1 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250110 250110.1 250110.2 250110.3
Von Buchners (FG 362) Zuneigung erfuhr Hübner (FG 25) aus dem Bericht Paul Alberts
und aus Briefen Buchners an Heinrich Kitsch, welche dieser Hübner zusammen mit
einem deutschen Gedicht Buchners gesandt hatte. — Hübner schickt einige Köthener
Drucke seiner Dichtungen und eine Schrift mit der Leichpredigt auf Pz. Ludwig d. J. v.
Anhalt-Köthen (FG 6). Deren Gedichte stammen alle von Hübner, ausgenommen eine
Klage F. Ludwigs (FG 2) über den Tod seines Sohnes. — Wenn BuchnerHübners
Ausgabe und Übersetzung der Judith von Guillaume de Saluste sieur Du Bartas noch
nicht besitzt, will er sie ihm mitteilen, obgleich darin und in der Erstausgabe der
Übersetzung von SalustesLa Seconde Sepmaine noch vieles zu verbessern bleibe. Er
beginne nämlich einen deutschen Vers zu verabscheuen, der — außer am Anfang und
nach der Zäsur — nicht aus reinen Jamben besteht. Da die Bemessung der deutschen
wie auch der französischen Silben vom Akzent und Ton herzuleiten sei, könnten selbst
die Franzosen zur Nachahmung eingeladen oder sogar übertroffen werden. Das habe
nicht einmal Opitz bemerkt, der sich seit mindestens zwei Jahren als Erfinder solcher
deutscher Verse in festen Maßen aufspiele. Diederich v. dem Werder (FG 31), dessen
Übersetzung von TassosLa Gerusalemme liberata schon im Drucke sei, habe es aber in
seinen Stanzen beachtet. — Für Buchners Sonett überschickt Hübner auch zweimal drei
Sonette verschiedener Verslänge mit der Versicherung, sie befolgten im Reim und der
Zäsur streng die Regeln und wichen daher von der Opitz zugeschriebenen Form ab. —
Er fügt handschriftlich ein der Fn. Agnesa v. Anhalt-Dessau (TG 25) in den Mund
gelegtes Klage- und Trostgedicht auf den Tod ihres Söhnleins Moritz bei. Die deutschen
und lateinischen Epigramme, die Hübner darauf zusätzlich verfaßt hat, will er Buchner
gleich nach ihrer Veröffentlichung schicken.
2 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250110 250110.1 250110.2 250110.3
DE amore in me tuô multa mihi nuper prædicavit Paulus Albertus,Mat. Zerbst.6. 11. 1618Paulus Albertus Servestanus, Mat. Jena 1. Sem. 1626 Pa.
Alberti Servestâ-Anhalt. Oeconomi
Servestani filius: sed multò certiorem me de eo fecerunt nuperrimæ literæ tuæ
ad Magistrum Kitschium
Heinrich Kitsch (1560 - nach 1623), aus Leipzig, Baccalaureus
und Magister der Medizin (s. u. LP des Vaters), 1600 Schulrektor in Dessau,
Bibliothekar in Zerbst [vgl. in Adelung III, 1810 die beiden Titel Tabella exactissima
titulorum bibliothecae Anhaldinae (Servestae 1609) und Discursus de bibliotheca instituenda
(ib. 1609)], seit 1613 Prof. der Ethik u. Politik am anhalt. Gymnasium Zerbst, darauf
Direktor des fürstl. Schloßgartens in Köthen. DBI 654, 96-103, vgl. bes. Schmidt: Anh.
Schriftsteller-Lexikon, 173f., Adelung III, 1810 (mit Bibliographie) u. Zedler XV, 830.
Nach LP Roth 8238 (SuUB Göttingen: Conc. fun. 203) heiratete Catharina Peilike
(Peilicke) († 2. 11. 1623 in Zerbst) am 9. 4. 1583 in zweiter Ehe den Magister Heinrich
Kitschius. In ihrer LP (Zerbst 1623) wird berichtet, daß das Paar 1593 in schweren
Zeiten [Verfolgung der Kryptocalvinisten] Leipzig verlassen mußte. Kitsch wurde Lehrer
am kurpfälz. Gymnasium zu Neuhausen (Stadt Worms). F. Johann Georg I. v.
