1 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig von
Anhalt-Köthen / 230802
Der Prinz von Wales, der spätere Kg.
Karl I. v. Großbritannien, unternahm im
Februar 1623 überraschend und inkognito eine Reise zu seiner Braut in Spanien, der
Infantin Maria. Wahrscheinlich bezieht sich die Mitteilung Christians nicht auf ein
Gerücht über die frühzeitige Rückreise
Karls. Vgl. den erwähnten (Anm. 14) Brief
Christians an seine Mutter:
Que le prince d'Angleterre ayant fait semblant, de vouloir
pourmener sur la Mer s'en est fuy en Angleterre [...] (Bl. 143v). Der Prinz hatte eine
baldige Rückreise angesichts der ihm von Spanien und dem Papst in den Weg gelegten
Schwierigkeiten wiederholt erwogen, aber erst am 18. 9. 1623 n. St. auf den im Juli 1623
abgesandten englischen Schiffen vollzogen, welche eigentlich die Braut abholen sollten.
Am 12. 5. 1623 hatte Pz. Christian II. aus Nürnberg seinem Oheim über die Schwierigkeiten
Karls berichtet:
Le Prince de la G. Bretaigne a estè pompeusement receu en
Espaigne iusqu'a oser creer des Chevaliers de St. Jago. Mais l'Jnfante ne veut marier
iusqu'a ce qu'il se face Papiste, & il doit avoir promis de faire nourrir les hoirs masles
qu'il aura en dix ans en la Religion Romaine, si est ce qu'elle n'est encores contente. Ce
sont des terribles metamorphoses. (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 42v-43r).
Ähnlich
Christian: Tageb. III; 10. 5. 1625. Von
Karls tatsächlicher Rückreise meldet
Christians Tagebuch am 12./22. 10. 1623:
Der prinz von Engellandt ist ohne die brautt
mit schlechter vergnüegung darvon gezogen auß Spannien in sein vatterlandt, vndt soll
ihme kein eintziger Spannier das geleidt gegeben haben. Auch sollen die Spannier an
itzo vorwenden, der itzige Pabst, wolle in solch Matrimonium, seinen consens nicht
geben. Vgl.
Theatrum europaeum I, 775;
Reifferscheid, 172. 769; Samuel R. Gardiner:
History of England from the Accession of James I. to the Outbreak of the Civil War.
10 Bde. Reprint New York 1965, V, 6ff. Zur zeitgenössischen Publizistik vgl.
BLC Bd.
59, 75-77.
2 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig von
Anhalt-Köthen / 230802
Der Prinz von Wales, der spätere Kg.
Karl I. v. Großbritannien, unternahm im
Februar 1623 überraschend und inkognito eine Reise zu seiner Braut in Spanien, der
Infantin Maria. Wahrscheinlich bezieht sich die Mitteilung Christians nicht auf ein
Gerücht über die frühzeitige Rückreise
Karls. Vgl. den erwähnten (Anm. 14) Brief
Christians an seine Mutter:
Que le prince d'Angleterre ayant fait semblant, de vouloir
pourmener sur la Mer s'en est fuy en Angleterre [...] (Bl. 143v). Der Prinz hatte eine
baldige Rückreise angesichts der ihm von Spanien und dem Papst in den Weg gelegten
Schwierigkeiten wiederholt erwogen, aber erst am 18. 9. 1623 n. St. auf den im Juli 1623
abgesandten englischen Schiffen vollzogen, welche eigentlich die Braut abholen sollten.
Am 12. 5. 1623 hatte Pz. Christian II. aus Nürnberg seinem Oheim über die Schwierigkeiten
Karls berichtet:
Le Prince de la G. Bretaigne a estè pompeusement receu en
Espaigne iusqu'a oser creer des Chevaliers de St. Jago. Mais l'Jnfante ne veut marier
iusqu'a ce qu'il se face Papiste, & il doit avoir promis de faire nourrir les hoirs masles
qu'il aura en dix ans en la Religion Romaine, si est ce qu'elle n'est encores contente. Ce
sont des terribles metamorphoses. (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 42v-43r).
