Person: Ferdinand II.
Treffer: 19

16 - Fürst Ludwig an Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar /

Vgl. Christian Friedrich Sattler: Geschichte des Herzogthums Würtenberg. VI (Ulm 1773), 187. Den Vorschlag des ehemaligen Unions-Generals, Mgf. Joachim Ernst v. Brandenburg-Ansbach, an einem Treffen einiger protestantischer Fürsten teilzunehmen, hatte Hz. Johann Friedrich v. Württemberg abgelehnt, aber doch in ungewissen Worten versprochen, sich von den Beschlüssen dieser Fürsten nicht absondern zu wollen. (Gemeint sind damit wohl die im vorliegenden Brief F. Ludwigs angsprochenen Bundespläne Hz. Wilhelms.) Da der Kaiser von dieser Antwort Kenntnis erhielt, mußte Johann Friedrich durch seinen Geheimen Rat Benjamin Buwinghausen v. Walmerode am 28. 12. 1622 n. St. in Regensburg versuchen, den Verdacht Ks. Ferdinands II. auf Beteiligung an einer neuen Union auszuräumen. Der kaiserliche Hof versuchte darauf, den Herzog durch Einladung zum Regensburger Tag (?) an die kaiserliche Politik zu binden. Nicht ganz auszuschließen ist, daß sich F. Ludwig an der vorliegenden Stelle auch auf einen anderen Punkt der zwischen Württemberg und dem Kaiser im Vorfeld des Regensburger Konvents betriebenen Verhandlungen bezieht. Anlaß gaben hierzu Johann Friedrichs Politik der bewaffneten Neutralität, Durchmärsche oder Einquartierungen ligistischer Truppen, schleppende Verproviantierung dieser Armee und die Kontakte des Herzogs zum Winterkönig und anderen protestantischen Fürsten.

17 - Fürst Ludwig an Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar /

Als nach dem Tod Abt Schwalbachs die Wahl des Nachfolgers anstand, war Schweinsberg für Kaiser Ferdinand nur Ersatzkandidat. [...] Der kaiserliche Gesandte [...] sollte die Wahl des aus trierischem Adel stammenden Fuldaer Stiftskapitulars Peter Ernst von der Fels zu erreichen versuchen und nur, wenn sich diese als unmöglich erwies, auf die Wahl des Fuldaer Stiftsdekans hinarbeiten.

18 - Fürst Ludwig an Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar /

Die Wahl ging im Beisein der Gesandten Kaisers Ferdinand II. und des Kurfürsten Suicard von Mainz vor sich [...].

19 - Zum vorliegenden Bande /

Die höfische Aristokratie stand zwar der poetischen Innovation aufgeschlossen gegenüber, jedoch war gerade der adlige Dilettant, der damit sein Prestige bei Hofe steigern konnte, auf diesem Felde am wenigsten auf die Hilfe des nichtstandesgemäßen Poeten angewiesen. In dem zitierten Brief vermeinte der adlige und gelehrte Hübner, seinen Vorrang vor dem Wittenberger Professor Buchner, immerhin dem Sohn eines geadelten Baumeisters, und besonders vor dem stellungslosen, erst später geadelten Martin Opitz zu behaupten. Wie Opitz' Werben um die Gunst Fürst Ludwigs (250700) und des weiteren der in die vorliegende Ausgabe einbezogene Briefwechsel zwischen Opitz, Buchner, Hübner und Wer- der in den Jahren 1625 und 1626 erweisen, scheiterten die Annäherungen des Gelehrten und des Dichters an den innersten Kreis der Fruchtbringenden Gesellschaft bei der ersten carrière — wie es in der Turniersprache hieß. Hübner, als einer der Manitenatoren, glaubte offenbar, den zeitlichen Vorrang seiner Versform gegen die Innovation des Aventuriers Opitz verteidigen zu müssen, der mit einer atemberaubend neuen Kampfweise — einer auf grammatische Richtigkeit, alternierende Betonung und natürlichen Wortakzent abgestellten Prosodie und Metrik — den höfischen Rennplatz betreten hatte. Dennoch war das Eingeständnis der Unterlegenheit auch schon in Hübners Briefen zu vernehmen. Sogleich begann auch Prinz Christian II. von Anhalt-Bernburg, die neue Kunst nachzuahmen (250705 I). Wie der Hofmann und anhaltische Adlige Diederich von dem Werder scheint er sich früh für die Aufnahme von Opitz in die Fruchtbringende Gesellschaft eingesetzt zu haben. Auch deshalb konnte dann Opitz' zweite Karriere zum Triumph führen: Er trat, kurz zuvor vom Kaiser geadelt, 1629 unter dem Namen des Gekrönten in die Akademie ein. 1625 hatte Opitz von Kaiser Ferdinand II. den Poetenlorbeer erhalten, jedoch nicht ihm, sondern Fürst Ludwig widmete Opitz kurz darauf in einem rhetorisch-gelehrten Prunkbrief (250700) die erste von ihm selbst zusammengestellte Gedichtsammlung. Dem Wink, den Opitz dem Fürsten in diesem Brief mit der Erwähnung der Krönung Petrarcas gab — die Rom und Paris dem Dichter gleichzeitig angetragen hatten —, folgte Fürst Ludwig damals nicht. 1637 feierte er jedoch selber — aus Anlaß der geplanten Hochzeit des Fleischerssohnes mit einer Bürgerstochter — den Gekrönten in einem Sonett.