Suchbegriff: walther_balthasar
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1 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 181023

Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3), der gerade von einer Reise nach Weimar zurückgekehrt ist, plant einen Besuch bei F. Ludwig in Köthen. Ludwig bittet ihn, auch dann zu kommen, wenn seine Schwester Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg- Rudolstadt (TG 1 ), Gfn. Erdmuthe Juliana v. Gleichen und Dr. Johannes Weber nicht anwesend sein sollten, weil man auch dann Gutes vollbringen könne. Da Ludwig soeben eine Kutsche zur Abholung Dr. Zacharias Brendels d. Ä. gesandt hat, sollen Johann Ernst und sein Bruder Friedrich (FG 4) die Professoren Balthasar Walther und Michael Wolf zur Arbeit an der ratichianischen Reform mitschicken und ihnen zumindest den ersten Teil des Talmuds und Wolfgang Ratkes Bücher mitgeben. Die zurückbleibenden anderen Bücher werde Johann Ernst gewiß herbeischaffen. — Die Vorbereitungen für die Köthener Druckerei sind erst jetzt abgeschlossen; die Drucker werden binnen vierzehn Tagen eintreffen. — Ratke schlage Mgfn. Sophia v. Brandenburg-Ansbach (TG 59) vor, einen des Französischen und Deutschen kundigen Mitarbeiter an seiner Reform nach Köthen zu schicken, Verschwiegenheit versprechen zu lassen und dort für einige Monate zu unterhalten. — Ludwig wird das ihm mitgesandte Schreiben Anna Sophias an Johann Ernst einstweilen behalten und bittet den Herzog auszurichten, daß ein Besuch der Schwester ihm jederzeit gelegen sei. Er bedankt sich für die von Johann Ernst geschickten Bilder. Ratke sehe es gerne, wenn der Herzog Barthold Nihus mitbringe. — Der Besuch von Johann Ernsts Brüdern ist F. Ludwig sehr angenehm.


2 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 181023

professores, Gualterus

3 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 181023

Balthasar Walther (1586–1640), Prof. für griechische u. hebräische Sprache an der Universität Jena, Superintendent in Gotha (seit 1621) und Braunschweig (seit 1636). ADB XLI, 96f. Bereits vor dem 23. 1. 1613 schrieb Walther über Ratkes didaktisches Reformwerk (KR 6) an Hzn. Dorothea Maria v. Sachsen-Weimar, die ihm und den Jenaer Professoren Albrecht Grawer und Johann Major ein Gutachten (KR 7–11; 11. 3. 1613) auftrug und ihn auch nach Ratkes Abschied zusammen mit Grawer nach Frankfurt a. M. sandte. Vgl. Ludwig Weniger: Ratichius, Kromayer und der Neue Methodus an der Schule zu Weimar. In: Zs. d. Vereins f. thüring. Gesch. u. Altertumskunde, N. F. 10 (1897), 245–283 u. 369–461, hier 379 (d. d. 6. 2. 1613). Vgl. 190308, 190324, 190424.

4 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 181023

Balthasar Walther (1586–1640), Prof. für griechische u. hebräische Sprache an der Universität Jena, Superintendent in Gotha (seit 1621) und Braunschweig (seit 1636). ADB XLI, 96f. Bereits vor dem 23. 1. 1613 schrieb Walther über Ratkes didaktisches Reformwerk (KR 6) an Hzn. Dorothea Maria v. Sachsen-Weimar, die ihm und den Jenaer Professoren Albrecht Grawer und Johann Major ein Gutachten (KR 7–11; 11. 3. 1613) auftrug und ihn auch nach Ratkes Abschied zusammen mit Grawer nach Frankfurt a. M. sandte. Vgl. Ludwig Weniger: Ratichius, Kromayer und der Neue Methodus an der Schule zu Weimar. In: Zs. d. Vereins f. thüring. Gesch. u. Altertumskunde, N. F. 10 (1897), 245–283 u. 369–461, hier 379 (d. d. 6. 2. 1613). Vgl. 190308, 190324, 190424.

