Suchbegriff: zincgref_julius_wilhelm
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1 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250110 250110.1 250110.2 250110.3

Vgl. Martini Opitii Buch von der Deutschen Poeterey (Breßlaw 1624) [in: Opitz II. 1, 392f.]: Nachmals ist auch ein jeder verß entweder ein iambicus oder trochaicus; nicht zwar das wir auff art der griechen vnnd lateiner eine gewisse grosse der sylben können inn acht nemen; sondern das wir aus den accenten vnnd dem thone erkennen/ welche sylbe hoch vnnd welche niedrig gesetzt soll werden. [...] Wiewol nun meines wissens noch niemand/ ich auch vor der zeit selber nicht/ dieses genawe in acht genommen/ scheinet es doch so hoch von nöthen zue sein/ als hoch von nöthen ist/ das die Lateiner nach den quantitatibus oder grössen der sylben jhre verse richten vnd reguliren.Hübner bezieht sich allerdings aus inhaltlichen und zeitlichen Gründen nicht auf diese Stelle. Da Opitz (FG 200) Buchner das Buch erst am 15. 2. 1625 n. St. senden konnte [Opitz: Briefe (Geiger), 340; umdatierter Brief d. d. 15 kal. Mart, stili novi Anno 1624] und Hübner es am 12. 4. 1625 a. St. erhielt (s. 250413; vgl. auch 250609 K 5), muß Hübners Reaktion — wenn sie nicht durch eine briefliche Mitteilung über Opitz' Anspruch verursacht wurde — auf ein früheres Werk des Schlesiers bezogen werden, d. h. auf Julius Wilhelm Zincgrefs Ausgabe: Martini Opicii. Teutsche Poemata vnd Aristarchvs Wieder die Verachtung Teutscher Sprach, Item Verteutschung Danielis Heinsij Lobgesangs Iesu Christi, vnd Hymni in Bachum Sampt einem anhang Mehr auserleßener geticht anderer Teutscher Pöeten (Straßburg 1624) [in: Opitz II. 1, 161-292], Vgl. Opitz' Vorrede An den Leser, S. 175f.: So kan man auch keines weges zugeben/ es sey vnser Teutsches dermassen grob vnd harte/ daß es in diese gebundene Art zuschreiben nit könne füglich gebracht werden [... ]. Ihm sey aber doch wie jhm wolle/ bin ich die Bahn zu brechen/ vnd durch diesen anfang vnserer Sprache Glückseeligkeit zu erweisen bedacht gewesen. [...] Es werden vieleicht auch hier nit wenig Sachen gefunden werden/ so dem andern an der güte der wort vnd erfindung nit gleichen/ weil sie zum theil vor dieser Zeit geschrieben worden. Zu dieser letzten Einschränkung vgl. 250218A. Hübners Formulierung ante biennium saltern könnte durchaus auf einen Text in Zincgrefs Ausgabe bezogen sein, da dieser vor der Drucklegung, also etwa 1623 abgeschlossen gewesen sein mußte. Vielleicht zielt Hübner aber auch auf eine frühere Äußerung von Opitz, welche er dem der Ausgabe Zincgrefs (a. a. O., S. 112) einverleibten Aristarchus entnehmen konnte: Juvit diligentiam natura, & facilitas provocavit audaciam. Primum itaque illud versuum genus tentavi, quod Alexandrinum (ab autore Italo, ut ferunt, ejus nominis) Gallis dicitur, & loco Hexametrorum Latinorum ab ijs habetur. Dann hätte Hübner allerdings Opitz mißverstanden und Primum mit Primus verwechselt, wie dies Witkowski, 8 Anm. 1 und andere annahmen. Leider kennen wir nicht den Brief Buchners an Kitsch, der Hübners Schreiben 250110 auslöste, jedoch könnte auch er — oder andere Mitteilungen — die für Hübner anstößige Äußerung enthalten haben. Vgl. unten â dicto mihi. Vgl. auch die Formulierung Hübners: [...] primum, uti præ se ferre videtur, inventorem esse, vix est, ut mihi persvaderi patiar.250218A.

