Suchbegriff: isselburg_peter
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1 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig / 171224

Trinkgefäß, das bei der Aufnahme neuer Mitglieder der FG zeremonielle Verwendung fand. Vgl. 510000: Diesem folget ein fein Glaß, so vormahls der Öhlberger genennet, welches von jedem der Eingenommenen auß zu trincken ist [...]. Da alle anwesenden Gesellschaftsmitglieder den neuen Mitgliedern zu auffnehmen vndt Erhaltung der Fruchtbringenden Geselschafft (ebd.) zutrinken mußten, mögen Johann Casimirs Gläser auch ursprünglich bei manchem Gesellschaftstreffen — wie bei einem Fest Apollos und der Musen — Verwendung gefunden haben. Eine Abbildung des flachschaligen Ölbergers in Tazza-Form bietet vielleicht die Darstellung eines solchen Treffens, die Peter Isselburg stach. S. Abb. S. 86. Vgl. Beckmann V, 482. Vgl. 171225, 190220 K 8, 240112 u. 250305. Die Benennung des Gefäßes ist vielleicht Ausdruck einer Trinksitte, nach deren Komment mangelnde Aufmerksamkeit oder ein anderer Verstoß den Sünder zum Trunk verdammte. Der Ausdruck geht sicher letztlich auf den Kelch des Leidens Christi am Ölberg (Mt. 26, 39; Mk. 14, 36; Lk. 22, 42; Jh. 18, 11) zurück, könnte aber unmittelbar an die Bezeichnung von schläfrigen Menschen oder von Häschern als Ölberger (DW VII, 1275) anknüpfen. Der damit vorgegebene Bedeutungsspielraum erlaubte wohl auch einen Bezug der Jünger auf die Gesellschaftsmitglieder oder die in die FG Aufzunehmenden.