Anhalt-Dessau (FG 9) berief ihn 1599 zum Rektor der Schule in Dessau. Beim Tode
seiner Frau war er 63 Jahre alt. Sein Vater war wohl der Leipziger Bürger und Ratsherr
Heinrich Kitsch (Kitsche; um 1526-1598), vgl. Stolberg 14104. Dessen Sohn übersetzte
Brottuff: Genealogia ins Lateinische: Chronici Anhaltini translatio, prout illud in vernacula
lingua ab Ernesto Brotufio Martispyrgensi olim circa annum LVI, novissime autem
Ambergae Bojorum 1602 editum prostat (ungedruckt), veröffentlichte die Leges des
fürstl. Gartens (in Beckmann II, 35f.) und verfaßte u. a. auch: Symbologia heroica
hexaglottos. Ex quibusque auctoribus Græcis, Latinis, Germanicis, Italis, Gallis, &
Hispanis [...] Cui accesserunt Auctarij loco diversorum auctorum opuscula aliquot
moralia, principum institutioni mirè conducentia. Nec non Peculiaris tractatus de magistratibus
Romanis eorumq; criteriis. Leipzig (1603-1607) [BB Dessau 11813; das Werk
enthält u. a. antike Sentenzen und Sinnsprüche, aus denen Beckmann V, 208f. einige
anhaltische Devisen auswählte, dazu unter eigenem Titelblatt De magistratibus rei publicæ
Romanæ (Leipzig 1607)]. Vgl. Beckmann II, 3. 208f. 262 u. VII, 346. Sechs Briefe
Buchners an Kitsch in Bu 1720, 491-497. exaratæ, quas haud ita pridem mihi cum Poëmate
tuo GermanicoEin Sonett, s. Anhang III. transmisit, sanè utrum siderum influxu, an impulsu genii sive
tui, sive mei, sive utriusque factum sit, ut in amore isto respondeam tibi saltem,
sed etiam præferri cupiam, non facilè dixerim. Rem tamen ipsam ita se habere,
sanctè tibi affirmare possum: Nec verò tui videndi & cognoscendi, imò compellandi
me desiderium exagitat minùs, ut ingeniô quidem & eruditione facilè,
benevolentiâ certè & amore me superare nullô possis modô. Quocirca nolim
existimes, poëmate tuo mihi quid gratius à te mitti potuisse. Pro quo transmitto
tibi, anser fortè olori & Pan Phœbo, nonnullos lusus poëticos,Vielleicht
unbekannte, bei Gelegenheit entstandene Gedichte Tobias Hübners (FG 25), ähnlich
einigen der kleinen poetischen Arbeiten, die in den Beilagen zu 250110 und 250218AHübner zugeschrieben bzw. zum erstenmal wiederveröffentlicht werden. Die Produktion
der Köthener fürstlichen Presse ist noch nicht vollständig erfaßt und erschlossen
(vgl. Dünnhaupt: Druckerei u. Conermann: Nachlaßinventar). Seine Ausgabe und Übersetzung
La seconde sepmaine de Guillaume de Saluste Seigneur du Bartas. Die Andere
Woche Wilhelms von Saluste Herrn zu Bartas (Cöthen 1622) könnte Hübner in diesem
Kontext nur schlecht als lusus bezeichnet haben. Hübners Annahme zufolge müßte sie
Buchner (FG 362) ebenso wie das in Anm. 7 erwähnte Köthener Buch bekannt gewesen
sein. Hübner dürfte auch keinen Anlaß gehabt haben, die früher erschienenen, inzwischen
überholten Teilausgaben und -Übersetzungen aus SalustesLa seconde sepmaine
[Reimen-Gedichte genand Die Alt- Väter (Cöthen 1619); La Vocation Oder Der Beruff
(Cöthen 1619)] seinem Briefe beizulegen. præteritis annis
â me modulatos, & Cœthenis excusos: quibus adjeci concionem funebrem Illustrissimi
Principis Ludovici Filii unigeniti & cognominis:S. Beilage I. Pz. Ludwig d. J. v. Anhalt-
Köthen (FG 6), der einzige Sohn aus F. Ludwigs erster Ehe. Zu seinen Krankheiten
und zu seinem Tode vgl. 210729 bzw. 240418. Nam quicquid ei
carminum, sive Latinorum, sive in vernaculâ, adscriptum invenies, à me profectum
esse scias, exceptô unicô gemitu parentis,Klagegedicht F. Ludwigs, s. Beilage
I. cujus Ipse fuit autor. Addidissem
etiam sex libros JudithL'Uranie. La Judith: La Lepanthe: La victoire d'Yvry, &c. de Guillaume de Saluste
Seigneur du Bartas. Das ist: Die himmlische Musa: Die History von Judith in 6. Büchern:
Die Wasser-Schlacht und Sieg der Christen wieder die Türcken vor Lepantho /
&. Die Schlacht und sieg vor Jvry (Cöthen 1623), S. 24—[215]. Ein Separatdruck ist
nicht bekannt, so daß Hübner vielleicht wegen der Bedeutung dieser umfänglichen
Arbeit nur diese und nicht die kleineren Gedichte der Sammlung erwähnte. In der
Ausgabe ist der Text des französischen Originals (links) dem der Übersetzung (rechts)
gegenübergestellt.Bartasii germanitate à me donatos, [666] nisi
tibi eos jamdudum præ manibus fuisse, existimâssem. Quod siBu 1720 fi. scivero, ad te
illos nondum pervenisse, faxo, ut quamprimùm perveniant. Quanquam in isto
poëmate, quemadmodum in primâ secundæ Bartasii septimanæ editâ versioneDie von Hübner, F. Ludwig und Diederich v. dem Werder (FG
31) erarbeitete Neufassung erschien erst nach Hübners Tod in: Die Erste und Andere
Woche Wilhelms von Saluste Herren zu Bartas [...] in wolgemessene deutsche Reime
[...] durch ein Mittglied der fruchtbringenden Gesellschafft gebracht [...] vermehret
und von Neuen an den Tag gegeben (Cöthen 1640). Zur 1. Ausgabe vgl. oben Anm. 4.
multa cum tempore corrigenda animadverti. Jam enim versum Germanicum,
nisi, (excepto primo & quarto pede in duodecim aut tredecim syllabarum, aut
sex pedum, item primo & tertio pede in decem & undecim syllabarum aut
quinque pedum versibus) in reliquis ex puris jambis constet, fastidire incipio,
& proptereà in accentu & tono (ex quibus productio vel correptio syllabarum
Germanicarum, perindè ut Gallicarum sumenda omninò & judicanda est) Gal
los ipsos aut ad imitationem invitari, aut superari posse expertus sum hactenus;Vgl. zum Vorhergehenden die Ausführungen Hübners über den Renaissancevers in
La Seconde Sepmaine [s. o. Anm. 4], Bl. )?( ij rv, wonach seine Vorgänger zwart nicht
allein auff die Reim/ sondern auch auff die mas und anzahl der Sylben (deren sie
gemeiniglich achte/ nach art und weise, wie im Lateinischen die Jambici Dimetri gemachet
werden/ zu halten sich beflissen) achtung gegeben/ aber dabey weder der Abschnitte
oder theilungen zu Latein Caesuren genannt/ n[o]ch der endungen/ ob nemlich
der Accent in ultima oder penultima syllaba, wornach doch alle endungen so wol in
Teutschen als Frantzösischen Versen oder Reimen geurtheilet werden müssen/ wargenommen.