2 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250110 250110.1 250110.2 250110.3

Vgl. Martini Opitii Buch von der Deutschen Poeterey (Breßlaw 1624) [in: Opitz II. 1, 392f.]: Nachmals ist auch ein jeder verß entweder ein iambicus oder trochaicus; nicht zwar das wir auff art der griechen vnnd lateiner eine gewisse grosse der sylben können inn acht nemen; sondern das wir aus den accenten vnnd dem thone erkennen/ welche sylbe hoch vnnd welche niedrig gesetzt soll werden. [...] Wiewol nun meines wissens noch niemand/ ich auch vor der zeit selber nicht/ dieses genawe in acht genommen/ scheinet es doch so hoch von nöthen zue sein/ als hoch von nöthen ist/ das die Lateiner nach den quantitatibus oder grössen der sylben jhre verse richten vnd reguliren.Hübner bezieht sich allerdings aus inhaltlichen und zeitlichen Gründen nicht auf diese Stelle. Da Opitz (FG 200) Buchner das Buch erst am 15. 2. 1625 n. St. senden konnte [Opitz: Briefe (Geiger), 340; umdatierter Brief d. d. 15 kal. Mart, stili novi Anno 1624] und Hübner es am 12. 4. 1625 a. St. erhielt (s. 250413; vgl. auch 250609 K 5), muß Hübners Reaktion — wenn sie nicht durch eine briefliche Mitteilung über Opitz' Anspruch verursacht wurde — auf ein früheres Werk des Schlesiers bezogen werden, d. h. auf Julius Wilhelm Zincgrefs Ausgabe: Martini Opicii. Teutsche Poemata vnd Aristarchvs Wieder die Verachtung Teutscher Sprach, Item Verteutschung Danielis Heinsij Lobgesangs Iesu Christi, vnd Hymni in Bachum Sampt einem anhang Mehr auserleßener geticht anderer Teutscher Pöeten (Straßburg 1624) [in: Opitz II. 1, 161-292], Vgl. Opitz' Vorrede An den Leser, S. 175f.: So kan man auch keines weges zugeben/ es sey vnser Teutsches dermassen grob vnd harte/ daß es in diese gebundene Art zuschreiben nit könne füglich gebracht werden [... ]. Ihm sey aber doch wie jhm wolle/ bin ich die Bahn zu brechen/ vnd durch diesen anfang vnserer Sprache Glückseeligkeit zu erweisen bedacht gewesen. [...] Es werden vieleicht auch hier nit wenig Sachen gefunden werden/ so dem andern an der güte der wort vnd erfindung nit gleichen/ weil sie zum theil vor dieser Zeit geschrieben worden. Zu dieser letzten Einschränkung vgl. 250218A. Hübners Formulierung ante biennium saltern könnte durchaus auf einen Text in Zincgrefs Ausgabe bezogen sein, da dieser vor der Drucklegung, also etwa 1623 abgeschlossen gewesen sein mußte. Vielleicht zielt Hübner aber auch auf eine frühere Äußerung von Opitz, welche er dem der Ausgabe Zincgrefs (a. a. O., S. 112) einverleibten Aristarchus entnehmen konnte: Juvit diligentiam natura, & facilitas provocavit audaciam. Primum itaque illud versuum genus tentavi, quod Alexandrinum (ab autore Italo, ut ferunt, ejus nominis) Gallis dicitur, & loco Hexametrorum Latinorum ab ijs habetur. Dann hätte Hübner allerdings Opitz mißverstanden und Primum mit Primus verwechselt, wie dies Witkowski, 8 Anm. 1 und andere annahmen. Leider kennen wir nicht den Brief Buchners an Kitsch, der Hübners Schreiben 250110 auslöste, jedoch könnte auch er — oder andere Mitteilungen — die für Hübner anstößige Äußerung enthalten haben. Vgl. unten â dicto mihi. Vgl. auch die Formulierung Hübners: [...] primum, uti præ se ferre videtur, inventorem esse, vix est, ut mihi persvaderi patiar.250218A.

