Person: Augusts v. Anhalt-Plötzkau
Treffer: 35

16 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst von Sachsen-Weimar /

Johann Philipp (FG 183), Friedrich II. (FG 103), Johann Wilhelm II. (FG 188) und Friedrich Wilhelm II. (FG 577), Herzöge v. Sachsen-Altenburg. Hz. Johann Ernst war einer wohl zutreffenden Vermutung F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) zufolge (Thür. HSTA Weimar: Fl. Haus A 285, Bl. 36r; Schreiben Augusts an Johann Ernst, 26. 10. 1618) in Altenburg gewesen. Er dürfte seine Vettern zum Studium in Köthen ermuntert und sie zusammen mit seinen Brüdern dorthin geschickt haben. Am 14. 1. 1619 waren sie noch (oder wieder mit ihren Weimarer Vettern) in Köthen und wollten noch eine zeitt lang dort bleiben. LHA Sa.-Anh./ OB: Dess. A 10 Nr. 44, Bl. 13r.

17 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst von Sachsen-Weimar /

Daß sich Johann Ernsts Parteinahme für die evangelische Sache schon herumgesprochen hatte, geht aus einer Nachricht F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau an Johann Ernst vom 6. 11. 1618 hervor. Danach hatte August bei einem Besuch Hz. Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38) gehört, daß dem sächsischen Kurfürsten berichtet worden war, Johann Ernst führe den Böhmen Kriegsvolk zu (Thür. HSTA Weimar: Fl. Haus A 285, Bl. 37r).

18 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst von Sachsen-Weimar /

Daß sich Johann Ernsts Parteinahme für die evangelische Sache schon herumgesprochen hatte, geht aus einer Nachricht F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau an Johann Ernst vom 6. 11. 1618 hervor. Danach hatte August bei einem Besuch Hz. Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38) gehört, daß dem sächsischen Kurfürsten berichtet worden war, Johann Ernst führe den Böhmen Kriegsvolk zu (Thür. HSTA Weimar: Fl. Haus A 285, Bl. 37r).

19 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig /

F. Johann Casimir (FG 10) bestätigt, F. Ludwigs (Der Nährende) Brief vom 24. 1. 1625 empfangen zu haben. Der Tod seines Söhnleins Moritz und der Besuch der hessischen Landgrafen Moritz (FG 80) und Wilhelm V. (FG 65) hätten ihn daran gehindert, häufiger zu schreiben. — Entgegen Ludwigs Erwartung hätten sich dessen Brüder F. August (FG 46) und F. Christian I. (FG 26) wie auch die Vertreter des anhaltischen Gymnasiums zu Zerbst Johann Casimirs Darlehensgesuch widersetzt und so hohe Sicherungen für eine aus dem Kapital des Gymnasiums zu borgende Summe gefordert, daß Johann Casimir jetzt nach anderen Geldquellen forsche. Wie Ludwig wohl schon aus seinem Schreiben und durch den Bericht des Kammerrats Heinrich v. dem Werder (FG 86) erfahren habe, erhoffe er sich nun bei Werders Rückkunft F. Ludwigs günstigen Bescheid. — Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) ist vor acht Tagen in Dessau angekommen. Wie Ludwig wohl aus den Zeitungen erfahren habe, sind Wilhelm und der andere Oberst, Hz. Friedrich II. v. Sachsen-Altenburg (FG 103), gegen eine Verpflichtung, keine Dienste wider das Haus Österreich anzunehmen, vom Kaiser pardoniert und freigelassen worden. — Wilhelm dränge auf seine Vermählung, wiewohl der Vertrag noch nicht geschlossen worden sei. Die Hochzeit, zu der F. Ludwig hoffentlich kommen werde, finde doch wohl schon bald nach Ostern statt. — F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (Der Unveränderliche, FG 51) ist am 18. 2. 1625 (zu seiner eigenen Vermählung) mit seinem Komitat nach Ahrensbök abgereist. — Lgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (Der Kitzliche) hat einen Sohn bekommen. — Diederichs v. dem Werder (Der Vielgekörnte, FG 31) Frau ist mit ihrer Tochter im Kindbett gestorben. — Das Gedicht, das F. Ludwig aus Harderwijk an Tobias Hübner (Der Nutzbare, FG 25) gesandt hatte, ist eingetroffen und wird wohl vom Nutzbaren beantwortet worden sein. — F. Johann Casimir bedankt sich für überschickte „Zeitungen".