5 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 181023

Text der Verordnung in KR 50 (gekürzt, undatiert). Die Verpflichtung Brendels und Wolfs zur Mitarbeit an der ratichianischen Reform erfolgte in Köthen am 6. 11. 1618. KR 49–52 (von Krause falsch datiert). Brendel versprach: [...] medicinae artis synopsin me germanice, latine et Graece conscripturum et in tabellas seu schematismos redacturum, et, si necesse fuerit, adiumento futurum ei, qui in physica doctrina res subterraneas, animalia et plantas compendiose describere voluerit. (KR 50); Werke nicht erschienen. Wolf bekannte: [...] me [...] compendium Physiologiae una cum Schematismis doctrinam physicam exhibentibus et Latine et Germanice in gratiam Didacticae adornaturum esse. (ebd.); vgl. seine Physica vniversalis: Pro didactica Ratichii (Cothenis Anhaltinorum 1619) u. Allgemeine Naturkündigung. Nach der Lehrart Ratichii (Cöthen 1619). Walther verpflichtete sich erst am 8. 3. 1619 unter Hinweis auf seine seit sechs Jahren geleistete Arbeit allgemein zur weiteren Unterstützung der neuen Lehrkunst. Vgl. 190220 u. 190324.

6 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 181207

Zur Abfassung der Köthener Lehrbücher benötigte Werke, die noch nicht von Zacharias Brendel d. Ä., Balthasar Walther und Michael Wolf aus der UB Jena nach Köthen gebracht worden waren. Vgl. 181023 u. 181225.

7 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190220

Ludwig bestätigt den Empfang von 92 Groschen aus der neuen sachsen-weimarischen Kippermünze, die er zur Bezahlung der Kosten des ratichianischen Projekts im Monat Februar einbehält. Der Fürst schlägt vor, das Gewicht der Münzen noch zu vermindern. Im Hzt. Braunschweig-Wolfenbüttel präge man jetzt 200 Groschen aus einer Kölnischen Mark Silber. Sollte zur Verbesserung der Münzproduktion nicht bald ein nürnbergisches Instrument eintreffen, müsse Johann Ernst ein sog. Pumpwerk bestellen, das der Jude David Israel in Goslar beschaffen wolle. — Ludwig sendet seinem Neffen ein Schreiben F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), worin dieser seine für den 3./4. 3. 1619 geplante Ankunft in Weimar mitteile. — Nach dem Eintreffen der Brüder Johann Ernsts in Köthen soll der Französischunterricht fortgesetzt werden. Die Grammatica universalis (Wolfgang Ratkes) sei nun ins Französische übersetzt, müsse aber noch durchgesehen werden. Ratke erwarte Balthasar Walther zusammen mit den sachsen-weimarischen Prinzen. — Ludwig Lucius werde von der Frankfurter Messe aus nach Köthen reisen und seiner Mitteilung zufolge noch vor Ostern in Anhalt eintreffen.