3 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250110 250110.1 250110.2 250110.3

Vgl. Martini Opitii Buch von der Deutschen Poeterey (Breßlaw 1624) [in: Opitz II. 1, 392f.]: Nachmals ist auch ein jeder verß entweder ein iambicus oder trochaicus; nicht zwar das wir auff art der griechen vnnd lateiner eine gewisse grosse der sylben können inn acht nemen; sondern das wir aus den accenten vnnd dem thone erkennen/ welche sylbe hoch vnnd welche niedrig gesetzt soll werden. [...] Wiewol nun meines wissens noch niemand/ ich auch vor der zeit selber nicht/ dieses genawe in acht genommen/ scheinet es doch so hoch von nöthen zue sein/ als hoch von nöthen ist/ das die Lateiner nach den quantitatibus oder grössen der sylben jhre verse richten vnd reguliren.Hübner bezieht sich allerdings aus inhaltlichen und zeitlichen Gründen nicht auf diese Stelle. Da Opitz (FG 200) Buchner das Buch erst am 15. 2. 1625 n. St. senden konnte [Opitz: Briefe (Geiger), 340; umdatierter Brief d. d. 15 kal. Mart, stili novi Anno 1624] und Hübner es am 12. 4. 1625 a. St. erhielt (s. 250413; vgl. auch 250609 K 5), muß Hübners Reaktion — wenn sie nicht durch eine briefliche Mitteilung über Opitz' Anspruch verursacht wurde — auf ein früheres Werk des Schlesiers bezogen werden, d. h. auf Julius Wilhelm Zincgrefs Ausgabe: Martini Opicii. Teutsche Poemata vnd Aristarchvs Wieder die Verachtung Teutscher Sprach, Item Verteutschung Danielis Heinsij Lobgesangs Iesu Christi, vnd Hymni in Bachum Sampt einem anhang Mehr auserleßener geticht anderer Teutscher Pöeten (Straßburg 1624) [in: Opitz II. 1, 161-292], Vgl. Opitz' Vorrede An den Leser, S. 175f.: So kan man auch keines weges zugeben/ es sey vnser Teutsches dermassen grob vnd harte/ daß es in diese gebundene Art zuschreiben nit könne füglich gebracht werden [... ]. Ihm sey aber doch wie jhm wolle/ bin ich die Bahn zu brechen/ vnd durch diesen anfang vnserer Sprache Glückseeligkeit zu erweisen bedacht gewesen. [...] Es werden vieleicht auch hier nit wenig Sachen gefunden werden/ so dem andern an der güte der wort vnd erfindung nit gleichen/ weil sie zum theil vor dieser Zeit geschrieben worden. Zu dieser letzten Einschränkung vgl. 250218A. Hübners Formulierung ante biennium saltern könnte durchaus auf einen Text in Zincgrefs Ausgabe bezogen sein, da dieser vor der Drucklegung, also etwa 1623 abgeschlossen gewesen sein mußte. Vielleicht zielt Hübner aber auch auf eine frühere Äußerung von Opitz, welche er dem der Ausgabe Zincgrefs (a. a. O., S. 112) einverleibten Aristarchus entnehmen konnte: Juvit diligentiam natura, & facilitas provocavit audaciam. Primum itaque illud versuum genus tentavi, quod Alexandrinum (ab autore Italo, ut ferunt, ejus nominis) Gallis dicitur, & loco Hexametrorum Latinorum ab ijs habetur. Dann hätte Hübner allerdings Opitz mißverstanden und Primum mit Primus verwechselt, wie dies Witkowski, 8 Anm. 1 und andere annahmen. Leider kennen wir nicht den Brief Buchners an Kitsch, der Hübners Schreiben 250110 auslöste, jedoch könnte auch er — oder andere Mitteilungen — die für Hübner anstößige Äußerung enthalten haben. Vgl. unten â dicto mihi. Vgl. auch die Formulierung Hübners: [...] primum, uti præ se ferre videtur, inventorem esse, vix est, ut mihi persvaderi patiar.250218A.

