer und der Neue Methodus an der Schule zu Weimar. In: Zs. d. Vereins f. thüring. Gesch. u. Altertumskunde, N. F. 10 (1897), 245–283 u. 369–461, hier 379 (d. d. 6. 2. 1613). Vgl. 190308, 190324, 190424.

3 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190220

Hochgeborner fürst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, E. L. freundtlicher begrüssung bedancke ich mich für michm aus <die> vnd die meinigen zum freundtlichsten, zugleich vns dero gesunden zustandts von hertzen erfreuende. Die vberschickten groschenVgl. Bornemann (s. 181207 K 4), 12, Nr. 4 u. 5. habe ich entpfangen, haltte dafur diese können zwart dem ietzigen lauff nach woll bestehen, doch wan ettwa eine form auff etwas geringer an stucken gemachtt wurde,Vorschlag, in der gerade eingerichteten sachsen-weimarischen Kippermünze das Gewicht der Geldstücke zu ver- mindern. Z. B. ergab sich ein Stückelungsplus dadurch, daß aus dem Zain eine größere Anzahl von Münzen herausgeschnitten wurde, als es der Münzfuß erlaubte. Der Rezeß des obersächsischen allgemeinen Kreis- und Münzprobationskonvents zu Frankfurt a. d. Oder, den weder die Fürsten von Anhalt noch die Herzöge von Sachsen-Weimar beschickten, wiederholte am 4. 5. 1619 die Aufforderung an diese und andere Landesherren, das inflatorische Münzen einzustellen. Johann Christoph Hirsch: Des Teutschen Reichs Münz-Archiv. 9 Tle. Nürnberg 1756–1768, IV, 111–115, hier 113; vgl. Bornemann, 4. Vgl. 181207, 181222 u. 181225. köntte man nichtsnichtsdestominder für <doch> destominder auch dieser zur genüge gebrauchen, dieses bin ich aber nunmehr berichtett, das man im landt zu Braunschwig Folgt <dem> zwo hundertt groschen auff die Marck Cölnisch Kippermünzen im Herzogtum Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbütel (FG 38). Vgl. Max v. Bahrfeldt: Niedersächsisches Münzarchiv. Verhandlungen auf den Kreis- und Münzprobationstagen des Niedersächsischen Kreises, 1551–1625. Halle 1930. Dem Rezeß zufolge (Hirsch, a. a. O.) prägte Johann Ernst 180 Groschen aus einer Kölnischen Mark Silber.müntzen soll. Jemandts zu El. deswegen zuschicken, haltte ich nichtt für nöttig, zweiffele doch nichtt El. den sachen woll ihr rechtt werden thuen lassen, wie dan zuhoffen wan das Nürnbergische JnstrumenttNicht näher bestimmte Geräte aus Nürnberg, vgl. 181207 u. 181225. Vgl. Anm. 5 . ankommen, es auch besser von statten gehen werde, soltte es aber sich lenger vorziehen, woltte vonnötten sein, das Pompwerck oder die Pompe,Lt. Rezeß v. 4. 5. 1619 (Hirsch, a. a. O.) wurde im sachsen-weimarischen Münzbetrieb ein Ziehe- oder DruckWerk benutzt, d. i. ein Walzprägewerk (Druckwerk), in dem die Münzplatten zwischen zwei Walzen (mit Stempeln für den Avers bzw. Revers der Münzen) hindurchgezogen wurden. War der Frankfurter Konvent aber über den Stand der Weimarer Technik informiert? Vgl. Bornemann, 4: War es vielleicht eine Spindelpresse mit Differenzialgewinde? Der künftige weimarische Münzmeister Cyriacus v. Lehr hatte ein neuartiges Instrument mit Schrauben und Pompen: versprochen, dessen Schrauben nur in zwei deutschen Städten hergestellt werden konnten. wie es genennett wirdt, zu bestellen, darzu sich der Jude David JsraellUnbekannt. F. Ludwig fügte seinem Brief an Hz. Johann Ernst d. J. (FG 3) vom 19. 