Suchbegriff: oettingen_wallerstein_friedrich
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1 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240116 240116.1

Vgl. Schwenter [1. Ausg.], 111-116, [1622], 141-146. Nach Schwenters Methode können sich zwei Freunde, die einige Tropfen ihres Bluts in die Wunde des anderen rinnen lassen, aus großer Entfernung Botschaften senden. Drückt oder ritzt einer an der Narbe ein- oder mehrmals, wird der andere den Schmerz fühlen und die Anzahl der Stiche einer bestimmten verabredeten Bedeutung zuordnen. Wie wunderbar vnd seltzam aber diese Kunst ist/ so gefehrlich ist sie auch/ dann wann Mars [Name eines der Freunde; K. C.] an dem ort deß Arms welchs er verwundet/ etwan schaden lidte/ vnd verletzt würde/ müste solchs Mercurius [der andere Freund; K. C] auch entgelten/ vnnd mit Marte schaden vnd schmertzen leiden. Stürbe dann Mars, so were zubesorgen/ das auch dem Mercurio sein Arm möchte anfahen zu faulen [...]. ([1622], 145). Vgl. Strasser, 91f.Schwenter erzählt die Geschichte eines reichen Italieners, der sich nach dem Verlust seiner Nase ein Stück Fleisch eines Armen in sein Gesicht transplantieren ließ. Nach dem aber der arme von einer zufälligen kranckheit lang dar nach starb/ vnnd im Grab anfieng zu faulen/ fienge dem Reichen/ auch seine Nasen/ durch die Sympathiam vnd das natürliche mitleiden/ zugleich mit anzufaulen/ daß er jhms muste/ so weit als ers entlehnet hette/ wider abschneiden lassen. (S. 146). Zur folgenden Kritik des Herzogs vgl. seine Zusätze in der Steganographia nova Gf. Friedrichs v. Oettingen-Wallerstein, 240319 T I.

2 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

Hz. Augusts Bemerkung auf dem Titelblatt des in der Beilage zitierten Werks belegt, daß Gf. Friedrichs Buch in Prag angeboten wurde. F. Christian dürfte eine Abschrift erhalten haben.

3 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

Die von Herzog August d. J. an Fürst Christian I. gesandte Abschrift der Steganographia nova Graf Friedrichs von Oettingen-Wallerstein


4 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

Gf. Friedrich v. Oettingen-Wallerstein (1556-1615), Rat Ks. Rudolfs II., auch kurköln. Rat. Vgl. Georg Adam Michel: Der Oettingischen Bibliothek Dritter und letzter Theil. Oettingen 1768, 141 nach ,J. W. v. Göbel: Discursus gratulat. ad L. F. Comitem de O.', 18: ,Sic Fidericus quidam de Steganographia conscripsit librum, qui in Bibl. Augusta Guelferbyti asseruatur manuscriptus.' Jn der Note hiezu stehet: ,Augustus gloriosæ memor. Dux propria manu adiecit, a Rudolpho II. Caesare 400. [!] aureis librum comparatum esse. Huius forte scripti Fridericus lineæ Wallersteinensis caput, qui Rudolphi istius tempore vixit, auctor fuit.' Gf. Friedrich schrieb auch: Die vier Eüangelisten Sambt der Apostel geschieht in reimen gebracht durch mich Friedrichen Graüen zü Otingen Vnd geschriben im Jare. 1605 (Handschrift im Fürstl. Oettingen-Wallersteinischen Archiv, Harburg in Schwaben: Oetting. Bibliothek [= OeB]: VI 2 4° 20); Das Newe Testament Jn Teutsche Reime gebracht und geschrieben ... Angefangen zu schreiben diß den Sechzehnden Septembris Eben in Jare wie das gleichfalls der Reime hernach meldet... [1607-1610] (Handschrift, OeB: VI 2 2° 1). Vgl. G. A. Michel: Der Oettingischen Bibliothek Zweeter Theil. (Oettingen 1762), 162. In der Beilage werden die Inhaltsübersicht der Vorrede und diejenigen Passagen der Steganographia nova zum erstenmal veröffentlicht, welche der Erläuterung des Briefwechsels Hz. Augusts mit F. Christian (231210, 240106, 240116, 240125, 240319, 240907) dienen.

