Person: Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt
Treffer: 36

16 - Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt an Wolfgang Ratke /

Gfn. Anna Sophia (TG 1), von F. Ludwig über Ratkes Aufenthalt in Köthen informiert, bittet den Pädagogen um Auskunft über sein jetziges Vorhaben. Sie hat lange nichts von Ratke gehört und befürchtet, er werde sich mit seinem Werk wegen einiger undankbarer und unverständiger Leute von den Deutschen abkehren und das Land verlassen. Als Beispiel für das vorhandene Interesse an seiner Arbeit weist Anna Sophia auf eine Stiftung ihrer verstorbenen Schwester Hzn. Dorothea Maria v. Sachsen-Weimar hin. Deren ältester Sohn Hz. Johann Ernst d. J. (FG 3) habe in Fortführung der Bestrebungen Dorothea Marias die ganze Schule zu Weimar reformiert und einen Drucker angestellt. Vor allem sei schon eine deutsche Grammatik erschienen, deren Vorrede Ratke rühmend erwähne. Der Pädagoge möge Johann Ernst schriftlich oder in eigener Person beraten und auf Fehler in der Grammatik und der Lehrweise aufmerksam machen. Anna Sophia versichert Ratke des Danks Johann Ernsts und warnt ihn vor unsicheren und zeitraubenden Lehrversuchen an anderen Orten. F. Ludwig werde ihn über die in Weimar gemachten Fortschritte unterrichten und ihm erklären können, daß mit der Reform keine Kränkung seiner Person oder Verfälschung seines Werks beabsichtigt gewesen sei. Anna Sophia beabsichtigt, Ratkes Lehrweise auch in die Schulen der Gft. Schwarzburg einzuführen, jedoch bedürfe es dazu noch der Erlaubnis.


17 - Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt an Wolfgang Ratke /

Gfn. Anna Sophia (TG 1), von F. Ludwig über Ratkes Aufenthalt in Köthen informiert, bittet den Pädagogen um Auskunft über sein jetziges Vorhaben. Sie hat lange nichts von Ratke gehört und befürchtet, er werde sich mit seinem Werk wegen einiger undankbarer und unverständiger Leute von den Deutschen abkehren und das Land verlassen. Als Beispiel für das vorhandene Interesse an seiner Arbeit weist Anna Sophia auf eine Stiftung ihrer verstorbenen Schwester Hzn. Dorothea Maria v. Sachsen-Weimar hin. Deren ältester Sohn Hz. Johann Ernst d. J. (FG 3) habe in Fortführung der Bestrebungen Dorothea Marias die ganze Schule zu Weimar reformiert und einen Drucker angestellt. Vor allem sei schon eine deutsche Grammatik erschienen, deren Vorrede Ratke rühmend erwähne. Der Pädagoge möge Johann Ernst schriftlich oder in eigener Person beraten und auf Fehler in der Grammatik und der Lehrweise aufmerksam machen. Anna Sophia versichert Ratke des Danks Johann Ernsts und warnt ihn vor unsicheren und zeitraubenden Lehrversuchen an anderen Orten. F. Ludwig werde ihn über die in Weimar gemachten Fortschritte unterrichten und ihm erklären können, daß mit der Reform keine Kränkung seiner Person oder Verfälschung seines Werks beabsichtigt gewesen sei. Anna Sophia beabsichtigt, Ratkes Lehrweise auch in die Schulen der Gft. Schwarzburg einzuführen, jedoch bedürfe es dazu noch der Erlaubnis.


18 - Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt an Wolfgang Ratke /

Wohl für: hochgelahrter und hoch Würdiger. Anna Sophia (TG 1), geb. Fn. v. Anhalt, am 13. 6. 1613 vermählt mit Gf. Carl Günther v. Schwarzburg-Rudolstadt (FG 23), hatte Ratke wohl schon im September 1612 in Weimar kennengelernt und bis zum Mai 1613 seinen Unterricht im Lateinischen und Hebräischen erfahren. Sie blieb auch nach Ratkes Scheitern in Köthen seine unbeirrbare Förderin. Vgl. KR 21, 25, 64-66, 139f. und Conermann TG.

19 - Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt an Wolfgang Ratke /

Hzn. Dorothea Maria v. Sachsen-Weimar (1574–1617), geb. Fürstin v. Anhalt. Gottfried Theodor Stichling: Die Mutter der Ernestiner (Weimar 1860). Ratke lebte von September 1612 bis Mai 1613 an ihrem Hof und erteilte ihr, ihrer Schwester Anna Sophia und anderen seinen Rat und Unterricht (Lateinisch, Hebräisch). Zu Ratkes Schülern gehörte auch Friedrich v. Kospoth (FG 55). Ein weiterer Aufenthalt Ratkes in Weimar (August – Oktober 1615) — nach einem Besuch bei Gfn. Anna Sophia in Rudolstadt — führte allerdings auch nicht zur Einrichtung eines größeren Lehrversuchs. Ludwig Weniger: Ratichius, Kromayer und der Neue Methodus an der Schule zu Weimar. In: Zeitschr. des Vereins f. thüring. Geschichte u. Altertumskunde, N. F. 10 (1896/97), 245–283, 369–461, hier S. 376. 378. 385.