Ähnlich
Christian: Tageb. III; 10. 5. 1625. Von
Karls tatsächlicher Rückreise meldet
Christians Tagebuch am 12./22. 10. 1623:
Der prinz von Engellandt ist ohne die brautt
mit schlechter vergnüegung darvon gezogen auß Spannien in sein vatterlandt, vndt soll
ihme kein eintziger Spannier das geleidt gegeben haben. Auch sollen die Spannier an
itzo vorwenden, der itzige Pabst, wolle in solch Matrimonium, seinen consens nicht
geben. Vgl.
Theatrum europaeum I, 775;
Reifferscheid, 172. 769; Samuel R. Gardiner:
History of England from the Accession of James I. to the Outbreak of the Civil War.
10 Bde. Reprint New York 1965, V, 6ff. Zur zeitgenössischen Publizistik vgl.
BLC Bd.
59, 75-77.
3 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig von
Anhalt-Köthen / 230802
Der Prinz von Wales, der spätere Kg.
Karl I. v. Großbritannien, unternahm im
Februar 1623 überraschend und inkognito eine Reise zu seiner Braut in Spanien, der
Infantin Maria. Wahrscheinlich bezieht sich die Mitteilung Christians nicht auf ein
Gerücht über die frühzeitige Rückreise
Karls. Vgl. den erwähnten (Anm. 14) Brief
Christians an seine Mutter:
Que le prince d'Angleterre ayant fait semblant, de vouloir
pourmener sur la Mer s'en est fuy en Angleterre [...] (Bl. 143v). Der Prinz hatte eine
baldige Rückreise angesichts der ihm von Spanien und dem Papst in den Weg gelegten
Schwierigkeiten wiederholt erwogen, aber erst am 18. 9. 1623 n. St. auf den im Juli 1623
abgesandten englischen Schiffen vollzogen, welche eigentlich die Braut abholen sollten.
Am 12. 5. 1623 hatte Pz. Christian II. aus Nürnberg seinem Oheim über die Schwierigkeiten
Karls berichtet:
Le Prince de la G. Bretaigne a estè pompeusement receu en
Espaigne iusqu'a oser creer des Chevaliers de St. Jago. Mais l'Jnfante ne veut marier
iusqu'a ce qu'il se face Papiste, & il doit avoir promis de faire nourrir les hoirs masles
qu'il aura en dix ans en la Religion Romaine, si est ce qu'elle n'est encores contente. Ce
sont des terribles metamorphoses. (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 42v-43r).
Ähnlich
Christian: Tageb. III; 10. 5. 1625. Von
Karls tatsächlicher Rückreise meldet
Christians Tagebuch am 12./22. 10. 1623:
Der prinz von Engellandt ist ohne die brautt
mit schlechter vergnüegung darvon gezogen auß Spannien in sein vatterlandt, vndt soll
ihme kein eintziger Spannier das geleidt gegeben haben. Auch sollen die Spannier an
itzo vorwenden, der itzige Pabst, wolle in solch Matrimonium, seinen consens nicht
geben. Vgl.
Theatrum europaeum I, 775;
Reifferscheid, 172. 769; Samuel R. Gardiner:
History of England from the Accession of James I. to the Outbreak of the Civil War.
10 Bde. Reprint New York 1965, V, 6ff. Zur zeitgenössischen Publizistik vgl.
BLC Bd.
59, 75-77.
4 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig von
Anhalt-Köthen / 230802
Der Prinz von Wales, der spätere Kg.