5 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

,Sic Fidericus quidam de Steganographia conscripsit librum, qui in Bibl. Augusta Guelferbyti asseruatur manuscriptus.' Jn der Note hiezu stehet: ,Augustus gloriosæ memor. Dux propria manu adiecit, a Rudolpho II. Caesare 400. [!] aureis librum comparatum esse. Huius forte scripti Fridericus lineæ Wallersteinensis caput, qui Rudolphi istius tempore vixit, auctor fuit.'

6 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

,Sic Fidericus quidam de Steganographia conscripsit librum, qui in Bibl. Augusta Guelferbyti asseruatur manuscriptus.' Jn der Note hiezu stehet: ,Augustus gloriosæ memor. Dux propria manu adiecit, a Rudolpho II. Caesare 400. [!] aureis librum comparatum esse. Huius forte scripti Fridericus lineæ Wallersteinensis caput, qui Rudolphi istius tempore vixit, auctor fuit.'

7 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

Gf. Friedrich v. Oettingen-Wallerstein (1556-1615), Rat Ks. Rudolfs II., auch kurköln. Rat. Vgl. Georg Adam Michel: Der Oettingischen Bibliothek Dritter und letzter Theil. Oettingen 1768, 141 nach ,J. W. v. Göbel: Discursus gratulat. ad L. F. Comitem de O.', 18: ,Sic Fidericus quidam de Steganographia conscripsit librum, qui in Bibl. Augusta Guelferbyti asseruatur manuscriptus.' Jn der Note hiezu stehet: ,Augustus gloriosæ memor. Dux propria manu adiecit, a Rudolpho II. Caesare 400. [!] aureis librum comparatum esse. Huius forte scripti Fridericus lineæ Wallersteinensis caput, qui Rudolphi istius tempore vixit, auctor fuit.' Gf. Friedrich schrieb auch: Die vier Eüangelisten Sambt der Apostel geschieht in reimen gebracht durch mich Friedrichen Graüen zü Otingen Vnd geschriben im Jare. 1605 (Handschrift im Fürstl. Oettingen-Wallersteinischen Archiv, Harburg in Schwaben: Oetting. Bibliothek [= OeB]: VI 2 4° 20); Das Newe Testament Jn Teutsche Reime gebracht und geschrieben ... Angefangen zu schreiben diß den Sechzehnden Septembris Eben in Jare wie das gleichfalls der Reime hernach meldet... [1607-1610] (Handschrift, OeB: VI 2 2° 1). Vgl. G. A. Michel: Der Oettingischen Bibliothek Zweeter Theil. (Oettingen 1762), 162. In der Beilage werden die Inhaltsübersicht der Vorrede und diejenigen Passagen der Steganographia nova zum erstenmal veröffentlicht, welche der Erläuterung des Briefwechsels Hz. Augusts mit F. Christian (231210, 240106, 240116, 240125, 240319, 240907) dienen.

