Person: Moritz v. Hessen-Kassel
Treffer: 31

16 - Zwölf Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft an Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel /

s: diagonal durchstrichene Abkürzung für ,signavit'. Die Unterzeichneten trugen sich in der Reihenfolge ihres Eintritts in die FG ein, nach F. Ludwig sein Sohn F. Ludwig d. J. v. Anhalt-Köthen (Der Saftige, FG 6), sodann Christoph v. Krosigk (Der Wohlbekommende, FG 7), F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (Der Durchdringende, FG 10), Friedrich v. Schilling (Der Langsame, FG 21), F. Georg Aribert v. Anhalt-Dessau (Der Anmutige, FG 24), Tobias Hübner, Diederich v. dem Werder (Der Vielgekörnte, FG 31), Jacob Scherl (Der Sauerhafte, FG 56), Esche v. Wallwitz (Der Reizende, FG 68), Carl v. Wülcknitz (Der Unschädliche, FG 76) und Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (Der Wohlgenannte, FG 80).

17 - Zwölf Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft an Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel /

[4r] Der Nehrende: Ludwig Fürst zu Anhalt. Der Saftige: Ludwig der jüngere, Fürst zu Anhalt. Der Wohlbekommende: Christoph von Krosig Der Durchdringende: Johann Casimir, Fürst zu Anhalt Der Langsame: Fridrich von Schilling Der Anmutige: George Aribert, Fürst zu Anhalt Der Nutzbare: Tobias Hübner. Der Vielgekörnte: Diederich von dem Werder. Der Sauerhafte:Für ⟨D⟩auerhafteJacob Scharte. Der Reitzende: E[s]che von Walwitz Der Unschädliche: Carl von Wülckenitz Der Wohlgenante: Landgraf Moritz.


18 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg /

Vgl. [Daniel Schwenter:] Steganologia & Steganographia aucta, Geheime/ Magische/ Natürliche Red vnnd Schreibkunst; Auff vielfältigs begeren guter Freunde/ Auffs neue revidirt ... Durch Janum Herculem de Sunde, sonst Resene Gibronte Runeclusam Hunidem [Pseud.] (Nürnberg: Simon Halbmayer [1622]), 136f.: FRidericus Risnerus in seiner Optic gedencket eines Spiegels/ mit dem man zu nacht zu Constantinopel lesen können bey dem Monschein/ was zu Lunden in Engeland geschrieben/ jedoch so setzet er nicht die beschreibung eines solchen Spiegels/ meldet nur solche Künste dürfen beweisens/ welchs ich dann in seinem werth vnd vnwerth verbleiben lasse/ wiewol ich auch sehr zweiffel/ ob es könne müglich sein. Wie der Vergleich des Wortlauts des deutschen und lateinischen Texts zeigt, entnahm Hz. August seine Ausführungen Schwenters Darstellung. Wie Schwenter fügte er bezeichnenderweise dem Hinweis auf Risners Werk keine Stellenangabe hinzu. Vgl. Opticae libri quatuor ex voto Petri Rami novissimo, per Fridericum Risnerum ejusdem in Mathematicis adjutorem olim conscripti, Nunc demum [...] Dn. Mauritii HassiË Landgravii, &c. è situ & tenebris in usum & lucem publicam producti (Cassellis 1606), 212 über eine kunstreiche, aber nicht detailliert beschriebene Spiegelkombination: Denique certo artificio depictas imagines aut scriptas literas nocte serena pleno lunæ sic opponi posse, ut radiis lunam irradiantibus, ideoque reflexis videas & legas, quæ Constantinopoli Lutetiam tibi nuncientur. Sed ad tantorum miraculorum fidem demonstratione & experientia fuerit opus. Herausgeber dieser Arbeit war Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80). Zu Friedrich Risner († 1590), einem Schüler und Mitarbeiter des Pierre de La Ramée, vgl. Dict. of Scient. Biogr. XI, 468.

19 - 48 Mitglieder der Académie der Parfaits Amants an Honoré d'Urfé /

Lgfn. Juliana v. Hessen Kassel (1608-1628)? Tochter Lgf. Moritz' des Gelehrten (FG 80). Vgl. 231206, 240718 u. 250514.