In Alexandrinerversen kam es ihm darauf an, daß 1. Allezeit die sechste
Sylbe in jedem Verß oder Reim den Abschnitt oder Caesur macht und helt/ derwegen
allein Masculinae terminationis, das ist/ entweder ein einsylbig Wort seyn/ oder den
Accent in der letzten Sylbe haben muß. 2. Die jenige Reim/ so Foemininae terminationis
seyn/ das ist/ die den Accent/ wie obgemeldt/ in der letzten Sylbe ohn eine des
ausgehenden wortes haben/ und derwegen kein einsylbig wort zu ende zulassen/ von
dreyzehen Sylben/ die andern Masculinae terminationis aber von zwölff Sylben seyn/
und also stets in Ordnung auff einander folgen/ wiewol 3. biß weilen dem Authori zwey
Disticha auff einander entwischet/ so Foeminae terminationis seyn/ welches zwar von
uns in acht genommen/ aber nicht geendert/ sondern im Teutschen auch also gehalten
worden/ wie es dann auch nicht anders seyn können/ man hette dann das gantze werck
verendern wollen. Bl. )?(iijv - [)?(iiij]r; Vorrede an den günstigen Leser. S. 260617.
quod ipsum quidem ingeniosissimus & felicissimus Poëta Opitius, qui se Germanicorum
hujusmodi, in certa metra redactorum versuum primum inventorem,
sed ante biennium saltem, jactitare incepit,Vgl. Martini Opitii Buch von der Deutschen Poeterey (Breßlaw 1624) [in: Opitz II. 1,
392f.]: Nachmals ist auch ein jeder verß entweder ein iambicus oder trochaicus; nicht
zwar das wir auff art der griechen vnnd lateiner eine gewisse grosse der sylben können
inn acht nemen; sondern das wir aus den accenten vnnd dem thone erkennen/ welche
sylbe hoch vnnd welche niedrig gesetzt soll werden. [...] Wiewol nun meines wissens
noch niemand/ ich auch vor der zeit selber nicht/ dieses genawe in acht genommen/
scheinet es doch so hoch von nöthen zue sein/ als hoch von nöthen ist/ das die Lateiner
nach den quantitatibus oder grössen der sylben jhre verse richten vnd reguliren.Hübner
bezieht sich allerdings aus inhaltlichen und zeitlichen Gründen nicht auf diese Stelle.
Da Opitz (FG 200) Buchner das Buch erst am 15. 2. 1625 n. St. senden konnte [Opitz:
Briefe (Geiger), 340; umdatierter Brief d. d. 15 kal. Mart, stili novi Anno 1624] und
Hübner es am 12. 4. 1625 a. St. erhielt (s. 250413; vgl. auch 250609 K 5), muß Hübners
Reaktion — wenn sie nicht durch eine briefliche Mitteilung über Opitz' Anspruch verursacht
wurde — auf ein früheres Werk des Schlesiers bezogen werden, d. h. auf Julius
Wilhelm Zincgrefs Ausgabe: Martini Opicii. Teutsche Poemata vnd Aristarchvs Wieder
die Verachtung Teutscher Sprach, Item Verteutschung Danielis Heinsij Lobgesangs Iesu
Christi, vnd Hymni in Bachum Sampt einem anhang Mehr auserleßener geticht anderer
Teutscher Pöeten (Straßburg 1624) [in: Opitz II. 1, 161-292], Vgl. Opitz' Vorrede An
den Leser, S. 175f.: So kan man auch keines weges zugeben/ es sey vnser Teutsches
dermassen grob vnd harte/ daß es in diese gebundene Art zuschreiben nit könne füglich
gebracht werden [... ]. Ihm sey aber doch wie jhm wolle/ bin ich die Bahn zu brechen/
vnd durch diesen anfang vnserer Sprache Glückseeligkeit zu erweisen bedacht gewesen.
[...] Es werden vieleicht auch hier nit wenig Sachen gefunden werden/ so dem andern
an der güte der wort vnd erfindung nit gleichen/ weil sie zum theil vor dieser Zeit
geschrieben worden. Zu dieser letzten Einschränkung vgl. 250218A. Hübners Formulierung
ante biennium saltern könnte durchaus auf einen Text in Zincgrefs Ausgabe
bezogen sein, da dieser vor der Drucklegung, also etwa 1623 abgeschlossen gewesen
sein mußte. Vielleicht zielt Hübner aber auch auf eine frühere Äußerung von Opitz,
welche er dem der Ausgabe Zincgrefs (a. a. O., S. 112) einverleibten Aristarchus entnehmen
konnte: Juvit diligentiam natura, & facilitas provocavit audaciam. Primum itaque
illud versuum genus tentavi, quod Alexandrinum (ab autore Italo, ut ferunt, ejus nominis)
Gallis dicitur, & loco Hexametrorum Latinorum ab ijs habetur. Dann hätte Hübner
allerdings Opitz mißverstanden und Primum mit Primus verwechselt, wie dies Witkowski,
8 Anm. 1 und andere annahmen. Leider kennen wir nicht den Brief Buchners an Kitsch,
der Hübners Schreiben 250110 auslöste, jedoch könnte auch er — oder andere Mitteilungen
— die für Hübner anstößige Äußerung enthalten haben. Vgl. unten â dicto
mihi. Vgl. auch die Formulierung Hübners: [...] primum, uti præ se ferre videtur,
inventorem esse, vix est, ut mihi persvaderi patiar.250218A. in tersissimis alioqui & lepidissimis
suis rhythmis Germanicis, quantum quidem eorum mihi hactenus videre licuit,
nondum animadvertit: Animadvertit autem & observavit egregiè in Octostichis
suis solertissimis Nobilissimus Tassi, Hierosolymæ liberatæ autoris Italici, interpres,Diederich v. dem
Werder (FG 31) ahmte in seiner 1626 erschienenen Übertragung von Torquato TassosLa Gerusalemme liberata Ottaverime im Deutschen nach. Vgl. 230819 K 7.
