1 - Fürst Ludwig an Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar / 221214
Hz. Friedrich warb 1000 Reiter und 12 Fahnen Fußsoldaten für Spanien, da er so
die Kurwürde für den ernestinischen Zweig des Hauses Sachsen zurückzugewinnen
hoffte. Über die Anbahnung der Verhandlungen mit der Infantin Isabella in Brüssel
berichtete der päpstl. Nuntius am 19. 2. 1622 n. St.:
Le duc Frédéric de Saxe-Altemburg,
luthérien, est venue à Bruxelles offrir à l'infante ses services contre les Hollandais
et lui proposer de lever des troupes. L'infante l'a bien accueillie et demandera l'avis du
roi d'Espagne.Correspondance du nonce Giovanni-Francesco di Bagno (1621-1627).
Première partie, publiée par Bernard de Meester. Bruxelles, Rome 1938 (Analecta Vaticano-Belgica. 2e Série V), 161. Am 24. 2. 1623 n. St. berichtete wohl der Liga-Oberst
Gabriel Pechman an den kursächsischen Agenten
Friedrich Lebzelter:
Den Hg. Friedrich
von Sachsen-Altenburg wollte man durch die spanische Bestallung und mit Vertröstungen
auf die sächsische Kur zur päpstlichen Religion bringen; es ist ein Glück, dass
die Bestallung sich zerschlagen hat.
BA II.1, 89. Da diese Bestallung und die erhofften
Gelder ausblieben, überließ es Friedrich seinen meuternden Soldaten, sich in den letzten
Dezemberwochen 1622 im erfurtischen Gebiet ihre Nahrung gewaltsam zu beschaffen.
Der Widerstand erfurtischer Bauern und vor allem die Drohungen Kf. Johann Georgs
I. v. Sachsen zwangen Friedrich, seine Truppen abzudanken. Nachdem auch ein Versuch
Hz. Johann Ernsts d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3) Ende Februar 1623 gescheitert war,
der Friedrich eine niederländische Bestallung vermitteln wollte (
Opel I, 398), führte der
Altenburger die Reste seiner Truppen im Juni 1623 dem Tollen Christian zu. Vgl.
Conermann III, 107 u.
Opel I, 425f.