8 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190220

Hochgeborner fürst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, E. L. freundtlicher begrüssung bedancke ich mich für michm aus <die> vnd die meinigen zum freundtlichsten, zugleich vns dero gesunden zustandts von hertzen erfreuende. Die vberschickten groschenVgl. Bornemann (s. 181207 K 4), 12, Nr. 4 u. 5. habe ich entpfangen, haltte dafur diese können zwart dem ietzigen lauff nach woll bestehen, doch wan ettwa eine form auff etwas geringer an stucken gemachtt wurde,Vorschlag, in der gerade eingerichteten sachsen-weimarischen Kippermünze das Gewicht der Geldstücke zu ver- mindern. Z. B. ergab sich ein Stückelungsplus dadurch, daß aus dem Zain eine größere Anzahl von Münzen herausgeschnitten wurde, als es der Münzfuß erlaubte. Der Rezeß des obersächsischen allgemeinen Kreis- und Münzprobationskonvents zu Frankfurt a. d. Oder, den weder die Fürsten von Anhalt noch die Herzöge von Sachsen-Weimar beschickten, wiederholte am 4. 5. 1619 die Aufforderung an diese und andere Landesherren, das inflatorische Münzen einzustellen. Johann Christoph Hirsch: Des Teutschen Reichs Münz-Archiv. 9 Tle. Nürnberg 1756–1768, IV, 111–115, hier 113; vgl. Bornemann, 4. Vgl. 181207, 181222 u. 181225. köntte man nichtsnichtsdestominder für <doch> destominder auch dieser zur genüge gebrauchen, dieses bin ich aber nunmehr berichtett, das man im landt zu BraunschwigFolgt <dem> zwo hundertt groschen auff die Marck Cölnisch Kippermünzen im Herzogtum Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbütel (FG 38). Vgl. Max v. Bahrfeldt: Niedersächsisches Münzarchiv. Verhandlungen auf den Kreis- und Münzprobationstagen des Niedersächsischen Kreises, 1551–1625. Halle 1930. Dem Rezeß zufolge (Hirsch, a. a. O.) prägte Johann Ernst 180 Groschen aus einer Kölnischen Mark Silber.müntzen soll. Jemandts zu El. deswegen zuschicken, haltte ich nichtt für nöttig, zweiffele doch nichtt El. den sachen woll ihr rechtt werden thuen lassen, wie dan zuhoffen wan das Nürnbergische JnstrumenttNicht näher bestimmte Geräte aus Nürnberg, vgl. 181207 u. 181225. Vgl. Anm. 5 . ankommen, es auch besser von statten gehen werde, soltte es aber sich lenger vorziehen, woltte vonnötten sein, das Pompwerck oder die Pompe,Lt. Rezeß v. 4. 5. 1619 (Hirsch, a. a. O.) wurde im sachsen-weimarischen Münzbetrieb ein Ziehe- oder DruckWerk benutzt, d. i. ein Walzprägewerk (Druckwerk), in dem die Münzplatten zwischen zwei Walzen (mit Stempeln für den Avers bzw. Revers der Münzen) hindurchgezogen wurden. War der Frankfurter Konvent aber über den Stand der Weimarer Technik informiert? Vgl. Bornemann, 4: War es vielleicht eine Spindelpresse mit Differenzialgewinde? Der künftige weimarische Münzmeister Cyriacus v. Lehr hatte ein neuartiges Instrument mit Schrauben und Pompen: versprochen, dessen Schrauben nur in zwei deutschen Städten hergestellt werden konnten. wie es genennett wirdt, zu bestellen, darzu sich der Jude David JsraellUnbekannt. F. Ludwig fügte seinem Brief an Hz. Johann Ernst d. J. (FG 3) vom 19. 