20 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig /

Hochgeborner Furst, freuntlicher vielgeliebter Herr vetter, EG. schreibenVerschollener Brief F. Ludwigs. von 24 Jan. habe ich gar wohl empfangen vndt daraus mitt erfreutem gemuhte E.G. vndt der ihrigen gute gesuntheit vernommen, vndt darf es gegen mihr gantz keiner entschuldiegung das EG mihr nicht öffter geschrieben, vielmehr hette ich mich wohl billicher deshalben gegen dieselbe zu entschuldiegen, weil ich aber theils wegen meines seliegen söhnleinsPz. Moritz, s. 250110 u. Beilage II, vgl. 250218A u. 250413. absterben, theils wegen landtgraff MoritzenLgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80). Zu seinen Reisen in dieser Zeit vgl. 240109 u. bes. 240910. vndt landtgraf wilhelmsLgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (FG 65), Lgf. Moritz' Sohn. anwesenheit daran verhindert worden, alß bin ich der tröstlichen Zuversicht, EG so weit mitEingefügt. mihr zu frieden sein werden, ich versichere sie aber hiemit das waß da etwann in disfals verseumet, mit mehrem ins kunftiege wieder einbracht werden soll. Das sonsten EG vermeinen, das auff dero mihr gegebenes bedencken mihr, von den anwesenden herrn vettern, mitt der postPosten, Geldsumme. DW VII, 2024. Über F. Johann Casimirs Pläne, seinen Geldbedarf durch verschiedene Anleihen zu befriedigen — in dem berichteten Fall durch ein Darlehen aus dem Kapital des gesamtanhaltinischen akademischen Gymnasiums (Zerbst) in der Landschaftskasse —, gibt ein Antwortschreiben des Fürsten vom 20. 11. 1624 auf einen Brief seines Oheims Ludwig vom 28. 10. 1624 Aufschluß: Bedancke mich auch gantz dienstfreuntlichen, nicht allein der guten vertrostung halber, so EG, mihr wegen der begehreten 5000 thl. anlehen gethan, besondern auch des treuvetterlichen bedenckens so sie mihr in den andern beiden anlehens posten ertheilet, nicht zweifelnde, das bei ankunft EG, kammerahts des von werder, dahin sie mich vertröstet, (meinem zu Jhr habenden hohen vertrauen nach) sich solche mittel, mihr dieses sonderbahre freuntstuck zu erweisen, finden werden, vndt weill Meine gn. hertzliebste fraw Mutter, ich kintlichen dahin bewogen, das JG bis auff kunftige Ostern, mitt ablegung der 42000 f., gn. zufrieden, als erwarte ich EG. fernere ⟨resolution⟩ erklerung, bei dero cammeraht, EG gn. bedencken in den andern beiden posten, will ich mitt meinen andern anwesenden Herren vettern LLd. communicieren, verhoffentlich, sie gleich EG. ihren willen darzu geben werden. LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 25, Bl. 40r. so das Gymnasium in der landtschaft stehen hatt solte gewilfahretw gebessert. worden sein, darauff verhalte EG ich nicht wie das mihr von des herrn vettern f. AugustiF. August v. Anhalt-Zerbst (FG 46). gn. in disfals, nicht wenig Verhinderung zugezogen worden, in dem mann mihr wegen der Versicherung gantz vnannehmliche vndt vngewöhnliche mittel vorgeschlagen, AuchA aus einem anderen Buchstaben gebessert. des Herrn vettern f. ChristiansF. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26). gn. mitt gar gewissen haftiegenGrundbedeutung ,beharrlich, fest', hier wohl schon ,streng', ,gewichtig', ,heftig'. DW IV.2, 135 u. 771-774., (von den zerbstern zwar angezogenen, aber in der that gar lahmen nichtiegen) grunden, in disfahls wegen der einwilliegung abgehalten, das ich auch also gezwungen worden auff ertreglichere Mittel zu gedencken, immassen EG. mitt mehrem, aus meinem an sie gethanen ersuch schreibenVerschollen. werden vernehmen können, Weil auch der CammerrahtHeinrich v. dem Werder (FG 86). nuhmer bei derselben wirdt gewesen sein, alß bin ich der tröstlichen Zuversicht EG, mich, bei seiner zuruckkunft, auff mein vormahliges begehren, mitt freuntlicher erklerung versehen werden. Vor acht dagen seint des herrn vettern Hertzog wilhelms von SachsenHz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5), der in der Schlacht von Stadtlohn gefangen worden war (s. 230809 K 17, 230913 K 10 u. 240112). ld. zu mihr kommen, vndt alß ich von derselben vernommen haben S. L. einen gantz leidentlichen perdon von Key. Majestat erlangetFolgt irrtümlich Punkt statt Komma., wie EG ohne zweifel von SL. mitt mehrem werden berichtet wordenFolgt wohl ⟨werden⟩ sein. Der beiden oberstenHz. Wilhelm und Hz. Friedrich II. v. Sachsen-Altenburg (FG 103), der zusammen mit Wilhelm gefangen und am 24. 5. 1624 freigelassen wurde. S. 230809 K 17, 230913 K 10, 240112 K 10 u. 250305. erlediegung, auff vorhero ausgestelleten reuers wieder das Haus Östereich nicht zu dienen, werden EG auß den auiesen vernommen haben. SL. hertzog wilhelm tringen gar eulichEilig oder ,eilig' in der Grundbedeutung von ,hungrig', frühnhd. stumpf (von Zähnen)? Goetze, 61, Kluge/Mitzka, 157. auff dero beilager, vndt wie ich mich verdeuchten lasse, durfte es wohl balt nach ostern werden, (wiewohl disfals noch nichts geschlossen worden.) Von Hertzen möchte ich wunschen den nehrenden bei solcher zusammenkunftHz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar heiratete am 23. 