20 - 48 Mitglieder der Académie der Parfaits Amants an Honoré d'Urfé /

Silvie, d. i. Fn. Agnesa v. Anhalt-Dessau (TG 25), Tochter Lgf. Moritz' des Gelehrten v. Hessen-Kassel (FG 80), Schwester des Hylas und der Diane, Gattin des Rhitimer.

21 - 48 Mitglieder der Académie der Parfaits Amants an Honoré d'Urfé /

Fn. Magdalena v. Hessen-Kassel (1611-1671)? Tochter Lgf. Moritz' des Gelehrten (FG 80), Schwester des Hylas, der Diane und der Silvie.

22 - Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig /

Heinrichs Bruder Ernst v. Börstel (FG 61) lebte als Geheimer Rat, Oberhofmarschall und Präfekt des Collegium Mauritianum am Hof Lgf. Moritz' des Gelehrten v. Hessen-Kassel (FG 80). Vgl. 191124 u. 191129.

23 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig /

F. Johann Casimir (FG 10) bestätigt, F. Ludwigs (Der Nährende) Brief vom 24. 1. 1625 empfangen zu haben. Der Tod seines Söhnleins Moritz und der Besuch der hessischen Landgrafen Moritz (FG 80) und Wilhelm V. (FG 65) hätten ihn daran gehindert, häufiger zu schreiben. — Entgegen Ludwigs Erwartung hätten sich dessen Brüder F. August (FG 46) und F. Christian I. (FG 26) wie auch die Vertreter des anhaltischen Gymnasiums zu Zerbst Johann Casimirs Darlehensgesuch widersetzt und so hohe Sicherungen für eine aus dem Kapital des Gymnasiums zu borgende Summe gefordert, daß Johann Casimir jetzt nach anderen Geldquellen forsche. Wie Ludwig wohl schon aus seinem Schreiben und durch den Bericht des Kammerrats Heinrich v. dem Werder (FG 86) erfahren habe, erhoffe er sich nun bei Werders Rückkunft F. Ludwigs günstigen Bescheid. — Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) ist vor acht Tagen in Dessau angekommen. Wie Ludwig wohl aus den Zeitungen erfahren habe, sind Wilhelm und der andere Oberst, Hz. Friedrich II. v. Sachsen-Altenburg (FG 103), gegen eine Verpflichtung, keine Dienste wider das Haus Österreich anzunehmen, vom Kaiser pardoniert und freigelassen worden. — Wilhelm dränge auf seine Vermählung, wiewohl der Vertrag noch nicht geschlossen worden sei. Die Hochzeit, zu der F. Ludwig hoffentlich kommen werde, finde doch wohl schon bald nach Ostern statt. — F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (Der Unveränderliche, FG 51) ist am 18. 2. 1625 (zu seiner eigenen Vermählung) mit seinem Komitat nach Ahrensbök abgereist. — Lgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (Der Kitzliche) hat einen Sohn bekommen. — Diederichs v. dem Werder (Der Vielgekörnte, FG 31) Frau ist mit ihrer Tochter im Kindbett gestorben. — Das Gedicht, das F. Ludwig aus Harderwijk an Tobias Hübner (Der Nutzbare, FG 25) gesandt hatte, ist eingetroffen und wird wohl vom Nutzbaren beantwortet worden sein. — F. Johann Casimir bedankt sich für überschickte „Zeitungen".