Karl I. v. Großbritannien, unternahm im
Februar 1623 überraschend und inkognito eine Reise zu seiner Braut in Spanien, der
Infantin Maria. Wahrscheinlich bezieht sich die Mitteilung Christians nicht auf ein
Gerücht über die frühzeitige Rückreise
Karls. Vgl. den erwähnten (Anm. 14) Brief
Christians an seine Mutter:
Que le prince d'Angleterre ayant fait semblant, de vouloir
pourmener sur la Mer s'en est fuy en Angleterre [...] (Bl. 143v). Der Prinz hatte eine
baldige Rückreise angesichts der ihm von Spanien und dem Papst in den Weg gelegten
Schwierigkeiten wiederholt erwogen, aber erst am 18. 9. 1623 n. St. auf den im Juli 1623
abgesandten englischen Schiffen vollzogen, welche eigentlich die Braut abholen sollten.
Am 12. 5. 1623 hatte Pz. Christian II. aus Nürnberg seinem Oheim über die Schwierigkeiten
Karls berichtet:
Le Prince de la G. Bretaigne a estè pompeusement receu en
Espaigne iusqu'a oser creer des Chevaliers de St. Jago. Mais l'Jnfante ne veut marier
iusqu'a ce qu'il se face Papiste, & il doit avoir promis de faire nourrir les hoirs masles
qu'il aura en dix ans en la Religion Romaine, si est ce qu'elle n'est encores contente. Ce
sont des terribles metamorphoses. (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 42v-43r).
Ähnlich
Christian: Tageb. III; 10. 5. 1625. Von
Karls tatsächlicher Rückreise meldet
Christians Tagebuch am 12./22. 10. 1623:
Der prinz von Engellandt ist ohne die brautt
mit schlechter vergnüegung darvon gezogen auß Spannien in sein vatterlandt, vndt soll
ihme kein eintziger Spannier das geleidt gegeben haben. Auch sollen die Spannier an
itzo vorwenden, der itzige Pabst, wolle in solch Matrimonium, seinen consens nicht
geben. Vgl.
Theatrum europaeum I, 775;
Reifferscheid, 172. 769; Samuel R. Gardiner:
History of England from the Accession of James I. to the Outbreak of the Civil War.
10 Bde. Reprint New York 1965, V, 6ff. Zur zeitgenössischen Publizistik vgl.
BLC Bd.
59, 75-77.
5 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260106
Der Einsatz einer Frankreich
geliehenen kleinen englischen Flotte gegen die aufständischen Hugenotten von La Ro
chelle und die Einmischung des englischen Königs zugunsten der französischen Protestanten
störten den von Buckingham und Richelieu angestrebten Ausgleich zwischen den
beiden Monarchien ebenso wie die Versuche der französischen katholischen Opposition,
den beabsichtigten Krieg gegen Spanien zu verhindern. Am 29. 11. 1625 n. St. war es
zwar im Haag zu einem Vertrag zwischen Großbritannien, Dänemark und den Generalstaaten
gekommen, jedoch war der Anschluß Frankreichs an diese antihabsburgische
Allianz, die auch auf die Rückgewinnung der Pfalz gerichtet war, damals bestenfalls
ungewiß. Buckinghams Gesandte trafen am 30. 12. 1625 n. St. in Paris ein. Obgleich
Kg.
Karl I. auf eine Hilfsaktion zugunsten der Hugenotten drängte und tatsächlich eine
maritime englische Expedition nach La Rochelle am 20. 1. 1626 n. St. beschlossen wurde,
kam es Ende Januar 1626 in Paris zu einer englisch-französischen Verständigung, die
auch durch ein Abkommen mit den Hugenotten abgesichert wurde (s. 260211 K 24).
Als
Karl von diesem Ausgleich am 6. 2. 1626 n. St. erfuhr, erhob er jedoch weitere
Forderungen. Tatsächlich blieben auch die folgenden Verhandlungen erfolglos; 1627/28
kam es vor La Rochelle sogar zu einem französisch-englischen Krieg, der mit dem
Rückzug der englischen Truppen und dem Einzug Kg. Ludwigs XIII. in die Stadt (1.