20 - Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt an Wolfgang Ratke /

Hzn. Dorothea Maria v. Sachsen-Weimar (1574–1617), geb. Fürstin v. Anhalt. Gottfried Theodor Stichling: Die Mutter der Ernestiner (Weimar 1860). Ratke lebte von September 1612 bis Mai 1613 an ihrem Hof und erteilte ihr, ihrer Schwester Anna Sophia und anderen seinen Rat und Unterricht (Lateinisch, Hebräisch). Zu Ratkes Schülern gehörte auch Friedrich v. Kospoth (FG 55). Ein weiterer Aufenthalt Ratkes in Weimar (August – Oktober 1615) — nach einem Besuch bei Gfn. Anna Sophia in Rudolstadt — führte allerdings auch nicht zur Einrichtung eines größeren Lehrversuchs. Ludwig Weniger: Ratichius, Kromayer und der Neue Methodus an der Schule zu Weimar. In: Zeitschr. des Vereins f. thüring. Geschichte u. Altertumskunde, N. F. 10 (1896/97), 245–283, 369–461, hier S. 376. 378. 385.

21 - Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt an Wolfgang Ratke /

Anna Sophia wird hier auf die Zustimmung ihres Gatten Carl Günther und seiner Verwandten anspielen, vielleicht aber auch auf die der sächsischen Lehnsherren. Für den Grafen schrieb Anthon Mylius am 22. 5. 1624 ein Gutachten über Ratkes Ideen, das der Einführung seiner Lehrart in der Schule zu Kranichfeld, Anna Sophias späterem Wittum, den Weg ebnen sollte. Veröffentlicht v. B. Anemüller: Ueber Wolfgang Ratichs Methode. In: Neue Mitteilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen 12 (1868), 421–426.

22 - Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt an Wolfgang Ratke /

Anna Sophia wird hier auf die Zustimmung ihres Gatten Carl Günther und seiner Verwandten anspielen, vielleicht aber auch auf die der sächsischen Lehnsherren. Für den Grafen schrieb Anthon Mylius am 22. 5. 1624 ein Gutachten über Ratkes Ideen, das der Einführung seiner Lehrart in der Schule zu Kranichfeld, Anna Sophias späterem Wittum, den Weg ebnen sollte. Veröffentlicht v. B. Anemüller: Ueber Wolfgang Ratichs Methode. In: Neue Mitteilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen 12 (1868), 421–426.

23 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar /

Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3), der gerade von einer Reise nach Weimar zurückgekehrt ist, plant einen Besuch bei F. Ludwig in Köthen. Ludwig bittet ihn, auch dann zu kommen, wenn seine Schwester Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg- Rudolstadt (TG 1 ), Gfn. Erdmuthe Juliana v. Gleichen und Dr. Johannes Weber nicht anwesend sein sollten, weil man auch dann Gutes vollbringen könne. Da Ludwig soeben eine Kutsche zur Abholung Dr. Zacharias Brendels d. Ä. gesandt hat, sollen Johann Ernst und sein Bruder Friedrich (FG 4) die Professoren Balthasar Walther und Michael Wolf zur Arbeit an der ratichianischen Reform mitschicken und ihnen zumindest den ersten Teil des Talmuds und Wolfgang Ratkes Bücher mitgeben. Die zurückbleibenden anderen Bücher werde Johann Ernst gewiß herbeischaffen. — Die Vorbereitungen für die Köthener Druckerei sind erst jetzt abgeschlossen; die Drucker werden binnen vierzehn Tagen eintreffen. — Ratke schlage Mgfn. Sophia v. Brandenburg-Ansbach (TG 59) vor, einen des Französischen und Deutschen kundigen Mitarbeiter an seiner Reform nach Köthen zu schicken, Verschwiegenheit versprechen zu lassen und dort für einige Monate zu unterhalten. — Ludwig wird das ihm mitgesandte Schreiben Anna Sophias an Johann Ernst einstweilen behalten und bittet den Herzog auszurichten, daß ein Besuch der Schwester ihm jederzeit gelegen sei. Er bedankt sich für die von Johann Ernst geschickten Bilder. Ratke sehe es gerne, wenn der Herzog Barthold Nihus mitbringe. — Der Besuch von Johann Ernsts Brüdern ist F. Ludwig sehr angenehm.