6. 1619, (Thür. HSTA Weimar: Fürstl. Haus A 285, Bl. 103) abschriftlich eine (im Bestand fehlende) Mitteilung David Israels in der Münzangelegenheit bei. Da das Geld am 28. Juni zu Naumburg sein müsse, könne er (seinen Kanzler) Johannes Stalmann (FG 214), der dort zu tun habe, damit beauftragen. Am 16. 7. 1619 informierte der Fürst den Weimarer Neffen über eine nicht näher bekannte Schwierigkeit. Stalmann hatte Israel befohlen, nach Weimar zu ziehen und sich wegen des Silberkaufs zu rechtfertigen. Man müsse zu Erfurt bei den Pantzen, zu Ilmenau oder andernorts Bruchsilber aufzutreiben suchen. A. a. O., Bl. 107. für diesem, dieselbe zu Gosslar zuwege zubringen, anerbotten. Von bruder ChristiansF. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) konnte den angekündigten Besuch bei seinem Neffen Johann Ernst nicht abstatten. Am 26. 2. 1619 teilte Ludwig Hz. Johann Ernst das Bedauern seines Bruders mit. (Das ehedem beigefügte Schreiben Christians fehlt im Bestand.) Ludwig sei vor wenigen Tagen mit seinen Brüdern Christian und Rudolph (FG 12) aus Dessau zurückgekehrt und hoffe, daß Christianin Ratichij lehrart alles guttes befördern hellfen (Thür. HSTA Weimar: Fl. Haus A 285, Bl. 69r) werde. Ldn. werden El . beygefugtt beantwortett, do ferne nichts weitters eiliges einfellett, vormeinen sie gegen den dritten oder viertten Martij bey dero zu sein; Wan El . geliebte gebruderePz. Albrecht (FG 17) und Pz. Ernst (FG 19) trafen zur Teilnahme am Französischunterricht (vgl. 181222, 181225) am 23. 2. 1619 in Begleitung des weimarischen Kammerrats Friedrich v. Kospoth (FG 55) in Köthen ein. Thür. HSTA Weimar, a. a. O. Vgl. 180102, 181023 K 7, 181207 u. 190424. Drei Briefe Ernsts an seinen Bruder Johann Ernst d. J. (Thür. HSTA Weimar: Fl. Haus A 194 , Bl. 299r–303v; 25. 2. 1619, o. D. bzw. 8. 3. 1619) geben Auskunft über die Lebensumstände der Prinzen in Köthen, u. a. über den Gebrauch des Ölbergers (s. 171224. 171225. 240112. 250305) beim Gastmahl (Bl. 299r). Die Prinzen können nicht lange in Köthen studiert haben. Der Brief 190424 berichtet noch von ihrer Anwesenheit am Hofe F. Ludwigs. Dort müssen sie in die FG aufgenommen worden sein. (Der Aufenthalt ihres Bruders Johann Friedrich, FG 18, kurz zuvor in Köthen dürfte auch zu seiner Aufnahme Anlaß geboten haben. S. 181225.) Im Mai 1619 brachen sie von Weimar aus zu einer zweijährigen Studienreise in die Schweiz und nach Frankreich auf. Bernhard Röse: Johann Friedrich der Sechste, Herzog zu Sachsen, Ernestinischer Linie. Neustadt a. d. Orla 1827, 21 f. ankommen, soll jn der frantzösischen sprach mitt fleis fortgefharen werden, vnter dessen ist die general Grammatica auch in Frantzösisch vbergesetzt worden,Die französische Version (s. 180102 K 3) der Grammatica universalis: Pro didactica Ratichii (Cothenis Anhaltinorum 1619) erarbeiteten Jean Le Clerq und F. Ludwig. Die französische Grammatik lag erst im Juli 1619 im Druck vor. Vgl. KR 63, 181225 K 7, 190318 K 7, 190324 u. 190424. vnd beruhett auff vbersehung. Magister GualtersBalthasar Walther, s. 181023, 190308, 190324 u. 190424. erwartett RatichiusWolfgang Ratke, s. 180000. mit El. gebrudern, vnd LuciusVgl. 