11. 1629 n. St.) endete. Samuel R. Gardiner: History of England. Bd. 5-6. Reprint New
York 1965. Vgl. Anm. 7
6 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260106
Der Einsatz einer Frankreich
geliehenen kleinen englischen Flotte gegen die aufständischen Hugenotten von La Ro
chelle und die Einmischung des englischen Königs zugunsten der französischen Protestanten
störten den von Buckingham und Richelieu angestrebten Ausgleich zwischen den
beiden Monarchien ebenso wie die Versuche der französischen katholischen Opposition,
den beabsichtigten Krieg gegen Spanien zu verhindern. Am 29. 11. 1625 n. St. war es
zwar im Haag zu einem Vertrag zwischen Großbritannien, Dänemark und den Generalstaaten
gekommen, jedoch war der Anschluß Frankreichs an diese antihabsburgische
Allianz, die auch auf die Rückgewinnung der Pfalz gerichtet war, damals bestenfalls
ungewiß. Buckinghams Gesandte trafen am 30. 12. 1625 n. St. in Paris ein. Obgleich
Kg.
Karl I. auf eine Hilfsaktion zugunsten der Hugenotten drängte und tatsächlich eine
maritime englische Expedition nach La Rochelle am 20. 1. 1626 n. St. beschlossen wurde,
kam es Ende Januar 1626 in Paris zu einer englisch-französischen Verständigung, die
auch durch ein Abkommen mit den Hugenotten abgesichert wurde (s. 260211 K 24).
Als
Karl von diesem Ausgleich am 6. 2. 1626 n. St. erfuhr, erhob er jedoch weitere
Forderungen. Tatsächlich blieben auch die folgenden Verhandlungen erfolglos; 1627/28
kam es vor La Rochelle sogar zu einem französisch-englischen Krieg, der mit dem
Rückzug der englischen Truppen und dem Einzug Kg. Ludwigs XIII. in die Stadt (1.
11. 1629 n. St.) endete. Samuel R. Gardiner: History of England. Bd. 5-6. Reprint New
York 1965. Vgl. Anm. 7
7 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260106
Die Flucht des französischen Steuerpächters und allgewaltigen
Finanziers Antoine Feydeau, der die Staatskasse entführt hatte (vgl. Dictionnaire
de biographie française XIII. Paris 1975, 1257), gefährdete im Januar 1626 nach der
Meinung F. Christians II. die Überweisungen F. Christians I. Auch wurden damals auf
Befehl des französischen Königs holländische Schiffe abgefangen (LHA Sa.-Anh./ OB:
Bernb. A 9a Nr. 1981, Bl. 123r; Brief Christans an seinen Vater, 14. 1. 1626), so daß
die Sendungen Christians I., die er an seinen Agenten Adolph v. Börstel in Paris adressierte,
doppelt bedroht erschienen. Hinzu kam, daß in Rouen Gerüchte über einen
Bankrott des Kaufmanns Latfeur umliefen. Vgl. Christians Brief an seinen Vater vom
5[?]. 2. 1626, a. a. O., Bl. 126. Gemeint ist Charles de Latfeur, der zusammen mit
seinem Bruder Piet und anderen Kaufleuten über den Faktor Filippo Burlamachi in
London und dessen Schwager Filippo Calandrini (s. 260211 K 22) u. a. an Kreditgeschäften
für Kg. Jakob I. und dessen Nachfolger
Karl I. beteiligt war. Violet Barbour:
Capitalism in Amsterdam in the Seventeenth Century. Boston 1950, 106. Vgl. 260211
K 23. Vom 27. 5. bis zum 1. 6. 1626 weilte Christian in Amsterdam, wo er mit Charles
de Latfeur verhandelte.
Christian: Tageb. XXIV, Bl. 220v. S. 260211.