4 - Martin Opitz an Balthasar Venator / 260217

Opitz (FG 200; 1629) beklagt sich über Venators Schweigen, will auch dessen Kranksein nicht als Entschuldigung gelten lassen. Johannes Scultetus hat Opitz über Venators Weg nach Frankreich und seine Aufnahme im Hause des gemeinsamen Gönners Michael Georg Lingelsheim (in Straßburg) unterrichtet. — Opitz muß seit über einem Jahr die Fremde sein Zuhause nennen, da er an keinem Orte bleiben konnte. Vorigen Sommer habe er den Rubikon an der Elbe überschritten und sei von den Fürsten von Anhalt recht wohl aufgenommen worden. Zuweilen finde er bei seinen Eltern (in Bunzlau) Ruhe zu dichten, wovon die mitgesandten Klage-Lieder Jeremia Zeugnis ablegen würden. Seine noch nicht ganz vollendete Übersetzung der ArgenisJohn Barclays sei schon in den Druck gegangen, sie werde jedoch kaum vor dem Herbst erscheinen. Zur geplanten Dacia antiqua fehle ihm noch die Muße. — Ein Angebot, zwei junge Adlige auf einer Reise zu begleiten, will bedacht sein. Burggf. und Herr Karl Hannibal zu Dohna, ein geradsinniger Katholik, werde in wenigen Tagen in Liegnitz mit Opitz über den Eintritt in seinen Dienst verhandeln. Komme es dazu, solle niemand Opitz verdächtigen. — Venator möge sich anstrengen und wieder den Musen opfern. Caspars v. BarthDeutscher Phoenix verdiene nicht den wohlriechenden Scheiterhaufen dieses Wundervogels. Dreimal habe Opitz nach seiner Rückkehr aus Siebenbürgen an Barth geschrieben. Da Barth schweige, habe er begonnen, ihn als Dichter zu verachten. — Venator möge Julius Wilhelm Zincgref grüßen, dem Opitz demnächst durch den nach Straßburg zurückkehrenden ,Flickschneider' Gradius einen Brief schicken werde. In aller Freundschaft befiehlt OpitzVenator, sein Schreiben an Ianus Gruterus zu übermitteln. Venator müsse ihm wirklich ein Epigramm auf den im vorigen Sommer verstorbenen Abraham v. Bibran machen, da BibranVenator nach Ausweis der Opitz gesandten Briefe sehr geliebt habe. Venator würde doch auch für den Fall seines eigenen Todes einen solchen Dienst schätzen.