qui hanc in notiorem linguam transtulit. Cujus opus jam sub prælo
est, & prodibit propediem. Pro poëmate tuo Sonnet vocatô, ultra illud, quod
in suprà dictâ concione funebri leges, accipies hisce juncta sex aliaDie
Handschrift dieser sechs Sonette ist m. W. nicht erhalten. ex multis
aliis meis transscripta, quorum tria priora duodecim & tredecim syllabarum aut
sex pedum sunt, posteriora decern & undecim syllabarum aut quinque pedum.
Et illa quidem cæsuram in sextâ syllabâ aut tertiôterriô, Bu 1708, Bu 1720 tertio pede, hæc in [667] quartâ
syllabâ aut secundô pede patiuntur. Utraque autem in prioribus octo versibus
quater terminationibus conveniunt, & convenire debent; quod paullò exactiùs â
dicto mihi Opitio in poëmatis suis hactenus observatum deprehendi. Pro corollario
addo suspiria & solatia Illustrissimæ nostraæBu 1708, falsche Konjektur Illustrissimi
nostri Principis super obitu Filii sui
primogeniti,Pz. Moritz (17. 11.-30.
12. 1624), Sohn F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) und seiner Gattin Agnesa
(TG 25), einer Tochter Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80). Vgl. Beckmann V, 238f.
Die Clag und Trostworte zitiere ich in der Beilage II mangels der Handschrift nach
dem Druck. Vgl. 250218 u. 250218A. nuperrimè vitâ functi, & hesternô die Magnæ Matri redditi. Istud
poëma novissimum meum abortum esse scias cum nonnullis Latinis & Germanicis
Epigrammatibus, tumbæ jam tum insculptis,Es sind die in 250218A I zit. Epigramme,
die auch auf dem Sarkophag des Prinzen eingegraben sind. Vgl. Hönicke, 80-83. typis verò nondum exscriptis.
Quæ simul ac publicæ lucis facta fuerint, ad te pervolabunt, qualiacunque
tandem illa sint, quibus subtiliùs expoliendis negotia Principalia tantum, quantum
opus est, otii numquam concedent. Intereà ex his animum meum in te
propensum perspice,Bu 1720 folgt; & te, licet nondum mihi visum, satis mihi jam tum innotuisse,
& proptereà â me magnopere amari, prorsus tibi persvade. Vale. Dabam
Dessæ X. Januarii, Anno MDCXXV.
3 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250110 250110.1 250110.2 250110.3
Heinrich Kitsch (1560 - nach 1623), aus Leipzig, Baccalaureus
und Magister der Medizin (s. u. LP des Vaters), 1600 Schulrektor in Dessau,
Bibliothekar in Zerbst [vgl. in
Adelung III, 1810 die beiden Titel
Tabella exactissima
titulorum bibliothecae Anhaldinae (Servestae 1609) und
Discursus de bibliotheca instituenda
(ib. 1609)], seit 1613 Prof. der Ethik u. Politik am anhalt. Gymnasium Zerbst, darauf
Direktor des fürstl. Schloßgartens in Köthen.
DBI 654, 96-103, vgl. bes.
Schmidt: Anh.
Schriftsteller-Lexikon, 173f.,
Adelung III, 1810 (mit Bibliographie) u.
Zedler XV, 830.
Nach
LP Roth 8238 (SuUB Göttingen: Conc. fun. 203) heiratete Catharina Peilike
(Peilicke) († 2. 11. 1623 in Zerbst) am 9. 4. 1583 in zweiter Ehe den Magister
Heinrich
Kitschius. In ihrer LP (Zerbst 1623) wird berichtet, daß das Paar 1593 in schweren
Zeiten [Verfolgung der Kryptocalvinisten] Leipzig verlassen mußte.
Kitsch wurde Lehrer
am kurpfälz. Gymnasium zu Neuhausen (Stadt Worms). F. Johann Georg I. v.
Anhalt-Dessau (FG 9) berief ihn 1599 zum Rektor der Schule in Dessau. Beim Tode
seiner Frau war er 63 Jahre alt. Sein Vater war wohl der Leipziger Bürger und Ratsherr
Heinrich Kitsch (Kitsche; um 1526-1598), vgl.
Stolberg 14104. Dessen Sohn übersetzte
Brottuff: Genealogia ins Lateinische: Chronici Anhaltini translatio, prout illud in vernacula
lingua ab Ernesto Brotufio Martispyrgensi olim circa annum LVI, novissime autem
Ambergae Bojorum 1602 editum prostat (ungedruckt), veröffentlichte die
Leges des
fürstl. Gartens (in
Beckmann II, 35f.) und verfaßte u. a. auch: Symbologia heroica
hexaglottos. Ex quibusque auctoribus Græcis, Latinis, Germanicis, Italis, Gallis, &
Hispanis [...] Cui accesserunt Auctarij loco diversorum auctorum opuscula aliquot
moralia, principum institutioni mirè conducentia. Nec non Peculiaris tractatus de magistratibus
Romanis eorumq; criteriis. Leipzig (1603-1607) [BB Dessau 11813; das Werk
enthält u. a. antike Sentenzen und Sinnsprüche, aus denen
Beckmann V, 208f. einige
anhaltische Devisen auswählte, dazu unter eigenem Titelblatt
De magistratibus rei publicæ
Romanæ (Leipzig 1607)]. Vgl.