6. 1619, (Thür. HSTA Weimar: Fürstl. Haus A 285, Bl. 103) abschriftlich eine (im Bestand fehlende) Mitteilung David Israels in der Münzangelegenheit bei. Da das Geld am 28. Juni zu Naumburg sein müsse, könne er (seinen Kanzler) Johannes Stalmann (FG 214), der dort zu tun habe, damit beauftragen. Am 16. 7. 1619 informierte der Fürst den Weimarer Neffen über eine nicht näher bekannte Schwierigkeit. Stalmann hatte Israel befohlen, nach Weimar zu ziehen und sich wegen des Silberkaufs zu rechtfertigen. Man müsse zu Erfurt bei den Pantzen, zu Ilmenau oder andernorts Bruchsilber aufzutreiben suchen. A. a. O., Bl. 107. für diesem, dieselbe zu Gosslar zuwege zubringen, anerbotten. Von bruder ChristiansF. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) konnte den angekündigten Besuch bei seinem Neffen Johann Ernst nicht abstatten. Am 26. 2. 1619 teilte Ludwig Hz. Johann Ernst das Bedauern seines Bruders mit. (Das ehedem beigefügte Schreiben Christians fehlt im Bestand.) Ludwig sei vor wenigen Tagen mit seinen Brüdern Christian und Rudolph (FG 12) aus Dessau zurückgekehrt und hoffe, daß Christianin Ratichij lehrart alles guttes befördern hellfen (Thür. HSTA Weimar: Fl. Haus A 285, Bl. 69r) werde. Ldn. werden El . beygefugtt beantwortett, do ferne nichts weitters eiliges einfellett, vormeinen sie gegen den dritten oder viertten Martij bey dero zu sein; Wan El . geliebte gebruderePz. Albrecht (FG 17) und Pz. Ernst (FG 19) trafen zur Teilnahme am Französischunterricht (vgl. 181222, 181225) am 23. 2. 1619 in Begleitung des weimarischen Kammerrats Friedrich v. Kospoth (FG 55) in Köthen ein. Thür. HSTA Weimar, a. a. O. Vgl. 180102, 181023 K 7, 181207 u. 190424. Drei Briefe Ernsts an seinen Bruder Johann Ernst d. J. (Thür. HSTA Weimar: Fl. Haus A 194 , Bl. 299r–303v; 25. 2. 1619, o. D. bzw. 8. 3. 1619) geben Auskunft über die Lebensumstände der Prinzen in Köthen, u. a. über den Gebrauch des Ölbergers (s. 171224. 171225. 240112. 250305) beim Gastmahl (Bl. 299r). Die Prinzen können nicht lange in Köthen studiert haben. Der Brief 190424 berichtet noch von ihrer Anwesenheit am Hofe F. Ludwigs. Dort müssen sie in die FG aufgenommen worden sein. (Der Aufenthalt ihres Bruders Johann Friedrich, FG 18, kurz zuvor in Köthen dürfte auch zu seiner Aufnahme Anlaß geboten haben. S. 181225.) Im Mai 1619 brachen sie von Weimar aus zu einer zweijährigen Studienreise in die Schweiz und nach Frankreich auf. Bernhard Röse: Johann Friedrich der Sechste, Herzog zu Sachsen, Ernestinischer Linie. Neustadt a. d. Orla 1827, 21 f. ankommen, soll jn der frantzösischen sprach mitt fleis fortgefharen werden, vnter dessen ist die general Grammatica auch in Frantzösisch vbergesetzt worden,Die französische Version (s. 180102 K 3) der Grammatica universalis: Pro didactica Ratichii (Cothenis Anhaltinorum 1619) erarbeiteten Jean Le Clerq und F. Ludwig. Die französische Grammatik lag erst im Juli 1619 im Druck vor. Vgl. KR 63, 181225 K 7, 190318 K 7, 190324 u. 190424. vnd beruhett auff vbersehung. Magister Gualters Balthasar Walther, s. 181023, 190308, 190324 u. 190424. erwartett RatichiusWolfgang Ratke, s. 180000. mit El. gebrudern, vnd LuciusVgl. 