24 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig /

Hochgeborner Furst, freuntlicher vielgeliebter Herr vetter, EG. schreibenVerschollener Brief F. Ludwigs. von 24 Jan. habe ich gar wohl empfangen vndt daraus mitt erfreutem gemuhte E.G. vndt der ihrigen gute gesuntheit vernommen, vndt darf es gegen mihr gantz keiner entschuldiegung das EG mihr nicht öffter geschrieben, vielmehr hette ich mich wohl billicher deshalben gegen dieselbe zu entschuldiegen, weil ich aber theils wegen meines seliegen söhnleinsPz. Moritz, s. 250110 u. Beilage II, vgl. 250218A u. 250413. absterben, theils wegen landtgraff MoritzenLgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80). Zu seinen Reisen in dieser Zeit vgl. 240109 u. bes. 240910. vndt landtgraf wilhelmsLgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (FG 65), Lgf. Moritz' Sohn. anwesenheit daran verhindert worden, alß bin ich der tröstlichen Zuversicht, EG so weit mitEingefügt. mihr zu frieden sein werden, ich versichere sie aber hiemit das waß da etwann in disfals verseumet, mit mehrem ins kunftiege wieder einbracht werden soll. Das sonsten EG vermeinen, das auff dero mihr gegebenes bedencken mihr, von den anwesenden herrn vettern, mitt der postPosten, Geldsumme. DW VII, 2024. Über F. Johann Casimirs Pläne, seinen Geldbedarf durch verschiedene Anleihen zu befriedigen — in dem berichteten Fall durch ein Darlehen aus dem Kapital des gesamtanhaltinischen akademischen Gymnasiums (Zerbst) in der Landschaftskasse —, gibt ein Antwortschreiben des Fürsten vom 20. 11. 1624 auf einen Brief seines Oheims Ludwig vom 28. 10. 1624 Aufschluß: Bedancke mich auch gantz dienstfreuntlichen, nicht allein der guten vertrostung halber, so EG, mihr wegen der begehreten 5000 thl. anlehen gethan, besondern auch des treuvetterlichen bedenckens so sie mihr in den andern beiden anlehens posten ertheilet, nicht zweifelnde, das bei ankunft EG, kammerahts des von werder, dahin sie mich vertröstet, (meinem zu Jhr habenden hohen vertrauen nach) sich solche mittel, mihr dieses sonderbahre freuntstuck zu erweisen, finden werden, vndt weill Meine gn. hertzliebste fraw Mutter, ich kintlichen dahin bewogen, das JG bis auff kunftige Ostern, mitt ablegung der 42000 f., gn. zufrieden, als erwarte ich EG. fernere ⟨resolution⟩ erklerung, bei dero cammeraht, EG gn. bedencken in den andern beiden posten, will ich mitt meinen andern anwesenden Herren vettern LLd. communicieren, verhoffentlich, sie gleich EG. ihren willen darzu geben werden. LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 25, Bl. 40r. so das Gymnasium in der landtschaft stehen hatt solte gewilfahretw gebessert. worden sein, darauff verhalte EG ich nicht wie das mihr von des herrn vettern f. AugustiF. August v. Anhalt-Zerbst (FG 46). gn. in disfals, nicht wenig Verhinderung zugezogen worden, in dem mann mihr wegen der Versicherung gantz vnannehmliche vndt vngewöhnliche mittel vorgeschlagen, AuchA aus einem anderen Buchstaben gebessert. des Herrn vettern f. ChristiansF. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26). gn. mitt gar gewissen haftiegenGrundbedeutung ,beharrlich, fest', hier wohl schon ,streng', ,gewichtig', ,heftig'. DW IV.2, 135 u. 771-774., (von den zerbstern zwar angezogenen, aber in der that gar lahmen nichtiegen) grunden, in disfahls wegen der einwilliegung abgehalten, das ich auch also gezwungen worden auff ertreglichere Mittel zu gedencken, immassen EG. mitt mehrem, aus meinem an sie gethanen ersuch schreibenVerschollen. werden vernehmen können, Weil auch der CammerrahtHeinrich v. dem Werder (FG 86). nuhmer bei derselben wirdt gewesen sein, alß bin ich der tröstlichen Zuversicht EG, mich, bei seiner zuruckkunft, auff mein vormahliges begehren, mitt freuntlicher erklerung versehen werden. Vor acht dagen seint des herrn vettern Hertzog wilhelms von SachsenHz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5), der in der Schlacht von Stadtlohn gefangen worden war (s. 230809 K 17, 230913 K 10 u. 240112). ld. zu mihr kommen, vndt alß ich von derselben vernommen haben S. L. einen gantz leidentlichen perdon von Key. Majestat erlangetFolgt irrtümlich Punkt statt Komma., wie EG ohne zweifel von SL. mitt mehrem werden berichtet wordenFolgt wohl ⟨werden⟩ sein. Der beiden oberstenHz. Wilhelm und Hz. Friedrich II. v. Sachsen-Altenburg (FG 103), der zusammen mit Wilhelm gefangen und am 24. 5. 1624 freigelassen wurde. S. 230809 K 17, 230913 K 10, 240112 K 10 u. 250305. erlediegung, auff vorhero ausgestelleten reuers wieder das Haus Östereich nicht zu dienen, werden EG auß den auiesen vernommen haben. SL. hertzog wilhelm tringen gar eulichEilig oder ,eilig' in der Grundbedeutung von ,hungrig', frühnhd. stumpf (von Zähnen)? Goetze, 61, Kluge/Mitzka, 157. auff dero beilager, vndt wie ich mich verdeuchten lasse, durfte es wohl balt nach ostern werden, (wiewohl disfals noch nichts geschlossen worden.) Von Hertzen möchte ich wunschen den nehrenden bei solcher zusammenkunftHz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar heiratete am 23. 5. 