24 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar /

Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3), der gerade von einer Reise nach Weimar zurückgekehrt ist, plant einen Besuch bei F. Ludwig in Köthen. Ludwig bittet ihn, auch dann zu kommen, wenn seine Schwester Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg- Rudolstadt (TG 1 ), Gfn. Erdmuthe Juliana v. Gleichen und Dr. Johannes Weber nicht anwesend sein sollten, weil man auch dann Gutes vollbringen könne. Da Ludwig soeben eine Kutsche zur Abholung Dr. Zacharias Brendels d. Ä. gesandt hat, sollen Johann Ernst und sein Bruder Friedrich (FG 4) die Professoren Balthasar Walther und Michael Wolf zur Arbeit an der ratichianischen Reform mitschicken und ihnen zumindest den ersten Teil des Talmuds und Wolfgang Ratkes Bücher mitgeben. Die zurückbleibenden anderen Bücher werde Johann Ernst gewiß herbeischaffen. — Die Vorbereitungen für die Köthener Druckerei sind erst jetzt abgeschlossen; die Drucker werden binnen vierzehn Tagen eintreffen. — Ratke schlage Mgfn. Sophia v. Brandenburg-Ansbach (TG 59) vor, einen des Französischen und Deutschen kundigen Mitarbeiter an seiner Reform nach Köthen zu schicken, Verschwiegenheit versprechen zu lassen und dort für einige Monate zu unterhalten. — Ludwig wird das ihm mitgesandte Schreiben Anna Sophias an Johann Ernst einstweilen behalten und bittet den Herzog auszurichten, daß ein Besuch der Schwester ihm jederzeit gelegen sei. Er bedankt sich für die von Johann Ernst geschickten Bilder. Ratke sehe es gerne, wenn der Herzog Barthold Nihus mitbringe. — Der Besuch von Johann Ernsts Brüdern ist F. Ludwig sehr angenehm.


25 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar /

Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt. Vgl. 180508.

