1 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 240418
Giovan Batista Gelli: I capricci del bottaio [hg. v. F. Ludwig]
([Köthen] 1619); Anmutige Gespräch Capricci del Bottaio [übers. u. erläutert v. F.
Ludwig] (Cöthen 1619). Diese Übersetzung erscheint in
DA II A: Ludwig I. Zu früheren
Sendungen Köthener Drucke an Lucius vgl. 191231, 210421 u. 211006.
Johann Le Clerq
mußte Lucius im Auftrag F. Ludwigs schon im April 1621 (210421) Exemplare aller bis
dahin auf der fürstlichen Presse gedruckten Bücher senden. Die Ausgaben und kommentierten
Übersetzungen zweier Werke Gellis, darunter die im vorliegenden Schreiben
bezeichneten Arbeiten, schickte Schilling am 6. 10. 1621 an Lucius. Ging diese Sendung
nicht verloren, dürfte Schilling also inzwischen zusätzliche Exemplare dieser Gelli-Schriften oder anderer Bücher (zur Verteilung?) gesandt haben. Die beiden mit 240418
geschickten Bücher ergänzen somit wahrscheinlich eine Sendung aus dem Jahre 1623
oder 1624.
2 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 210421
Schilling (FG 21) hat am 21. 4. 1621Lucius' Antwort vom 10. 3. 1621 auf seinen Brief
vom 26. 8. 1620 empfangen. Lucius' Übersetzung des aristotelischen Organon, von der
eine Probe dem Brief an Schilling beigelegt war, habe F. Ludwig sehr gut gefallen, so
daß Lucius nach dem Wunsch des Fürsten die Arbeit vollenden und sie dann überschicken
solle. Das Beispiel werde Ludwig Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar
(FG 3) schicken. — In Köthen setzt man noch die ratichianische Reform der Sprachen
und Wissenschaften fort, jedoch ohne erkennbaren Nutzen. — Johann Le Clerq, jetzt
auf dem Leipziger Markt tätig, hat Anweisung, Lucius von allen Köthener Drucken
(einschließlich der die FG betreffenden Werke) zwei Exemplare zu senden, auch von
den verdeutschten Institutiones, sobald diese fertig sein werden. — Am 12. 4. (1621) soll
unter Ausschluß Kf. Friedrichs V. zwischen dem kaiserl. General Spinola und den
Unierten ein willkürlicher Waffenstillstand abgeschlossen worden sein, wonach die
Union ihre Armee aus der Pfalz abführen und Spinola, auf englisches Verlangen hin,
die Exekution gegen die Pfalz bis zum 14. 5. aufschieben soll. — Letzte Woche erhielt
Schilling einen Brief seines Bruders aus Persien. Danach hat der tartarische Khan von
Katai in China drei Provinzen erobert und 300000 Menschen versklavt. Der König v.
Persien habe an der indisch-persischen Grenze die Stadt Kandahar mit Verlust eingenommen.
In Konstantinopel rüste man gegen Polen. Der Sultan selber sei mit 300000
Mann ausgezogen und sammle seine Truppen zu Adrianopel. Der Friede zwischen dem
Perser und dem Türken werde nicht lange dauern.
3 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 210421
Der Präzeptor
Johannes
Clericus (Johann Le Clerq), „Francofurtensis", unterschrieb am 23. 11. 1619 seine
Bestallung zum Inspektor der fürstlichen Druckerei in Köthen. Seine Aufgaben schlossen
die Aufsicht über die Schriftgießer und den Korrektor und den Vertrieb der Bücher ein.
Le Clerq sollte sogar beim Korrekturlesen, im ratichianischen Unterricht des Französischen
und bei der Übertragung der Universalgrammatik Ratkes (s. 180102) helfen
und außerdem ein französisches Lexikon schreiben. Im September 1620 bemühte er sich
auch um die Einrichtung eines Ladens in Frankfurt a. M. LHA Sa.-Anh./OB: Kö. C 18
Nr. 48. Vgl.