5. 1625 Pzn. Eleonora Dorothea (PA, TG 4), die Tochter F. Johann Georgs I. v. Anhalt (FG 9). Vgl. 250500, 250514 u. 250609. F. Ludwig nahm nicht an der Feier teil. zu sehen. Heute ist der Vnveränderliche von Berenburg nach ArenspiekPz. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (Der Unveränderliche, FG 51), der am 18. 2. 1625 mit 32 Personen (darunter Caspar Ernst Knoch, FG 33; Burkhard v. Erlach, FG 52; Johann v. Mario, FG 100; Georg Haubold v. Einsiedel, FG 138; Curt v. der Trautenburg gen. v. Beyern, FG 167) aufgebrochen war, vermählte sich am 27. 2. 1625 mit Pzn. Eleonora Sophia v. Schleswig-Holstein-Sonderburg (TG 39), der Schwester des in Ahrensbök residierenden Hz.s Joachim Ernst v. Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (FG 101), Vgl. 260619 K 12. Die hochzeitliche Beisetzungsrede hielt Georg v. der Goltz (FG 289). Überraschend stieß auch Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3) zu den Feierlichkeiten. Am 8. 3. 1625 trat Christian die Rückreise an und kam am 16. 3. mit seiner Braut und dem Hofstaat in Bernburg an. Christian: Tageb. XXIV, Bl. 181r-182r. auffgezogen, wie ich vernehme hatt er vber 20 pferdt nicht mit sich genommen. DEr Kitzlichte hatt wiederumb einen iungen sohn bekommen,Pz. Wilhelm (31. 1. 1625 - 11. 7. 1626), Sohn des Kitzlichen, d. i. Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel. AD I, 91 (Hessen XXIV 5). gott helffe daß er ihme nuhr möge lebendig bleiben, Dem Vielgekörtneten [!] ist nicht eine geringe bekummernuß zugestanden in dem ihme seine haußfraw, nebens einer iungen tochter, mitt der sie erst wahr nieder kommen, an einem starcken fluß, gestorben, dannenher er in sehr grosse bekummer- nuß versetzet worden.Diederich v. dem Werder (Der Vielgekörnte, FG 31). Zum Tode seiner Frau Dorothea Catharina und seiner Tochter Juliana am 12. 2. bzw. 13. 2. 1625 s. 250218A K u. 250413 I. Vgl. 250305. Das ReimgedichtDieses an Tobias Hübner (Der Nutzbare, FG 25) geschickte Gedicht F. Ludwigs (Der Nährende), der sich damals mit seiner Gemahlin und Tochter in seinem Hause im niederländischen Harderwijk aufhielt (vgl. 250700 II Q, 260619 u. 261010 K 13 bzw. 16), ist verschollen. Vgl. 240717 K u. 240718 K. Ludwig kehrte erst nach dem Tode seiner Tochter Loysa Amoena (TG 6), die am 26. 3. 1625 in Harderwijk (Geldern) gestorben war, kurz zu ihrer Bestattung (24. 6. 1625) nach Köthen zurück. Beckmann V, 492; s. 250700. Hübner scheint das Schreiben Ludwigs in seinem Briefgedicht 250305 zu erwidern. am trebesAusdruck der Gaunersprache? Vgl. Siegmund A. Wolf: Wörterbuch des Rotwelschen. Deutsche Gaunersprache. Mannheim 1956, Nr. 970 zu Debisser, Theweser, korrumpiert Trebeser, aus jidd. toewos, pl., Greuel, Abgötterei, Götzen: Es handelt sich um Betrüger, die sich für Geistliche ausgaben, mit entliehenen Monstranzen (die ausleihenden Priester erhielten ein Drittel der ergaunerten Beträge) und angeblichen Reliquien sowie unter gefälschtem Brief und Siegel für kirchliche Zwecke zu sammeln vorgaben. Im Briefverkehr der FG wurde die Datumsangabe gern verrätselt, vgl. z. B. 240109 u. 250305. F. Ludwig könnte im vorliegenden Fall auf das Betteln im Gewande von Heiligen am Dreikönigsabend anspielen. Eine Anknüpfung an Formen des hd. Trespe lautenden Worts liefert kein überzeugendes Indiz für eine Datierung des Briefs im Januar oder frühen Februar. Vgl. Stieler 2305: Trebs; DW XI.1.2, 171-174; Kluge-Mitzka, 789; Jan de Vries: Nederlands etymologisch woordenboek. Met aanvullingen ... door F. de Tollenaere. Leiden 1971, 131; Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. 12. Aufl. Stuttgart 1980, 164 (mhd. trefs[e], trebs; nl. Dialekte drep, dreps). Vgl. Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. 5. Aufl. Frankfurt am Main 1980, 522: Trebst (Sa.) = Treb(e)s (lat. frisiert: Trebesius) zum slaw. Stamm treb- wie die ON Trebitz, Trebitsch, Trebs, Trebus, Treben, Trebnitz [...]. Vgl. ebd. Trefz, Treffs (obd.): mhd. trefze ,Trespe, Unkraut' (vgl. schwäb. ,elender Tretz' = elender Kerl), ÜN. für Landleute, auch Trefzger. Vielleicht ist F. Ludwigs Gedicht aber auch am 16. 1. 1625 abgesandt worden. Vgl. Jakob Torsy: Lexikon der deutschen Heiligen, Seligen, Ehrwürdigen und Gottseligen. Köln 1959, 531 (Treverius, hl. Einsiedler in der Landschaft Dombes [Jura]; stammte aus Cahors; 6. Jh. F: 16. Jan.). abent von Harderwig von dem Nehrenden, dem Nutzbahren zugeschicket, ist zu recht vberbracht worden, vndt wie ich vernehme wirdt der Nehrende albereits deshalben beantwortet worden sein, wegen der vberschikketen Zeitungen thue ich mich gantz freuntlichen bedancken, möchte wunschen hinwiederumb etwaß wurdieges zu haben EG zu schreiben, Aber in mangelung dessen, vndt damit derselben ich nicht zu viel belestiege, will ich schliessen, vndt sie nebenst dero hertzlieben gemahlinFn. Amoena Amalia (AL 1618, PA, TG 2). Zu F. Ludwigs Tochter vgl. Anm. 18. vndt freulein (so ich mit dero bewilligung gantz freuntlich grusse) Göttlichem obhalt mich aber zu dero beharlichen affection befehlen als.