Beckmann II, 3. 208f. 262 u. VII, 346. Sechs Briefe
Buchners an
Kitsch in
Bu 1720, 491-497.
4 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250110 250110.1 250110.2 250110.3
Heinrich Kitsch (1560 - nach 1623), aus Leipzig, Baccalaureus
und Magister der Medizin (s. u. LP des Vaters), 1600 Schulrektor in Dessau,
Bibliothekar in Zerbst [vgl. in
Adelung III, 1810 die beiden Titel
Tabella exactissima
titulorum bibliothecae Anhaldinae (Servestae 1609) und
Discursus de bibliotheca instituenda
(ib. 1609)], seit 1613 Prof. der Ethik u. Politik am anhalt. Gymnasium Zerbst, darauf
Direktor des fürstl. Schloßgartens in Köthen.
DBI 654, 96-103, vgl. bes.
Schmidt: Anh.
Schriftsteller-Lexikon, 173f.,
Adelung III, 1810 (mit Bibliographie) u.
Zedler XV, 830.
Nach
LP Roth 8238 (SuUB Göttingen: Conc. fun. 203) heiratete Catharina Peilike
(Peilicke) († 2. 11. 1623 in Zerbst) am 9. 4. 1583 in zweiter Ehe den Magister
Heinrich
Kitschius. In ihrer LP (Zerbst 1623) wird berichtet, daß das Paar 1593 in schweren
Zeiten [Verfolgung der Kryptocalvinisten] Leipzig verlassen mußte.
Kitsch wurde Lehrer
am kurpfälz. Gymnasium zu Neuhausen (Stadt Worms). F. Johann Georg I. v.
Anhalt-Dessau (FG 9) berief ihn 1599 zum Rektor der Schule in Dessau. Beim Tode
seiner Frau war er 63 Jahre alt. Sein Vater war wohl der Leipziger Bürger und Ratsherr
Heinrich Kitsch (Kitsche; um 1526-1598), vgl.
Stolberg 14104. Dessen Sohn übersetzte
Brottuff: Genealogia ins Lateinische: Chronici Anhaltini translatio, prout illud in vernacula
lingua ab Ernesto Brotufio Martispyrgensi olim circa annum LVI, novissime autem
Ambergae Bojorum 1602 editum prostat (ungedruckt), veröffentlichte die
Leges des
fürstl. Gartens (in
Beckmann II, 35f.) und verfaßte u. a. auch: Symbologia heroica
hexaglottos. Ex quibusque auctoribus Græcis, Latinis, Germanicis, Italis, Gallis, &
Hispanis [...] Cui accesserunt Auctarij loco diversorum auctorum opuscula aliquot
moralia, principum institutioni mirè conducentia. Nec non Peculiaris tractatus de magistratibus
Romanis eorumq; criteriis. Leipzig (1603-1607) [BB Dessau 11813; das Werk
enthält u. a. antike Sentenzen und Sinnsprüche, aus denen
Beckmann V, 208f. einige
anhaltische Devisen auswählte, dazu unter eigenem Titelblatt
De magistratibus rei publicæ
Romanæ (Leipzig 1607)]. Vgl.
Beckmann II, 3. 208f. 262 u. VII, 346. Sechs Briefe
Buchners an
Kitsch in
Bu 1720, 491-497.
5 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250110 250110.1 250110.2 250110.3
Heinrich Kitsch (1560 - nach 1623), aus Leipzig, Baccalaureus
und Magister der Medizin (s. u. LP des Vaters), 1600 Schulrektor in Dessau,
Bibliothekar in Zerbst [vgl. in
Adelung III, 1810 die beiden Titel
Tabella exactissima
titulorum bibliothecae Anhaldinae (Servestae 1609) und
Discursus de bibliotheca instituenda
(ib. 1609)], seit 1613 Prof. der Ethik u. Politik am anhalt. Gymnasium Zerbst, darauf
Direktor des fürstl. Schloßgartens in Köthen.
DBI 654, 96-103, vgl. bes.
Schmidt: Anh.
Schriftsteller-Lexikon, 173f.,
Adelung III, 1810 (mit Bibliographie) u.
Zedler XV, 830.
Nach
LP Roth 8238 (SuUB Göttingen: Conc. fun. 203) heiratete Catharina Peilike
(Peilicke) († 2. 11. 1623 in Zerbst) am 9. 4. 1583 in zweiter Ehe den Magister
Heinrich
Kitschius. In ihrer LP (Zerbst 1623) wird berichtet, daß das Paar 1593 in schweren
Zeiten [Verfolgung der Kryptocalvinisten] Leipzig verlassen mußte.
Kitsch wurde Lehrer
am kurpfälz. Gymnasium zu Neuhausen (Stadt Worms). F. Johann Georg I. v.
Anhalt-Dessau (FG 9) berief ihn 1599 zum Rektor der Schule in Dessau. Beim Tode
seiner Frau war er 63 Jahre alt. Sein Vater war wohl der Leipziger Bürger und Ratsherr
Heinrich Kitsch (Kitsche; um 1526-1598), vgl.