1625 Pzn. Eleonora Dorothea (PA, TG 4), die Tochter F. Johann Georgs I. v. Anhalt (FG 9). Vgl. 250500, 250514 u. 250609. F. Ludwig nahm nicht an der Feier teil. zu sehen. Heute ist der Vnveränderliche von Berenburg nach ArenspiekPz. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (Der Unveränderliche, FG 51), der am 18. 2. 1625 mit 32 Personen (darunter Caspar Ernst Knoch, FG 33; Burkhard v. Erlach, FG 52; Johann v. Mario, FG 100; Georg Haubold v. Einsiedel, FG 138; Curt v. der Trautenburg gen. v. Beyern, FG 167) aufgebrochen war, vermählte sich am 27. 2. 1625 mit Pzn. Eleonora Sophia v. Schleswig-Holstein-Sonderburg (TG 39), der Schwester des in Ahrensbök residierenden Hz.s Joachim Ernst v. Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (FG 101), Vgl. 260619 K 12. Die hochzeitliche Beisetzungsrede hielt Georg v. der Goltz (FG 289). Überraschend stieß auch Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3) zu den Feierlichkeiten. Am 8. 3. 1625 trat Christian die Rückreise an und kam am 16. 3. mit seiner Braut und dem Hofstaat in Bernburg an. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 181r-182r. auffgezogen, wie ich vernehme hatt er vber 20 pferdt nicht mit sich genommen. DEr Kitzlichte hatt wiederumb einen iungen sohn bekommen,Pz. Wilhelm (31. 1. 1625 - 11. 7. 1626), Sohn des Kitzlichen, d. i. Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel. AD I, 91 (Hessen XXIV 5). gott helffe daß er ihme nuhr möge lebendig bleiben, Dem Vielgekörtneten [!] ist nicht eine geringe bekummernuß zugestanden in dem ihme seine haußfraw, nebens einer iungen tochter, mitt der sie erst wahr nieder kommen, an einem starcken fluß, gestorben, dannenher er in sehr grosse bekummer- nuß versetzet worden.Diederich v. dem Werder (Der Vielgekörnte, FG 31). Zum Tode seiner Frau Dorothea Catharina und seiner Tochter Juliana am 12. 2. bzw. 13. 2. 1625 s. 250218A K u. 250413 I. Vgl. 250305. Das ReimgedichtDieses an Tobias Hübner (Der Nutzbare, FG 25) geschickte Gedicht F. Ludwigs (Der Nährende), der sich damals mit seiner Gemahlin und Tochter in seinem Hause im niederländischen Harderwijk aufhielt (vgl. 250700 II Q, 260619 u. 261010 K 13 bzw. 16), ist verschollen. Vgl. 240717 K u. 240718 K. Ludwig kehrte erst nach dem Tode seiner Tochter Loysa Amoena (TG 6), die am 26. 3. 1625 in Harderwijk (Geldern) gestorben war, kurz zu ihrer Bestattung (24. 6. 1625) nach Köthen zurück. Beckmann V, 492; s. 250700. Hübner scheint das Schreiben Ludwigs in seinem Briefgedicht 250305 zu erwidern. am trebesAusdruck der Gaunersprache? Vgl. Siegmund A. Wolf: Wörterbuch des Rotwelschen. Deutsche Gaunersprache. Mannheim 1956, Nr. 970 zu Debisser, Theweser, korrumpiert Trebeser, aus jidd. toewos, pl., Greuel, Abgötterei, Götzen: Es handelt sich um Betrüger, die sich für Geistliche ausgaben, mit entliehenen Monstranzen (die ausleihenden Priester erhielten ein Drittel der ergaunerten Beträge) und angeblichen Reliquien sowie unter gefälschtem Brief und Siegel für kirchliche Zwecke zu sammeln vorgaben. Im Briefverkehr der FG wurde die Datumsangabe gern verrätselt, vgl. z. B. 240109 u. 250305. F. Ludwig könnte im vorliegenden Fall auf das Betteln im Gewande von Heiligen am Dreikönigsabend anspielen. Eine Anknüpfung an Formen des hd. Trespe lautenden Worts liefert kein überzeugendes Indiz für eine Datierung des Briefs im Januar oder frühen Februar. Vgl. Stieler 2305: Trebs; DW XI.1.2, 171-174; Kluge-Mitzka, 789; Jan de Vries: Nederlands etymologisch woordenboek. Met aanvullingen ... door F. de Tollenaere. Leiden 1971, 131; Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. 12. Aufl. Stuttgart 1980, 164 (mhd. trefs[e], trebs; nl. Dialekte drep, dreps). Vgl. Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. 5. Aufl. Frankfurt am Main 1980, 522: Trebst (Sa.) = Treb(e)s (lat. frisiert: Trebesius) zum slaw. Stamm treb- wie die ON Trebitz, Trebitsch, Trebs, Trebus, Treben, Trebnitz [...]. Vgl. ebd. Trefz, Treffs (obd.): mhd. trefze ,Trespe, Unkraut' (vgl. schwäb. ,elender Tretz' = elender Kerl), ÜN. für Landleute, auch Trefzger. Vielleicht ist F. Ludwigs Gedicht aber auch am 16. 1. 1625 abgesandt worden. Vgl. Jakob Torsy: Lexikon der deutschen Heiligen, Seligen, Ehrwürdigen und Gottseligen. Köln 1959, 531 (Treverius, hl. Einsiedler in der Landschaft Dombes [Jura]; stammte aus Cahors; 6. Jh. F: 16. Jan.). abent von Harderwig von dem Nehrenden, dem Nutzbahren zugeschicket, ist zu recht vberbracht worden, vndt wie ich vernehme wirdt der Nehrende albereits deshalben beantwortet worden sein, wegen der vberschikketen Zeitungen thue ich mich gantz freuntlichen bedancken, möchte wunschen hinwiederumb etwaß wurdieges zu haben EG zu schreiben, Aber in mangelung dessen, vndt damit derselben ich nicht zu viel belestiege, will ich schliessen, vndt sie nebenst dero hertzlieben gemahlinFn. Amoena Amalia (AL 1618, PA, TG 2). Zu F. Ludwigs Tochter vgl. Anm. 18. vndt freulein (so ich mit dero bewilligung gantz freuntlich grusse) Göttlichem obhalt mich aber zu dero beharlichen affection befehlen als.