26 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar /

Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, aus E. L. schreiben, so mir vorgestrieges tages eingehendigett, habe ich mitt erfreuung dero glückliche wiederkunfft, vnd guttes auffwesen vernommen, wie auch das E. L. gesinnett, auff fernere nachrichtt, der Schwester von SchwartzburgGfn. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt. Vgl. 180508. vnd gräffin von GleichenGfn. Erdmuthe Juliana (1587–1636), geb. Gfn. v. Honstein, 1606 verm. mit Gf. Johann Ludwig v. Gleichen. Vgl. Anm. 5. Das Interesse der Gräfin an Ratkes Pädagogik bezeugt ein Schreiben des Didacticus (7. 4. 1617) an sie. S. KR 35. halben, gerne zu mir zukommen.Die Reise scheint trotz der bald danach bekräftigten Absicht Johann Ernsts (KR 50) zunächst nicht zustande gekommen zu sein, so daß stattdessen F. Ludwig nach Weimar fuhr. Vgl. 181207, 181222 u. LHA Sa.-Anh./ OB: Dess. A 10 Nr. 44, Bl. 13r (Brief F. Ludwigs an F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau v. 14. 1. 1619). So viell nun EL. ankunfft betreffen thutt, wollen sie dieselbe nurttnur. Goetze 169. anstellen, so baldt es ihro geliebett, vnd mir die zeitt E. L. anlangens zuwissen thuen, sie kommen mir allezeitt woll vnd zu rechtte, so soll auch in abwesenheitt furgedachter furst- vnd gräfflichen personen, als woll doctor WebersJohannes Weber († 1653), Superintendent der Grafschaft Gleichen, Hofprediger und Pastor zu Ohrdruff, später Mitarbeiter am Weimarer Bibelwerk und Superintendent zu Gotha. ADB XLI, 307f. Real-Encyklopädie f. protestant. Theol. u. Kirche. Hg. v. Herzog. Hamburg usw. 1854–1868, IX, 449 u. XVI, 146; Gottfried Arnold: Unpartheyische Kirchen- und Ketzerhistorie. Franckfurt am Mayn 1729, Tl. 3, 44ff.; P. Meder: Der Schwärmer Esajas Stiefel. In: Mitteilungen d. Vereins f. d. Gesch. u. Altertumskunde v. Erfurt 20 (1898), 93–128, hier 96f., erwähnt neben zwei Schriften Jakob Böhmes (Anti Stiefelius I und II, 1621 u. 1622) drei gegen Stiefel gerichtete Schriften Webers aus den Jahren 1622 u. 1624. Vgl. 115: Gfn. Erdmuthe Julianawar durch Ezechiel Meth, der ihr ,Chymicus' geworden war (Brief des Gleichischen Hofpredigers D. Weber an D. Balthasar Meissner, de dato 6. Dez. 1623, Arnold 43 §. 40), und Gregotisch mit Stiefels Lehre bekannt geworden und wollte Stiefel gern persönlich kennen lernen. Sie lässt ihn deshalb in Erfurt zu sich in den Gasthof, wo sie abgestiegen war, rufen. Er gewinnt ihre besondere Gunst, weil er ihr verheisst, ,sie sollte schwanger werden und am 25. März einen Sohn gebären' (Hogel). Nachdem sie abgereist ist, korrespondiert sie mit ihm fleissig. Als der 25. März heranrückt, lässt sie ihn und seine Frau nach Ohrdruf holen, denn ,der Weber sollte das Kind nicht in seine Hände bekommen' (Hogel). Mit Weber war sie nämlich ganz zerfallen, da er sie wegen ihres Umgangs mit den Schwärmern zur Rede gestellt und vom Abendmahl ausgeschlossen hatte. 116f: Auf Anordnung der Gräfin wurden in Halle bei Christoph Bischmar Pamphlete Stiefels wider den Rat Erfurts gedruckt. 1624 veröffentlichte die Gräfin ihre Briefe an Weber u. d. T. Christliche verantwortungs-schreiben ... auff die fälschliche, lästerliche beschuldigung D. Johann Webers (Arnold, 45). für diesmall ettwas guttes können vorrichtett werden. Weill ich dan gleich einen kutschen hiermitt naher doctor BrendelnZacharias Brendel d. Ä. (1553–1626), Prof. der Medizin an der Universität Jena. Jöcher I, 1362. Vgl. 190424. abgefertigett, als stelle ich zu EILDas doppelte L (Liebden) weist darauf hin, daß von den gemeinschaftlich regierenden Weimarer Herzögen die beiden volljährigen Brüder (Johann Ernst d. J. u. Friedrich) auch im Namen ihrer unmündigen Brüder Entscheidungen zu treffen befugt waren. freundtlichen gefallen, ob sie die verordnung thuen wollen, das die beyden professores, GualterusBalthasar Walther (1586–1640), Prof. für griechische u. hebräische Sprache an der Universität Jena, Superintendent in Gotha (seit 1621) und Braunschweig (seit 1636). ADB XLI, 96f. Bereits vor dem 23. 1. 1613 schrieb Walther über Ratkes didaktisches Reformwerk (KR 6) an Hzn. Dorothea Maria v. Sachsen-Weimar, die ihm und den Jenaer Professoren Albrecht Grawer und Johann Major ein Gutachten (KR 7–11; 11. 3. 1613) auftrug und ihn auch nach Ratkes Abschied zusammen mit Grawer nach Frankfurt a. M. sandte. Vgl. Ludwig Weniger: Ratichius, Kromayer und der Neue Methodus an der Schule zu Weimar. In: Zs. d. Vereins f. thüring. Gesch. u. Altertumskunde, N. F. 10 (1897), 245–283 u. 369–461, hier 379 (d. d. 6. 2. 1613). Vgl. 190308, 190324, 190424. vnd Wolfius,Michael Wolf (1584–1623), Professor der Physik, Logik und Metaphysik an der Universität Jena. Zedler LVIII, 778f.; Anton Maria Kobolt: Baierisches Gelehrten-Lexikon. Landshut 1795, 764. Vgl. 190324. 190424. zugleich mitt demselben möchten herüberkommen,Text der Verordnung in KR 50 (gekürzt, undatiert). Die Verpflichtung Brendels und Wolfs zur Mitarbeit an der ratichianischen Reform erfolgte in Köthen am 6. 11. 1618. KR 49–52 (von Krause falsch datiert). Brendel versprach: [...] medicinae artis synopsin me germanice, latine et Graece conscripturum et in tabellas seu schematismos redacturum, et, si necesse fuerit, adiumento futurum ei, qui in physica doctrina res subterraneas, animalia et plantas compendiose describere voluerit. (KR 50); Werke nicht erschienen. Wolf bekannte: [...] me [...] compendium Physiologiae una cum Schematismis doctrinam physicam exhibentibus et Latine et Germanice in gratiam Didacticae adornaturum esse. (ebd.); vgl. seine Physica vniversalis: Pro didactica Ratichii (Cothenis Anhaltinorum 1619) u. Allgemeine Naturkündigung. Nach der Lehrart Ratichii (Cöthen 1619). Walther verpflichtete sich erst am 8. 3. 1619 unter Hinweis auf seine seit sechs Jahren geleistete Arbeit allgemein zur weiteren Unterstützung der neuen Lehrkunst. Vgl. 190220 u. 190324. welche auffs weinigste den ersten theill des Thalmuts, vnd dan das pack bücher Ratichio zustendig, mitt zur stette bringen köntten,Johann Ernst erteilte den Professoren nicht den Auftrag, Ratkes Bücher mitzutransportieren. KR 50. Ludwig erinnerte Johann Ernst daran in 181207. Zur Bibliothek Ratkes vgl. den Auszug aus dem Bücherverzeichnis Ratkes (FB Gotha Cod. B 1026 A) in Franz Hofmann: Das Schulbuchwerk Wolfgang Ratkes zur Allunterweisung. Ratingen usw. 1974 (Veröffentlichungen der Comeniusforschungsstelle im Institut f. Pädagogik der Ruhr-Universität-Bochum, IV), 49–54. vnd dan auch was mitt arbeiten helffen. Mitt den andern büchern,Vgl. 181207. so hinderstellig bleiben, zweiffele ich nichtt, EL. ihrem erbieten nach, die verschaffung woll thuen werden. Die Trücker mögen nun binnen viertzehen tagen von dato an,Zu den säumigen Druckern vgl. noch 181207. sich gewiss alhier einstellen, ehe hatt man mitt dem pappier, vnd anderer bereitschafft nichtt können ferttig werden. Wegen der Marggräffin von AnspachMgfn. Sophia (1594–1651), Gattin von Mgf. Joachim Ernst v. Brandenburg-Ansbach. Vgl. Conermann TG, Anm. 138. erklerett sich Ratichius dahin, das ehr geneiget, Jhrer Liebden gerne hierinnen zu dienen, wan sie einen feinen gesellen, welcher der Frantzösischen vnd deutschen sprachen woll kundig, hieher schicken, vnd nurtt denselben auff ihre kosten etzliche Monatt haltten wollen, welcher dan, der vorschwiegenheitt halben, dergleichen als andere gethan, EL. vnd der schwester von Schwartzburg wissendt, würde verheissengeloben. DW XII, 555. müssen, hierentgegen vorsiehett sich aber Ratichius das Jhre Liebden vnd dero herr, auff gutt befinden, sich dieses wergks dan auch gerne mitt werden annehmen. Der schwester von Schwartzburg Liebden wollen EL. meine dienste hinwieder vormelden, dero schreiben an EL. will ich so lange [35v] bey mir behaltten, vnd mögen sonsten Jhre liebden zu mir kommen, wan es ihr am gelegensten; Ratichius bedanckett sich zum höchsten mitt erfreuung, das Jhre Liebden dem wergk zum besten so viell guttes hin vnd wieder darzu geredett vnd gethan, vnd vermeinett, wan ehr doctor Webern hernach haben möge, es noch woll zu passe kommen werde. EL. aber kommen nurtt in gottes nahmen, es soll doch die zeitt nichtt vbell angelegett werden; Für die vberschickten gemelde,Unbekannt. Wohl keine Illustrationen zu den Lehrbüchern der ratichianischen Reform. Hier wäre nämlich nur an Visierungen des Holzschnittrahmens der Titelblätter zu denken. Vgl. die beiden kolorierten Zeichnungen eines solchen Rahmens in LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. C 18 Nr. 44, Bl. 15r u. 17r (von Ratke signiert u. datiert, 6. 11. 1618). Handelte es sich bei den ,Gemälden' um Abbildungen von Impresen der FG, welche aber sonst in dieser Zeit noch nicht bezeugt sind? Vgl. 210626 u. den Hinweis auf einen Maler in 181207. thue ich mich zum freundtlichsten bedancken, will sie, weill ich gleich nürtt ietzo aus der Weinlese wieder kommen, vnd sie fur mir funden, durchsehen, vnd EL. ferner meine gedancken eröffnen. Befehle El. hiermitt nebest freundtlicher begrüssung an dero geliebten gebrüdere, in den schutz göttlicher Almachtt. Geben zu Cöthen den 23. des Weinmonats im Jhar 1618.


