Person: Eleonora Dorothea
Treffer: 20

16 - Landgräfin Juliana von Hessen-Kassel(?) an Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel /

Unter vielen Entschuldigungen bittet „Diana" (PA; Juliana v. Hessen-Kassel?) Wilhelm (FG 65; PA), ihr in Eschwege nicht erhältlichen Wein zu senden, den der Arzt Wolfgang Holstein für ihre ,Kur' und die ihrer Schwester (Magdalena?) benötige. Wilhelm werde von der geplanten Hochzeit Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5; PA) mit Pzn. Eleonora Dorothea v. Anhalt-Dessau (PA; TG 4) gehört haben, welche allerdings wieder erkrankt sei. Der magdeburgische Administrator, Mgf. Christian Wilhelm v. Brandenburg (PA), komme wohl auch ungeachtet des Widerstands der Jungen baursche[n] von Leipzig nach Weimar.


17 - Landgräfin Juliana von Hessen-Kassel(?) an Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel /

Madonte: Pzn. Eleonora Dorothea v. Anhalt-Dessau (PA; TG 4), vgl. 240301, 240718 u. 250305.

18 - Tobias Hübner an Augustus Buchner /

Tobias Hübner (FG 25) beantwortet Augustus Buchners (FG 362; 1641) Brief vom 30. 5. 1625, der ihn am Pfingstsonntag erreicht hat. Er erlaubt Buchner, ein Statius-Manuskript über den vorgeschriebenen Termin hinaus zu benutzen. - Martin Opitz' (FG 200; 1629) Poetik, die er bei den Leipziger Buchhändlern nicht erhalten konnte, will Hübner erst später zurücksenden, um sie dem aus Holland zurückkehrenden Fürsten Ludwig zeigen zu können. Die von Opitz an den Dichter gestellten Ansprüche halten Hübner und Diederich v. dem Werder (FG 31) für zu hoch. Deshalb würden sie gern, und sei es auch nur für einige Stunden, mit Buchner oder gar mit Opitz selbst darüber konferieren. - Für Opitz führt Hübner die Namen und Titel der Fürsten von Anhalt auf, welche Opitz allerdings auch von den Sekretären Hz. Georg Rudolphs in Schlesien (FG 58) hätte erfahren können. Als Liebhaber der Dichtkunst, insbesondere der deutschen, komme allerdings allein F. Ludwig für eine Widmung in Opitz' geplanter Gedichtsammlung in Frage. Eine Zuschrift der ,Oden oder Gesänge' in Opitz' Acht Büchern Deutscher Poematum ist Hübner willkommen. Er dankt Buchner für ein Gedicht Jacob Martinis und schickt ihm und Opitz Exemplare eines Weimarer Kartells mit seinen eigenen eilig niedergeschriebenen, deshalb zu verbessernden Versen. Kunst und Rittertum lassen sich vereinbaren, und so habe er in den Ritterspielen, welche bei der Vermählung Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) mit Pzn. Eleonora Dorothea v. Anhalt-Dessau (PA, TG 4) gehalten wurden, meistens den Preis davongetragen.Vgl. die Inhaltsangabe in der unter Q zit. Ausgabe Bu 1707.


