Suchbegriff: holstein_wolfgang
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1 - Landgräfin Juliana von Hessen-Kassel(?) an Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel / 250514

Unter vielen Entschuldigungen bittet „Diana" (PA; Juliana v. Hessen-Kassel?) Wilhelm (FG 65; PA), ihr in Eschwege nicht erhältlichen Wein zu senden, den der Arzt Wolfgang Holstein für ihre ,Kur' und die ihrer Schwester (Magdalena?) benötige. Wilhelm werde von der geplanten Hochzeit Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5; PA) mit Pzn. Eleonora Dorothea v. Anhalt-Dessau (PA; TG 4) gehört haben, welche allerdings wieder erkrankt sei. Der magdeburgische Administrator, Mgf. Christian Wilhelm v. Brandenburg (PA), komme wohl auch ungeachtet des Widerstands der Jungen baursche[n] von Leipzig nach Weimar.


2 - Landgräfin Juliana von Hessen-Kassel(?) an Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel / 250514

HochgeEhrter werdester Hertz Vielgeliebter Herr bruderUnter dem bukolischen Namen Diane, den in der Academie des Parfaits Amants eine Prinzessin v. Hessen-Kassel trug (s. 231206, 240301 u. 240718), verbirgt sich vielleicht Juliana (7. 10. 1608 - 11. 12. 1628), eine Schwester Wihelms V. (FG 65; PA) und Tochter des Landgrafen Moritz des Gelehrten (FG 80), nicht ihre noch jüngere, unten (s. Anm. 5) wohl erwähnte Schwester Magdalena (25. 8. 1611 - 12. 2. 1671). Die älteren, bereits vermählten Schwestern Elisabeth und Agnesa lebten nicht in Eschwege; auch die erst neunjährige Sophia muß mit Rücksicht auf den Briefinhalt wohl außer Betracht bleiben. Auch verweist der nicht mehr kindliche Duktus der Handschrift auf Juliana. Zur PA vgl. auch 221223, 240112, 240400, 250228, 250305, 250500, 260000, 260000A, 260500 u. 281000. E Ld. bitt Jch höchlich vmb Vergebung das ich sie mitt meinem vblen Schreiben molestire vndt hiermitt eine der größesten Hardiesse mich vnderwinden thue, Jch tröste mich aber einzich vndt allein E Ld. große Guttigkeitt, welche wie Jch mihr Einbilde nicht züe leßett, das E Ld. Jhrer dienerin diese freiheitt vor vbel nehmen wirdt, Gelangett demnach an E Ld. mein aller demuttigstes suchen vndt bitten das sie mihr die große gnadt vndt Freundtschaft wollen erweisen: mihr mitt, einer ohmFlüssigkeitsmaß (mlat. ama, Gefäß, Weinmaß). DW VII, 1200. Vgl. Fritz Verdenhalven: Alte Maße, Münzen und Gewichte aus dem deutschen Sprachgebiet. Neustadt a. d. Aisch 1968, 38: (Kurhessen) = 80 Maß = 158, 75 Ltr. Wohl kaum das in DW erwähnte Wort: mhd. ome, om spreu, bildlich etwas unbedeutendes, nichts. starcken firnen weinStieler, 2477: Firnewein/ anniculum, d. h. einjähriger Wein. DW III, 1677 auch: abgelagerter Wein. auß züe helffen, Jch mus bekennen das eß eine der größesten kunheitt von der weldt Jst, E Ld. hierumb anzüesprechen, eß tringett mich aber hierzüe die große noht, dann Ja hierummen keiner züe bekommen Jst, So will M.holstein Wolfgang Holstein, Arzt (*Leipzig1591, †Kassel1646). DBA 562, 127. eine Cur mitt meiner SchwesterS. Anm. 1. vndt mihr in wenich tagen vornehmen in welcher ehr hochnöttich solchen altten wein vor vnß züe trincken erachten thutt, Jch bitt nachmahlich E Ld. zum aller demudigsten vmb Gotts willen vmb Vergebung dieser meiner sehr großen vnhofflichkeitt vndt plumbigkeitt, Jch Schäme mich woll von hertzen [1v] Solch große vngezogenheitt züe begehen, Aber leider wie obgedacht die noht zwingett manchen das züe begehen welches Ehr woll nimmer gedächt züe thun[.] SonstetSonst. Die Form sonstet fehlt unter den in DW X.1, 1732ff. aufgeführten Erweiterungen, z. B. sunstent, sonsten. werden E Ld. woll schondtSchon. Mundartlich, s. DW IX, 1459. albereidt wißen das DamonHz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5; PA), vgl. 240112. Die Trauung fand in Weimar am 23. 5. 1625 statt. Vgl. 250218, 250500 u. 250609. seine hochzeitt nunmehr in 10 tagen gewiß (wo anderst die MadontheMadonte: Pzn. Eleonora Dorothea v. Anhalt-Dessau (PA; TG 4), vgl. 240301, 240718 u. 250305. nicht Schwächer wirdt dann sie wieder Zimlich vbel auff) züe weymar soll gehaltten werden, der gutte AdamasIn der Académie des Parfaits Amants Mgf. Christian Wilhelm v. Brandenburg (1587-1665), Administrator des Ebt.s Magdeburg. S. 240301 u. 240718, vgl. 250305. Christian Wilhelms Residenzstadt war Halle/ Saale. heltt sich itzt züe Leibzich auff, ist in willens auch nach weymar züe kommen, weill ehr aber Ja von der Jungen baursche,Unbekannt. Falls dies kein Spitzname ist, vielleicht eine Angehörige des Geschlechts v. Baur (Bavir, Bawyr u. ä.). Vgl. Friedrich (FG 237) u. Johann Christoph (FG 125) v. Baur. Tatsächlich fehlte Mgf. Christian Wilhelm unter den Hochzeitsgästen. Vgl. Thür. HSTA Weimar: Fl. Haus A 118, Bl. 194. nicht so gerne will gesehen werden, suchen sie alle mittelFolgt ⟨eß⟩ abzüe wenden seine Ankunft, ich haltte aber darvor ehr werde sich doch nicht laßen abschrecken[.] Jch förcht mitt meiner abscheulichen Schrieft E Ld. gahr züe sehr verdrießlich zü sein bitt nochmahlichFolgt ein gestr. Wort. 1000000 mahl vmb Gotts willen ELd. vmb Vergebung aller meiner fehler, Ergeb mich in sein geneigdes andencken vndt faveur verbleibe die zeitt meines Lebens


3 - Landgräfin Juliana von Hessen-Kassel(?) an Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel / 250514

Wolfgang Holstein, Arzt (*Leipzig1591, †Kassel1646). DBA 562, 127.