Stolberg 14104. Dessen Sohn übersetzte
Brottuff: Genealogia ins Lateinische: Chronici Anhaltini translatio, prout illud in vernacula
lingua ab Ernesto Brotufio Martispyrgensi olim circa annum LVI, novissime autem
Ambergae Bojorum 1602 editum prostat (ungedruckt), veröffentlichte die
Leges des
fürstl. Gartens (in
Beckmann II, 35f.) und verfaßte u. a. auch: Symbologia heroica
hexaglottos. Ex quibusque auctoribus Græcis, Latinis, Germanicis, Italis, Gallis, &
Hispanis [...] Cui accesserunt Auctarij loco diversorum auctorum opuscula aliquot
moralia, principum institutioni mirè conducentia. Nec non Peculiaris tractatus de magistratibus
Romanis eorumq; criteriis. Leipzig (1603-1607) [BB Dessau 11813; das Werk
enthält u. a. antike Sentenzen und Sinnsprüche, aus denen
Beckmann V, 208f. einige
anhaltische Devisen auswählte, dazu unter eigenem Titelblatt
De magistratibus rei publicæ
Romanæ (Leipzig 1607)]. Vgl.
Beckmann II, 3. 208f. 262 u. VII, 346. Sechs Briefe
Buchners an
Kitsch in
Bu 1720, 491-497.
6 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250110 250110.1 250110.2 250110.3
Heinrich Kitsch (1560 - nach 1623), aus Leipzig, Baccalaureus
und Magister der Medizin (s. u. LP des Vaters), 1600 Schulrektor in Dessau,
Bibliothekar in Zerbst [vgl. in
Adelung III, 1810 die beiden Titel
Tabella exactissima
titulorum bibliothecae Anhaldinae (Servestae 1609) und
Discursus de bibliotheca instituenda
(ib. 1609)], seit 1613 Prof. der Ethik u. Politik am anhalt. Gymnasium Zerbst, darauf
Direktor des fürstl. Schloßgartens in Köthen.
DBI 654, 96-103, vgl. bes.
Schmidt: Anh.
Schriftsteller-Lexikon, 173f.,
Adelung III, 1810 (mit Bibliographie) u.
Zedler XV, 830.
Nach
LP Roth 8238 (SuUB Göttingen: Conc. fun. 203) heiratete Catharina Peilike
(Peilicke) († 2. 11. 1623 in Zerbst) am 9. 4. 1583 in zweiter Ehe den Magister
Heinrich
Kitschius. In ihrer LP (Zerbst 1623) wird berichtet, daß das Paar 1593 in schweren
Zeiten [Verfolgung der Kryptocalvinisten] Leipzig verlassen mußte.
Kitsch wurde Lehrer
am kurpfälz. Gymnasium zu Neuhausen (Stadt Worms). F. Johann Georg I. v.
Anhalt-Dessau (FG 9) berief ihn 1599 zum Rektor der Schule in Dessau. Beim Tode
seiner Frau war er 63 Jahre alt. Sein Vater war wohl der Leipziger Bürger und Ratsherr
Heinrich Kitsch (Kitsche; um 1526-1598), vgl.
Stolberg 14104. Dessen Sohn übersetzte
Brottuff: Genealogia ins Lateinische: Chronici Anhaltini translatio, prout illud in vernacula
lingua ab Ernesto Brotufio Martispyrgensi olim circa annum LVI, novissime autem
Ambergae Bojorum 1602 editum prostat (ungedruckt), veröffentlichte die
Leges des
fürstl. Gartens (in
Beckmann II, 35f.) und verfaßte u. a. auch: Symbologia heroica
hexaglottos. Ex quibusque auctoribus Græcis, Latinis, Germanicis, Italis, Gallis, &
Hispanis [...] Cui accesserunt Auctarij loco diversorum auctorum opuscula aliquot
moralia, principum institutioni mirè conducentia. Nec non Peculiaris tractatus de magistratibus
Romanis eorumq; criteriis. Leipzig (1603-1607) [BB Dessau 11813; das Werk
enthält u. a. antike Sentenzen und Sinnsprüche, aus denen
Beckmann V, 208f. einige
anhaltische Devisen auswählte, dazu unter eigenem Titelblatt
De magistratibus rei publicæ
Romanæ (Leipzig 1607)]. Vgl.
Beckmann II, 3. 208f. 262 u. VII, 346. Sechs Briefe
Buchners an
Kitsch in
Bu 1720, 491-497.
7 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250110 250110.1 250110.2 250110.3
Heinrich Kitsch (1560 - nach 1623), aus Leipzig, Baccalaureus
und Magister der Medizin (s. u. LP des Vaters), 1600 Schulrektor in Dessau,
Bibliothekar in Zerbst [vgl. in
Adelung III, 1810 die beiden Titel
Tabella exactissima
titulorum bibliothecae Anhaldinae (Servestae 1609) und
Discursus de bibliotheca instituenda
(ib. 1609)], seit 1613 Prof. der Ethik u. Politik am anhalt. Gymnasium Zerbst, darauf
Direktor des fürstl. Schloßgartens in Köthen.
DBI 654, 96-103, vgl. bes.
Schmidt: Anh.
Schriftsteller-Lexikon, 173f.,
Adelung III, 1810 (mit Bibliographie) u.
Zedler XV, 830.
Nach
LP Roth 8238 (SuUB Göttingen: Conc. fun. 203) heiratete Catharina Peilike
(Peilicke) († 2. 11. 1623 in Zerbst) am 9. 4. 1583 in zweiter Ehe den Magister
Heinrich
Kitschius. In ihrer LP (Zerbst 1623) wird berichtet, daß das Paar 1593 in schweren
Zeiten [Verfolgung der Kryptocalvinisten] Leipzig verlassen mußte.
Kitsch wurde Lehrer
am kurpfälz. Gymnasium zu Neuhausen (Stadt Worms). F. Johann Georg I. v.
Anhalt-Dessau (FG 9) berief ihn 1599 zum Rektor der Schule in Dessau. Beim Tode
seiner Frau war er 63 Jahre alt. Sein Vater war wohl der Leipziger Bürger und Ratsherr
Heinrich Kitsch (Kitsche; um 1526-1598), vgl.
