Suchbegriff: sachsen_weimar_friedrich
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1 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 180102

Abraham de La Faye, aus Grandcour (Kanton Waadt) oder Bern, Professor des Französischen und Koadjutor der „Kriegs- und Ritterschule" zu Siegen. Haag VI, 186; Bernhard Poten: Geschichte des Militär-Erziehungs- und Bildungswesens in den Landen deutscher Zunge. Bd. 2. Berlin 1891 (Monumenta Germaniae paedagogica, 11), 337. 345; Ludwig Plathner: Graf Johann von Nassau und die erste Kriegsschule. Phil. Diss. Berlin 1913, 85f.; Norbert Conrads: Ritterakademien der frühen Neuzeit. Göttingen 1982 (Schriftenreihe d. Histor. Komm, bei der Bayer. Akademie d. Wiss., 21), 132 Anm. 3; Konrad Schröder: Biographisches und bibliographisches Lexikon der Fremdsprachenlehrer des deutschsprachigen Raumes: Spätmittelalter bis 1800. Bd. 2. Augsburg 1989, 8–10. La Faye zeichnete sich u. a. in Mat. Heidelberg (7. 5. 1605; Tl. 2, 225), Mat. Jena (SS 1612; 99), Mat. Leipzig (WS 1630; Jü. Mat, Bd. 2, 102), Jü. Mat. Wittenberg (März 1606; 40) u. Mat. Marburg (2. 10. 1634; 48) ein. 1620 unterrichtete er die Prinzessinnen v. Anhalt-Bernburg in Amberg, s. 200318 K 4. La Faye bewarb sich am 24. 7. 1624 vergeblich um eine Stellung in Coburg (Die Matrikel des Gymnasium Casimirianum Academicum zu Coburg 1606–1803. Erg.hft. bearb. v. Curt Hoefner. Neustadt/Aisch 1976, 141). Seine Studien, Lehrkünste und Erfahrungen in politischen und militärischen Verrichtungen stellte La Faye in ausgewählten Zeugnissen, Empfehlungsschreiben und fürstlichen Korrespondenzen der Öffentlichkeit vor: Vidimirter Abschrifft/ vnd vnterschiedlicher Copien in der Didactica erwiesenen Proben: Wie auch etzlicher jhme aufgetragenen ... Verschickungen Documenten (Leipzig 1631). Dieser Quelle zufolge disputierte er bis 1605 über theologische Fragen an der Universität Basel, wurde am 17. 3. 1606 an der Universität Wittenberg immatrikuliert, lehrte dort Französisch, studierte bei Friedrich Taubmann, unterrichtete bis 1611 die österreichischen Herren Erasmus Praun und Julius und Wolfgang Sigismund v. Herberstein und von etwa 1613 bis 1615 die weimarischen Herzöge Johann Ernst d. J. und Friedrich (FG 4) im Französischen, stand auch bis zum 12. 12. 1613 in Diensten des Erzbischofs bzw. Bischofs von Bremen und Verden, Hz. Johann Friedrich v. Schleswig-Holstein, reiste 1620/21 im Auftrag F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) und des Winterkönigs und bekleidete um 1621/23 unter Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) eine Offiziersstelle. Über sieben Jahre lang diente er Mgf. Christian v. Brandenburg-Bayreuth (FG 145) als Sprachmeister und Rat. Nach dem Zeugnis der folgenden Schriften wandte sich La Faye mit seiner Lehrkunst an den Administrator von Magdeburg, (Mgf. Christian Wilhelm v. Brandenburg), die Altenburger und Weimarer Herzöge, eine Landgräfin von Hessen- Kassel und die Fürsten von Anhalt, unterrichtete in Halle, Wittenberg und Jena und bewarb sich auch um eine Stellung in Leipzig: Lingvæ gallicæ, et italicæ, hortvlvs amoenissimvs Consitus optimis floribus, rationem terse & eleganter in utraque lingua loquendi breuissimè & facilimè monstrantibus. ... Plaisant Jardinet... (Halæ Saxonum 1608) [von Halle aus den Prinzen Johann Philipp (FG 183), Friedrich II. (FG 103), Johann Wilhelm II. (FG 188) und Friedrich Wilhelm (FG 577) v. Sachsen-Altenburg gewidmet], als Anhang mit weiterlaufender Bogensignatur: Dialogves Francois et Ita- liens. Pour l'usage de ceux, qui desirent apprendre ces deux langues: Ensemble un A Diev d'amour François, & Allemand, & qu'elques Fleurs du bien dire interpretées (Halle o. J.); Institutiones Lingvæ Gallicae: Oder Gründliche Vnterweisung der Frantzösischen Sprach/ sampt etzlichen schönen Gesprächen/ vnd sonderbarer Nomenclatur (Jena 1613) [den Prinzen Johann Ernst d. J. (FG 3), Friedrich(FG 4), Wilhelm IV. (FG 5), (FG 17), Johann Friedrich (FG 18), Ernst (FG 19), Friedrich Wilhelm und Bernhard (FG 30) v. Sachsen-Weimar gewidmet; andere Aufll. Jena 1621 bzw. 1626]; Miroir des actions vertueuses d'un Jeune Prince, representées en forme de Dialogues, parsemez d'utiles sentences & prouerbes ... composéz pour l'usage des Princes & Ducs de Saxe ... Courtenants à VVeimahr. Spiegel Oder nützliche Gespräch der Tugent vnd Fürstenmässigen exercitien ([Jena 1613] u. wiederum 1620) [Dialoge in dt. und französ. Fassung, für den Gebrauch der jungen Weimarer Herzöge bestimmt, jedoch den Prinzen Georg Aribert v. Anhalt-Dessau (FG 24), Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) und Ludwig d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6) gewidmet]; Tableau, Ou Miroir des chastes & pudiques Amours du Prince Parthenophile & de la Princesse Cleonice representées au vif en forme de ... discours, parsemez ... de belles sentences, & raisons ... conuenables pour exprimer ses desseings en une Escarmouche Amoureuse (Jene 1613) [Lgfn. Juliana v. Hessen-Kassel gewidmete französ. Übungsgespräche; auch Jene 1620 bzw. 1626]; Prodromus, Oder Angebotener Wegweiser zu einer bißhero offtgewünschten/ möglichen Didactica oder Lehrkunst (Jena 1631).