27 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar /

Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, aus E. L. schreiben, so mir vorgestrieges tages eingehendigett, habe ich mitt erfreuung dero glückliche wiederkunfft, vnd guttes auffwesen vernommen, wie auch das E. L. gesinnett, auff fernere nachrichtt, der Schwester von SchwartzburgGfn. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt. Vgl. 180508. vnd gräffin von GleichenGfn. Erdmuthe Juliana (1587–1636), geb. Gfn. v. Honstein, 1606 verm. mit Gf. Johann Ludwig v. Gleichen. Vgl. Anm. 5. Das Interesse der Gräfin an Ratkes Pädagogik bezeugt ein Schreiben des Didacticus (7. 4. 1617) an sie. S. KR 35. halben, gerne zu mir zukommen.Die Reise scheint trotz der bald danach bekräftigten Absicht Johann Ernsts (KR 50) zunächst nicht zustande gekommen zu sein, so daß stattdessen F. Ludwig nach Weimar fuhr. Vgl. 181207, 181222 u. LHA Sa.-Anh./ OB: Dess. A 10 Nr. 44, Bl. 13r (Brief F. Ludwigs an F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau v. 14. 1. 1619). So viell nun EL. ankunfft betreffen thutt, wollen sie dieselbe nurttnur. Goetze 169. anstellen, so baldt es ihro geliebett, vnd mir die zeitt E. L. anlangens zuwissen thuen, sie kommen mir allezeitt woll vnd zu rechtte, so soll auch in abwesenheitt furgedachter furst- vnd gräfflichen personen, als woll doctor WebersJohannes Weber († 1653), Superintendent der Grafschaft Gleichen, Hofprediger und Pastor zu Ohrdruff, später Mitarbeiter am Weimarer Bibelwerk und Superintendent zu Gotha. ADB XLI, 307f. Real-Encyklopädie f. protestant. Theol. u. Kirche. Hg. v. Herzog. Hamburg usw. 1854–1868, IX, 449 u. XVI, 146; Gottfried Arnold: Unpartheyische Kirchen- und Ketzerhistorie. Franckfurt am Mayn 1729, Tl. 3, 44ff.; P. Meder: Der Schwärmer Esajas Stiefel. In: Mitteilungen d. Vereins f. d. Gesch. u. Altertumskunde v. Erfurt 20 (1898), 93–128, hier 96f., erwähnt neben zwei Schriften Jakob Böhmes (Anti Stiefelius I und II, 1621 u. 1622) drei gegen Stiefel gerichtete Schriften Webers aus den Jahren 1622 u. 1624. Vgl. 115: Gfn. Erdmuthe Julianawar durch Ezechiel Meth, der ihr ,Chymicus' geworden war (Brief des Gleichischen Hofpredigers D. Weber an D. Balthasar Meissner, de dato 6. Dez. 1623, Arnold 43 §. 40), und Gregotisch mit Stiefels Lehre bekannt geworden und wollte Stiefel gern persönlich kennen lernen. Sie lässt ihn deshalb in Erfurt zu sich in den Gasthof, wo sie abgestiegen war, rufen. Er gewinnt ihre besondere Gunst, weil er ihr verheisst, ,sie sollte schwanger werden und am 25. März einen Sohn gebären' (Hogel). Nachdem sie abgereist ist, korrespondiert sie mit ihm fleissig. Als der 25. März heranrückt, lässt sie ihn und seine Frau nach Ohrdruf holen, denn ,der Weber sollte das Kind nicht in seine Hände bekommen' (Hogel). Mit Weber war sie nämlich ganz zerfallen, da er sie wegen ihres Umgangs mit den Schwärmern zur Rede gestellt und vom Abendmahl ausgeschlossen hatte. 116f: Auf Anordnung der Gräfin wurden in Halle bei Christoph Bischmar Pamphlete Stiefels wider den Rat Erfurts gedruckt. 1624 veröffentlichte die Gräfin ihre Briefe an Weber u. d. T. Christliche verantwortungs-schreiben ... auff die fälschliche, lästerliche beschuldigung D. Johann Webers (Arnold, 45). für diesmall ettwas guttes können vorrichtett werden. Weill ich dan gleich einen kutschen hiermitt naher doctor BrendelnZacharias Brendel d. Ä. (1553–1626), Prof. der Medizin an der Universität Jena. Jöcher I, 1362. Vgl. 190424. abgefertigett, als stelle ich zu EILDas doppelte L (Liebden) weist darauf hin, daß von den gemeinschaftlich regierenden Weimarer Herzögen die beiden volljährigen Brüder (Johann Ernst d. J. u. Friedrich) auch im Namen ihrer unmündigen Brüder Entscheidungen zu treffen befugt waren. freundtlichen gefallen, ob sie die verordnung thuen wollen, das die beyden professores, GualterusBalthasar Walther (1586–1640), Prof. für griechische u. hebräische Sprache an der Universität Jena, Superintendent in Gotha (seit 1621) und Braunschweig (seit 1636). ADB XLI, 96f. Bereits vor dem 23. 1. 1613 schrieb Walther über Ratkes didaktisches Reformwerk (KR 6) an Hzn. Dorothea Maria v. Sachsen-Weimar, die ihm und den Jenaer Professoren Albrecht Grawer und Johann Major ein Gutachten (KR 7–11; 11. 3. 1613) auftrug und ihn auch nach Ratkes Abschied zusammen mit Grawer nach Frankfurt a. M. sandte. Vgl. Ludwig Weniger: Ratichius, Kromayer und der Neue Methodus an der Schule zu Weimar. In: Zs. d. Vereins f. thüring. Gesch. u. Altertumskunde, N. F. 10 (1897), 245–283 u. 369–461, hier 379 (d. d. 6. 2. 