190308, 190324 u. ö. Ludwig Lucius (1577–1642), reformierter Theologe, Bibelübersetzer und Professor der aristotelischen Logik an der Universität Basel. DBA 785, 50–56; ADB Bd. 19, 354f.; Athenae Rauricae. Sive catalogus professorum Academiae Basiliensis (Basileae 1778), 392–397; Rudolf Thommen: Geschichte der Universität Basel 1532–1632. Basel 1889, 363. Mat. Basel II, 383. III, 268f. Ludwig Lucius' vierbändige Briefsammlung in der StB Schaffhausen (Msc. Scaph 5–8 = Vol. I–IV) bewahrt F. Ludwigs Schreiben (Msc. Scaph. 5 [Vol. 1], Fasc. 1/1) und die des Köthener Hofmeisters Friedrich v. Schilling (FG 21), a. a. O. Fasc. 1/19. Daraus wurden im vorliegenden Band die Briefe 191231, 200826, 210421, 211006 und 240418 ediert. Am 6. 10. 1618 hatte der Fürst Lucius zur Mitarbeit an Wolfgang Ratkes Lehrwerk auf einen Monat oder sechs Wochen nach Köthen gefordert und zugleich Bürgermeister und Rat der Stadt Basel um die Freistellung des Professors auf ein Par Monat gebeten. Am 20. 11. wiederholte Ludwig seine Aufforderung an Lucius und schickte Kopien seiner vorhergehenden Schreiben. Da Lucius einem Gerüchte zufolge einer Synode (Dordrecht) beizuwohnen habe, möge er seine Rückreise über Köthen lenken. Die Briefe der Stadt Basel (4. 11.) und des Professors (5. 11.), die Ludwig laut seiner Antwort v. 25. 12. am 7. 12. empfangen hatte, teilten dem Fürsten mit, daß Lucius' Aufenthalt wegen dringender Universitätsgeschäfte (Lucius' Dekanat) verschoben werden müsse. Lucius werde gegen nechstkünfftiger Franckfurter Mitfastenmeß nach Köthen kommen. Am 25. 12. 1618 erkundigte sich Schilling in F. Ludwigs Auftrag bei Lucius, was dieser für seine Reise nach Köthen (gegen Franckfurter mittfasten Marck1619) an Geld oder anderen Mitteln begehre. Am 20. 2. 1619 bestätigte Schilling den Empfang eines Schreibens des Professors vom 19. 1. am 11. 2. 1619 und teilte Lucius mit, F. Ludwigs Rat Heinrich v. dem Werder (FG 86) komme in der Schlußwoche der Fastenmesse nach Frankfurt/ M. , werde dem Professor 50 Reichstaler überreichen und ihn mit nach Köthen nehmen. — Diese Idee fand auch bei Lucius Zustimmung. Er hatte bereits 1617 zusammen mit Johannes Buxtorf in Basel an einem Lehrversuch Ratkes mitgewirkt (KR 43). Nach einer Darstellung (LHA Sa.-Anh./OB: Kö. C 18 Nr. 38, Bl. 2r–5v, hier 4) von F. Ludwigs Hand (Köthen, 20. 4. 