8 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

Carl Widemann (1555/56-1637), M. D. Padua (Doctor bullatus) u. Dôle, Arzt in Augsburg. Joseph Ahorner: Chronologisches Verzeichniß aller Mitglieder des ehemaligen hiesigen Collegii medici [SuStB Augsburg]. Der betreffende Artikel in: Beilage zum Intelligenz-Blatte. [Augsburg] No. 47 (1834), 205f. Vgl. DBI 1363, 238ff. Führender Rosenkreuzer und wichtiger Korrespondenzpartner F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) [freundl. Mitteilung v. Herrn Dr. Carlos Gilly, Basel]. Widemann schickte Hz. August von Augsburg aus am 13. 5. 1621 (n. St.?) seine Handschrift der Steganographia, von der der Herzog offenbar eine Abschrift nehmen ließ, zusammen mit einigen anderen Manuskripten mit den Worten: Aber nu vff e. f. g. gnediges begehren, haben sie hiebey wohl verwartt zue empfangen. 1: Steganographiam manuscriptam ad Imitationem Trithemij Abbatis. Welche Mir (Meines theills.) wohlgefeldtt, v. vill schöne v. ghaime sachen darinnen tractirt werden, auch Jch nitt glaub daß sie vilen sej zue sehen worden, dise hab Jch in instructissima Bibliotheca Rudolphj. II. Imperatoris (laudatiss.ae memoriae) zue Prag vor disem bekommen, wie anderes vnd dessen wegen ain geraume Zeitt Mich doselbsten aufgehaldtten nit mitt geringem costen. versaumnus v. verehrung. 2. Libellum Octocedrontis, quod ars diuinandj est, v. gleicherweiß vill feine gehaimnus Jnn sich heldtt. 3: Apostolorum sortilegia seu Veterum sortes. 4. Geomantiam seu spagÿricam Theophrastj Paracelsj. Mitt den Puncten: Obwoln e. f. g. Melden daß sie selber (lautt des beigelegten verzaichnus:) ettliche Geömantische büechlein haben; Nichts desto weniger, kan sie dieses auch durchsehen ob es ainerlay oder nitt. Damitt dise sachen so ein fernen weeg desto gschmeidiger wurden hab Jch sie auß gebundenen büchern geschnitten, hoff solle e. f. g. wohl behagen, sie kan ein Abschrifft dauon nemen v. Mir wider zue senden. (HAB: BA II, 10 Briefe: Hz. August: Carl Widemann). Laut eines Exzerpts (28. 1., 4. 2. u. 11. 2. 1621) hatte der Herzog seinem Augsburger Agenten Philipp Hainhofer mitgeteilt: Wan etwas von Steganographicis, oder occultis scribendi modis, aufzutreiben wehre, geschehe mir an deren communication zu gefallen; sinthemahl mein vorhabendes wercklein, zum ende eÿlet. Gobiet 1979, III, Nr. 728.Hainhofer erteilte seinem Herrn am 8. 4. 1621 n. St. anläßlich eines Schreibens Widemanns einen wichtigen Rat. Dieser habe zwar seim fürgeben nach [...] allerhand ghaÿme schrifften, auch etwas steganographisch, obs aber würdige Sachen, waiß Ich nit, er ist sonst mit seinen sachen sehr theur [...]. Da Widemann diese Schriften vermutlich Hz. Philipp II. [recte: Bogislaw XIV. oder Ulrich] v. Pommern anbieten werde, mahnte Hainhofer Hz. August zur Eile. S. Gobiet 1984, 326. August schrieb sogleich an Widemann und hielt auch Hainhofer am 14. 4. n. St. dazu an, ihm die „steganograffica" zur Verarbeitung in seinem Werk zu verschaffen (ebd.). Hainhofer teilte Hz. August am 5./15. 4. auch mit, er habe um das Mss.tum Trithemÿ an Hz. Maximilian I. v. Bayern geschrieben, aber noch keine Antwort erhalten (a. a. O., 327). Dabei handelte es sich nicht um eine andere Handschrift des oettingischen Werks, sondern um die Steganographia des Trithemius, die August schon am 10. 3. n. St. angefordert hatte (a. a. O., 322). Hainhofer sandte seinen Sekretär und Gehilfen Dr. Georg Nathan deshalb nach München, jedoch war das Buch nicht in der herzoglichen Bibliothek vorhanden (a. a. O., 328). Am 5. 5. 1621 n. St. schrieb der Herzog an seinen Agenten: Meine Hofnung, wegen des Ms. Steganographici, fellet in den brunnen (Gobiet 1979, III Nr. 748). Die Verhandlungen mit Widemann und Hainhofers Suche nach anderen kryptographischen Schriften (in Venedig) liefen jedoch weiter (Gobiet 1984, 322. 324f. 329). Am 3./13. 5. konnte Nathan dem Herzog schreiben: [...] hiemit folgen EFG von herren Dr. Wideman neben seinem vnderthänigen schreiben, etliche Steganographica [...] (a. a. O., 331). Hz. August antwortete am 19. 5. n. St.: [...] hiemit schicke ich dem Dr. Widemannum wieder, was ich vor achte tagen von ihm empfangen: und habe ich solches albereit, unlängst von Nürnberg erlanget, und zu meinem vorhabenden wercke, gebrauchet. Nichtes destoweniger, dieweÿl ich seinen guten willen hierbey verspüre, bin ich zufrieden, daß ihm mein contrafeht, gleich wie Dr. Nathan newlich empfangen, muge zugestellet und verehret werden [...]. (Ebd.). Zusammen mit diesem Brief sandte Hz. August über Hainhofer offenbar die Steganographia Gf. Friedrichs und die anderen im zuerst zitierten Brief erwähnten Handschriften an Widemann zurück. Der bestätigte Hz. August in seinem Brief vom 10. 6. den Empfang dero gnad: S L: sambt Meinen sachen durch h. Phil. hainhofer (HAB: BA II, 10). Statt des Gnadenpfennigs zahlte HainhoferWidemann zwölf neue Reichstaler aus (a. a. O., 333).