190308, 190324 u. ö. Ludwig Lucius (1577–1642), reformierter Theologe, Bibelübersetzer und Professor der aristotelischen Logik an der Universität Basel. DBA 785, 50–56; ADB Bd. 19, 354f.; Athenae Rauricae. Sive catalogus professorum Academiae Basiliensis (Basileae 1778), 392–397; Rudolf Thommen: Geschichte der Universität Basel 1532–1632. Basel 1889, 363. Mat. Basel II, 383. III, 268f. Ludwig Lucius' vierbändige Briefsammlung in der StB Schaffhausen (Msc. Scaph 5–8 = Vol. I–IV) bewahrt F. Ludwigs Schreiben (Msc. Scaph. 5 [Vol. 1], Fasc. 1/1) und die des Köthener Hofmeisters Friedrich v. Schilling (FG 21), a. a. O. Fasc. 1/19. Daraus wurden im vorliegenden Band die Briefe 191231, 200826, 210421, 211006 und 240418 ediert. Am 6. 10. 1618 hatte der Fürst Lucius zur Mitarbeit an Wolfgang Ratkes Lehrwerk auf einen Monat oder sechs Wochen nach Köthen gefordert und zugleich Bürgermeister und Rat der Stadt Basel um die Freistellung des Professors auf ein Par Monat gebeten. Am 20. 11. wiederholte Ludwig seine Aufforderung an Lucius und schickte Kopien seiner vorhergehenden Schreiben. Da Lucius einem Gerüchte zufolge einer Synode (Dordrecht) beizuwohnen habe, möge er seine Rückreise über Köthen lenken. Die Briefe der Stadt Basel (4. 11.) und des Professors (5. 11.), die Ludwig laut seiner Antwort v. 25. 12. am 7. 12. empfangen hatte, teilten dem Fürsten mit, daß Lucius' Aufenthalt wegen dringender Universitätsgeschäfte (Lucius' Dekanat) verschoben werden müsse. Lucius werde gegen nechstkünfftiger Franckfurter Mitfastenmeß nach Köthen kommen. Am 25. 12. 1618 erkundigte sich Schilling in F. Ludwigs Auftrag bei Lucius, was dieser für seine Reise nach Köthen (gegen Franckfurter mittfasten Marck1619) an Geld oder anderen Mitteln begehre. Am 20. 2. 1619 bestätigte Schilling den Empfang eines Schreibens des Professors vom 19. 1. am 11. 2. 1619 und teilte Lucius mit, F. Ludwigs Rat Heinrich v. dem Werder (FG 86) komme in der Schlußwoche der Fastenmesse nach Frankfurt/ M. , werde dem Professor 50 Reichstaler überreichen und ihn mit nach Köthen nehmen. — Diese Idee fand auch bei Lucius Zustimmung. Er hatte bereits 1617 zusammen mit Johannes Buxtorf in Basel an einem Lehrversuch Ratkes mitgewirkt (KR 43). Nach einer Darstellung (LHA Sa.-Anh./OB: Kö. C 18 Nr. 38, Bl. 2r–5v, hier 4) von F. Ludwigs Hand (Köthen, 20. 4. 