Stolberg 14104. Dessen Sohn übersetzte
Brottuff: Genealogia ins Lateinische: Chronici Anhaltini translatio, prout illud in vernacula
lingua ab Ernesto Brotufio Martispyrgensi olim circa annum LVI, novissime autem
Ambergae Bojorum 1602 editum prostat (ungedruckt), veröffentlichte die
Leges des
fürstl. Gartens (in
Beckmann II, 35f.) und verfaßte u. a. auch: Symbologia heroica
hexaglottos. Ex quibusque auctoribus Græcis, Latinis, Germanicis, Italis, Gallis, &
Hispanis [...] Cui accesserunt Auctarij loco diversorum auctorum opuscula aliquot
moralia, principum institutioni mirè conducentia. Nec non Peculiaris tractatus de magistratibus
Romanis eorumq; criteriis. Leipzig (1603-1607) [BB Dessau 11813; das Werk
enthält u. a. antike Sentenzen und Sinnsprüche, aus denen
Beckmann V, 208f. einige
anhaltische Devisen auswählte, dazu unter eigenem Titelblatt
De magistratibus rei publicæ
Romanæ (Leipzig 1607)]. Vgl.
Beckmann II, 3. 208f. 262 u. VII, 346. Sechs Briefe
Buchners an
Kitsch in
Bu 1720, 491-497.
8 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250110 250110.1 250110.2 250110.3
Vgl. Martini Opitii Buch von der Deutschen Poeterey (Breßlaw 1624) [in:
Opitz II. 1,
392f.]:
Nachmals ist auch ein jeder verß entweder ein iambicus oder trochaicus; nicht
zwar das wir auff art der griechen vnnd lateiner eine gewisse grosse der sylben können
inn acht nemen; sondern das wir aus den accenten vnnd dem thone erkennen/ welche
sylbe hoch vnnd welche niedrig gesetzt soll werden. [...] Wiewol nun meines wissens
noch niemand/ ich auch vor der zeit selber nicht/ dieses genawe in acht genommen/
scheinet es doch so hoch von nöthen zue sein/ als hoch von nöthen ist/ das die Lateiner
nach den quantitatibus oder grössen der sylben jhre verse richten vnd reguliren.Hübner
bezieht sich allerdings aus inhaltlichen und zeitlichen Gründen nicht auf diese Stelle.
Da Opitz (FG 200) Buchner das Buch erst am 15. 2. 1625 n. St. senden konnte [
Opitz:
Briefe (Geiger), 340; umdatierter Brief d. d.
15 kal. Mart, stili novi Anno 1624] und
Hübner es am 12. 4. 1625 a. St. erhielt (s. 250413; vgl. auch 250609 K 5), muß Hübners
Reaktion — wenn sie nicht durch eine briefliche Mitteilung über Opitz' Anspruch verursacht
wurde — auf ein früheres Werk des Schlesiers bezogen werden, d. h. auf Julius
Wilhelm Zincgrefs Ausgabe: Martini Opicii. Teutsche Poemata vnd Aristarchvs Wieder
die Verachtung Teutscher Sprach, Item Verteutschung Danielis Heinsij Lobgesangs Iesu
Christi, vnd Hymni in Bachum Sampt einem anhang Mehr auserleßener geticht anderer
Teutscher Pöeten (Straßburg 1624) [in:
Opitz II. 1, 161-292], Vgl. Opitz' Vorrede
An
den Leser, S. 175f.:
So kan man auch keines weges zugeben/ es sey vnser Teutsches
dermassen grob vnd harte/ daß es in diese gebundene Art zuschreiben nit könne füglich
gebracht werden [... ]. Ihm sey aber doch wie jhm wolle/ bin ich die Bahn zu brechen/
vnd durch diesen anfang vnserer Sprache Glückseeligkeit zu erweisen bedacht gewesen.
[...] Es werden vieleicht auch hier nit wenig Sachen gefunden werden/ so dem andern
an der güte der wort vnd erfindung nit gleichen/ weil sie zum theil vor dieser Zeit
geschrieben worden. Zu dieser letzten Einschränkung vgl. 250218A. Hübners Formulierung
ante biennium saltern könnte durchaus auf einen Text in Zincgrefs Ausgabe
bezogen sein, da dieser vor der Drucklegung, also etwa 1623 abgeschlossen gewesen
sein mußte. Vielleicht zielt Hübner aber auch auf eine frühere Äußerung von Opitz,
welche er dem der Ausgabe Zincgrefs (a. a. O., S. 112) einverleibten Aristarchus entnehmen
konnte:
Juvit diligentiam natura, & facilitas provocavit audaciam. Primum itaque
illud versuum genus tentavi, quod Alexandrinum (ab autore Italo, ut ferunt, ejus nominis)
Gallis dicitur, & loco Hexametrorum Latinorum ab ijs habetur. Dann hätte Hübner
allerdings Opitz mißverstanden und
Primum mit
Primus verwechselt, wie dies
Witkowski,
8 Anm. 1 und andere annahmen. Leider kennen wir nicht den Brief Buchners an
Kitsch,
der Hübners Schreiben 250110 auslöste, jedoch könnte auch er — oder andere Mitteilungen
— die für Hübner anstößige Äußerung enthalten haben. Vgl. unten
â dicto
mihi. Vgl. auch die Formulierung Hübners:
[...] primum, uti præ se ferre videtur,
inventorem esse, vix est, ut mihi persvaderi patiar.250218A.