9 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

Nach Strasser, 104 wohl Gf. Friedrichs Autograph. Signatur vielleicht von Hz. Augusts Hand. Alte Foliierung, Bl. 1-87 (Bl. 22r-23v vier kolorierte Zeichnungen, welche in 56 Aug. 4° fehlen). Bl.größe 18,1 x 14,5 cm. Einband: mittelalterl. lat. Pergamenthandschrift. Obgleich der Text inhaltlich weitgehend mit 56 Aug. 4° übereinstimmt, ist 54.4 Aug. 4° nicht als Original von 56 Aug. 4° anzusehen, wie Otto v. Heinemann behauptete: Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel. Tl. 2 Die Augusteischen Handschriften 1-5. Wolfenbüttel 1890-1903, Nr. 3589. Vgl. Strasser, 104. Die Vorlage der Handschrift Cod. Guelf. 56 Aug. 4° ist wahrscheinlich die Abschrift eines unbekannten (Prager?) Manuskripts. Oberdeutsche sprachliche Eigenheiten sind darin zum Teil an das Mitteldeutsche angeglichen, die Zeichensetzung ist reguliert, der Satzbau und Ausdruck gelegentlich vereinfacht oder verdeutlicht. Diese Eingriffe, die Abschreibfehler und das fehlerhafte Latein können kaum allesamt von einem einfachen Kopisten verursacht worden sein. Der Text in Anhang I berücksichtigt nur die für den Sinn wichtigen und für die Korrektur des Wortlauts benötigten Lesarten aus Cod. Guelf. 54.4 Aug. 4°. Hz. August ließ diese Handschrift in seinem Bücherradkatalog (HAB: BA I, 322, S. 5118) erst 1657/1658 eintragen, erwarb das Manuskript daher wohl auch erst spät. Vgl. Maria v. Katte: Herzog August und die Kataloge seiner Bibliothek. In: Wolfenbütteler Beiträge I (1972), 168-199, bes. S. 181; dies.: Die Bibliotheca Selenica von 1586 bis 1612. Die Anfänge der Bibliothek des Herzogs August zu Braunschweig und Lüneburg. A. a. O. III (1978), 135-153; Helmar Härtel: Herzog August als Büchersammler. Zum Aufbau seiner Bibliothek. In: Sammler Fürst Gelehrter, 314-334. Cod. Guelf. 56 Aug. 4° wird zwar nicht in Augusts erstem (alphabetischem) Bücherverzeichnis (HAB: BA I, 320, geführt 1611/12-1625) unter den auf dem Titelblatt genannten Anfangsbuchstaben (durchgesehen: F, O, S, T und nichtalphabet. Nachtrag) erwähnt, stellt aber nach Widemanns Brief eine Erwerbung des Herzogs aus dem Jahre 1621 dar. Sie wurde daher auch in der Neuverzeichnung der fürstlichen Bibliothek seit dem 25. 2. 1625 unter den damals vorhandenen Handschriften aufgeführt (Bücherradkatalog, S. 1528; eigenh. Eintragung etwa 10. 8. 1627, vgl. Katte 1972, 179). In diesem Zusammenhang fällt ein handschriftlicher Hinweis auf S. 2529 des Bücherradkatalogs auf, der sich wohl auf den dort unter der Signatur 513.2 Theol. 4 (recte 513.3 Theol., vgl. S. 5868) ausführlich verzeichneten langen Titel einer Leichenpredigt auf F. Christian I. bezieht. S. oben K 2. Vielleicht erinnerte sich der Herzog nach dem Tode F. Christians an die Übersendung des Manuskripts und damit an seinen kenntnisreichen Briefpartner. Auch wenn man das Zeugnis dieser auf andere Weise nicht erklärbaren Verweisung unberücksichtigt läßt, muß Cod. Guelf. 56 Aug. 4° als die F. Christian gesandte Handschrift identifiziert werden. Christians1603 erworbenes Manuskript, dessen Verbleib unbekannt ist, beruhte vielleicht auf der Fassung Cod. Guelf. 54.4 Aug. 4° und entbehrte darum der in Augusts übersandter Handschrift enthaltenen Hinzufügungen, namentlich des Gesangs hiet dich for deinem diener hansen (Bl. 101rv, mit Noten).