1618: Berichtt vnd erzehlung, welcher gestalt Wolfgangus Ratichius bey mir in kundtschaft gerahten, ich ihn gefodertt, ehr sich nach etzlicher zeitt eingestellett, vnd sein fürhabendes wergk bey mir anbrachtt. Vgl. Reinschrift für Ludwigs Brüder, Bl. 33r–38r u. 38a v) schlug RatkeLucius dem Fürsten als einen auch F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) bekannten Mitarbeiter vor. (Vgl. KR 43. F. Christian I. hatte während seiner Statthalterschaft in der Oberpfalz Lucius als Konrektor des reformierten Amberger Paedagogiums [ca. 1605–1610] schätzen gelernt. Vgl. KR 45.) Lucius habe 1606 in Amberg ein Büchlein Christiana theologia veröffentlicht und sei jetzt Professor Organi Aristotelis zu Basel und im übrigen ein guter Graecus und Hebraicus. Um Lucius herbeizurufen, wandte sich Ludwig dieser Aufzeichnung nach an Christian. Er schlug ihm vor, den Professor vom ganzen Haus Anhalt für schätzungsweise maximal 500 Taler unterhalten zu lassen. Da das ratichianische Projekt jedoch von F. Ludwigs Brüdern nicht mitfinanziert wurde, scheiterte auch dieser Plan, dessen Verwirklichung Lucius auf längere Zeit nach Anhalt gebracht hätte. Dennoch konnte Lucius nach Köthen reisen und sich dort am 30. 4. 1619 offiziell zur Mitarbeit an der ratichianischen Reform verpflichten (KR 52). Lt. eines Schreibens Johann Sturms an seinen Vater Balthasar, den Bürgermeister der Alten Stadt Köthen, vom 18. 6. 1619 (StB Schaffhausen: Msc. Scaph. 8, Fasc. 3/14) lobte der Bernburger Hauptmann Heinrich v. Börstel (FG 78) Lucius, der ihm von F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) und von seinem Bruder, dem hess.-kassel. Geheimen Rat Ernst v. Börstel (FG 61) sehr empfohlen worden sei. Deshalb solle J. Sturm an Lucius schreiben, um ihn nach Bernburg einzuladen. Sturm mangelte es aber an Zeit, so daß er seinen Vater bat, Lucius auf Sonntag, Montag oder Dienstag im Namen Börstels einzuladen. — Ein Notizzettel von der Hand F. Ludwigs bezeugt, daß dieser wohl im Juni 1619 den Aufenthalt des Professors bis ungefähr Mitte August 1619 zu verlängern trachtete: Wegen M. lucij hierbleibens bis auff Bartholomæj. (LHA Sa.-Anh./OB: Kö. C 18 Nr. 45, Bl. 10r). Unter dem 29. 6. 1619 sandte F. LudwigLucius zurück und dankte der Stadt Basel für die Beurlaubung des Professors. Er wünsche ihn auf künftig zu gebrauchen. StB Schaffhausen, a. a. O. (dort auch ein Dankbrief Ludwigs an die Universität Basel vom selben Tag). Lucius war aber am 27. 6. noch nicht von einer Reise an einen unbekannten Ort nach Köthen zurückgekehrt. Dort erwartete ihn ein „Contrefait" (Kleinod mit Porträt F. Ludwigs?). Lucius' Rückreise nach Basel scheint sich verzögert zu haben, denn noch am 16. 7. erwartete F. Ludwig, der damals in der Sommerfrische zu Reinhardsbrunn weilte, den Besuch des Professors bei dessen beiden fürstlichen Gönnern (Thür. HSTA Weimar: Fl. Haus A 285, Bl. 82, 103, 104 u. 107; Briefe F. Ludwigs an Hz. Johann Ernst d. J. v. 12. 5., 19. 6., 27. 6. u. 16. 7. 1619). wirdt nun, als ehr noch einsten zugeschrieben, von der franckfurter Mess noch für Ostern, geliebts Gott, hier sein; Gott helffe ferner, in dessen schutz ich El. hiermitt treulich befhelen thue, vnd wollen nechst stettigen eingedencken an deroselben, dero gesundtheitt nichtt vorgessen. Geben zu Cöthen den 20. Febr. 1619.