21 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig /

F. August v. Anhalt-Zerbst (FG 46).

22 - Tobias Hübner an Augustus Buchner /

[663] LIteræ tuæ XXX. Maji exaratæ ipso Pentecostes dieNicht erhalten. Der Pfingstsonntag fiel auf den 5. 6. 1625 a. St. Die Monatsangabe "Jan." unter dem vorliegenden Brief ist demnach durch "Jun." zu ersetzen. Diese Konjektur wird u. a. durch den Hinweis auf die weimarische Hochzeit (vgl. Anm. 17) und die erst in 250413 erwähnte Übersendung des Statius-Manuskripts unterstützt. Vgl. Anm. 3 mihi redditæ sunt. Utinam verò te ita onerare possem beneficiis, ut tu me officiis. Statii MStoPublius Papinius Statius. S. 250413 K 11. ultra præscriptum tempus tibi uti si libet, licet. Tuus foret totus tam ϰτήσει quam χϱήσειZum Besitz ebensowie zum Gebrauch., si meus esset. Celeberrimi Opitii PoëticamMartini Opitii Buch von der Deutschen Poeterey (Breßlaw 1624). Vgl. 250110 K 10, 250218A u. 250413. Im Sommer 1625 reiste Martin Opitz (FG 200) nach Sachsen und hielt sich zeitweilig in Wittenberg bei Augustus Buchner (FG 362) auf. proptereà tibi remittere differo, quod Illustrissimo Principi LUDOVICO Anhaltino, ex Hollandiâ propediem reduci,F. Ludwig kehrte am 23. 6. 1625 zur Bestattung seiner Tochter Loysa Amoena (TG 6; † 26. 3. 1625; bestattet 24. 6. 1625) aus Harderwijk (Geldern) nach Köthen zurück. Christian: Tageb., XXIV, Bl. 183r; LP Stolberg, Nr. 5457. Vgl. 250218 K 18, 250305 K 1 u. 45, 250413 u. 250700. eam priùs exhibere constitui. Nec enim à bibliopolis LipsiensibusDie Poetik wird allerdings aufgeführt in den Leipziger Meßkatalogen Ostern 1625, Bl. H ij v und Michaelis 1625, Bl. [G4]r. hactenus ejus exemplar unum atque alteram obtinere potui. Nobilissimus Tassi translator WerderasDiederichs v. dem Werder (FG 31) deutsche Übertragung von Tassos La Gerusalemme liberata erschien 1626, das Manuskript war jedoch bereits 1624 an den Frankfurter Drucker gesandt worden. Dünnhaupt, in: v. dem Werder, 21*. Vgl. 230819 K 7 u. 260617 K 9. Werder nimmt [...] in der Vorrede indirekten Bezug auf das gewissermaßen ,nach Redaktionsschluß' bei ihm eingegangene Büchlein des schlesischen Dichters und setzt sich ausführlich mit einigen von Opitz' Regeln auseinander. (a. a. O., S. 22*). mecum eam perlegit. Opus ipsum præclarum, laborem utilissimum judicavimus: Sed regulas nonnullas deprehendimus exactiores, quàm ut in eas impingere quandoque vel ipsi Opitio non potuerit contingere. Quocirca uterque sæpiusculè optavimus, vel trium saltem horarum spatio, si ampliùs non liceret, ut tecum & cum præstantissimo Opitio simul colloqui daretur: sed quando licebit nobis esse tam beatis? Illustrissimorum Principum Anhaltinoram nominum ordinem & honoris vocabula, quæ à me postulat,S. 250510. nisi ea jam tum ab Illustrissimi Principis Domini Georgii Rudolphi, Ducis Lignicensis, Domini suiHz. Georg Rudolph in Schlesien zu Liegnitz u. Wohlau (FG 58) hatte Martin Opitz den Titel eines Rats verliehen. & mei Clementissimi, Secretariis, uti facilè potuit, obtinuit, sunt ista: Christianus Senior, AugustusLudovicus, Johannes Casimirus. Illi Fratres, hic eorum ex fratre natu majore, neposF. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), F. August v. Anhalt-Plötz - kau (FG 46), F. Ludwig, F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10). Dieser war der Sohn F. Johann Georgs I. v. Anhalt-Dessau (FG 9).. Prætereà Christianus II. Senioris aut I. filius;Pz. Christian II. v. Anhalt- Bernburg (FG 51). Jüngere Prinzen, die auch schon zur FG gehörten, fehlen in dieser Aufzählung: Pz. Georg Aribert v. Anhalt-Dessau (FG 24, geb. 1606); Pz. Ernst (FG 47, geb. 1608) u. Pz. Friedrich (FG 62, geb. 1613) v. Anhalt-Bernburg. Vgl. 250510. Omnes Principes Anhaltini, Comites Ascaniæ, Domini Servestæ & Bernburgi. Ex illisBu 1720 ill Princeps Ludovicus solus est poëtices, inprimis Germanicæ Amator, Promotor, Judex; ac proptereà meo judicio dedicatione istâF. Ludwig gewidmet