5 - Martin Opitz an Balthasar Venator / 260217

Ita mihi libertas hæc mea duret, ut per integrum annum et amplius integro mense, uno in loco constanter non fui. Nunc me Vratislavia, nunc Lignicium et aula, nunc nobiles amici ita tenent,Im Februar 1625 mit Caspar Kirchner und einer schlesischen Gesandschaft nach Wien; von April an wechselnder Aufenthalt in Liegnitz, Breslau, Bunzlau (Eltern des Dichters) und Brieg und bei Adligen auf schlesischen Gütern; zwischenzeitlich (Sommer 1625) in Wittenberg im Hause Augustus Buchners (FG 3620), Reisen nach Dresden und Anhalt. Die erhaltenen Briefe erlauben keine exakte Rekonstruktion der Aufenthaltsdauer an den genannten Orten. Opitz erlangte zwar im Jahre 1626, bald nach dem vorliegenden Schreiben, eine Stellung als Sekretär Karl Hannibals zu Dohna (s. u.), mußte aber in dessen Geschäften auch häufig verreisen. ut verè possim affirmare, me peregrinari domi. Superiori etiam æstate Albim, tanquam Rubiconem, transire ausus fui, ad Principes Anhaltinos; à quibus satis benignè habitus sum.Besuch bei den Fürsten von Anhalt, besonders F. Ludwig, dem Opitz im selben Jahr seine Acht Bücher, Deutscher Poematum widmete. S. 250510, 250609, 250700 u. 250706 K 1. Auf seiner Reise, auf der ihn Buchner begleitet zu haben scheint, traf Opitz auch Tobias Hübner (FG 25) und Diederich v. dem Werder (FG 31), wurde jedoch entgegen seinen Wünschen noch nicht in die FG aufgenommen. Vgl. 250700 K 1 u. 251100 K 1. Non nunquamS. 2133 nonnunquam ad parentes conferre me soleo, ubi depositis nugis aliquid commentor, unde ostendam, nondum me elatum esse. Huius rei specimen Tristia IeremiæS. Anm. 1. Das Werk enthält eine lateinische Widmung an die Organe der Stadt Schweidnitz (Bunzlau, 2. 1. 1626), Nachdichtungen der Klagelieder, des 42. Psalms und der Verse des „Cleanthes, ex interpretatione Senecae, epist. CVII." und ein „Trost Liedt." von Opitz. S. Opitz, II.2, 751-776. An Augustus Buchner schrieb Opitz am 9. 6. 1626 aus Breslau: Tu Germanicas nostras Musas strenue, ut video et recte juvare pergis. A me nihil interea prodiit præter Threnos Jeremiæ nostra poësi redditos. Abschrift, UB Basel: G2 I, 18, 1, Bl. 156v. Vgl. Opitz: Handschriften (Geiger), 34 u. Reifferscheid, Nr. 198, 6 sunt, quæ nunc mitto. Est et sub incude Argenis,Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen (Breßlaw 1626). Das Erscheinen dieses ins Deutsche übersetzten lateinischen Staatsromans kündigte OpitzBuchner am 9. 6. 1626 an: Argenis tÿpographo tradita est fere tota quæ prostabit nundinis auctumni. A. a. O. Das Werk kam u. a. wegen der Verzögerung des kaiserlichen Privilegs aber erst im Frühling 1627 heraus. S. Opitz, III.l, IXf.; Karl Friedrich Schmid: John Barclays Argenis. Berlin und Leipzig 1904, 77-79. Vgl. 260211 K 32. nostro sermone, non tam iudicio meo quaḿ voluntate meorum, reddita; sed ad umbilicum non adhuc deducta. Itaque ante autumnum non prostabit. DaciaZu Opitz' Dacia antiqua s. 250700 K 36 u. 260617 K 13. lentum opus est, et eo otio indiget, cui me nondum possum involvere. Petunt me duo nobiles adolescentes,Unbekannt. Vgl. Kaspar Gottlieb Lindner: Umständliche Nachricht von des weltberühmten Schlesiers, Martin Opitz von Boberfeld, Leben, Tode und Schriften. 2 Tie. Hirschberg 1740-1741, I, 186: Er [Opitz] war auch itzo Sinnes, nach Frankreich zu reisen, theils damit er dieses durch Krieg und Gelehrsamkeit blühende Reich besehen, theils die dasigen gelehrten Männer persönlich sprechen und verehren könnte. Ja es bothen sich bereits ein parr [!] schlesische Edelleute an, die er als Hofmeister dahin führen sollte. Allein das Schicksal hielt ihn zu grössern Dingen zurücke, zu denen er auch geschickt gnug war. Lindner scheint sich auf den vorliegenden Brief zu stützen. ut Ducem me illis præbeam ad vos et ulteriora loca; sed sunt quædam, quæ mihi necessitatem de hâc re accuratius cogitandi imponunt. Intra quatriduum etiam Illustrissimus Baro de Dhona,Karl Hannibal