KR 55. 57f. Der spätere fürstliche Sekretär
Johann Le Clerq, Sohn des
Frankfurter Kaufmanns Peter (Pierre) und seiner Gattin Esther Hußi, war ein Enkel
des wegen seiner reformierten Religion aus Lanoy (Flandern) vertriebenen Bartholomäus
(Barthélémy).
Beckmann VII, 331f. Vgl. Franz Münnich: Die Leichenpredigten-Sammlung
des Francisceums in Zerbst. Regensburg 1958, 30 (LP von Le Clerqs Sohn Jonathan).
Er ist vielleicht mit dem Frankfurter bzw. Hanauer Buchdrucker gleichen Namens
(Sohn eines David Le Clerq) verwandt (bestattet am 17. 6. 1616).
Benzing: Buchdrucker,
189
4 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 210421
Der Präzeptor
Johannes
Clericus (Johann Le Clerq), „Francofurtensis", unterschrieb am 23. 11. 1619 seine
Bestallung zum Inspektor der fürstlichen Druckerei in Köthen. Seine Aufgaben schlossen
die Aufsicht über die Schriftgießer und den Korrektor und den Vertrieb der Bücher ein.
Le Clerq sollte sogar beim Korrekturlesen, im ratichianischen Unterricht des Französischen
und bei der Übertragung der Universalgrammatik Ratkes (s. 180102) helfen
und außerdem ein französisches Lexikon schreiben. Im September 1620 bemühte er sich
auch um die Einrichtung eines Ladens in Frankfurt a. M. LHA Sa.-Anh./OB: Kö. C 18
Nr. 48. Vgl.
KR 55. 57f. Der spätere fürstliche Sekretär
Johann Le Clerq, Sohn des
Frankfurter Kaufmanns Peter (Pierre) und seiner Gattin Esther Hußi, war ein Enkel
des wegen seiner reformierten Religion aus Lanoy (Flandern) vertriebenen Bartholomäus
(Barthélémy).
Beckmann VII, 331f. Vgl. Franz Münnich: Die Leichenpredigten-Sammlung
des Francisceums in Zerbst. Regensburg 1958, 30 (LP von Le Clerqs Sohn Jonathan).
Er ist vielleicht mit dem Frankfurter bzw. Hanauer Buchdrucker gleichen Namens
(Sohn eines David Le Clerq) verwandt (bestattet am 17. 6. 1616).
Benzing: Buchdrucker,
189
5 - Friedrich von Schilling an Ludwig Lucius / 210421
Der Präzeptor
Johannes
Clericus (Johann Le Clerq), „Francofurtensis", unterschrieb am 23. 11. 1619 seine
Bestallung zum Inspektor der fürstlichen Druckerei in Köthen. Seine Aufgaben schlossen
die Aufsicht über die Schriftgießer und den Korrektor und den Vertrieb der Bücher ein.
Le Clerq sollte sogar beim Korrekturlesen, im ratichianischen Unterricht des Französischen
und bei der Übertragung der Universalgrammatik Ratkes (s. 180102) helfen
und außerdem ein französisches Lexikon schreiben. Im September 1620 bemühte er sich
auch um die Einrichtung eines Ladens in Frankfurt a. M. LHA Sa.-Anh./OB: Kö. C 18
Nr. 48. Vgl.
KR 55. 57f. Der spätere fürstliche Sekretär
Johann Le Clerq, Sohn des
Frankfurter Kaufmanns Peter (Pierre) und seiner Gattin Esther Hußi, war ein Enkel
des wegen seiner reformierten Religion aus Lanoy (Flandern) vertriebenen Bartholomäus
(Barthélémy).
Beckmann VII, 331f. Vgl. Franz Münnich: Die Leichenpredigten-Sammlung
des Francisceums in Zerbst. Regensburg 1958, 30 (LP von Le Clerqs Sohn Jonathan).
Er ist vielleicht mit dem Frankfurter bzw. Hanauer Buchdrucker gleichen Namens
(Sohn eines David Le Clerq) verwandt (bestattet am 17. 6. 1616).