1613). Vgl. 190308, 190324, 190424. vnd Wolfius,Michael Wolf (1584–1623), Professor der Physik, Logik und Metaphysik an der Universität Jena. Zedler LVIII, 778f.; Anton Maria Kobolt: Baierisches Gelehrten-Lexikon. Landshut 1795, 764. Vgl. 190324. 190424. zugleich mitt demselben möchten herüberkommen,Text der Verordnung in KR 50 (gekürzt, undatiert). Die Verpflichtung Brendels und Wolfs zur Mitarbeit an der ratichianischen Reform erfolgte in Köthen am 6. 11. 1618. KR 49–52 (von Krause falsch datiert). Brendel versprach: [...] medicinae artis synopsin me germanice, latine et Graece conscripturum et in tabellas seu schematismos redacturum, et, si necesse fuerit, adiumento futurum ei, qui in physica doctrina res subterraneas, animalia et plantas compendiose describere voluerit. (KR 50); Werke nicht erschienen. Wolf bekannte: [...] me [...] compendium Physiologiae una cum Schematismis doctrinam physicam exhibentibus et Latine et Germanice in gratiam Didacticae adornaturum esse. (ebd.); vgl. seine Physica vniversalis: Pro didactica Ratichii (Cothenis Anhaltinorum 1619) u. Allgemeine Naturkündigung. Nach der Lehrart Ratichii (Cöthen 1619). Walther verpflichtete sich erst am 8. 3. 1619 unter Hinweis auf seine seit sechs Jahren geleistete Arbeit allgemein zur weiteren Unterstützung der neuen Lehrkunst. Vgl. 190220 u. 190324. welche auffs weinigste den ersten theill des Thalmuts, vnd dan das pack bücher Ratichio zustendig, mitt zur stette bringen köntten,Johann Ernst erteilte den Professoren nicht den Auftrag, Ratkes Bücher mitzutransportieren. KR 50. Ludwig erinnerte Johann Ernst daran in 181207. Zur Bibliothek Ratkes vgl. den Auszug aus dem Bücherverzeichnis Ratkes (FB Gotha Cod. B 1026 A) in Franz Hofmann: Das Schulbuchwerk Wolfgang Ratkes zur Allunterweisung. Ratingen usw. 1974 (Veröffentlichungen der Comeniusforschungsstelle im Institut f. Pädagogik der Ruhr-Universität-Bochum, IV), 49–54. vnd dan auch was mitt arbeiten helffen. Mitt den andern büchern,Vgl. 181207. so hinderstellig bleiben, zweiffele ich nichtt, EL. ihrem erbieten nach, die verschaffung woll thuen werden. Die Trücker mögen nun binnen viertzehen tagen von dato an,Zu den säumigen Druckern vgl. noch 181207. sich gewiss alhier einstellen, ehe hatt man mitt dem pappier, vnd anderer bereitschafft nichtt können ferttig werden. Wegen der Marggräffin von AnspachMgfn. Sophia (1594–1651), Gattin von Mgf. Joachim Ernst v. Brandenburg-Ansbach. Vgl. Conermann TG, Anm. 138. erklerett sich Ratichius dahin, das ehr geneiget, Jhrer Liebden gerne hierinnen zu dienen, wan sie einen feinen gesellen, welcher der Frantzösischen vnd deutschen sprachen woll kundig, hieher schicken, vnd nurtt denselben auff ihre kosten etzliche Monatt haltten wollen, welcher dan, der vorschwiegenheitt halben, dergleichen als andere gethan, EL. vnd der schwester von Schwartzburg wissendt, würde verheissengeloben. DW XII, 555. müssen, hierentgegen vorsiehett sich aber Ratichius das Jhre Liebden vnd dero herr, auff gutt befinden, sich dieses wergks dan auch gerne mitt werden annehmen. Der schwester von Schwartzburg Liebden wollen EL. meine dienste hinwieder vormelden, dero schreiben an EL. will ich so lange [35v] bey mir behaltten, vnd mögen sonsten Jhre liebden zu mir kommen, wan es ihr am gelegensten; Ratichius bedanckett sich zum höchsten mitt erfreuung, das Jhre Liebden dem wergk zum besten so viell guttes hin vnd wieder darzu geredett vnd gethan, vnd vermeinett, wan ehr doctor Webern hernach haben möge, es noch woll zu passe kommen werde. EL. aber kommen nurtt in gottes nahmen, es soll doch die zeitt nichtt vbell angelegett werden; Für die vberschickten gemelde,Unbekannt. Wohl keine Illustrationen zu den Lehrbüchern der ratichianischen Reform. Hier wäre nämlich nur an Visierungen des Holzschnittrahmens der Titelblätter zu denken. Vgl. die beiden kolorierten Zeichnungen eines solchen Rahmens in LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. C 18 Nr. 44, Bl. 15r u. 17r (von Ratke signiert u. datiert, 6. 11. 1618). Handelte es sich bei den ,Gemälden' um Abbildungen von Impresen der FG, welche aber sonst in dieser Zeit noch nicht bezeugt sind? Vgl. 210626 u. den Hinweis auf einen Maler in 181207. thue ich mich zum freundtlichsten bedancken, will sie, weill ich gleich nürtt ietzo aus der Weinlese wieder kommen, vnd sie fur mir funden, durchsehen, vnd EL. ferner meine gedancken eröffnen. Befehle El. hiermitt nebest freundtlicher begrüssung an dero geliebten gebrüdere, in den schutz göttlicher Almachtt. Geben zu Cöthen den 23. des Weinmonats im Jhar 1618.