19 - Tobias Hübner an Augustus Buchner /

Vgl. 250218, 250500 u. 250514. Vermählung Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen- Weimar (FG 5, PA) mit Pzn. Eleonora Dorothea v. Anhalt-Dessau (PA, TG 4) am 23. 5. 1625; vgl. Beckmann V, 231: Dem Beilager haben beigewohnet/ Hr. Johann Casimir/ Hr. Friedrich/ Hr. Albrecht/ Hr. Ernst/ allerseits Hertzoge zu Sachsen/ ingleichen die Fürstl. Hrn. Brüder/ F. Johann Casimir nebst seiner Gemahlin/ und F. George Aribert/ welche nebst der Fürstl. Braut Abends umb 5. Uhr vor Weimar angelangt/ und von dem Hrn. Bräutigam selbsten mit einer wohlgesetzten Rede empfangen/ und biß in die Fürstl. Residence mit einem ansehnlichen Comitat begleitet worden. Die Vertrauung ist auch gleich darauf Abends zwischen 9. und 10. Uhr vor sich gegangen/ und den nähsten 25. und 26. Maj. ein Ringelrennen mit Inventionen/ auch den 27. Maj. eine Jagt gehalten worden/ in welcher F. Johann Casimir einen Hirsch mit 18. Enden geschossen: Die Akten des Thür. HSTA Weimar: Fürstl. Haus A 118 u. A 119 enthalten keinen Hinweis auf das Kartell, erwähnen allerdings mehrfach die geplanten Ritterspiele und „exercitia" . So schrieb F.Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10, PA) am 7. 5. 1625 an Hz. Wilhelm: Jm ringrennen wolte ich zwar wohl vngesehen ich allerdings mitt pferden nicht versehen meinteniren. weil ich mich aber befahre es an auenturieren wurde mangeln, alß habe in E. L. abwesenheit ich mich nebenß den meinigen auff ein auffzug oder etzliche gefast gemachet, welche wann ich maintenieren solte nicht wohl alle wurden fortgehen können, vndt wurden demnach E L. meines ermessens wohl thuen das sie nebenß hertzog fritzen [Friedrich II. v. Sachsen-Altenburg (FG 103)] vndt einen dero bruder maintenierten, vndt mich bein [!] meinen inuentionen liessen, solte aber E L nochmahls gefallen daß ich mitt derselben maintenieren solte, vndt daß sie vermeineten das wihr gegen renner genung haben wurden, will ich entlichen auch sehen wie ich es mache, bitte aber nochmahls vmb erklerung. (A 119, Bl. 25r). Am 9. 5. 1625 drängte Johann Casimir nochmals auf die Zustimmung Wilhelms: [...] wegen des ringrennens bitte ich vmb erklerung, ich habe alhier albereits 7 pferde so alle sehr wohl lauffen. (Bl. 33r). Georg Friedrich v. Brandenstein (FG 84) überbrachte Johann Casimir jedoch eine abschlägige Antwort, so daß der Fürst am 12. 5. 1625 an Wilhelm schrieb: Daß ringrennen anlangent hette ich zwar meinestheils nichts lieber sehen mögen, dann das solches fordtgegangen wehre, zumahl weil ich mich albereit gäntzlich darauff geschikket, vndt ein ehrliches darauff spendieret, dann ich sehs auffzuge fertig gehabt in welchen ich, alß ein auenturierer hette auffziehen können, mitt pferden bin ich auch wohl versehen gewesen, weil es aber E. L. gefellig das es zu ruck gehen soll, so muß ich es auch geschehen lassen, Jch gedencke E L. haben sich vor vnß alhier gefurchtet, vndt ist ihnen bange gewesen zu verlieren. (BL 32r). Diese Bemerkung zeigte offenbar Wirkung, denn Wilhelm änderte seinen Entschluß. Am 19. 5. 1625 konnte Johann Casimir in seiner Replik auf ein von Brandenstein überbrachtes Antwortschreiben Wilhelm mitteilen: [...] alhier fallen balt alle ringrenner auß, vndt kann ich anderer wegen kurtze der zeit nicht mächtig sein, doch muß ich es sehen wie ich es mache, wir fahen an vnß vor E L zu Furchten. (Bl. 30r). Johann Casimir war also die treibende Kraft hinter den Weimarer Turnieren, beteiligte sich vielleicht sogar selbst an der Erfindung von (mindestens sechs) Aufzügen. Als Dichter wird aber Hübner zu gelten haben. An den Vermählungsfeierlichkeiten nahmen nach Auskunft der genannten Akten außer Hz. Wilhelm, seiner Braut, Hz. Friedrich II. v. Sachsen-Altenburg, F.Johann Casimir, seiner Gattin Agnesa (PA, TG 25) und Brandenstein u. a. noch die folgenden hier interessierenden Personen teil: Hz. Johann Casimir v. Sachsen-Coburg, Hz. Johann Ernst d. Ä. v. Sachsen-Eisenach, Hz. Albrecht v. Sachsen-Weimar [später S.-Eisenach] (FG 17), Hz. Ernst [I.] v. Sachsen-Weimar [später S.-Gotha] (FG 19), Hz. Johann Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 18), Fn. Dorothea v. Anhalt-Dessau (PA, TG 24), F. Georg Aribert v. Anhalt-Dessau (FG 24, PA), Fn. Eva Catharina v. Anhalt-Dessau und wohl zwei ihrer Schwestern, Gf. Carl Günther v. Schwarzburg-Rudolstadt (FG 23) u. seine Gattin Anna Sophia (TG 1), Heinrich Reuß Herr v. Plauen gen. Postumus (FG 201), Hans Bernd v. Botzheim (FG 28), Rudolph v. Bünau (FG 346) [?], Hans Friedrich v. Drachsdorf (FG 50), Christoph Friedrich (v.) Keudell (FG 67), Friedrich v. Kospoth (FG 55), Heinrich v. Sandersleben (FG 34), Jacob Scherl (FG 56).

20 - Zum vorliegenden Bande /

Mit diesen Worten sandte der Hofmann Tobias Hübner dem Gelehrten Augustus Buchner am 9. Juni 1625 (s. 250609) seine Dichtungen zu Festaufzügen und Ritterspielen, welche im Mai 1625 bei der Vermählung Herzog Wilhelms IV. von Sachsen-Weimar mit der Prinzessin Eleonora Dorothea von Anhalt-Dessau veranstaltet worden waren. In Hübners Mahnung drückt sich der zeitübliche Wunsch aus, die unterschiedlichen Lebensweisen des Gelehrten und Adligen zu vereinbaren. Die Sprache des frühen 17. Jahrhunderts verknüpfte ein solches Streben häufig mit dem Motto Arte et Marte. Stolz berichtete Hübner, in neun Rennen den Gegner siebenmal aus dem Sattel geworfen und im übrigen den ersten Dank im Ringelrennen erworben zu haben. Hätte er seinem Roß die Flügel des Pegasus verleihen dürfen, würde er noch einen vollständigeren Sieg erhofft haben: Quinimò si Pegasi alis meis equis uti licuisset, absolutiorem adhuc victoriam sperâssem.