25 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig /

Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80). Zu seinen Reisen in dieser Zeit vgl. 240109 u. bes. 240910.

26 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig /

Lgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (FG 65), Lgf. Moritz' Sohn.

27 - Tobias Hübner an Augustus Buchner /

Pz. Moritz v. Anhalt-Dessau (7. 11. 1624 - 30. 12. 1624), Sohn F. Johann Casimirs (FG 10) und Fn. Agnesas (TG 25), einer Tochter Lgf. Moritz' v. Hessen- Kassel (FG 80). S. Beilage I. Vgl. 250110 u. II.

28 - Landgräfin Juliana von Hessen-Kassel(?) an Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel /

Unter dem bukolischen Namen Diane, den in der Academie des Parfaits Amants eine Prinzessin v. Hessen-Kassel trug (s. 231206, 240301 u. 240718), verbirgt sich vielleicht Juliana (7. 10. 1608 - 11. 12. 1628), eine Schwester Wihelms V. (FG 65; PA) und Tochter des Landgrafen Moritz des Gelehrten (FG 80), nicht ihre noch jüngere, unten (s. Anm. 5) wohl erwähnte Schwester Magdalena (25. 8. 1611 - 12. 2. 1671). Die älteren, bereits vermählten Schwestern Elisabeth und Agnesa lebten nicht in Eschwege; auch die erst neunjährige Sophia muß mit Rücksicht auf den Briefinhalt wohl außer Betracht bleiben. Auch verweist der nicht mehr kindliche Duktus der Handschrift auf Juliana. Zur PA vgl. auch 221223, 240112, 240400, 250228, 250305, 250500, 260000, 260000A, 260500 u. 281000.