sind Martini Opitii Acht Bücher, Deutscher Poematum (Breßlaw 1625). S. 250700. præ cæteris solus dignus. Reliqui Admiratores saltem. Liber Odarum ipsius,Vgl. 250110. Hübner meint nicht das ganze in Anm. 13 genannte Werk, dessen Veröffentlichung Buchner ihm angekündigt hatte (s. 250223, vgl. 250510), sondern die in dem 6. Buch der Gedichtsammlung von Opitz enthaltenen ,Oden oder Gesänge.' Hübners Zustimmung bezieht sich nämlich speziell auf die Widmung dieser Gedichte an ihn: Ad Nobilissimum Virum, TOBIAM HÜBNERUM, Consiliarium Dessaviensem, & Praefectum Aulæ. (lat. Gedicht, S. [174]—175). S. 250700 I. ut [664] omnia, quæ ab ipsius incomparabili ingeniô promanant, gratissimus mihi erit: sed nomen ipsius Opitii jamtum nusquam non celeberrimum, meo longè meliùs isti operi patrocinabitur. Pro transmisso carmine D. MartiniWohl Jacob Martini ( 1570- 1649), an der Universität Wittenberg Prof. der Theologie, zuvor der Logik u. Metaphysik. Mitarbeiter am ratichianischen Köthener Lehrbuchprogramm. Um welches Gedicht Martinis es sich hier handelt, ist ohne genaueren Hinweis nicht zu bestimmen. Vgl. aus dieser Zeit z. B. ein lateinisches Gedicht in Polykarp Leysers LP auf Maria Hoepfner, geb. Gmetz, † 7. 9. 1624 (LP Stolberg II 130 = Nr. 10242). Zu Martini vgl. Max Wundt: Die deutsche Schulmetaphysik des 17. Jahrhunderts. Tübingen 1989 (Heidelberger Abhandlungen zur Philosophie und ihrer Geschichte 29), 107: Sein Verdienst liegt in der Herstellung bequemer und zum Teil sehr ausführlicher Handbücher für den Unterricht, die gründlicher bearbeitet waren, als die besten Kompendien eines Arnisaeus, Alsted, Bartholin u. a., und so Nachschlagebücher für alle Fragen der neuen Wissenschaft wurden, bis das Werk des Gießener Scheibler sie aus dieser Stellung verdrängte. Vgl. Walter Sparn: Wiederkehr der Metaphysik. Die ontologische Frage in der lutherischen Theologie des frühen 17. Jahrhunderts. Stuttgart 1976 (Calwer Theologische Monographien, B 4), passim. Siegfried Wollgast: Philosophie in Deutschland zwischen Reformation und Aufklärung 1550-1650. Berlin 1988, 153-155 u. ö.Dieter Merzbacher: Ecclesia semper reformanda und Sprachreform. Martin Trosts Novum Testamentum Syriace und die Bibelheuristik im Umkreis der Fruchtbringenden Gesellschaft zur Zeit Fürst Ludwigs von Anhalt-Köthen. In: Religion und Religiosität im Zeitalter des Barock. Hg. Dieter Breuer u. a. 7. Jahrestreffen des internationalen Arbeitskreises für Barockliteratur' 1991. Im Druck. recipies duo exemplaria carminum, quæ in ludis equestribus VinariæNicht nachgewiesenes Kartell mit Versen Hübners zu einer Weimarer Fürstenhochzeit. Nicht für ein Turnier, sondern für eine andere Aufführung bei den Vermählungsfeierlichkeiten ist jedoch 250500 geschrieben worden. S. 250500 K 1. Zu älteren Kartellen Hübners vgl. 250218A. nuper, in nuptiis principalibus habitis,Vgl. 250218, 250500 u. 250514. Vermählung Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen- Weimar (FG 5, PA) mit Pzn. Eleonora Dorothea v. Anhalt-Dessau (PA, TG 4) am 23. 5. 1625; vgl. Beckmann V, 231: Dem Beilager haben beigewohnet/ Hr. Johann Casimir/ Hr. Friedrich/ Hr. Albrecht/ Hr. Ernst/ allerseits Hertzoge zu Sachsen/ ingleichen die Fürstl. Hrn. Brüder/ F. Johann Casimir nebst seiner Gemahlin/ und F. George Aribert/ welche nebst der Fürstl. Braut Abends umb 5. Uhr vor Weimar angelangt/ und von dem Hrn. Bräutigam selbsten mit einer wohlgesetzten Rede empfangen/ und biß in die Fürstl. Residence mit einem ansehnlichen Comitat begleitet worden. Die Vertrauung ist auch gleich darauf Abends zwischen 9. und 10. Uhr vor sich gegangen/ und den nähsten 25. und 26. Maj. ein Ringelrennen mit Inventionen/ auch den 27. Maj. eine Jagt gehalten worden/ in welcher F. Johann Casimir einen Hirsch mit 18. Enden geschossen: Die Akten des Thür. HSTA Weimar: Fürstl. Haus A 118 u. A 119 enthalten keinen Hinweis auf das Kartell, erwähnen allerdings mehrfach die geplanten Ritterspiele und „exercitia" . So schrieb F.Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10, PA) am 7. 5. 1625 an Hz. Wilhelm: Jm ringrennen wolte ich zwar wohl vngesehen ich allerdings mitt pferden nicht versehen meinteniren. weil ich mich aber befahre es an auenturieren wurde mangeln, alß habe in E. L. abwesenheit ich mich nebenß den meinigen auff ein auffzug oder etzliche gefast gemachet, welche wann ich maintenieren solte nicht wohl alle wurden fortgehen können, vndt wurden demnach E L. meines ermessens wohl thuen das sie nebenß hertzog fritzen [Friedrich II. v. Sachsen-Altenburg (FG 103)] vndt einen dero bruder maintenierten, vndt mich bein [!] meinen inuentionen liessen, solte aber E L nochmahls gefallen daß ich mitt derselben maintenieren solte, vndt daß sie vermeineten das wihr gegen renner genung haben wurden, will ich entlichen auch sehen wie ich es mache, bitte aber nochmahls vmb erklerung. (A 119, Bl. 25r). Am 9. 5. 1625 drängte Johann Casimir nochmals auf die Zustimmung Wilhelms: [...] wegen des ringrennens bitte ich vmb erklerung, ich habe alhier albereits 7 pferde so alle sehr wohl lauffen. (Bl. 33r). Georg Friedrich v. Brandenstein (FG 84) überbrachte Johann Casimir jedoch eine abschlägige Antwort, so daß der Fürst am 12. 5. 1625 an Wilhelm schrieb: Daß ringrennen anlangent hette ich zwar meinestheils nichts lieber sehen mögen, dann das solches fordtgegangen wehre, zumahl weil ich mich albereit gäntzlich darauff geschikket, vndt ein ehrliches darauff spendieret, dann ich sehs auffzuge fertig gehabt in welchen ich, alß ein auenturierer hette auffziehen können, mitt pferden bin ich auch wohl versehen gewesen, weil es aber E. L. gefellig das es zu ruck gehen soll, so muß ich es auch geschehen lassen, Jch gedencke E L. haben sich vor vnß alhier gefurchtet, vndt ist ihnen bange gewesen zu verlieren. (BL 32r). Diese Bemerkung zeigte offenbar Wirkung, denn Wilhelm änderte seinen Entschluß. Am 19. 5. 1625 konnte Johann Casimir in seiner Replik auf ein von Brandenstein überbrachtes Antwortschreiben Wilhelm mitteilen: [...] alhier fallen balt alle ringrenner auß, vndt kann ich anderer wegen kurtze der zeit nicht mächtig sein, doch muß ich es sehen wie ich es mache, wir fahen an vnß vor E L zu Furchten. (Bl. 30r). Johann Casimir war also die treibende Kraft hinter den Weimarer Turnieren, beteiligte sich vielleicht sogar selbst an der Erfindung von (mindestens sechs) Aufzügen. Als Dichter wird aber Hübner zu gelten haben. An den Vermählungsfeierlichkeiten nahmen nach Auskunft der genannten Akten außer Hz. Wilhelm, seiner Braut, Hz. Friedrich II. v. Sachsen-Altenburg, F.Johann Casimir, seiner Gattin Agnesa (PA, TG 25) und Brandenstein u. a. noch die folgenden hier interessierenden Personen teil: Hz. Johann Casimir v. Sachsen-Coburg, Hz. Johann Ernst d. Ä. v. Sachsen-Eisenach, Hz. Albrecht v. Sachsen-Weimar [später S.-Eisenach] (FG 17), Hz. Ernst [I.] v. Sachsen-Weimar [später S.-Gotha] (FG 19), Hz. Johann Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 18), Fn. Dorothea v. Anhalt-Dessau (PA, TG 24), F. Georg Aribert v. Anhalt-Dessau (FG 24, PA), Fn. Eva Catharina v. Anhalt-Dessau und wohl zwei ihrer Schwestern, Gf. Carl Günther v. Schwarzburg-Rudolstadt (FG 23) u. seine Gattin Anna Sophia (TG 1), Heinrich Reuß Herr v. Plauen gen. Postumus (FG 201), Hans Bernd v. Botzheim (FG 28), Rudolph v. Bünau (FG 346) [?], Hans Friedrich v. Drachsdorf (FG 50), Christoph Friedrich (v.) Keudell (FG 67), Friedrich v. Kospoth (FG 55), Heinrich v. Sandersleben (FG 34), Jacob Scherl (FG 56). sparsa sunt. Quorum unum Clarissimo Opitio, cum oblatione officiorum meorum transmittere poteris. Primum locum quod tenet, prorsus extemporaneum est. Citiùs enim calamô ferè quàm mente mihi excidit. Inter Phœnicis equites, Ӕthiopes & AmericanosAufzüge bzw. Parteien beim Ringelrennen. ipsus meliorem præ reliquis fortunam expertus sum. Non tantùm enim, ut Ajax apud Ovidium ait:

non sum superatus ab illis,Hübner verändert den Text Ovids (met. 13, 90) in der Klage des Aiax über Ulixes. Da U. dem Helden seinen Rang streitig gemacht hatte, erinnert Aiax das Volk an den Kampf gegen Hector mit den Worten „si quaeritis huius fortunam pugnae, non sum superatus ab illo."

quippe qui novies contra illos currens, bis saltem inferior, septies victor abii; Verùm etiam primum sæpiùs transfixi & ablati circuli pretium tuli. Quod proptereà solummodò te nescire nolui, ne cum vulgo crederes, literis cum ocreis minùs convenire. Quinimò si Pegasi alis meis equis uti licuisset, absolutiorem adhuc victoriam sperâssem. Vale Vir Cl. & in amore mihi perpetuas vices reddere perge. Dessæ IX. Jun.Bu 1707. Bu 1708. Bu 1720 Jan. Vgl. K2. MDCXXV.


23 - Tobias Hübner an Augustus Buchner /

F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), F. August v. Anhalt-Plötz - kau (FG 46), F. Ludwig, F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10). Dieser war der Sohn F. Johann Georgs I. v. Anhalt-Dessau (FG 9).

24 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg /

F. Ludwig dankt F. Christian (FG 51) für die Glückwünsche zu seiner Vermählung mit Gfn. Sophia zur Lippe (AL 1629, TG 38). — Die Seuche in Anhalt, die Ludwigs Rat Ernst v. Freyberg (FG 75) hinweggerafft und Ludwig selber in der Gft. Lippe zurückgehalten hat, scheint abzunehmen und wird wohl Anfang November die Reise nach Köthen erlauben. — Die (kaiserl.) Schanze an der Dessauer Elbbrücke stiftet großen Schaden; der Getreidetransport auf dem Fluß ist unterbunden. — Geburt einer Tochter (Juliana) F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10). — Lorenzo de' Medici macht im nahen Lemgo Station auf seinem Zug zu Tilly, welcher die verdische Burg Rotenburg an der Wümme besetzt hat. — Jenseits der Elbe vermehrt der dänische König seine Truppen. Wolfenbüttel ist ihm zwar noch treu, jedoch sollen alle niedersächsischen Kreisfürsten von ihm abfallen. Hz. Friedrich Ulrich v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38) hat sich schon mit dem Kaiser ausgesöhnt. — Ludwig legt zwei an Christian gerichtete Briefe F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) bei. Wieder in Anhalt bei den ,Reimmeistern' (T. Hübner, FG 25; D. v. dem Werder, FG 31), will Ludwig F. Christian die gesuchte Nachricht über die deutsche Dichtung bzw. ihre regelmäßigen Verse verschaffen. Inzwischen werde Christian wohl die reichlich vorhandene Gelegenheit ergriffen haben, um niederländische und französische Verse nachzuahmen. Der (Harderwijker) Bürgermeister Ernst Brinck habe wahrscheinlich die besten Veröffentlichungen mit 'Emblemen' für ihn auswählen können.


25 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg /

Dem vorliegenden Brief geht in der Akte ein Schreiben F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) an F. Christian II. vom 26. 9. 1626 voraus (alte Zählung: Bl. 24rv), das einen Brief Christians v. 17. August beantwortet. August, der damals unter Podagra litt, hatte dieses Schreiben durch Ludwigs Boten am 12. September erhalten. Der Fürst berichtet von einer Seuche, die auch seine kleine Tochter Ehrenpreis (21. 6. 1625 - 21. 7. 1626) und seinen Stallmeister hinweggerafft habe. Die anderen Kinder und Fn. Sibylla (AL 1622; TG 23), die Gemahlin des Fürsten, hätten sich auch zu zeitten anstos von Pokeln geholt. Die zunehmende Kälte schaffe Besserung. Von des Landes beschwerungen (Einquartierung von Truppen Wallensteins, Kontributionen) sei besonders der Zerbster Anteil betroffen. Am kaiserlichen Hofe gibt man gutte wortt vnd lest es gehen wie es gehen will. Ein „Herr vetter" habe F. August besucht. Es scheine, als wen sich ein Turkkrieg wolt anzetteln [...] (gegen den Kaiser gerichtete Kriegspläne F. Gabriel Bethlens v. Siebenbürgen). Über Mansfelds Zug (zu Bethlen) wisse man erst, daß er Olmütz und die Bergstädte erreicht habe. Vgl. 260831A K 3. Christian möge sich erkundigen, ob zu Haarlem noch gute Fernrohre hergestellt werden und ob das inuentum zum feinen gehör zuerlangen.