28 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar /

Für den 21. 11. 1618 hatte Ludwig Hz. Johann Ernst (FG 3) seine Ankunft in Weimar angekündigt. Spätestens am 28. 11. wollte er seine Schwester, Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg (TG 1), in Rudolstadt besuchen. Thür. HSTA Weimar: Fl. Haus A 285, Bl. 45r. Am 3. 12. kehrte er nach Köthen zurück.

29 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar /

F. Ludwig dankt Hz. Johann Ernst d. J. (FG 3) für das Geschenk eines Zuchthengstes. Er sendet ihm die Briefe seiner Schwester Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt (TG 1) zurück und drückt seine Freude über ihre Genesung und ihren demnächst erwarteten Besuch aus. Wie er es schon dem weimarischen Kammerrat Friedrich v. Kospoth (FG 55) andeutet hat, hofft Ludwig, daß Johann Ernst noch diese Woche zu Beratungen über den ratichianischen Lehrversuch nach Köthen kommt, am besten zusammen mit Kospoth. Diese Woche sollen auch die Lustspiele des Terenz fertiggedruckt sein. Die volkssprachlichen Versionen der Köthener Grammatica universalis kommen danach an die Reihe. Der Fürst erwartet die Rückkehr Balthasar Walthers aus Wittenberg und die Ankunft von Ludwig Lucius. Wegen Simon Frisius habe er im Haag einen Auftrag erteilt.