1618: Berichtt vnd erzehlung, welcher gestalt Wolfgangus Ratichius bey mir in kundtschaft gerahten, ich ihn gefodertt, ehr sich nach etzlicher zeitt eingestellett, vnd sein fürhabendes wergk bey mir anbrachtt. Vgl. Reinschrift für Ludwigs Brüder, Bl. 33r–38r u. 38a v) schlug RatkeLucius dem Fürsten als einen auch F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) bekannten Mitarbeiter vor. (Vgl. KR 43. F. Christian I. hatte während seiner Statthalterschaft in der Oberpfalz Lucius als Konrektor des reformierten Amberger Paedagogiums [ca. 1605–1610] schätzen gelernt. Vgl. KR 45.) Lucius habe 1606 in Amberg ein Büchlein Christiana theologia veröffentlicht und sei jetzt Professor Organi Aristotelis zu Basel und im übrigen ein guter Graecus und Hebraicus. Um Lucius herbeizurufen, wandte sich Ludwig dieser Aufzeichnung nach an Christian. Er schlug ihm vor, den Professor vom ganzen Haus Anhalt für schätzungsweise maximal 500 Taler unterhalten zu lassen. Da das ratichianische Projekt jedoch von F. Ludwigs Brüdern nicht mitfinanziert wurde, scheiterte auch dieser Plan, dessen Verwirklichung Lucius auf längere Zeit nach Anhalt gebracht hätte. Dennoch konnte Lucius nach Köthen reisen und sich dort am 30. 4. 1619 offiziell zur Mitarbeit an der ratichianischen Reform verpflichten (KR 52). Lt. eines Schreibens Johann Sturms an seinen Vater Balthasar, den Bürgermeister der Alten Stadt Köthen, vom 18. 6. 1619 (StB Schaffhausen: Msc. Scaph. 8, Fasc. 3/14) lobte der Bernburger Hauptmann Heinrich v. Börstel (FG 78) Lucius, der ihm von F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) und von seinem Bruder, dem hess.-kassel. Geheimen Rat Ernst v. Börstel (FG 61) sehr empfohlen worden sei. Deshalb solle J. Sturm an Lucius schreiben, um ihn nach Bernburg einzuladen. Sturm mangelte es aber an Zeit, so daß er seinen Vater bat, Lucius auf Sonntag, Montag oder Dienstag im Namen Börstels einzuladen. — Ein Notizzettel von der Hand F. Ludwigs bezeugt, daß dieser wohl im Juni 1619 den Aufenthalt des Professors bis ungefähr Mitte August 1619 zu verlängern trachtete: Wegen M. lucij hierbleibens bis auff Bartholomæj. (LHA Sa.-Anh./OB: Kö. C 18 Nr. 45, Bl. 10r). Unter dem 29. 6. 1619 sandte F. LudwigLucius zurück und dankte der Stadt Basel für die Beurlaubung des Professors. Er wünsche ihn auf künftig zu gebrauchen. StB Schaffhausen, a. a. O. (dort auch ein Dankbrief Ludwigs an die Universität Basel vom selben Tag). Lucius war aber am 27. 6. noch nicht von einer Reise an einen unbekannten Ort nach Köthen zurückgekehrt. Dort erwartete ihn ein „Contrefait" (Kleinod mit Porträt F. Ludwigs?). Lucius' Rückreise nach Basel scheint sich verzögert zu haben, denn noch am 16. 7. erwartete F. Ludwig, der damals in der Sommerfrische zu Reinhardsbrunn weilte, den Besuch des Professors bei dessen beiden fürstlichen Gönnern (Thür. HSTA Weimar: Fl. Haus A 285, Bl. 82, 103, 104 u. 107; Briefe F. Ludwigs an Hz. Johann Ernst d. J. v. 12. 5., 19. 6., 27. 6. u. 16. 7. 1619). wirdt nun, als ehr noch einsten zugeschrieben, von der franckfurter Mess noch für Ostern, geliebts Gott, hier sein; Gott helffe ferner, in dessen schutz ich El. hiermitt treulich befhelen thue, vnd wollen nechst stettigen eingedencken an deroselben, dero gesundtheitt nichtt vorgessen. Geben zu Cöthen den 20. Febr. 1619.