Benzing: Buchdrucker,
189
6 - Fürst Ludwig an Herzog Johann
Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 180102
In F. Ludwigs Bibliothek befanden sich
1650La Fayes
Deutsche
Sprüchlein (
IP 285v) [unbekannt; vgl. aber die übrigen
Titel in Anm. 1 u. 3], „Dict. Fran. Jtal. Alleman de la Fay" (
IP 269v) [Thesaurus
copiosissimus quatuor linguarum... nimirum Gallicæ,
Latinæ, Italicæ & Germanicæ, In quo vocabula omnia et singula
maxime convenientibus, et vulgo usitatissimis phrasibus ...
explicantur (Magdæburgi 1610), gewidmet Mgf. Christian
Wilhelm v. Brandenburg, Administrator des Erzbst.s Magdeburg, und dem
magdeburg. Dekan Ludwig v. Lochow] und vor allem
La Grammaire Françoise
de la Fay (4 Exemplare;
IP 273r), d. i.: La
grammaire francoise, selon qu'elle se prononce &
escrit és cours de France (Rouen 1603) oder Horarvm
svbcisivarvm Id est gallicarvm eiusdem exercitationvm,
qveis ... exercuit, in celeberrima Saxonum ad Albim Academia. ... Liber
Primus Qui ... Gallicæ linguæ pronunciationem aperit. ... Operâ et
Impensis Authoris (Witebergæ [1611]) [gewidmet den Prinzen
Georg Aribert v. Anhalt-Dessau (FG 24), Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47)
und Ludwig d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6)] und Horarum
Subcisivarvm liber secvndvs Qui Facilem, novam, &
hactenus nullibi visam Methodum ostendit, quo pacto Gallorum Lingua
certis præceptis ac regulis comprehendatur, ut vix fieri poßit,
quin is, qui Linguæ Germanicæ, & Latinæ gnarus est Gallicum
quoq
ue sermonem fere marte imbibere queat. ... Opera & impensis
Auctoris [Wittenberg] (1611) [den Prinzen
v. Sachsen-Weimar
gewidmete Grammatik]. Die französische Version der Köthener Universalgrammatik bearbeiteten
Johann Le Clerq (s. 210421; vgl.
KR 57) und F. Ludwig (vgl. 190220 K 9, 190324. 190424): La Grammaire Universelle
Pour La Didactiqve de Ratichius (Cöten 1619). La Faye durfte sich
dennoch am 30. 9. 1620 zur Mithilfe
in
fundamentis rebusque Gallis [...] praesens et absens (
KR 52) verpflichten und
steuerte zum Köthener
Französischunterricht einen Einblattdruck bei, dessen Titel auch auf
seinen grammatischen Unterricht Bezug nimmt: ABRAHAMI DE LA
FAYE Gr. H. B. C. EBRODUNENSIS, Kurtzer Vnterricht der
Frantzösischen Aussprechung/ Articulorum, Nominum,
Pronominum, Conjugationum, vnd beyder Verborum Auxiliarum, darinnen
dann den Incipienten ... alles auff eine gantz newe Art ... in
dieser Tafel vorgetragen wird/ daß sie in wenig Wochen diese Sprach
... lernen können: Auch ferners anderer Grammatick nicht bedürfftig/
da sie nur jemands dieser Sprache kündig zu consuliren/ vnd was noch
im Ersten Theil seines künfftigen Collegii Gallico-Germanici &c.
Anomaliam & Syntaxin betreffende/ begrieffen/ zu gebrauchen
haben. ([Köthen] 1620); den jungen Weimarer Herzögen Johann
Friedrich (FG 18), Ernst (FG 19) und Bernhard (FG 30) und den
anhaltischen Prinzen Ludwig d. J. (FG 6), Ernst (FG 47) und Friedrich (FG
62) gewidmet. Vgl. 181225.
7 - Fürst Ludwig an Herzog Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar / 190220
Die französische Version (s. 180102 K 3) der
Grammatica universalis: Pro didactica Ratichii
(Cothenis Anhaltinorum 1619) erarbeiteten
Jean Le Clerq und F. Ludwig. Die französische Grammatik
lag erst im Juli 1619 im Druck vor. Vgl.
KR 63, 181225 K 7,
190318 K 7, 190324
u. 190424.