10 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg / 240319 240319.1

In seiner Steganographia (a. a. O., 325f.) hat Hz. August dem Beispiel aus der Handschrift eine Komposition über die chiffrierte Botschaft Der Spinola ist in die Pfaltz gefallen vae illis hinzugefügt, welche dieses musikalische Kryptogramm durch den Bezug auf ein Ereignis des pfälzischen Kriegs als eine zeitgenössische Komposition ausweist. Wie mir Prof. Dr. Gerhard F. Strasser (Pennsylvania State University) freundlicherweise mitteilte, ist der Verfasser (à Friderico Hollandto, Lunæburgense Cive) unbekannt und der Name daher vielleicht als Pseudonym (des Herzogs?) zu werten. Nach Herrn Ernst, der das Kapitel im Rahmen einer eigenen Veröffentlichung zu untersuchen plant, variiert dieses Kryptogramm die in Anm. 6 erklärte Chiffriermethode, wobei der vierstimmige Satz den verschlüsselten Text in der Tenorstimme versteckt. Diese Tarnung erlaubt die Beschränkung auf nur eine Quinte. Die musikalische Chiffre aus dem Hz. August vorliegenden Manuskript behandelte auch — vielleicht nach dem Buche des Herzogs — Johannes Balthasar Friderici: Cryptographia oder Geheime schrifft- mündund würckliche Correspondentz/ welche lehrmässig vorstellet eine hoch-schätzbare Kunst verborgene Schrifften zu machen und auffzulösen (Hamburg 1684) Vgl. erweiterte Neuauflage: Cryptographia oder Geheime schrifft- muend- und wuerckliche Correspondentz/ welche lehrmaessig vorstellet eine hoch-schaetzbare Kunst verborgene Schrifften zu machen und auffzulösen (Hamburg 1685), 184-186. Eine andere musikalische Chiffre, in der jedem der 24 Buchstaben des Alphabets je ein Halbton oder Ganzton zugeordnet ist, erklärt und exemplifiziert Daniel Schwenter: Steganologia [1622] (s. 240116 I), 303f. Dieses dem Herzog bekannte Werk erklärt auch auf S. 86ff. die Signalisiermethode des Polybios (s. Anm. 6). Eine andere musikalische Chiffriermethode erläutert Gf. Friedrich in Tl. 3, Kap. 5 an zwei Beispielen.

11 - Chronologische Übersicht der Briefe und Beilagen / Chronologische Übersicht der Briefe und Beilagen

240319 Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg I. Die von Herzog August d. J. an Fürst Christian I. gesandte Abschrift der Steganographia nova Graf Friedrichs von Oettingen-Wallerstein