26 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg /

Dem vorliegenden Brief geht in der Akte ein Schreiben F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) an F. Christian II. vom 26. 9. 1626 voraus (alte Zählung: Bl. 24rv), das einen Brief Christians v. 17. August beantwortet. August, der damals unter Podagra litt, hatte dieses Schreiben durch Ludwigs Boten am 12. September erhalten. Der Fürst berichtet von einer Seuche, die auch seine kleine Tochter Ehrenpreis (21. 6. 1625 - 21. 7. 1626) und seinen Stallmeister hinweggerafft habe. Die anderen Kinder und Fn. Sibylla (AL 1622; TG 23), die Gemahlin des Fürsten, hätten sich auch zu zeitten anstos von Pokeln geholt. Die zunehmende Kälte schaffe Besserung. Von des Landes beschwerungen (Einquartierung von Truppen Wallensteins, Kontributionen) sei besonders der Zerbster Anteil betroffen. Am kaiserlichen Hofe gibt man gutte wortt vnd lest es gehen wie es gehen will. Ein „Herr vetter" habe F. August besucht. Es scheine, als wen sich ein Turkkrieg wolt anzetteln [...] (gegen den Kaiser gerichtete Kriegspläne F. Gabriel Bethlens v. Siebenbürgen). Über Mansfelds Zug (zu Bethlen) wisse man erst, daß er Olmütz und die Bergstädte erreicht habe. Vgl. 260831A K 3. Christian möge sich erkundigen, ob zu Haarlem noch gute Fernrohre hergestellt werden und ob das inuentum zum feinen gehör zuerlangen.

27 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg /

Dem vorliegenden Brief geht in der Akte ein Schreiben F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) an F. Christian II. vom 26. 9. 1626 voraus (alte Zählung: Bl. 24rv), das einen Brief Christians v. 17. August beantwortet. August, der damals unter Podagra litt, hatte dieses Schreiben durch Ludwigs Boten am 12. September erhalten. Der Fürst berichtet von einer Seuche, die auch seine kleine Tochter Ehrenpreis (21. 6. 1625 - 21. 7. 1626) und seinen Stallmeister hinweggerafft habe. Die anderen Kinder und Fn. Sibylla (AL 1622; TG 23), die Gemahlin des Fürsten, hätten sich auch zu zeitten anstos von Pokeln geholt. Die zunehmende Kälte schaffe Besserung. Von des Landes beschwerungen (Einquartierung von Truppen Wallensteins, Kontributionen) sei besonders der Zerbster Anteil betroffen. Am kaiserlichen Hofe gibt man gutte wortt vnd lest es gehen wie es gehen will. Ein „Herr vetter" habe F. August besucht. Es scheine, als wen sich ein Turkkrieg wolt anzetteln [...] (gegen den Kaiser gerichtete Kriegspläne F. Gabriel Bethlens v. Siebenbürgen). Über Mansfelds Zug (zu Bethlen) wisse man erst, daß er Olmütz und die Bergstädte erreicht habe. Vgl. 260831A K 3. Christian möge sich erkundigen, ob zu Haarlem noch gute Fernrohre hergestellt werden und ob das inuentum zum feinen gehör zuerlangen.

28 - Fürst August von Anhalt-Plötzkau an Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau /

Fürst August von Anhalt-Plötzkau an Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau


29 - Fürst August von Anhalt-Plötzkau an Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau /

F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) teilt seinem Neffen F. Johann Casimir v. Anhalt- Dessau (FG 10) mit, er erinnere sich an ihre einen Stellmacher betreffende Abrede. Gleichzeitig bittet er um Übersendung des zehnten Teils der Schriften des Paracelsus. Die Ausgabe war im Besitz seines verstorbenen Bruders F. Johann Georg I. von Anhalt- Dessau (FG 9) und enthält die Astronomia Magna und die Prognostikation der 24 Magischen Figuren. Grüße an F. Johann Casimirs Mutter, Fn. Dorothea (TG 24).


30 - Fürst August von Anhalt-Plötzkau an Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau /

F.Johann Georg I. v. Anhalt-Dessau († 24. 5. 1618). Johann Georg (FG 9) besaß eine stattliche Bibliothek und war ein Liebhaber der Astrologie und Alchemie. Sein Bruder August (FG 46), Rosenkreuzer und Alchemist, brachte selbst eine wertvolle Sammlung von hermetischen und medizinischen Handschriften zusammen, die heute in der ULB Halle aufbewahrt wird. Conermann III, 13 u. 49.