Burggf. u. Herr zu Dohna, Frh. v. Wartenberg u. Bralin (1588- 1633), Landvogt der Oberlausitz, kaiserl. Oberst, Rat u. Kammerpräsident in Schlesien, führte mit harten Maßnahmen die Anweisungen des Kaisers (Besteuerung und Gegenreformation) in Schlesien durch. Vgl. Anm. 6. ADB V, 309; NDB IV, 51; Hermann Palm: Beiträge zur Geschichte der deutschen Literatur des 16. und 17. Jahrhunderts. Breslau 1877, 189-214. Catholicis addictus, sed Vir rectissimi ingenii, Lignicium veniet, quò me simul vocavit, acturus mecum, an suo convictu uti velim. Et hîc hæreo, cum nulli ansam præbere debeam, malè de me suspicandi. Quicquid fiet, faciam, ut scias. Grates medico actæ placent omninò. Nisi te tam impensè deligerem, penè dicerem, tanti fuisse te ægrotasse. At tu viribus tuis utere, et tamen Musis lita. Phoenix BarthiiCaspar Barthen Deutscher Phoenix (Franckfurt am Mayn 1626). alium rogum meritus est, quaḿ e Cinnamomo.Opitz gestattet dem Werke seines ehemaligen Heidelberger Gastgebers Caspar v. Barth (1587-1658) nicht das Schicksal des Vogels Phoenix, der auf einem wohlduftenden Nest von Zimt und anderen Substanzen (Ov. met. 15, 397ff.: Kassien, Narde, Zimt und Myrrhen) stirbt, von der Sonne entzündet verbrennt und aus der Asche zu neuem Leben zurückkehrt. Lact. Phoen., vgl. Claudian. carm. min. 27 (Phoenix). Über das gespannte Verhältnis zwischen Barth und Opitz vgl. 250510 K ll. Nisi fallor, multum adhuc trahit homo ex veteri delirio. Ternas ad eum dedi, postquam ê Dâciâ reversus sum,Opitz kam im Mai 1622 nach Siebenbürgen und kehrte nach etwa einem Jahr in seine Heimat zurück. verum cum nihil ausus fuerit respondere, cepi contemnere Suffenum,Suffenus, ein in seine eigenen Verse verliebter Dilettant. Nach Catull. carm. 22, 1ff. ; vgl. 14, 19. qui longe plurimos facit versus. Zincgrefium Julius Wilhelm Zincgref (1591-1635), der Herausgeber der ersten Werkausgabe des Dichters: Martini Opicii. Teutsche Poemata vnd Aristarchvs Wieder die Verachtung Teutscher Sprach, Item Verteutschung Danielis Heinsij Lobgesangs Iesu Christi, vnd Hymni in Bachum Sampt einem anhang Mehr auserleßener geticht anderer Teutscher Pöeten (Straßburg 1624), in: Opitz II.1, 161-292. salutabis; cui proximè cum Gradio sartore ArgentoratensiMatthias Bernegger nennt ihn am 1. 1. 1626 in einem Brief an Friedrich Monau in Breslauopulentissimum sartorem, erregt sich über diesen harten Gläubiger, wünscht ihm gar die Pest auf den Hals und fügt erklärend hinzu: Nam reditum suis ut audio pollicitus est ad praeteritas nundinas autumnales. Reifferscheid, 830. Vgl. 323, Daniel Czepko an Christophorus Colerus (7. 5. 1628): Fama et vita claudus ille Gradius, nebulonum eximius et nequam nequaquam e postremis, mecum fuit, et de quo nescio non flagitia, quae ipse patravit forsitan, dispersit, mendaciorum follis. Hac ipsa, qua scribo, percepi, illum adhuc in finibus nostris haerere; cum Nicolao Thoma actiones habuit gravissimas. Pater praeter necessarios sumptus nihil solvit, et Gradium rem et filium perdidisse, constanter dixit. (qui apud nos moratur) scribam. Ad GruterumIanus Gruterus (1560-1627), I. U. D., Prof. der Geschichte und Bibliothekar der Palatina, der große Heidelberger Gelehrte, s. Anm. 1 u. 10. ADB X., 68-71; Ersch-Gruber, I. 95, 356-363.Opitz' erster bekannter Brief an Gruterus ist vom 20. 11. 1626 datiert. Reifferscheid, 274; Palm, a. a. O., 173. has mitte: audeo enim tibi pro antiqua necessitudine nostrâ imperare. Propediem, ut dixi, cum vestro homine plura. Vale iterum atque iterum, frater desideratissime.


6 - Martin Opitz an Balthasar Venator / 260217

Julius Wilhelm Zincgref (1591-1635), der Herausgeber der ersten Werkausgabe des Dichters: Martini Opicii. Teutsche Poemata vnd Aristarchvs Wieder die Verachtung Teutscher Sprach, Item Verteutschung Danielis Heinsij Lobgesangs Iesu Christi, vnd Hymni in Bachum Sampt einem anhang Mehr auserleßener geticht anderer Teutscher Pöeten (Straßburg 1624), in: Opitz II.1, 161-292.