2 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 181023

Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3), der gerade von einer Reise nach Weimar zurückgekehrt ist, plant einen Besuch bei F. Ludwig in Köthen. Ludwig bittet ihn, auch dann zu kommen, wenn seine Schwester Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg- Rudolstadt (TG 1 ), Gfn. Erdmuthe Juliana v. Gleichen und Dr. Johannes Weber nicht anwesend sein sollten, weil man auch dann Gutes vollbringen könne. Da Ludwig soeben eine Kutsche zur Abholung Dr. Zacharias Brendels d. Ä. gesandt hat, sollen Johann Ernst und sein Bruder Friedrich (FG 4) die Professoren Balthasar Walther und Michael Wolf zur Arbeit an der ratichianischen Reform mitschicken und ihnen zumindest den ersten Teil des Talmuds und Wolfgang Ratkes Bücher mitgeben. Die zurückbleibenden anderen Bücher werde Johann Ernst gewiß herbeischaffen. — Die Vorbereitungen für die Köthener Druckerei sind erst jetzt abgeschlossen; die Drucker werden binnen vierzehn Tagen eintreffen. — Ratke schlage Mgfn. Sophia v. Brandenburg-Ansbach (TG 59) vor, einen des Französischen und Deutschen kundigen Mitarbeiter an seiner Reform nach Köthen zu schicken, Verschwiegenheit versprechen zu lassen und dort für einige Monate zu unterhalten. — Ludwig wird das ihm mitgesandte Schreiben Anna Sophias an Johann Ernst einstweilen behalten und bittet den Herzog auszurichten, daß ein Besuch der Schwester ihm jederzeit gelegen sei. Er bedankt sich für die von Johann Ernst geschickten Bilder. Ratke sehe es gerne, wenn der Herzog Barthold Nihus mitbringe. — Der Besuch von Johann Ernsts Brüdern ist F. Ludwig sehr angenehm.


3 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 181023

Das doppelte L (Liebden) weist darauf hin, daß von den gemeinschaftlich regierenden Weimarer Herzögen die beiden volljährigen Brüder (Johann Ernst d. J. u. Friedrich) auch im Namen ihrer unmündigen Brüder Entscheidungen zu treffen befugt waren.