Suchbegriff: apennin
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1 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231203

Dank für F. Ludwigs Brief vom 20. 10. 1623 und die übersandte Petrarca-Übersetzung. Um sein Quartanfieber zu vertreiben, hat Christian (FG 51) den Apennin überquert und hält sich mit Erfolg seit dem 1.12. 1623 in Rom auf. Zu Weihnachten werde er wieder bei seinem Bruder F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) in Padua sein, wo er die endgültige Erklärung seines Vaters F. Christians I. (FG 26) darüber erwarte, in welcher Form er fortan dem Vaterland dienen solle. — Christian bittet F. Ludwig, mit seiner Dante-Übersetzung Nachsicht zu haben. — Krankheit und Reisen haben Christian davon abgehalten, seine Übertragung Die Vnterweisung Eines Christlichen Fürsten zu vollenden. — Bastiano de' Rossi müsse den Vocabolario der Accademia della Crusca geschickt haben. — Christian erklärt seine Zufriedenheit mit der Aufnahme Heinrichs v. Börstel (FG 78) in die FG.


2 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231203

Monseigneur et treshonorè Oncle. Hier au soir ie receus celle de V. A. du 20. d'Oct.Nicht erhalten. Christian: Tageb. III bestätigt den Empfang dieses Schreibens in Rom am 2./12. 12. 1623 und seine Beantwortung am folgenden Tage. Vgl. KT 187. & la remercie pour les nouvelles escrites, & pour le PetrarqueDa F. Ludwig seinem Neffen kaum eine italienische Petrarca-Ausgabe nach Italien geschickt haben dürfte, kann F. Christians (FG 51) Aussage vielleicht als Bestätigung einer Nachricht im Nachlaßinventar Ludwigs gewertet werden: Francisci Petrarcha Sigpracht der Ewigkeit Ao. 1623 (IP 335v). Ein Exemplar dieses 1650 in F. Ludwigs Bibliothek vorhandenen Büchleins, das wohl in Köthen gedruckt worden war, ist nicht nachgewiesen. Vgl. Conermann: Nachlaßinventar, 80. Das Werk dürfte eine frühe Fassung der sechsten Siegespracht aus Ludwigs vollständig erst 1643 erschienener Nachdichtung der TrionfiPetrarcas enthalten haben: Francisci Petrarchæ, Des vornemen alten Florentinischen Poeten/ Sechs Triumphi oder Siegesprachten/ I. Der Liebe/ II. Der Keuschheit/ III. Des Todes/ IV. Des Gerüchtes/ V. Der Zeit/ und VI. Der Ewigkeit/ ... Von neüem übersehen/ mit beliebung und gutheissen der Fruchtbringenden Geselschaft/ jetzo erst an den tag gegeben und gedruckt. (Cöthen 1643). In der Vorrede erklärt F. Ludwig, die Trionfi schon vor 20 Jahren übertragen zu haben: DJese des vornemen alten Florentinischen Poeten Francisci Petrarchæ sechs Triumphi oder Siegesprachten/ seind albereit für zwantzig Jahren aus dem [!] Jtaliänischen eilfsylbigen Reimen/ zweymal dreyfacher geschrenckter weiblichen endung/ welche art in Sicilien erst sol aufgekommen seyn/ in dreytzehen und zwölffsylbige gleich nach einander gehende Reime/ weiblicher und mänlicher endung/ übergesetzet gewesen; Jn diesem Jahre aber erst wieder von neüem von ihrem Verfasser und andern Reimverständigen übersehen worden/ und werden hiermit an den tag gegeben. [...] Es ist auch die rechte Helden und Jambische art darinnen mit allem fleisse beobachtet worden/ ausgenommen in den nahmen/ da man sie überal nicht endern oder auslassen können. Es geschahe zwar anfangs auch ein versuch/ sie nach der Jtalänischen art/ in lautere eilfsilbige weibliche und zweymal dreyfach geschrenkete endungen zu bringen/ weil sich aber darbey kein geschicke / noch anmut für unsere Deütsche Landsprache finden wollen/ gestalt in den Jtaliänischen reimen die mänlichen endungen sich auch nicht fugen können/ so ist solches muster/ da es gar nicht klingen mögen/ abgethan/ und gegenwertige fliesserige art an deren stat genommen worden. (Bl. A 2v) envoyè, que ie liray avec loisir. Afin de chasser ma fievre quarteZum Quartanfieber Christians vgl. 230802, 230913, 231101 u. ö. i'ay voulu gouster le doux air de deça l'Appennin & voir Rome,Am 8. 11. 1623 war Christian von Padua nach Rom aufgebrochen. Vgl. 230809 K 13 u. 231101. la ou ie suis arrivè avanthier, trouvant ma fievre addoucie. A Noel je seray derechef aupres de mon frere a Padoue,Seinen Bruder F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) traf Christian in Padua am 26. 12. 1623 wieder. KT 199. pour recevoir la finale resolution que S. A .Um die Aufhebung der gegen ihn verhängten Reichsacht vorzubereiten, plante Christians Vater F. Christian I. (FG 26), seinen Sohn zum Kaiser zu schicken. S. 230809 u. ö. m'a promise, esperant de ne rien obmettre touchant le service de la patrie. Je suis fort simple poete ainsy ie supllie V. A. de m'excuser pr. la traduction du DanteEine sonst nicht bekannte Versübertragung. le prince Chrestien[Antonio de Guevara: Reloj de príncipes, ital. Übers. u. Bearb. v. Mambrino Roseo da Fabriano (d. i. Collenuccio Costo)]: L'institutione del prencipe christiano, dt. übers. [v. F. Christian II] u. d. T.: Die Vnterweisung Eines Christlichen Fürsten/ Aus dem Spanischen ins Jtaliänische erstlich übergesetzt/ Durch Mambrinum Roseum von Fabriano, Vor Jahren verdeutschet durch ein Mitglied der Fruchtbringenden Geselschaft/ Vnd anetzo im Druck gegeben. (Cöthen 1639). Christian hatte seine Übersetzung vielleicht schon bald nach seiner Aufnahme in die FG (25. 2. 1622; KT 29) begonnen (vgl. z. B. KT 42 u. 43) und während seines Aufenthalts in Italien fortgeführt. In F. Ludwigs Nachlaß Verzeichnis fand sich 1650 neben dem Köthener Druck von 1639 (IP 329r u. 334r) auch die italienische Ausgabe „Instutitione del Principe Christiano di Mambrino roseo tradetto di Spagnuola in Mantova 1577" (IP 324r). Conermann: Nachlaßinventar, 78. n'estant encores achevè a cause de mes maladies & voyages. Je demeure inviolablement,