30 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar /

Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, das E. L. mir so ein stattliches wollgewachsenes pferdt, zum Schellhengst,Schäl-, Zuchthengst. aus eigener beweg- nus vorehren wollen, dessen thue gegen E L. ich mich zum dienstlichsten bedancken, mitt dem freundtlichen erbieten, solches in dergleichen vnd einem mehrern bey furfallender gelegenheitt gerne wieder zuverschulden. Die brieffe von der Schwester von Schwartzburg Ldn.F. Ludwigs Schwester, Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt (TG 1). haben E. L. hierbey wieder zuentpfahen, ich erfreue mich, das J. L. wieder frisch vnd gesundt, will hoffen sie doch zwischen Ostern vnd Pfingsten woll wirdt können hier sein.Zwischen dem 28. 3. und 16. 5. 1619. Jch verhoffe es sollen E. L., als ich dero durch den CammerRahtt Kospoten andeuten lassen, noch diese woche wieder anhero zu mir kommen,Zwischen Januar (s. 181225 K 4) und Juni 1619 ist ein Besuch Hz. Johann Ernsts (FG 3) nicht bekannt. Einen Aufenthalt Hz. Johann Ernsts in Köthen bezeugt erst ein Brief F. Ludwigs v. 4. 6. 1619 (an F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau, FG 10; LHA Sa.- Anh./OB: Dess. A 10 Nr. 44, Bl. 21r). Danach wollte der Herzog bis zum 7./8. 6. bei F. Ludwig bleiben, unterzeichnete jedoch dort noch am 11. 6. einen zwischen ihm, Ludwig und Wolfgang Ratke geschlossenen Rezeß (KR 58). F. Ludwig traf dagegen wohl selbst am 31. 3. (s. 190324) in Weimar ein. so können sie dan selber sehen, was auffgesetzett, vnd dan noch vnterschiedene abdreden gehalten werden, dahin ich dan das vbrige auch spare: Diese woche wirdt der Terentius[Holzschnittrahmen:] PUBLII | TERENTII | COMOEDIӔ | SEX, | pro Didactica | RATICHII | recensitae; | Cum tribus Indicibus. | [Zierstück] | COTHENIS | ANHALTINORUM. | [Linie] | M. DC. XIX . 8°; Bl. [A]r–[X 4]v. Vgl. Bl. [X 4]v: FINITUM COTHENIS ANHALTINORUM TYPIS ILLUSTR. D. XII. Martii. ANNO DOMINI M. DC. XIX. Der Text der Komödien endet auf S. 263/B1. [R 4]r; es folgen drei Register: Bl. [R 4]v „INDEX SENTENTIARVM TERENTII."; Bl. S 5r „INDEX VOCABVLORVM TERENTII EXPLICATORVM."; Bl. [T 8]r „INDEX PHRASIVM TERENTII." U. a. in StB Dessau (Kat. Dessau BB, 11992) u. ULB Halle, Franckesche Stiftungen (158 F 2). Da Dünnhaupt Druckerei, Nr. 2, kein Exemplar dieses Drucks kannte, bezog er das Datum des Druckschlusses fälschlich auf die noch 1619 erschienene Titelauflage (Hauptunterschied: „AD DIDACTICAM | recensitae"), die auch noch auf den 12. 3. 1619 verweist. gantz ausgetrucktt sein, der kommett vber zwantzig bogen, wegen vnterschiedener register, so hinden an getrucktt worden; Nun wirdt man stracks zu den general SprachlehrenGemeint ist die deutsche, französische, griechische, italienische und hebräische Version von Wolfgang Ratkes Grammatica universalis: Pro didactica Ratichii. (Cothenis Anhaltinorum 1619). Vgl. Dünnhaupt Druckerei, Nr. 7, 8, 9, 12, 39 u. 98. Drucke der hebräischen Grammatik sind nicht nachgewiesen. Zur französischen Version vgl. 180102 K 3, 181225 K 7, 190220 K 9, 190318, 190324 u. 190424. schreiten. Magister GvalterBalthasar Walther, s. 181023. 190220. 190324. 190424 ist nach Wittenberg, vnd wirdt, geliebts Gott, morgen oder vbermorgen wieder hier sein, LuciusLudwig Lucius, s. 190220, 190324, 191231 u. ö. wirdt in der woche fur Ostern erwartett, vnd ist FrisijSimon Wynhoutsz. (Weynouts) Frisius [Vries] (um 1580–1629), Radierer, Stecher, Schriftschneider, Zeichner, auch Maler, Händler und Agent. NNBW IX, 263f., Thieme/ Becker XXXIV, 579f., F. W. H. Hollstein: Dutch and Flemish, Etchings, Engravings and Woodcuts, ca. 1450–1700. Bd. 7 (Amsterdam, o. J.), 13–39. Frisius versorgte die Köthener Druckerei mit hebräischen Lettern (s. 191229). F. Ludwig machte Hz. Johann Ernst am 19. 6. 1619 von einem Schreiben des Schriftkünstlers an Ratke Mitteilung. Danach konnte Frisius auf drei Monate nach Köthen kommen und die dortigen Schriftgießer im Schriftschneiden unterweisen. Aus Zeit- und Geldgründen — die Arbeit in den Niederlanden erschien F. Ludwig sehr teuer — wollte der Fürst Frisius ab August in Köthen verpflichten. Man habe der hebräischen und anderen Matern vonnöten. Bis zum August, wenn Ludwig zurückkomme, würden die Schriftgießer auch das meiste mit den geliehenen Matern und Schriften geleistet haben. Thür. HSTA Weimar: Fl. Haus A 285, Bl. 103. Vgl. 191229 u. 191231. wegen nun auch in den HagenDen Haag. geschicktt. So ich El. für dismall nichtt verhalten sollen, dieselbe nechst freundtlicher begrüssung von allen theilen, hiermitt in den schutz göttlicher Almachtt zu aller gedeylichen wollfartt befhelendt. Köntten El. den Cammerrahtt auch wieder mittbringen, were es mirEingefügt. so viell desto lieber. Geben Cöthen 8. Martij 1619.