1 - Zwölf Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft an Landgraf
Wilhelm V. von Hessen-Kassel / 240109
Antwort auf ein verschollenes Schreiben Lgf. Wilhelms (Der Kitzliche, FG 65) an Tobias
Hübner (Der Nutzbare, FG 25).
F. Ludwig (Der Nährende, FG 2) und elf andere Mitglieder der FG (s. Anm. 13) senden
von ihrem Treffen auf ,Gottbots Scheideweg' Wilhelm Neujahrswünsche und bedanken
sich für seine Förderung der Akademie. — Auf Anfrage eines Ungenannten hin beraten
die „gesellen" über die Übersetzung des Worts ,Materia' und verwerfen ,Urheb', weil
es sich — wie im Falle des Urhebers der FG (Caspar v. Teutleben, FG 1) — eher auf
den Anfang oder Ursprung beziehe und ,Materia' vielleicht nur in einer Mundart bedeute.
Sie erklären ,Zeug' und ,matery' — dies, da es eingebürgert und selbst von
Analphabeten verstanden werde — für die besten Verdeutschungen und beweisen ihre
Meinung aus bestimmten Schriften der Gesellschaft. — Übersendung des handschriftlich
ergänzten GB 1622, eines veröffentlichten Briefwechsels der FG, einer Impresenzeichnung
für Wilhelms Gesellschaftspfennig und eines Gedichts auf die Hochzeit Heinrichs
v. Börstel (Der Eilende, FG 78). — Im Postskript bitten die Gesellschafter Wilhelm, er
möge Ludwig Heidenreich v. Callenberg (Der Gelinde, FG 66) an dessen versprochene
Niederschrift eines Jagdbuchs und deren Einschickung erinnern. — Entschlüsselung der
Gesellschaftsnamen der Unterzeichnenden von fremder Hand.
2 - Zwölf Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft an Landgraf
Wilhelm V. von Hessen-Kassel / 240109
Ob
Ludwig Heidenreich v. Callenberg (Der Gelinde, FG 66) das Jagdbuch wirklich
niederschrieb, ist unbekannt. Vgl. 210401 K 5.
3 - Jost Andreas von Randow an 13 Mitglieder der Fruchtbringenden
Gesellschaft / 210401 210421.1
Vgl. Bock, a. a. O.,
746:
Der gemeinest brauch der Misteln ist der
Vogelleim. Die Alten haben denselben Leim auß den vnzeitigen
Mistelbeerlein im Sommer gemacht/ die mußte man zerstossen/ wann sie
gedörrt waren/ vnd folgends xij tag in Wasser lassen beissen vnd
faulen. Serapio lehret ein andere weiß Leim zu machen/ nemlich das
die Mistel rinden/ oder schölet auff zween Monat in Wasser sollen
geweichet/ vnd alsdann hefftig vnd wol gestossen werden/ das gebe
den besten Vogelleim/ dise weiß Serapions gefällt mir am
besten. Auch Johann Conrad Aitinger zitiert Bock zum Teil: Kurtzer
vnd einfältiger Bericht Vom Vogelstellen/ Jetzo auffs new
mit Fleiß übersehen vnd vermehret ... Cassel/ Gedruckt bey Salomon
Schadewitz/ Jn Verlegung Johann Schützen/ Jm Jahr 1653, 242.
Vgl. Kurt
Lindner: Johann Conrad Aitinger. 1577-1637. In: ders.,
Deutsche Jagd-Schriftsteller. Biographische und bibliographische
Studien. Tl. I. Quellen u. Studien zur Geschichte der Jagd 9. Berlin
1964, 15-58. Die erste Auflage von Aitingers Werk sollte 1626 (Titelbl.) erscheinen, wurde aber wohl erst
1631 fertiggestellt, da Aitinger das Buch erst damals
Lgf. Wilhelm V. v.
Hessen-Kassel (FG 65) und seinen Brüdern, darunter Hermann (FG
374) und Friedrich
(FG 566), widmete. Ob es in einem Zusammenhang mit dem vorliegenden
Briefwechsel steht, bleibt zu erwägen. Vgl.
Ludwig Heidenreichs von
Callenberg (FG 66) Angebot (1623), das
„hezrecht" (s. 240109) zu behandeln.