9 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250218A 250218A.1 250218A.2 250218A.3 250218A.4 250218A.5 250218A.6 250218A.7
Oratio sexta. Buchneri De Catonis
Distichis. In: A. B.: Orationum academicarum volumina tria [...] Subjuncta est huic
Editoris Joh. Jacobi Stubelii [...] Buchneri Autoris Vita per Eundem descripta (Francofurti
& Lipsiae 1705), 789-803. Seinen
Cato hatte Buchner auch wohl kurz vorher
Heinrich Kitsch (über ihn 250110 K 2) geschenkt.
Buchner 1720 II, 496.
10 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250413 250413.1 250413.2 250413.3 250413.4
Vielleicht StB Dessau: HB
Hs. 12: Publius Papinius Statius: Thebais; 104 Bl., deutsche Handschrift des 12. u. 13.
Jahrhunderts, wohl aus dem Kloster Nienburg in die Dessauer Hofbibliothek gelangt.
S. Die lateinischen Handschriften der Stadtbibliothek Dessau. Bearb. v. Jutta Fliege.
Berlin 1986 (Deutsche Staatsbibliothek. Handschrifteninventare, 10), 112f. Vgl. 250609.
Aus einem undatierten Brief Buchners (
Buchner 1720, II, Nr. 82) an
Heinrich Kitsch
(über ihn 250110 K 2) geht vielleicht hervor, daß Buchner zunächst versucht hatte,
durch
Kitschs Vermittlung das Dessauer Manuskript zu erlangen:
Quæso te, de Statiano
negotio, quid tam altum siles? si frustra spero, mature mone & sine ambagibus.
Manuscriptos Palatinos Gruterus noster contulit. Cujus excerpta, ut & cætera, quæ in
ilium Poëtam meditatus idem amicus, haberem, nisi Rostochii apud Zenzerlingum hærerent.
De Bergmanniano MSto multa maxima mihi sum pollicitus. Idcirco jam serio
rem ago. Et si copiam ejus mihi impetrare poteris, iterum dico, regem feceris. (S. 496f.)
Ianus Gruterus, dessen Statius-Edition schon 1600 in Heidelberg erschienen war, erwähnte
am 23. 6. 1622 den Verbleib seiner Arbeit in einem Brief an Robert Roberthin:
[...] dn. Iustus Zinzerlingus, quem cupiam custodire Statium meum collatum cum
pluribus manuscriptis, dum eum ab ipso aliquando repetam statu meliore.
Reifferscheid,
131. Zu dem Juristen, Philologen und Reiseschriftsteller Justus Zingerling (* um 1580,
†1632) vgl. Johann Friedrich Iugler: Beyträge zur juristischen Biographie. 6 Bde. Leipzig
1773-1780. IV. 1, 86-91, daneben
ADB Bd. 45, 357f.Zingerling hatte Beiträge zur
Textkritik der
Thebais geliefert: Criticorvm ivvenilivm promvlsis: quâ in compluria Ciceronis,
Taciti, OuidI, Senecæ vtriusque, Papini, Val. Flacci, Claudiani, aliorum, loca
notantur emendantur illustrantur (Lvgdvni 1610). Eine Statius-Ausgabe oder ein Kommentar
Buchners sind nicht bekannt. Vgl.
Borcherdt, 34f.
11 - Tobias Hübner an Augustus Buchner / 250413 250413.1 250413.2 250413.3 250413.4
Vielleicht StB Dessau: HB
Hs. 12: Publius Papinius Statius: Thebais; 104 Bl., deutsche Handschrift des 12. u. 13.
Jahrhunderts, wohl aus dem Kloster Nienburg in die Dessauer Hofbibliothek gelangt.
S. Die lateinischen Handschriften der Stadtbibliothek Dessau. Bearb. v. Jutta Fliege.
Berlin 1986 (Deutsche Staatsbibliothek. Handschrifteninventare, 10), 112f. Vgl. 250609.
Aus einem undatierten Brief Buchners (
Buchner 1720, II, Nr. 82) an
Heinrich Kitsch
(über ihn 250110 K 2) geht vielleicht hervor, daß Buchner zunächst versucht hatte,
durch
Kitschs Vermittlung das Dessauer Manuskript zu erlangen:
Quæso te, de Statiano
negotio, quid tam altum siles? si frustra spero, mature mone & sine ambagibus.
Manuscriptos Palatinos Gruterus noster contulit. Cujus excerpta, ut & cætera, quæ in
ilium Poëtam meditatus idem amicus, haberem, nisi Rostochii apud Zenzerlingum hærerent.
De Bergmanniano MSto multa maxima mihi sum pollicitus. Idcirco jam serio
rem ago. Et si copiam ejus mihi impetrare poteris, iterum dico, regem feceris. (S. 496f.)
Ianus Gruterus, dessen Statius-Edition schon 1600 in Heidelberg erschienen war, erwähnte
am 23. 6. 1622 den Verbleib seiner Arbeit in einem Brief an Robert Roberthin:
[...] dn. Iustus Zinzerlingus, quem cupiam custodire Statium meum collatum cum
pluribus manuscriptis, dum eum ab ipso aliquando repetam statu meliore.
Reifferscheid,
131. Zu dem Juristen, Philologen und Reiseschriftsteller Justus Zingerling (* um 1580,
†1632) vgl. Johann Friedrich Iugler: Beyträge zur juristischen Biographie. 6 Bde. Leipzig
1773-1780. IV. 1, 86-91, daneben
ADB Bd. 45, 357f.Zingerling hatte Beiträge zur
Textkritik der
Thebais geliefert: Criticorvm ivvenilivm promvlsis: quâ in compluria Ciceronis,
Taciti, OuidI, Senecæ vtriusque, Papini, Val. Flacci, Claudiani, aliorum, loca
notantur emendantur illustrantur (Lvgdvni 1610). Eine Statius-Ausgabe oder ein Kommentar
Buchners sind nicht bekannt. Vgl.
Borcherdt, 34f.