29 - Landgräfin Juliana von Hessen-Kassel(?) an Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel /

Eschwege. Die von Lgf. Wilhelm IV. und Lgf. Moritz zu einem Renaissanceschloß umgebaute Burganlage über der Werra beschreibt u. a. Zeiller (Merian: Topographia, Topogr. Hassiae, 43). Ausführlich über die 1637 zerstörten allegorischen Darstellungen im Schloß Hermannus Fabronius: Historische Beschreibung Der Policey Tugende (Schmalkalden 1625). Aufschlußreich für den Zustand des schon 1622 von Tilly heimgesuchten Eschweger Gebiets ist im Zusammenhang mit Dianes Bitte um Wein Zeillers Hinweis auf den dort üblichen besten Weinwachs (S. 44). Anzumerken ist im Zusammenhang des Briefes auch, daß Julianas Vater im Jahre 1601 besonders zur Beförderung der Mäßigkeit im Trinken die Gründung des Ordens Temperantiae angeregt hatte. Vgl. Conermann TG, 538f.

30 - Graf Friedrich Ludolph von Bentheim-Alpen an Fürst Ludwig /

Am 13. 4. 1626 hatte Gf. Friedrich Ludolph v. Bentheim-Alpen (FG 106) an seinen Schwager F. Ludwig geschrieben: Monsieur, n'ajant depuis long temps eu le bonheur, d'entendre aulcunes nouvelles souhaitables de VE., suis extremement rejouÿ par le bon rapport du presant porteur, mesmes de la souvenance tresgratieuse de la quelle il á pleu á VE. favoriser son serviteur, le quel desire de pouvoir monstrer en effects, apres ses treshumbles baisemains, ce que ses voeuts loyauls sont, & á jamais dediez seront, Le grand Createur maintiene & rejouÿsse VE. selon leurs souspirs, & me face la grace d'estre honoré & d'entendre apres peu de temps, plaisantes nouvelles d'icelles. (LHA Sa.-Anh./OB: a. a. O., Bl. 4r). Gf. Friedrich Ludolph, auf dem bentheim. Arnoldinum in Steinfurt, in der Hofschule Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80), am Amberger Hof F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) und auf Reisen durch Frankreich, Deutschland und England gebildet, mußte nach dem Ausbruch einer seine Gliedmaßen verkrümmenden Krankheit viele Jahre seines kurzen Lebens unter großen Schmerzen im Bett verbringen (1610-1624). Er starb am 8. 1. 1629 durch ein ihm verabreichtes „chymisches" Pulver. Gabriel Hanzeler: LeichPredigt So bey Begräbnüß Des [...] Friderichen Ludolphen/ Graven zu Bentheim [...] Gehalten worden (Steinfurt 1629); Johannes Goddæus: Oratio fvnebris de Ortu, Vita & Obitu [...] Friderici Lvdolphi Comitis in Bentheim (Groningæ 1629); beide Schriften im fürstl. bentheim. Archiv in Steinfurt. Sign.:A 48. Uber die Aufnahme des Grafen in die FG heißt es in Sigismund Ladislas Auszug aus F. Christians Tageb.: ♄15. April. Seind Jfg. mit dero herrn Vettern Fürst Ludwigen naher Bentheimb verraist vnd nach Mittags wider zurück kommen. [D. h. nach Schüttorf.] — ☉ 16. April. Jst Graf Fridrich Ludolf von Bentheimb vonjhren Fürstl. Gnaden in die löbl. Fürst. Anhaltische fruchtbringende Gesellschafft mit eingenommen, vnd Er ist der Ergetzende genennet worden. Sein gemälde ist eine Cappernstaude, das wortt: Milz vnd leber, Es seindt nunmehr der Gesellschaffter 106 vnd Fürst Ludwig zu Anhalt hat auf Jeglichen schöne reym gemacht vnd drucken laßen. (Christian: Tageb. XXIV, Bl. 216r). Die Impresenbeschreibungen und Reimgesetze der GBB sprechen nur von „Kappern" bzw. „Kappern frucht". Die Illustration in GB 1629/30 bzw. 1646 zeigt viele 'Cappernstauden.' Ladisla änderte nicht nur den Namen der Gesellschaft, sondern schrieb auch F. Christian II. (FG 51) die Aufnahme des Grafen (im Beisein F. Ludwigs!) zu. Christian übersah wohl diesen Passus oder hielt es nicht für nötig, ihn zu ändern.