1 - Fürst Christian II. v. Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 260106
Der Einsatz einer Frankreich
geliehenen kleinen englischen Flotte gegen die aufständischen Hugenotten von La Ro
chelle und die Einmischung des englischen Königs zugunsten der französischen Protestanten
störten den von Buckingham und Richelieu angestrebten Ausgleich zwischen den
beiden Monarchien ebenso wie die Versuche der französischen katholischen Opposition,
den beabsichtigten Krieg gegen Spanien zu verhindern. Am 29. 11. 1625 n. St. war es
zwar im Haag zu einem Vertrag zwischen Großbritannien, Dänemark und den Generalstaaten
gekommen, jedoch war der Anschluß Frankreichs an diese antihabsburgische
Allianz, die auch auf die Rückgewinnung der Pfalz gerichtet war, damals bestenfalls
ungewiß. Buckinghams Gesandte trafen am 30. 12. 1625 n. St. in Paris ein. Obgleich
Kg. Karl I. auf eine Hilfsaktion zugunsten der Hugenotten drängte und tatsächlich eine
maritime englische Expedition nach La Rochelle am 20. 1. 1626 n. St. beschlossen wurde,
kam es Ende Januar 1626 in Paris zu einer englisch-französischen Verständigung, die
auch durch ein Abkommen mit den Hugenotten abgesichert wurde (s. 260211 K 24).
Als Karl von diesem Ausgleich am 6. 2. 1626 n. St. erfuhr, erhob er jedoch weitere
Forderungen. Tatsächlich blieben auch die folgenden Verhandlungen erfolglos; 1627/28
kam es vor La Rochelle sogar zu einem französisch-englischen Krieg, der mit dem
Rückzug der englischen Truppen und dem Einzug Kg.
Ludwigs XIII. in die Stadt (1.
11. 1629 n. St.) endete. Samuel R. Gardiner: History of England. Bd. 5-6. Reprint New
York 1965. Vgl. Anm. 7