1 - Fürst Ludwig an Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar / 221214
Vgl.
Christian Friedrich Sattler: Geschichte des Herzogthums Würtenberg. VI (Ulm 1773),
187. Den Vorschlag des ehemaligen Unions-Generals, Mgf. Joachim Ernst v. Brandenburg-Ansbach, an einem Treffen einiger protestantischer Fürsten teilzunehmen, hatte
Hz. Johann Friedrich v. Württemberg abgelehnt, aber doch in ungewissen Worten versprochen,
sich von den Beschlüssen dieser Fürsten nicht absondern zu wollen. (Gemeint
sind damit wohl die im vorliegenden Brief F. Ludwigs angsprochenen Bundespläne Hz.
Wilhelms.) Da der Kaiser von dieser Antwort Kenntnis erhielt, mußte Johann Friedrich
durch seinen Geheimen Rat
Benjamin Buwinghausen v. Walmerode am 28. 12. 1622 n.
St. in Regensburg versuchen, den Verdacht Ks. Ferdinands II. auf Beteiligung an einer
neuen Union auszuräumen. Der kaiserliche Hof versuchte darauf, den Herzog durch
Einladung zum Regensburger Tag (?) an die kaiserliche Politik zu binden. Nicht ganz
auszuschließen ist, daß sich F. Ludwig an der vorliegenden Stelle auch auf einen anderen
Punkt der zwischen Württemberg und dem Kaiser im Vorfeld des Regensburger Konvents
betriebenen Verhandlungen bezieht. Anlaß gaben hierzu Johann Friedrichs Politik
der bewaffneten Neutralität, Durchmärsche oder Einquartierungen ligistischer Truppen,
schleppende Verproviantierung dieser Armee und die Kontakte des Herzogs zum Winterkönig
und anderen protestantischen Fürsten.