9 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190220

Balthasar Walther, s. 181023, 190308, 190324 u. 190424.

10 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190308

F. Ludwig dankt Hz. Johann Ernst d. J. (FG 3) für das Geschenk eines Zuchthengstes. Er sendet ihm die Briefe seiner Schwester Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt (TG 1) zurück und drückt seine Freude über ihre Genesung und ihren demnächst erwarteten Besuch aus. Wie er es schon dem weimarischen Kammerrat Friedrich v. Kospoth (FG 55) andeutet hat, hofft Ludwig, daß Johann Ernst noch diese Woche zu Beratungen über den ratichianischen Lehrversuch nach Köthen kommt, am besten zusammen mit Kospoth. Diese Woche sollen auch die Lustspiele des Terenz fertiggedruckt sein. Die volkssprachlichen Versionen der Köthener Grammatica universalis kommen danach an die Reihe. Der Fürst erwartet die Rückkehr Balthasar Walthers aus Wittenberg und die Ankunft von Ludwig Lucius. Wegen Simon Frisius habe er im Haag einen Auftrag erteilt.


11 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190308

Balthasar Walther, s. 181023. 190220. 190324. 190424

12 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190324

F. Ludwig hat Balthasar Walther und den Buchdruckern Osterurlaub gewährt. Die Drucker haben sich verpflichtet, danach ihre Aufgaben bis zum 29. 9. 1619 wahrzunehmen. — Ludwig werde Hz. Johann Ernst (FG 3) mündlich berichten, warum Wolfgang Ratke und er nicht am Montag (22. 3.) die geplante Durchsicht der deutschen Grammatik bzw. der französischen Konjugationen beginnen konnten. — Er lobt Walther und wünscht seine baldige Rückkehr (aus Jena), damit man mit Ludwig Lucius über theologische und philosophische Vorhaben verhandeln und zu einer Vereinbarung kommen könne. — Ludwig wird am 31. 3. 1619 nach Weimar kommen und bittet Johann Ernst, ihm acht Pferde nach Nebra entgegenzuschicken. Michael Wolf und Walther sollten sich dann auch in Weimar einfinden. Walther kann, falls er Johann Ernst eher als Ludwig sieht, dem Herzog schon von den Ereignissen in Köthen und Wittenberg berichten.


13 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190324

F. Ludwig hat Balthasar Walther und den Buchdruckern Osterurlaub gewährt. Die Drucker haben sich verpflichtet, danach ihre Aufgaben bis zum 29. 9. 1619 wahrzunehmen. — Ludwig werde Hz. Johann Ernst (FG 3) mündlich berichten, warum Wolfgang Ratke und er nicht am Montag (22. 3.) die geplante Durchsicht der deutschen Grammatik bzw. der französischen Konjugationen beginnen konnten. — Er lobt Walther und wünscht seine baldige Rückkehr (aus Jena), damit man mit Ludwig Lucius über theologische und philosophische Vorhaben verhandeln und zu einer Vereinbarung kommen könne. — Ludwig wird am 31. 3. 1619 nach Weimar kommen und bittet Johann Ernst, ihm acht Pferde nach Nebra entgegenzuschicken. Michael Wolf und Walther sollten sich dann auch in Weimar einfinden. Walther kann, falls er Johann Ernst eher als Ludwig sieht, dem Herzog schon von den Ereignissen in Köthen und Wittenberg berichten.


14 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190324

F. Ludwig hat Balthasar Walther und den Buchdruckern Osterurlaub gewährt. Die Drucker haben sich verpflichtet, danach ihre Aufgaben bis zum 29. 9. 1619 wahrzunehmen. — Ludwig werde Hz. Johann Ernst (FG 3) mündlich berichten, warum Wolfgang Ratke und er nicht am Montag (22. 3.) die geplante Durchsicht der deutschen Grammatik bzw. der französischen Konjugationen beginnen konnten. — Er lobt Walther und wünscht seine baldige Rückkehr (aus Jena), damit man mit Ludwig Lucius über theologische und philosophische Vorhaben verhandeln und zu einer Vereinbarung kommen könne. — Ludwig wird am 31. 3. 1619 nach Weimar kommen und bittet Johann Ernst, ihm acht Pferde nach Nebra entgegenzuschicken. Michael Wolf und Walther sollten sich dann auch in Weimar einfinden. Walther kann, falls er Johann Ernst eher als Ludwig sieht, dem Herzog schon von den Ereignissen in Köthen und Wittenberg berichten.


15 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190324

F. Ludwig hat Balthasar Walther und den Buchdruckern Osterurlaub gewährt. Die Drucker haben sich verpflichtet, danach ihre Aufgaben bis zum 29. 9. 1619 wahrzunehmen. — Ludwig werde Hz. Johann Ernst (FG 3) mündlich berichten, warum Wolfgang Ratke und er nicht am Montag (22. 3.) die geplante Durchsicht der deutschen Grammatik bzw. der französischen Konjugationen beginnen konnten. — Er lobt Walther und wünscht seine baldige Rückkehr (aus Jena), damit man mit Ludwig Lucius über theologische und philosophische Vorhaben verhandeln und zu einer Vereinbarung kommen könne. — Ludwig wird am 31. 3. 1619 nach Weimar kommen und bittet Johann Ernst, ihm acht Pferde nach Nebra entgegenzuschicken. Michael Wolf und Walther sollten sich dann auch in Weimar einfinden. Walther kann, falls er Johann Ernst eher als Ludwig sieht, dem Herzog schon von den Ereignissen in Köthen und Wittenberg berichten.